Im Schnitt wohnen die Schweizer zu 36 Prozent in den eigenen vier Wänden – ein weltweiter negativer Rekordwert, der nur von Nordkorea unterboten wird.
Das Resultat der Abstimmung von letztem Sonntag mit fast 58 Prozent Ja für die Abschaffung des absurden Eigenmietwerts ist deshalb bemerkenswert.
Damit haben selbst viele Mieter für eine Entlastung der Eigentümer gestimmt – eine Solidarität, die man in Steuerfragen selten sieht.
Kantone wie Zürich (28 Prozent Eigentümer, 61 Prozent Ja) oder Thurgau (45 Prozent Eigentümer, 72 Prozent Ja) zeigten eine erstaunliche Bereitschaft, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
Waldmeyer versuchte, dieses Resultat nun sauber zu analysieren. Dazu erfand er kurzerhand den „Solidaritätsquotienten“: „Den gab es bis jetzt noch nicht“, erklärte Waldmeyer stolz.
Charlotte, seine Frau, lächelte trocken: „Ich weiss, du bist jetzt auch noch sozialpolitischer Forscher.“ Waldmeyer korrigierte: „Ja, seit heute. Aber Demokratieforscher klingt besser. Oder einfach Politikwissenschaftler.“
Waldmeyer erklärte Charlotte in der Folge den SQ (Soldaritätsquotient) so: Man rechne Ja-Anteile geteilt durch Eigenheimquote, mal hundert. Beispiel St. Gallen: 40 Prozent Eigenheimquote, 72 Prozent Ja, macht, mit allen Rundungen, rund 180 SQ.
Ein einfacher, aber erhellender Indikator, denn über 100 bedeutet, dass auch Mieter mit Ja gestimmt haben, unter 100, dass sogar Eigentümer dagegen waren. 180 für St. Gallen sind beachtlich.
Wäre der SQ 100, hätten alle 40 Prozent Eigenheimbesitzer mit 40 Prozent Ja gestimmt, alle 60 Prozent der Mieter mit Nein. Basel-Stadt verzeichnet den maximalen SQ von allen Kantonen mit fast 300.
Die armen Baselstädter besitzen nur zu 16 Prozent Eigentum. Viele wohnen auch bewusst als Mieter, sie träumen nicht von Eigentum, viele wählen die SP, die Grünen oder gar die Juso.
Da geht es selbstredend nicht um Eigentum, sondern eher um Umverteilung. Das dennoch überraschende SQ-Resultat lässt sich nur so erklären:
Offenbar scheinen am Rheinknie ein paar aufrechte Mieter sich trotzdem eigene vier Wände zu wünschen, denn der Ja-Stimmenanteil betrug immerhin 47 Prozent.
Und nun die Überraschung: In 24 von 26 Kantonen liegt der Solidaritätsquotient über 100. Bravo. Das bedeutet: Die Zustimmung zur Initiative war fast überall höher als es die Eigenheimquote erwarten liess.
Man kann das als Solidarität interpretieren – oder als kollektiven Wunsch, endlich Eigentum zu erwerben, ohne dafür mit einer absurden Miet-Steuer auf der eigenen Hütte bestraft zu werden.
Nur zwei Kantone liefen aus dem Ruder, mit Solidaritätsquotienten deutlich unter 100: Der Jura und das Wallis. Beide mit miserablen SQ-Werten, der Jura mit 79, das Wallis mit 71.
Waldmeyer wandte sich erst mal dem Jura zu und versuchte eine Einordnung. Wie kann man nur freiwillig für die Beibehaltung einer Steuer sein? Es muss mit einem falsch verbrämten sozialen Hang zusammenhängen oder mit einem Reduit-Gedanken.
Zu allem einfach ein Nein? Haben die Jurassier die Unterlagen gar nicht studiert? Der Jura ist ziemlich ländlich geprägt und auch generell ziemlich abgehängt von der Schweiz.
Die Eigenheimquote beträgt fast 50 Prozent, vermutlich aber alles ältere Gebäude, über viele Generationen vererbt, kaum mit Hypotheken belastet. Da gibt es auch wenig Hypothekarzinsen abzuziehen.
