Der Eigenmietwert dürfte in 2 Wochen Geschichte sein. Das durch die Abschaffung entstehende Loch in der Steuerkasse wollen die Kantone sofort mit frischen Abgaben auf Ferienhäuser stopfen.
Weniger Steuern? Unmöglich im Land der Perfektion.
Wirklich?

Die FDP lancierte jüngst eine Idee, die schlicht, schnell und effizient daherkommt. Ein Lebenszeichen der spannenden Sorte, mit dem sich die Partei gegen den eigenen Niedergang stemmt.
Wer 100 Prozent arbeitet, soll 7’000 Franken vom Steuer-Einkommen abziehen können. Ein Hoch aufs Comeback der Vollzeitarbeit, so die Botschaft aus der Ecke der letzten Liberalen, die seit Jahren hartes Brot essen müssen.
Immer weniger arbeiten voll. Bereits 4 von 10 Leute in der Schweiz bevorzugen es, 4 oder 3 Tage in der Woche zu schuften und dafür mehr Freizeit zu geniessen.
Oder dann ist Teilzeit ein Muss – wegen der Kinder, weil der Job nicht mehr hergibt, weil sie Angehörige pflegen.

In den Beamtenstuben ist Teilzeit praktisch flächendeckend. Lehrer führen ihre Klassen fast immer zu zweit – im Minimum.
Auch in der privaten Wirtschaft ist Teilzeit im Schwange. Selbst wer noch 100 Prozent angestellt ist, kommt auf seine Rechnung.
Thank God It’s Home Office, lautet der abgewandelte Spruch für Freitags-Heimarbeit. Im trauten Zimmer wird auf Pyjama- und Joghurt-Modus gewechselt.
Das Vollzeit-Comeback des Freisinns spaltet das Mitte-Links-Grossblatt Tages-Anzeiger. Die Front verläuft mitten durch die Redaktion.
Die Chefin ist Feuer und Flamme, ihr Polit-Star sieht den Rückfall in die 1950er.

„In unserer Wohlstandsgesellschaft lebt es sich gut mit einem Teilzeitpensum. Zu gut“, schrieb diese Woche Tagi-Leiterin Raphaela Birrer.
„Warum also sollte man sich Vollzeitarbeit antun? Es läuft etwas falsch in unserem fein austarierten Steuer- und Sozialsystem, wenn sich zu 100 Prozent Berufstätige diese Frage stellen müssen.“
Es sei „einigermassen absurd, jene zu verschmähen, welche die Wirtschaft am Laufen halten, staatliche Einnahmen sichern und voll auf den Gesellschaftsvertrag einzahlen“, so Birrer.
Vollzeit steuerlich belohnen ist
Birrers Top-Journalist fürs Politische auf der Tagi-Redaktion kontert eloquent. „Kürzlich haben die 50er-Jahre angerufen, per Festnetz natürlich, und wollten den Freisinn sprechen“, beginnt Phlipp Losers Gegenrede.
„Hochverehrter Freisinn, was für eine exquisite Idee! Vollzeitbeschäftigung gehört gefördert, steuerlich begünstigt, vielleicht könnte man sich auch einen kleinen Ansteckbutton überlegen: ‚100 Prozent vollwertiges Mitglied der Gesellschaft‘.“
Loser reitet die Welle des klassenkämpferischen Lächerlichmachens weiter:
„Der Mann arbeitet 100 Prozent, die Frau bügelt die Hemden, kocht feine Menüs mit Fleisch, kümmert sich um die Kinder (und hat vielleicht noch ein Minipensum im Volg oder als Aushilfsschreibkraft beim Herrn Doktor).“

Wer mehr arbeite, würde keineswegs steuerlich zur Ader gelassen. Eine Pensum-Erhöhung von 50 auf 75 Prozent, sprich um 50 Prozent, „führt zu einer Erhöhung des Nettolohns um 46 Prozent“, rechnet Loser vor
Der zählt zu den starken Stimmen auf der Tagi-Redaktion, mit Podcast und prominenter Kolumne im samstäglichen Vorzeige-„Magazin“.
