An der Oerlikonerstrasse 85/87 in Zürich steht kein gallisches Dorf, aber der Vergleich liegt nahe.
Statt Römer belagert hier die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG ihre Mieter. Statt Zaubertrank half ein gut formulierter Brief an die Schlichtungsstelle.
Als die Zürich 2020 ihren schicken Neubau bezog (also, ihre Mieter), gab es für alle denselben Vertrag: Fünf Jahre befristet, nur vom Mieter kündbar, indexiert.
Ein System, das Stabilität versprach – oder, wie Kritiker sagen würden: einen juristischen Bumerang mit Verfallsdatum.
Diesen Herbst kam die Mietzinserhöhung. Der Konzern hatte gerechnet, die Mieter geschwiegen – bis einer nicht mehr wollte.
Mit Unterstützung seiner Rechtsschutz-Versicherung schrieb er eine Eingabe an die Schlichtungsstelle. Ganz ohne Hinkelstein, dafür mit Paragrafen.
Nach Bundesgerichts-Praxis sind befristete Mietverträge ohne sachlichen Grund unzulässige Kettenmietverträge.
Darauf stützte sich die Eingabe: Zürich hätte riskieren müssen, dass ein Gericht die ganze Vertragskonstruktion für ungültig erklärt.
Und siehe da: Der Gigant knickte ein.
Was dann folgte, war fast schon Revolution im Mini-Format: Ein Mieter nach dem anderen fragte nach – und bekam dieselbe Antwort: „Erhöhung zurückgezogen“.
Der Mietzins-Stopp brachte den Mietern Ersparnisse von mehreren tausend Franken über die Jahre gerechnet; je nach Wohnung sogar deutlich mehr.
Zürich sagt dazu: „Rund 10 Prozent unserer Mietverträge sind befristet und indexiert. Über Schlichtungsverfahren geben wir keine Auskunft.“
Über Apleona sagte Zürich nichts. Dabei ist es genau diese Verwaltung, die im Auftrag der Versicherung den Alltag regelt:
Von Mietverträgen über Kommunikation bis zu den Nebenkosten.
Wer allerdings die Mietzins-Erhöhung wirklich angestossen hat – Zürich als Eigentümerin oder Apleona als Verwalterin -, bleibt unklar.
Ausserdem kamen durch penible Einsicht in die Nebenkosten-Belege über fünf Jahre rund 30’000 Franken zu viel verrechnete Kosten ans Licht.
Offiziell als Abrechnungsfehler verbucht und später korrigiert – aber ein schönes Beispiel dafür, dass sich genaues Hinschauen lohnt.
Am Ende steht Zürich da wie Cäsar nach der Schlacht um das kleine Dorf: Wenig Ruhm, viel Staub. Und Mieter, die sich über ihr neues Selbstbewusstsein freuen.

Sehr geehrter Herr Schellenbaum vielen Dabkf für Ihre Recherche. Ich mag ihre Recherchen udn wie sie schreiben. Sie zeigen, dass auch „Junge“ (nur eine Zahl) Wissen und Geschick haben. Auch wenn ich wahrscheinlcih doppek so alt (auch Herr René Zeyer Betreiber von http://www.zackbum.ch (eine Medienseite)) Halt Fremdwort für 20 Millisekungen 🙂 Bitte weiter so udn bitte auch mal etwas über Mister President of the USA schreiben (Triump) Hans Gerhard
Halt’s Maul, du Idiot !
Hans hast du deine Tabletten heute vergessen?
Herr Schellenberg and Maestro for president 😉
Wer braucht schon Zürich? Jeder ein TROTTEL der dieser links- und grün versieften Stadt noch Kohle zahlt! Und die verlogene FDP passt bestens dazu! Zürich meiden wir wie der Teufel das Weihwasser…
Was hat das mit der FDP zu tun?
@Don: Nichts. Es zeigt einfach, dass man einen Kommentar, der schon unter einem anderen Artikel komplett sinnfrei publiziert wurde (weil es ja reicht, „Zürich“ als Klick-Trigger reinzudefäzieren) hier einfach reinkopieren kann und dafür innert 3 Stunden 26 Likes bekommt.
Zürich Versicherung – versichert dich gegen alles, ausser gegen ihren eigenen Gier-Reflex.
„Miet-Revolte 1 : 0 Abzocker-Multi. So sieht echte Schadensbegrenzung aus.“
Die Zürich Versicherung: Immer da, wenn’s ums Risiko geht nur nicht ums eigene.