Renoviert wird wenig, Waldmeyer erinnerte sich an einen ziemlich verstörenden Roadtrip nach Delémont 2023 und hat die verratzten Fassaden und leeren Geschäfte noch vor dem geistigen Auge.
Die Jurassier wollten nun aber trotzdem weiter Steuern bezahlen und lehnten deren Abschaffung mit 61 Prozent ab. C’est très bizarre.
Waldmeyer hat jedoch eine Vermutung: Die politische Kultur könnte etwas gar zu französisch geprägt sein, vor allem in den Städten – dort sind sie übrigens nicht mal grün, der Trend ist noch nicht angekommen, sondern eher alt-sozialistisch.
Und auf dem Land gehen Les Paysans vielleicht gar nie abstimmen. Oder sie stimmen, wie schon bemerkt, einfach partout mit einem Non, wenn’s kompliziert wird.
Das Wallis indessen schoss wirklich den Vogel ab: Trotz der höchsten Eigenheimquote der Schweiz mit 56 Prozent verwarfen die Stimmbürger zu 70 Prozent die Abschaffung der Steuer. Sind die Walliser nun die Brandstifter unter dem eigenen Dach?
Waldmeyer versuchte auch hier eine profunde Analyse. „Die Walliser sind vielleicht einfach stehen geblieben?“, murmelte er zu Charlotte rüber. Charlotte antwortete wohlweislich nicht.
Rational wäre ein triumphales Ja gewesen. Warum nur, um Himmels Willen, verteidigten sie eine Steuer, die sie selbst am meisten trifft?
Vielleicht liegt die Erklärung auch hier einfach in einem ausgeprägten Reduit-Gedanken? Alles aus der „Üsserschwiiz“ wird per se als störend wahrgenommen. Also besser ein Nein einlegen, sicher ist sicher.
Allerdings haben sie damit gegen das eigene Portemonnaie gestimmt. Man vertraut dem Nachbarn und dem Cousin mehr als der Reform aus Bern. Dazu kommt die Fiskal-Mär von den Ferienwohnungen:
Viele glaubten, dem Kanton fehlten nach der Abschaffung wichtige Steuereinnahmen. Falsch. Denn künftig dürfen Kantone Zweitwohnungen separat besteuern – die Einheimischen wären klar entlastet worden.
Statt ökonomischer Logik wählte das Wallis Misstrauen und Selbsttäuschung.
Die Schweiz kann zwar rechnen – aber sie rechnet oft kulturell. Zürich denkt wie ein CFO, der Thurgau wie ein Mittelständler, das Wallis wie ein Chronist im Reduit, der Jura wie ein marxistischer Ethiklehrer.
Am Ende stimmten viele Mieter für die Entlastung, viele Eigentümer dagegen – eine Umkehrung der Logik. Insbesondere das Wallis bereitet Waldmeyer jedoch echt Sorgen: Die Kerle haben sich quasi mit dem Gegner solidarisiert.
„Charlotte, die Walliser leiden an einem kollektiven und ausgeprägten Stockholm-Syndrom.“ Charlotte seufzte: „Ja, aber deshalb bist du jetzt ja auch noch Forscher.“
Mehr von Waldmeyer auf True-Economics.ch. Vom Autor erschien soeben das neue Buch „TKS – Die Teutonische Kernschmelze: Gedanken zum ungebremsten Niedergang einer Industrienation.“
Das hat nichts mit Solidarität sondern mit Intelligenz zu tun.
Interessant, wie schnell Intelligenz zur Ausrede wird, wenn Solidarität unbequem wird.
mayday!!!! – die schweiz hat aber schon echt grosse probleme :-/
Jetzt ist der Chef schon wieder aus der Gummizelle entwichen.
Verstockt verbockt wäre für Teilgebiete doch auch möglich.
falsch, es ist inzwischen eine Eigentumsquote von 42%.
Nur ewige Bolschewiken wie Weiermuth und Molina und Meier begreifen es nicht. Wohneigentum bedeutet sozialer Aufstieg. Das muss gefördert und nicht behindert werden, ausser man denkt noch immer so altbacken wie die Soozen. Die hassen nicht nur Reiche, das fängt bei denen schon beim Autobesitzer an und hört beim Hauseigentümer noch lange nicht auf. Freudloses Genossengedöns.
Klar doch. Sind ja alle mit gleichen Startchancen unterwegs. Das wäre übrigens Liberalismus.