Einsatz lohne sich „schon heute“, so Loser. „Vielleicht setzt man aber die eigenen Prioritäten anders, will für die Familie da sein, sich freiwillig engagieren – oder will schlicht mehr Freizeit.“
„Diese Überlegung kann jede und jeder für sich machen. Weil er oder sie es kann. Weil er oder sie es darf! Dass ausgerechnet die FDP, die ‚Partei der Freiheit‘, den Leuten das Erwerbsmodell vorschreiben will, ist befremdlich.“

Die Wogen gehen hoch – obwohl 7’000 Franken Abzug aufs steuerbare Einkommen ein Klacks wären. Jedenfalls bei Hochverdienenden in der teuren Stadt Zürich.
Ein kinderloses Paar, verheiratet, bei dem einer der beiden 100 Prozent arbeitet, der andere 0, kommt bei einem Vermögen von einer halben Million auf Gesamtsteuern in Stadt, Kanton und Eidgenossenschaft von 48’000 Franken im Jahr.

Haben die Zwei drei Kinder, wird etwas günstiger. Insgesamt 37’000 Franken Steuern im Jahr müssen sie zahlen, weil einer alles verdient und der andere sich voll um den Nachwuchs kümmert.
Richtig günstig wird es erst, wenn sich das Paar die Berufsarbeit aufteilt – mit 150’000 Bruttoeinkommen für den einen und 100’000 für den anderen.
In diesem Modell, das sich in der Schweiz durchsetzt, resultieren im Fall fehlender Kinder 37’000 Franken. Mit drei Kindern, angehängt am 150’000er Steuersubjekt, kracht die Belastung runter auf noch 24’000.
Genau der Hälfte der 48’000 Franken des verheirateten Alleinernährer-Haushalts mit seinem Lebensmodell aus den Loser-Fifties.
Früher war es normal ohne steuerliche Belohnung Vollzeit oder zum Teil sogar auch mehr zu arbeiten. Und heute? Hier ein Zückerli, da ein Zückerli , dem ein Zückerli aber der Eigenmmietwert soll dann bleiben als Strafe für alle und speziell für die Rentner die sich ein Leben lang den Buckel krumm. gearbeitet haben. Darf ich diesen Steuerabzug jetzt für meine 44 Berufsjahre nachfordern?
Wie einem Freund geschehen, der 44 Jahre 100 % Pensum in der Privatwirtschaft gearbeitet hat und nie einen Sabbatical, wie bei Beamten üblich, geschenkt bekam aus unseren Steuergeldern…
Ihm wurde von den Steuerbeamten 5 Jahre (!) nach seinem Kapitalbezug bei Pensionierung, nochmals eine Steuernachrechnung im 5-stelligen Bereich als zusätzliche Bestrafung für sein lebenslanges Arbeiten nachgereicht.
Endlich einmal eine gute Idee von der FDP. Ein Abzug von Fr. 10’000 wäre noch besser. Der Bund soll weniger ausgeben.
In Handwerks-, Industrie-, KMU- und Gewerbler Betrieben.
Bei Bank-, Versicherungs- und Beamten heisst 100 % einfach eine höhere Präsenzzeit bei ZERO Mehrleistung als ein 80 oder 90 % Pensum.
Hundert Prozent ist das so, war in beiden Arten von Betrieben tätig, am längsten bei Banken, da wird mit 100 % Pensum NULL Mehrwert geschaffen.
Am ehesten noch in der Kantine und im Unterhalt/Reinigung. Aber ganz sicher nicht bei den Sesselfurzern. Gilt für zuoberst bis zuunterst.
Das „und“ ist überflüssig: Bank-, Versicherungs-Beamte (spätestens seit 2008 das Finanzsystem auf Steuergeldern läuft, ausserdem war das schon zuvor so einfach nicht ganz so offensichtlich). Banken und Versicherungen sind genauso wie Milchkühe subventionierte Wirtschaftszweige ergo Bankbeamte und Versicherungsbeamte.
Gestern zu fest gefeiert, Herr Hässig? Wie soll denn das AHV Loch mit einer weiteren Erleichterung gestopft werden? Wer arbeitet denn dann Vollzeit für 7000 Abzug der Berechnung, nicht der Steuerlast?
Verwechseln Sie bitte nicht das Steuereinkommen mit dem AHV Lohn. 100% ist mehr als 80% und damit gib es mehr AHV Beiträge, so einfach ist das!
AHV geht auf das Vorsteuereinkommen. Typisch Linker: viel Meinung, wenig Ahnung.
Bitte 2% von der MWst in die AHV .
Der Eigenmietwert ist in 2 Wochen Geschichte? You are a dreamer du!
