Die Story in der „Berner Zeitung“ (BZ) und weiteren Tamedia-Blättern ist brisant. Die Visana, eine führende Krankenversicherung, soll Pseudo-Einsätze für ihre Top-Verkäufer erfunden haben.
Diese würden zu internen Ausbildnern, um Nachwuchs-Kräfte in die Kunst des Versicherungs-Verkaufs einzuführen.
Die Mitarbeiter würden laut BZ vom Freitag an der Visana „Sales Academy“ Kurse besuchen, um dann als „Miliztrainer“, „Ambassadeur“ oder „Coach“ mitzuhelfen, „andere Verkäufer zu schulen“.
Für ihren Einsatz erhielten sie ein Extra von bis zu 100’000 Franken, so die Story. Der Haken: Das Ganze sei ein Trick.

Keine Schulungen, keine Extra-Anstrengungen, sondern Umgehung: Die Prämie würde den Deal der Branche aushebeln, welcher die Prämienzahler vor immer noch mehr Kosten schützen soll.
Die Idee war, den früheren Wildwuchs mit Akquisitionen im Herbst einzugrenzen, damit Herr und Frau Schweizer nicht Jahr für Jahr durch steigende Kranken-Prämien zur Ader gelassen würden.
Die Branche einigte sich auf eine Prämien-Obergrenze, der Bundesrat gab dem Abkommen seinen Segen.
Entsprechend sorgen die Enthüllungen der Tamedia-Blätter für Aufregung. Laut den Artikel habe die Visana-Führung die betroffenen Sales-Leute zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet.
Die Visana bestreitet, dass die Schulungen etwas mit dem Branchen-Deal zu tun hätten. Ihre zeitliche Koinzidenz sei rein zufällig.
Der operative Chef der Visana heisst Angelo Eggli. Der Mann treibt die verschlafene Berner Versicherung zu immer neuen Parforce-Ritten.

Egglis grösster Coup stellte die Übernahme von Konkurrentin Atupri dar – offiziell eine Fusion, vollzogen per 1. Januar 2024.
Ein 50:50 wie bei einem normalen „Merger“ war es nicht: Effektiv befielt in einer „gemeinsamen“ Stiftung die alte Visana-Top-Truppe.
Chef der frischen Macht im Schweizer Krankenwesen ist Angelo Eggli, Präsident sein Mitstreiter und bekannter Mann aus der Politik Lorenz Hess.
Ein renommierter Gesundheits-Experte machte schon bei der Ankündigung der „Fusion“ im Sommer 2023 klar: „Es ist eine Übernahme, die Visana schluckt die Atupri“.

Mit der Offensive verwandelte CEO Eggli seine Visana in eine führende Playerin der Industrie – in welcher der Rubel dank Zwangs-Versicherung und nonstop hochschiessenden Preisen rollt.
Eggli gilt als hemdsärmliger Typ. An seiner früheren Wirkungsstätte bei einer Allianz-Tochter sorgte er mit SMS-Flutwellen übers Wochenende und spätabends bei seinen Untergebenen für Dauerstress.
Arbeitskonflikte vor Gericht und eine Untersuchung durch die Compliance der zuständigen Allianz-Zentrale verliefen im Sand.
Ein Artikel dazu erschien vor bald 7 Jahren in diesem Medium. Eggli forderte später die Löschung. Die kriegte er nicht. Doch wer auf Google mit „angelo-eggli allianz inside-paradeplatz“ sucht, bleibt erfolglos.
Offenbar wurde der Algorithmus derart angepasst, dass die Story nicht mehr aufleuchtet.
Egglis „Chef“ Lorenz Hess hatte nach der Publikation im Frühling 2019 intern vom Leder gezogen.
Im Bericht sei so ziemlich alles falsch, ausser, was Angelo Eggli persönlich als Zitat dazu beigetragen habe, meinte Hess damals.