Lüthi, der Staat könnte jungen Familien sehr wohl Starthilfe leisten. Geht bei Afrikanern, Ukrainern und allen Muselmanen ja auch. Was on top noch in Klimagedöns vernichtet wird, reicht schon bald für 100’000.- Starthilfe pro Eidgenosse. Genau das wäre sozial, die eigenen Leute unterstützen, vor allem bei der Familie. Aber die unsrigen Soozen wissen noch nicht einmal was sozial überhaupt ist.
Die Zeiten haben sich geändert. Eigentum bedeutet Feudalismus. Es wird vererbt oder Dank Erbe erworben.
Du bist ein Schnuri, Wohneigentum.
Es wird sich erst zeigen, ob EMW und Abzüge auf Dauer nicht günstiger für Eigentümer sind. Ich habe eine Wohnung seit 1998 und bin bis heute mit allen Abzügen besser gefahren. Über alle Jahre hatte ich netto eine Einkommenssteuer Abzug.
Doch, doch. Die begreifen schon. Nur ein vom Staat abhängiger Bürger ist ein guter Bürger! Der kann wesentlich leichter manipuliert werden. Etwas Brot für die Stimme.
Volk von Mietern versenkte Steuer für Eigentümer und das Wallis und der Jura haben sich offenbar entschieden, lieber weiter im Glutofen der ideologischen Selbstverbrennung zu grillieren.
Viele Hausbesitzer wollten die Renovationsabzüge nicht verlieren. Diese Sicht könnte in Jura und Wallis besonders verbreitet gewesen sein.
Vielleicht spielt auch der Finanzausgleich eine Rolle. Jura und Wallis wollen nicht, dass die anderen Kantone weniger Steuereinnahmen haben, da sie indirekt darunter leiden könnten.
Bitte Gehirn einschalten! Wenn man keinen Eigenmietwert versteuern muss, braucht man auch nichts mehr davon abziehen! Unterhaltsinvestitionen sind also weiterhin möglich, und das sogar steuerfrei.
Diese Abzugsmähr beruht auf einem Denkfehler, den leider viele machen.
mayday!!!! – die schweiz hat aber schon echt grosse probleme :-/
Wie treffend, im Jura Eigenheimquote um 50%, ältere Gebäude über Generationen vererbt, kaum mit Hypotheken belastet. Aber „Unterhalt“ steht somit an und der wird nicht mehr abziehbar sein!!
Im Wallis Eigenheimquote um 70%, ältere und neuere Gebäude, über Generationen vererbt, kaum mit Hypotheken belastet, aber mit „Unterhalt“ und eher wirtschaftlich tieferes Lohngefüge.
Der Entscheid der Walliser hat einerseits mit Solidarität und anderseits mit Intelligenz zu tun. Sie kannten die hohen Hypothekarzinsen der Jahre 1990 bis 1996, als diese bis zu 9.5% stiegen.
Im Jura tiefe Eigenmietwerte.
Sehr gut Analysiert. Bravo.
Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit so, dass die Walliser und Jurassier im Verhältnis zur übrigen Schweiz weniger Hypothekenbalstung haben.
Dies auch auf Grund von weniger Kaufkraft.
Ebenfalls dürfte der Unterhaltsstau im Verhältnis relativ hoch sein.
Die Angst vor der Besteuerung der Zweitwohnungen dürfte den Rest zum Resultat beigetragen haben.
Nur so, kann auch ich mir dieses, auf den ersten Blick, fragwürdige Resultat , erklären.
Wenn man von tiefen Hypobelastungen schreibt und den hohen Hypozinsen der Jahre 90-96, ergibt das einen nicht kleinen Widerspruch: 0 Franken Hypothek zu 9.5% gibt 0 Franken Zins.
Die meisten Eigentümer machen jahrzehntelang keinen Unterhalt, ersetzen nur den defekten Kühlschrank oder Ofen. Wenn sie dann gross renovieren müssen, übersteigen die Abzüge die Einnahmen. Und dass sie vorher rund 30 Jahre lang einen fragwürdigen Eigenmietwert bezahlt haben, wird ausgeblendet.
Intelligenz ist hier nicht bemerkbar. Höchstens die Angst wegen einer kleineren NFA-Zahlung.