Unsere neid-basierte Gesellschaft, angeführt vom Tages Anzeiger, wird schon dafür sorgen, dass es nicht soweit kommt.
Da liegst Du völlig richtig mit Deiner Meinung.
Menschen arbeiten nicht nur aus Bequemlichkeit Teilzeit: Kinderbetreuung, Altenbetreuung, oder sonstiges. Was immer vergessen wird: die Anforderungen in vielen Jobs sind so hoch und schnell, dass Burn-out nicht nur ein Modewort ist. Normalos mit Erwartung von 24/7 Erreichbarkeit. Klar, nicht in allen Jobs, aber ich kenne Einige, die immer am Limit laufen für ihren Arbeitgeber. Im übrigen scheinen sie dann in diese 80% ihr 100%Pensum reinquetschen zu müssen.
Viellicht sollte man generell diejenigen Belohnen, welche überhaupt noch Arbeiten.
Bin voll einverstanden, wenn die Realität betrachtet wird und es nicht nur um bezahlte Arbeit geht. Viel unbezahlte Arbeit ist wichtiger als bezahlte (Kindererziehen, Kochen für die Familie, seine Mitmenschen psychologisch stützen, dass sie nicht Amok laufen, etc.) Das ist kein Witz. Think about it!
Nunja, wenn in den 50ern die Hausfrauenehe bedeutet hat, dass ein Haushalt 100 Stellenprozenten bezahlter Arbeit nachging, so scheint mir heute bei zunehmend egalitären Familienmodellen eher, dass ein Haushalt 80% + 60% = 140% leistet. Insofern bin ich da schon eher beim Philipp Loser und nicht bei der FDP. Das Scheint mir zudem so Familienfeindlich, dass die Folge noch mehr Zuwanderung wäre, wenn wir unser Humankapital nicht selber reproduzieren. Demographen sprechen von einem Trilemma:wenig Zuwanderung, Wachstum oder keine eigenen Kinder gehen nicht gleichzeitig.
Gute Idee! Teilzeit ist heute zu attraktiv, weil durch das geringere Einkommen günstige Wohnungen und KK-Verbilligungen locken. Unter dem Strich dürfte man damit nicht selten mehr haben!
Wie wäre es mit: KK-Verbilligungen werden auf die theoretischen 100% Löhne gerechnet? Dann fliegen da schon ne ganze Menge raus.
Leistung und Selbstverantwortung belohnen?
Da wird RotGrünMitte wohl bald eine Hausdurchsuchung in Gang setzen.
Ja gell, Hans, immer diese linksgrünen Vorschriften. Wie z.B., einen Arbeitsvertrag über 100 Prozent zu haben.
Ich habe bis zur (Früh-)Pensionerung Vollzeit gearbeitet. Das würde ich heute vielleicht anders machen, aber nur meiner Frau und Kinder wegen. Wer arbeitet und gut verdient soll Steuern zahlen. Bei unverschämten Löhnen (ab 500‘00.—) p.a. kann man ruhig mehr abziehen. Diese Löhne sind bei Angestellten nicht gerechtfertigt !
Beim Eigenmietwert habe ich Nein gestimmt. Die Zinsen werden steigen und dann kann man wenigstens von den Abzügen profitieren. Zudem können jüngere Leute ältere Liegenschaften erwerben und über die Jahre abzugsfähig sanieren. Der Eigenmietwert ist das geringste Übel.
Ich fände es schon angemessen, wenn man den ganzen Aufwand fürs Pendeln (was man ja nicht aus Spass sondern aus Notwendigkeit macht) voll abziehen könnte – zumindest jedenfalls das GA (auch 1. Klasse). Aber noch nicht einmal das ist in vielen Kantonen zulässig – geschweige denn beim Bund (Danke, Doris Leuthard!).
Wer kann sich mit Teilzeit Arbeit alleine wohlgemerkt noch den ganzen Monat die Fixkosten leisten?
Ist überhaupt genügend produktive Arbeit vorhanden? Vollbeschäftigung wie einst in der Sowjetunion, mit Produkten, die niemand braucht, schadet. Und gilt Kurzarbeit auch als 100% Pensum? Oder Heimarbeit, wie Auto selber reparieren, Kinder betreuen, statt auf Staatskosten in die Krippe usw?
Und wer 200% arbeitet darf 14’000 abziehen …
Und mein Arzt dürfte sogar etwa 85’000 abziehen. Wenn man all seine verrechneten Stunden zusammenzählt müsste das in etwa hinkommen.