Mieter bei Zürich, AWD-Swiss-Life oder sonst einem Akteur aus der Geldindustrie zu sein, halte ich schon per se für den grössten Fehler den man machen kann. Erst gibt man denen sein Erspartes, die bauen damit Wohnhäuser wo man mit dem Mietzins noch mehr Geld an diese Akteure überweist. Somit ist man sein eigener Knecht.
So lange ihr die Zuwanderung weiterhin befeuert, wird auch die Gruppe der Knechte weiter zunehmen. Zurück auf 7 Mio Eidgenossen würde ein Überfluss an bezahlbarem Wohnraum generieren. Die Umkehrung der Knechtschaften wäre das Ergebnis.
Jeder der bei der Pensionskasse versichert ist freut sich über den zusätzlichen Beitrag zur Rente nur irgendjemand muss es auch finanzieren . Also überlegt mal wer das wohl sein könnte bevor Ihr euch beschwert
Josef, die Erfindung der PK hat nicht zum Zweck die Konzerne noch fetter werden zu lassen. Ich bin gezwungen anzusparen, das ist ok, aber gerade so gut könnte ich mit dem Geld Wohneigentum abbezahlen und das ohne dass die üblichen Verdächtigen ihr Gichthändchen auch noch aufhalten müssen.
Peinlich, wenn man als Konzern so lusche Verträge nötig hat! Reicht die Rendite nicht schon aus. Etwas mehr nimmt man immer gern.
Professionelle Vermieter sind vor allem darin professionell, das maximale aus ihren Mietwohnungen herauszudrücken. Kettenverträge ok, das hätte man wissen können.
ah, unser Dummschwätzer lebt ja doch noch.
Wir machten uns schon Sorgen um Dich!
Und dann gleich mit einem grandiosen Klugschiss am Morgen. Chapeau!
Plauderi!
Kannst ja arbeiten gehen du Neider!
Erst gestern sagte ich zu Herta, dass man von Asterix schon lange nichts mehr gehört hat. Scheint wohl alles glatt zu laufen in Gallien …
Ich bin auch Opfer eines solchen Zürich-Versicherungs-Mietvertrags – werde mich jetzt auch wehren…
Von welcher Kanzlei wurden die Verträge erstellt?
Hatte auch mein vergnügen mit der Versicherung
hatte meine uhr vor jahren versichert, nach einem anlass fiel mir diese zu boden und ich meldete den schaden.
die versicherung wollte fotos vom anlass auf welchem ich die uhr trage, obwohl der schaden 5h SPÄTER bei mir zu hause entstanden ist, als hätte ich wissen können, was später passiert..
die haftung wurde schliesslich deswegen abgelehnt, ganz coole versicherung
Diese Büro-Mietverträge sind eine Katastrophe. Die sehr langen Laufzeiten sind vor allem für KMUs eine echte Falle.
Man sollte einfach unbefristete Mietverträge mit z.B. 12 Monate Kündigungsfrist abschliessen.
Eine Versicherung ist so lange gut – bis man sie braucht !
Ja die Versicherungen und Pensionskassen und private Immobilienbesitzer. Sie verlangen oft überrissene Mietzinsen um die Rendite zu steigern. Es herrscht Goldgräberstimmung, man profitiert von der schlimmsten Wohnungsnot seit dem 2. Weltkrieg. Was man bei fertiggestellten Neubauten für Mietzinse verlangt ist krass.
Das mit der Mietzinserhöhung kam von der Apleona.
Wir brauchen endlich Sammelklagen, damit wir uns zusammentun können für solche Klagen.
Ja das ist typisch für die Zürich-Versicherung. Mit denen sollte man so wenig wie nur möglich zu tun haben.
Im Artikel wird leider nicht erwähnt, ob die Verträge über eine oder mehrere Optionen verfügen. Bei indizierten und befristeten Mietverträgen im Gewerbe ist es üblich, dass der Mieter eine oder mehrere Optionen erhält, die Vertragsdauer für die Dauer der nächsten Option zu den selben Konditionen (indexbereinigt) zu verlängern. Diese Option muss vom Mieter jedoch 6 Monate vor Ablauf des befristeten Vertrages gezogen werden, sonst endet der Mietvertrag automatisch nach der Befristung. Eigentlich für die Mieter eine gute Sache. Ich weiss nicht, was da schief gelaufen ist bei Zürich.
Ziemlich peinlich ein solches Prozedere. Mit solchen Machenschaften sollten die oberen bei den beiden Unternehmen in ihrem eigenen Stall mal ausmisten. Ich bin jedenfalls froh, dass ich dieses Treiben als Versicherungsnehmer der Zurich nicht mehr mitmachen muss. In zwei Wochen läuft der letzte Vertrag bei der Bude aus.