Es ging bei der Abstimmung nicht um die Abschaffung des Eigenmietwerts sondern um die Besteuerung von Zweitliegenschaften. So zumindest der Titel der Vorlage. Da sind wohl einige Stimmbürger von der Bundeskanzlei in die Irre geführt worden zu sein.
Die Benennung war korrekt, die Bundeskanzlei hat da überhaupt nichts falsch gemacht. Diese Annahme war Voraussetzung, dass die Abschaffung, welche das Parlament beschlossen hatte, in Kraft tritt. Irgend wann mal.
Ich verstehe die Argumentation wirklich nicht. Die 13. AHV-Rente wurde schlussendlich auch angenommen, obwohl hier sogar geschätzt ein zu zwei Dritteln Bezüger gegen Einzahler gegenübersteht.
Und anderen Kommentaren dürfte wohl auch Rechnung getragen worden sein, Wohneigentum bedeutet in den meisten Fällen sozialer Aufstieg, dieser sollte schlicht kaum mit irgendwelchen steuerbaren Phantasieeinkommen behindert werden.
Die lautstarken Argumente der Gegenseite (Wegfall von Reparatur-/Renovationskosten) spielen mindestens in den ersten 20 Jahren einer Neuliegenschaft schlicht keine Rolle!
Ach, die alte Leier vom Eigenmietwert als „Phantasieeinkommen“ dabei ist es doch eher eine realitätsverweigernde Wunschvorstellung, dass man sich Wohneigentum leisten kann, ohne auch nur ansatzweise die fiskalische Verantwortung dafür zu übernehmen. Wer bei einem Neubau in den ersten 20 Jahren keine Unterhaltskosten sieht, hat vermutlich auch geglaubt, das Eigenheim sei wartungsfrei wie ein iPhone. Und wer die 13. AHV-Rente als Beweis für Mehrheits-Egoismus anführt, zeigt vor allem eines: Dass ihm die Solidarität nur dann passt, wenn sie ihm selbst nützt ganz nach dem Motto:Staat,hilf mir.
mayday!!!! – die schweiz hat aber schon echt grosse probleme :-/
Jura kenn ich nicht, Wallis schon. Das Problem mit dem Eigenmietwert im Wallis ist, dass dies sehr unterschiedlich gehandhabt wurde. Objekt Einheimisch (500’000) kann z.B. 6’000 Eigenmietwert haben, Objekt Zweitfremdig (300’000) kann auch gerne mal 12’000 Eigenmietwert haben. Nun muss die Objektsteuer neu berechnet werden, d.h. x Prozent von Wert. Für die Walliser ist dies dann ein „Verlustgeschäft, bei z.B. 2% zahlt Einheimisch 10’000 (von 500’000) und Zweitheimisch 6’000 (von 300’000). Das wäre zwar fair, aber passt Einheimisch natürlich nicht. Und darum wollten die den Systemwechsel nicht.
Es kann keine „Fairness in der Besteuerung“ geben.
Besteuerung ist nichts anderes als organisierter Diebstahl, und das Konzept einer „fairen Steuer“ ist daher genauso absurd wie das des „fairen Diebstahls“
Jura kenn ich nicht, Wallis schon. Das Problem mit dem Eigenmietwert im Wallis ist, dass dies sehr unterschiedlich gehandhabt wurde. Objekt Einheimisch (500’000) kann z.B. 6’000 Eigenmietwert haben, Objekt Zweitfremdig (300’000) kann auch gerne mal 12’000 Eigenmietwert haben. Nun muss die Objektsteuer neu berechnet werden, d.h. x Prozent von Wert. Für die Walliser ist dies dann ein „Verlustgeschäft, bei z.B. 2% zahlt Einheimisch 10’000 (von 500’000) und Zweitheimisch 6’000 (von 300’000). Das wäre zwar fair, aber passt Einheimisch natürlich nicht. Und darum wollten die den Systemwechsel nicht.
Wer will, darf gerne weiterhin Eigenmietwert bezahlen, die Behörden nehmen das Geld jederzeit gerne. Ob in VS, JU oder sonstwo.
Die „Gierigen“ und „Neider“ stimmen JA. Eine vorteilhafte Symbiose.