Ich arbeite Teilzeit weil mir Zeit viel wichtiger ist als Geld. Der Staat welcher immer mehr Geld zum Fenster rauswirft muss ich nicht noch zusäztlich unterstützen. Ich brauche heute viel weniger Geld weil ich sparsamer lebe.
diese diskussion kratzt nur an der oberfläche der wirklichen steuerprobleme: es gibt zu viele abgaben auf arbeit, das war im letzten jahrhundert noch richtig, nun aber kommt langsam konkurrenz in form von ki und robotern – und die bezahlen weder ahv-abgaben noch einkommensteuern. die richtige diskussion wäre, wie machen wir unser steuersystem zukunftsfähig?
Mit meiner 42.5 h-Stundenwoche auf Basis 100%, bekomme ich dann 7’437.50 Abzug?
Was für dummer Populismus.
Sobald es um Teilzeit geht, bringen die Linken und ihre Medien die Familie ins Spiel. Als ob sie und ihre Klientel sowie überhaupt alle Leute eine Familie mit Klein- oder schulpflichtigen Kindern hätten. Reine Manipulation! Die Wahrheit ist: Beim Staat und bei seinen Betrieben verdient man so gut (von den untersten Lohnklassen abgesehen), dass man auch mit 60% immer noch sehr gut leben kann, dank Steuergeldern, die ja von der wertschöpfenden Wirtschaft kommen. In der Privatwirtschaft (Finanzsektor ausgenommen) können sich allermeisten Angestellten gar nicht leisten.
Und die ersten, die darauf verzichten müssen, sind Selbständigerwerbende wie Sie Herr Hässig, weil’s der Staat nicht überprüfen kann. Genial!
Die andere Frage ist, wie der Staat dieses Bonus finanzieren will und wie er mit womöglich mehr Arbeitslosen umgehen will. Echt brillant!
Um 250’000 als steuerbares Einkommen zu haben – bei einem Verdienst – bedarf eines Bruttogehalts von rund 300’000. Der Prozentsatz der Leute, die so viel verdienen, ist sehr überschaubar: Selbst in Zürich dürfte der Wert nur bei rund 2% liegen. Repräsentativ ist der Artikel somit nicht. Luki ging wahrscheinlich von sich aus. IP mit einer Million Leser pro Tag erklärt das. Ironie off.
In der riesigen Bundesverwaltung ist ein Salär von 100000.- ohne 13. eine Lachnummer. Die Linken mit den nötigen Seilschaften sind ab 200000.- zu finden. Den Mitläufern vermitteln sie aber die Grossartigkeiten des Ueberwindung des Kapitalismus. Eine unglaubliche Doppelmoral- vor allem bei den Sozialisten, Kommunisten, Häuserbesetzern und Dauerdemonstranten.
Die FDP bereitet offenbar weitere Steuerthemen vor: etwa 50% des Mietzins plus NK werden steuerlich abzugfähig für alle. Oder die KK-Prämien werden gedeckelt je Region und Haushaltgrösse. Und Vergünstigungen a la REKA sind im Frizytbereich angedacht und bald möglich. Klar wer mehr an der frischen Luft ist, keine Chlorhühnchen frisst, ist auch länger fit und staatstragend.
Deckelung der KK-Subvention in Funktion des Immobilienbesitzes?
Die selben, die jetzt den 100% Bonus fordern, wollten vor Jahren eine Konsumverweigerungssteuer einführen: wer spart, statt sein Einkommen rauszuhauen, sollte eine Strafsteuer zahlen.
Und wenn sonst Leute, die es sich leisten könnten, mehr Steuern zahlen müssten, dann ist das linksgrüner Neid und „sie nehmen es von denen, die arbeiten und machen den Mittelstand kaputt“.
Tönt auf den ersten Blick sympathisch, ist aber unter dem Strich eine erneute Aufblähung der (Steuer-) Bürokratie. Und warum ist der Betrag von CHF 7’000 der richtige?
Wäre es nicht einfacher, die Progression im Steuersatz zu entfernen, eine sogenannte flat tax? Mit einem Ziel von maximal 10%.
Auf ein bisschen mehr Steuerbürokratie in diesem riesigen, linken Verwaltungssumpf kommt es auch nicht mehr an, Galt. Dort nimmt auch jeder, was er nur kann.