Denn „sämtliche Anschuldigungen gegen Angelo Eggli“ seien „unbegründet und haltlos“ gewesen, wie die Untersuchung der Allianz-Tochter ergeben habe.
Dem Verwaltungsrat der Visana liege „das entsprechende Originaldokument – ein sogenannter ‚Clearance Letter‘ – vor“, führte Visana-Präsident Hess aus. Dieser Letter würde „diesen Befund bestätigen“; dass nichts an den Vorwürfen dran sei.
Eggli war zum damaligen Zeitpunkt designierter CEO der Visana. Wenige Monate später, im Herbst 2019, legte der forsche Manager dann los.

In „seinem“ VR kann er auf mehrere schützende Hände prominenter Leute setzen. Neben Präsident Lorenz Hess, der in Bern zu den einflussreichen Politikern zählt, sitzt auch die Schwester von Noch-FDP-Präsident Thierry Burkart im Aufsichtsgremium.
Déborah Carlson‑Burkart, eine Anwältin, die seit 9 Jahren im zentralen Lenkungsrat des Krankenversicherers mittut.
Carlson-Burkart wurde 2011 auch VR-Mitglied der internationalen Ruag – jene, die weniger Headlines schreibt als die von Skandalen inklusive Straf-Untersuchungen geplagte Ruag MRO.
Zeit für eine Einheitskasse.
Die heutigen Krankenkassen verdienen an den hohen Prämien der Ärzte mit. Sie haben Null Interesse irgendwelchen Unfug zu stoppen. Im Gegenteil, sie machen nun selbst Unfug.
Solche Charaktere fallen in unserer Welt immer wieder die Treppe rauf. Bis sie dann irgendwann wieder tief fallen. Dann sind sie aber finanziell abgesichert. Finanzindustrie halt…
Eine Einheitskrankenkasse würde viele Probleme lösen. Die vielen
Krankenkassen verteuern die Gesundsheitskosten und füllen die Taschen
der Krankenkassenmanager, welche alle nicht nötig sind.
Es sind die Konsumenten und Ineffizienzen bei den Leistungserbringern, welche die Kosten treiben.
Ja sicher, so wie die SBB aus der Fusion von verschiedenen kleinen, defizitären Bahnunternehmen zu einem einzigen blühenden Unternehmen wurde, würde es auch mit den Krankenkasse passieren. (Ironie off)
Das Problem ist der Staat, welcher die zu erbringenden Leistungen immer weiter ausdehnt (neustes Beispiel: Schwangerschaftsabbruch) und neu migrierte Kunden bringt.
Eine Einheitskasse ist ein Monopol. Was passiert wohl mit den Preisen, wenn ein es ein Monopol gibt, waseliwas? KK Obligatorium gehört abgeschafft, es ist der einzige Weg zu normalen Preisen
@John Galt: Die SBB funktionieren aber gut, im internationalen Vergleich direkt hinter ganz wenigen ostasiatischen Bahnen. Sie könnten sogar priblemlos profitabel sein – wenn man einfach die Regionalverkehrslinien ausserhalb der Zentren stilllegt. Das ist politisch (zum Glück, finde ich) niemals mehrheitsfähig, wie x Abstimmungen zeigten. Die Subventionierung ist also der Wille des Steuerzahlers. Die SBB sind mitnichten ein Gegenbeispiel zu einer Einheitskasse!
Sollte nur ein Teil dieses Beitrags stimmen, haben wir doch einmal mehr die Bestätigung, wie krank das (Krankenkassen-)System ist.
Und mittendrin natürlich wieder Politiker-Profiteure wie Hess. Und dazu noch eine Politiker-Aufsicht wie Baume-Schneider. Selbstverständlich links und völlig überfordert.
Jetzt reicht es! Wann wird solchem Treiben endlich der Stecker gezogen! Dieser politische Krankenkassenfilz ist nur noch zum Kotzen! Der Bürger hat die Schnauze voll von diesen Machenschaften. KK sind zu einem reinen Selbstbedienungsladen mutiert, wo sich alle nur noch bereichern. Und der Zwangsversicherte darf das mit immer höheren Prämien bezahlen. Zeit, dieses System sofort zu ändern.!