Die „Gierigen“ stimmten JA, weil sie derart ihr steuerbares Einkommen senken konnten und derart ihre Steuerrechnung senken wollten.
Die „Neider“ als Wohnungs-Mieter stimmten JA, weil sie derart den „Immobilien-Bonzen“ die „Steueroptimierung“ mit den „Unterhalts-Abzügen“ vermiesen, resp. verunmöglichen wollten.
Ich warte noch immer auf den Tag, wo wir in einer Volksabstimmung dafür stimmen können, den Kt Jura den Franzosen zu geben, die dafür das Elsass an die Deutschen retournieren und wir dafür von diesen BW und/oder Bayern erhalten. GE, NE und FR legen wir obendrauf, unter wahnsinnigen Phantomschmerzen.
Ich denke der Hauptgrund liegt im Wählerverhalten. Ältere Leute gehen eher abstimmen und bei diesen ist die Eigentumsquote höher. Zudem können viele Ausländer nur Mieten, was zusätzlich das Resultat verfälscht. Einmal mehr kam eine Vorlage durch, welche die jüngere Bevölkerung gegenüber den Älteren benachteiligt… Aber die sind selbst schuld.
Marco: Ganz einfacher- und einleuchtender Kommentar. Danke
Herr Weber
Wer zahlt den nun die fehlenden 2 Milliarden?
Sie, werter Herr Mungeli! Die Rechnung ist schon unterwegs. Zahlbar 30 Tage netto.
Wer hat denn in den letzten fast 100 Jahren zu viel bezahlt?
Gratuliere zu deinem biblischen Alter, Hans!
Die Mieter haben für die Abschaffung des Eigenmietwertes gestimmt. Schlimm ist jedoch, dass die Stimmbürger für ihre eigene Überwachung durch die Jans E-ID gestimmt haben, weil sie von den gleichgeschalteten Mainstreammedien einseitig informiert und nicht über wahren Hintergründe dieser ID informiert wurden.
immer die Mainstreeammedien sind Schuld….Immer noch lieber mit Gehirn lesen als die Aluhütte auf Telegram!
Ich finde dass sich die Gegner fair verhalten haben.Sie hätten die Abstimmung gewinnen können.Die meisten Mieter möchten eigentlich auch ein Haus oder eine eigene Wohnung.Grosse Käuferschaften findet man aber unter Ausländern.Ich habe sechs deutsche Nachbarn als Hausbesitzer (nur einen Schweizer).Auch Türken und Balkaner finde ich unter Hauskäufern. Ausländer haben drei Vorteile: 1.Ein enormer Lohnzuwachs und tiefe Progression 2.Tiefste Hypozinsen Europas 3.NUR hier muss man die Hypothek nie zurückzahlen (Im Ausland ist vollständige Amort,Standard).
Die Nachfrage durch Einwanderung steht zwar für einen Teil der exhorbitanten Hauspreise. Sie sind aber nur für etwa 27% der Teuerung ein Grund, nämlich in etwa der Grösse des Personenzuwachses.Die Spekulation steht für den überwiegenden Teil der Teuerung.Wenn gemäss UBS Real Estate local die Preise innert 20 Jahren sich verzehnfacht haben (für unbebautes Land) dann hat das nicht viel mit der Personenfreizügigkeit zu tun.Vergessen wird oft. die erhöhte Nachfrage wegen Scheidungen zu berücksichtigen.Druck auf ältere Hausbesitzer zu geben ist unwürdig.
Und Verdichtung ist ein böses Wort.
hans: Verdichten sollte man ersetzen durch „Einpferchen“. „Verdichten“ ist der akademische Ausdruck für Einpferchen.
Sie gehen davon aus, dass Eigentümer und Mieter im gleichen Verhältnis an der Abstimmung teilgenommen haben. Die Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis zeigt, dass Eigentümer – oder auch die vermögenden Leute – politisch aktiver sind.
Hallo Waldi, schöne Kolumne – ich freue mich bereits als Deutschschweizer in meinem Walliser Immo VR deine Kolumne auf französisch vorzulesen. Das wird ein Spass und ich werde Dich nachher aufdatieren, wie die Resonanz war.