Der bekannte Linke Loser möchte die Gesellschaft umbauen. Jeder macht, was er will und der Staat finanziert die Lebenseinstellung der Ueberwinder des Kapitalismus. Man sieht ja in allen links geführten Ländern, wie der Staat im Unrat versinkt. Frankreich und Deutschland haben das die letzten Jahrzehnte vorgelebt. Komisch nur, dass solche linke Träumer immer noch gewählt werden- aktuellsten Beispiel Jans, der jede Weisung von der EU vorbehaltlos und schnell akzeptiert und einführt „Schwarze Hautfarbe“. Absurde und widerlicher geht es nicht mehr!
Jöö, der rechte Loser merkt nicht mal, dass ihm vorgeschrieben werden soll, wie er zu arbeiten hat. Aber weisst du, denken ist auch arbeiten.
Vielfach geht vergessen, dass bei einer längeren Teilzeitarbeit nicht die ganze AHV ausbezahlt wird- weil weniger Beiträge eingezahlt werden. Der Schreck und der Weg aufs Sozialamt sind oft die Folgen.
Das Modell ist unvollständig:
– Das Kinderkriegen wird mit Vollzeitzwang nicht attraktiver.
– Würde das Modell nicht die verpönten KiTas weiter fördern?
– Warum sollten 100/0 Paare gegenüber 50/50 bevorzugt werden?
– Was machen wir mit Müttern, denen 20 Jahre Berufserfahrung fehlen?
– Was ist mir Aldistellen, die gar nicht in 100% verfügar sind?
– Was ist mir Reinigungs- und Gastrostellen die bewusst unter dem PKW Minimum liegen?
Und: Warum sollen unsere Kinder nicht die Produktivitätsgewinne der letzten Jahre für ein angenehmeres Leben mit weniger Arbeit nutzen?
Mit solchen nicht durchdachten, idiotischen Vorstössen schafft sich die FDP selber ab. Zuerst die unsägliche Individualbesteuerung bringen, die unter massiver Beschädigung der zivilrechtlichen Ehe starke Anreize zur Teilzeitarbeit schafft und dann mit einer neuen superbürokratischen Intervention gleich wieder das Gegenteil fördern. Was solldas? Wieviel ist denn überhaupt 100%? 35, 38, 43, 50 h/Woche? Ist ja je nach Branche / Arbeitgeber verschieden. Und was ist mit denen, die keine Arbeitszeit erfassen, Kaderangestellte und Selbständige?
Es geht jetzt noch ca. zwei Jahre, dann leuchtet es den meisten ein, dass dieses Conondrum besser und unbürokratischer zu lösen wäre, wenn man all die Steuer-Gimmicks, Sozialwerke, Zuschüsse, Beihilfen, etc durch ein Bedingungsloses-Grundeinkommen ersetzen würde. Die Bürokratie würde verkleinert, die Grundbedürfnisse wären gedeckt, die Wirtschaft entlastet, die Löhne könnten sinken und Problem mit AHV/Pensionskassen wären hinfällig.
Dazu müsste man allerdings die Steuern für die Arbeitenden so anpassen, dass sich arbeiten wirklich lohnt und man sich etwas dazuverdienen kann.
wer viel arbeitet und überstunden macht,
sollte einen teil steuerfrei bekommen.
dann hört auch die schwarzarbeit auf.
Das Problem sind nicht die, welche Teilzeit arbeiten. Das Problem sind die, welche gar nicht arbeiten!
Prinzipiell ist die Idee gut, aber 2×100% mit kleinen Kindern geht halt nicht. Die meisten der Teilzeiter dürfte in diese Kategorie fallen und dann nützt dieser Steuerabzug herzlich wenig.
2002 als ich anfing zu arbeiten kostete eine Unze Gold ca. 465 CHF. Mit dem Lohn im ersten Lehrjahr konnte ich mir somit knapp eine Unze Gold im Monat kaufen.
Im selben Jahr war der Einstiegslohn als gelernter Anlagen und Apparatebauer CHF 4200.- pro Monat. Somit gute 9 Unzen Gold. Bereinigt und angepasst hiesse dies heute (2025), dass mein Lohn bei CHF 26’100 pro Monat sein müsste. Auch Steueranreize werden mich kaum dazu bringen meine Lebenszeit höher als Geld zu schätzen, denn diesen Lohn zu bekommen ist utopisch. Wohlgemerkt, mit mittlerweile zwei Studienabschlüssen FH/Uni.