Nur der wohlstandsverblödete CHer will ja lieber weiterzahlen… bis zum geht nicht mehr… 💥
Übrigens Duckduckgo findet den IP-Artikel vom 30. 4. 2019 auf Anhieb (3. Eintrag).
Fazit: sich nie nur auf eine Suchmaschine verlassen.
Gleiches Ergebnis mit Swisscows.ch. They “do evil.” 😎
Einheits-Krankenkasse mit regulierten Löhnen, subito.
Das System der Krankenversicherung in der Schweiz ist krank. Pseudo Wettbewerb, zu viele Kassen und Kässeli mit Posten und Pösteli für die Politiker-Kaste. Und die Hobby-Schafzüchterin aus dem Jura und ihre Verwaltungseinheiten scheinen hoffnungslos überfordert.
Es ist eben nur das Reitschule-Pack in Bern was auf die Strasse oder die Barrrikade geht … das wissen die KK-Leute genau. Der grosse Rest liest „LandLiebe“ und strickt oder backt zu hause.
Man muss nicht Ökonomie studiert haben um voraus zu erkennen, dass die Finanzierung des Gesundheitssystems inklusive Betagtenbetreung kollabieren wird.
Je länger man mit einschneidenden liberalen Reformen wartet desto heftiger werden die Konsequenzen für viele Arbeitnehmer in dem Bereich der und die Alten und Kranken werden.
Es wird der Tag kommen wo die Jungen nicht mehr bereit sein werden diese Beträge für die Krankenkasse und Steuern zu bezahlen.
Wenn ich ausrechne wieviel ich jedes Jahr in dieses System mit KK-Prämien, Selbstbehalt, Unfallversicherung und Anteil Steuern einbezahle.
Auswandern. In ein günstigeres, möglichst sonniges Land, wo Vermögen und Rente aus CH noch ausreichen.
Ein Lösungsvorschlag
Freie Märkte funktionieren. Planwirtschaft ebenso. Was nicht funktioniert, sind Hybriden, wie unser krankes Krankenversicherungssystem.
Konkreter Vorschlag: Der Bund gründet eine eigene Krankenkasse, die selbsttragend sein muss, als Konkurrenz und Benchmark zu den heutigen Anbietern. Also keine Einheitskasse, aber eine staatlich geführte Krankenkasse als Alternative.
lch, und immer noch gibt es zuviele dwppen, die dieser deppen-krankenkasse aufsitzen. wie übrigens dem erwähnten politker, der in der visana-siehe oben-sehr gut aufgehoben ist;anscheinend passt das umfeld. das kk-obligatoeium gehört im übrigen weg, wie die fdp, die das 1992 unterstützte.
Gerade solche Mätzchen führen dazu, dass die Einheitskasse auch im liberalen und sogar im bürgerlichen Kuchen mehrheitsfähig wird. Journalistisch ist der Artikel freilich etwas viel Copy von der „,Berner Zeitung“ / Tamedia, ausser die Hintergründe betreffend den CEO. Aber darüber kann man hier auch mal hinwegsehen, da das Budget von IP wohl etwas kleiner ist.
Das Ende der Geschichte kennen doch die meisten. So, wie immer in den letzten 3’000 Jahren. Danach gehen die Leute wieder zum Quacksalber oder in die Kirche und die oberen 2 % weiterhin und wie immer zum Arzt. Sonst fragt den hereingespülten Grümpel, wie es bei ihnen war, bevor sie sich hier vor die volle Krippe setzten.
Einheitskasse ja, aber kantonale! Auf keinen Fall ein weiteres Bundesbürokratiemonster. Nur so sind Transparenz, Kostenkontrolle, Marktmacht und Einflussnahme der Bürger gewährleistet. Natürlich brauchts weiterhin Kooperation über die Kantonsgrenzen hinaus.