War bis vor Kurzem Vermieter. Aus Altersgründen 2 Häuser in SO und SG verkauft. Eigentum bindet auf vielfältige Weise. Man wird finanziell abgezockt, auch, und gerade speziell von den Kantonen: in meinem Fall in halsbrecherischer Weise in SG !!!
In BS ist Mieterschutz auf bestem Weg je. Bin so einigermassen zufrieden, auch wenn die Mieten generell überall viel zu hoch sind. Wertvermehrende Modernisierungen hat ja der Vermieter in den Hand, man ist als Mieter so auch starkem Druck ausgesetzt.
Das Leben wird teurer und teurer. Die Sozialisten sind herausgefordert!
Bei der Vorlage ging es ja nicht nur um den Eigenmietwert und die neue Steuer auf Zweitwohnungen, sondern auch darum, dass leben auf Pump nicht mehr vom Staat gefördert werden soll. Nie hört man davon, auch nicht, dass dies ein Argument für ein Ja sein könnte. Für mich war nur schon dies ein Grund, ein Ja zustimmen.
Wen wundert’s bei den hiesigen Preisen, dass es hierzulande eher weniger Immo-Besitzer gibt als anderswo. Die Abschaffung des Eigenmietwerts wird jungen Menschen den Erwerb einer Immobilie erleichtern, denn sie rutschen dann mit der ersten Veranlagung nicht in eine nie gekannte Einkommensklasse mit sogar höherer Progression. Eine unangenehme Überraschung ! Die entfällt gelegentlich und das ist gut.
Bin Hauseigentümer im Jura, habe meine briefliche Stimmabgabe versäumt und hätte für Eigenmietwertabschaffung gestimmt. Geil, jetzt steigen tendenziell die Preise und Bauland ist hier eh schon knapp.
Ist paradiesisch schön im Jura und kein Mietsklave zu sein tut gut.
Absurditäten lassen sich duch Dummheit linker Menschen erklären: ZH ist ultragrünlinks (so Spinner) und stimmt gednau gegen eigene Interessen. Jura ist links und stimmt genau gegen eigene Interessen. Wallis ev dauerbesoffen…
Zeigt halt, dass links versiffte ein Problem zwischen den Ohren haben.
Dein Problem zwischen den Ohren ist eben anderer Art. Ich bin im Moment gerade tatsächlich auch im Jura, und hier im Elsgau spielt die Musik – nicht. Jedes zweite Haus renovierungsbedürftig zu verkaufen.
Die Eigenmietwerte im Wallis sind im Vergleich zu anderen Kantonen tief, daher ist es aus individueller Sicht vorteilhaft, wenn zur Steueroptimierung Hypothekarzinsen und Unterhalt abgezogen werden können. Ich vermute, dass einige VS-Eigentümer dadurch tendenziell Null Eigenmietwert versteuerten und bei Renovation profitierten. Zudem wird die eigene Jagdhütte als Zweitwohnsitz künftig teuerer werden.
dafür kommt jetzt das ganz grosse Jammern aus dem Wallis: Bern soll helfen ! Crans Montana machte heute den Anfang !!
Könnte es sein das der Initiativtext für
ein bestimmtes Klientel zu verlockend, bzw. zu kompliziert war ?
„Kantone sollen die Möglichkeit einer Zusatzsteuer auf Zweitwohnungen erhalten“
Solidarität für Hauseigentümer, denke eher nein ……
Interessante Solidaritätsbetrachtungen – Die Walliser sind aber sicher nicht blöd – vielleicht sind die Eigenmietwerte nicht so abzockerisch gestaltet & damit weniger bedrohlich wie in zB Zürich & die Abzüge ermöglichen Steuervorteile? Immerhin haben sie die höchste Eigenheimquote!
Aber herzlichen Dank allen, die uns Pensionierte unterstützt haben, das eigene Heim zu behalten.
Dieses Abstimmungsresultat erinnert mich an die 50er Jahre als wir die grosse Abstimmung über den Bau eines Autobahnnetzes durchführten. Nur gerade jeder 8. Einwohner verfügte damals über ein Auto. Die milliardenschwere Vorlage wurde damals wuchtig angenommen.
Das war noch echte Solidarität der Besitzlosen gegenüber den Besitzenden. Sowas ist heute kaum noch vorstellbar. Und wenn es doch einmal passiert wie jetzt mit dem Eigenmietwert, ist das schon eine Riesensensation, die sich kaum jemand erklären kann.
Die Walliser und Jurassier haben erkannt: Die Schuldzinsen sind nicht nur auf selbst genutztem Eigentum nicht mehr abzugsfähig, sondern auch auf Anlageobjekten nicht mehr voll abziehbar; aber ins Geld geht der Unterhalt, der ist überhaupt nicht mehr abzugsfähig. Wie richtig erkannt, im Jura, aber nicht nur dort, gibt es sehr viel Unterhalt. Die Eigentümer kommen auch noch auf die Welt.
Sehr richtig! Schuldzinsen sind auch für Lombardkredite oder Geschäftsliegenschaften von KMU, die der Aktionär im Privatvermögen hält, nur noch beschränkt abziehbar – die Treuhänder werden jubeln über die neuen Immo AG.
Und die Walliser haben häufig Zweitliegenschaften im eigenen Kanton oder auch nur das Elternhaus im Heimatort, welches sie nicht sofort aufgeben wollen. Hierfür werden sie künftig unlimitiert abgezockt: durch die erste Steuer in der Schweiz, über die fast ausschliesslich die konkret abstimmen, die selbst nicht mal indirekt betroffen sind. Das ist das Gegenteil von bürgerlich!
Das deutschsprachige (Ober) Wallis hat doch mehrheitlich zugestimmt. Nur im welschen Teil haben sie sich gesträubt.
Weil viele Mieter vermutlich auch gerne im Eigenheim wohnen würden und immer noch diesen Traum leben. Falls es dann klappt, haben sie zumindest diese willkürliche „Steuer“ nicht mehr zu bezahlen …!
Meine Theorie ist: Die einfachen Bürger sind halt Mieter. Die, welche etwas aufbauen ersparen wollen müssen dafür die Welt um sich beeinflussen. Den ‚einfachen‘ ist es warscheindlich egal was abgestimmt wird, somit gehen sie nicht abstimmen. Bei einer Stimmbeteiligung von 38% ist das Resultat gar nicht so neben den Schuhen…
Schon mal daran gedacht, dass viele nicht wussten, worum es ging, weil der Titel irreführend war?
Wie wäre es mit SSEQ? SocialSolodarityEmotionalQuotient
Freu mich schon auf die erhöhte MwSt…
Ich habe als BL Hausbesitzer auch Nein gestimmt. Einfache Rechnung: Abzug Schuldzinsen und abzugsfähiger Unterhalt über 10 Jahre geteilt durch 10 war gutes Stück höher als Eigenmietwert pro Jahr.
Ich glaube viele Hausbesitzer haben das nicht wirklich ausgerechnet.
Das Resultat aus dem Wallis lässt einem tatsächlich an der Intelligenz der Stimmberechtigten dort zweifeln. In Tat und Wahrheit bekommen sie mit der Abschaffung jetzt nämlich den Fünfer und das Weggli: Den Eigenmietwert werden sie selber nicht mehr zahlen müssen, und für die Steuerausfälle bitten sie einfach die dummen Grüezini mit ihren Zweitwohnungen zur Kasse.
Aus meiner Sicht sollte man die Miete abschaffen und alle Mietwohnungen gesetzlich zum Verkauf anbieten. Das wäre ein radikaler Schritt, würde aber die Immobilienpreise deutlich senken. Immobilienverwaltungen und Pensionskassen wären dagegen, weil ihr Geschäftsmodell wegfiele. Heute machen Mieten viele Menschen lebenslang abhängig – und im Alter reicht die Rente kaum, weil man weiter Miete zahlen muss. Eigentum würde mehr Freiheit und Sicherheit schaffen.
Tja, vielleicht hat der Waldi einfach nicht mitbekommen, worüber alles abgestimmt wurde: Eine neue Steuer (die so fair – danke HEV – ist, dass es in der BV nun hierfür neu eine Ausnahme vom Willkürverbot eben dieser BV gibt), eine Abkehr vom Prinzip der Gesamtreineinkommenssteuer (da Zinsen als Gewinnungskosten zumindest im Privatvermögensbereich nicht oder nur sachwidrig beschränkt abziehbar sind) und der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (hinsichtlich anderer Zinsen) sowie erst zuletzt um die Abschaffung des Eigenmietwerts.