Urs Mühlebach, der bekannte Luzerner Anwalt, entgleitet die Kontrolle über die Stiftung des vor 2 Jahren verstorbenen Jörg Bucherers.
Der Bijoutier, der die grosse Bucherer Schmuck- und Uhrenkette aufgebaut hatte, hatte Mühlebach als seinen engsten Vertrauten zu seinem Willensvollstrecker gekürt.
Später wurde Mühlebach dann Präsident der neu gegründeten Stiftung, wo Bucherers hinterlassene fünf Milliarden landeten.
Neben der Sandoz- und der Ernst-Göhner- handelt es sich um die grösste Stiftung im Land der Banken und Family Offices.
Mühlebach kann jetzt nicht wie gewünscht frei schalten. Die eidgenössische Stiftungsaufsicht des Bundes (ESA) hat ihm soeben zwei Aufpasser zur Seite gestellt.
Die beiden Sachwalter hätten „den Auftrag, das ordnungsgemässe und unabhängige Funktionieren der Stiftung zu überprüfen und zu begleiten“, sagt eine ESA-Sprecherin.
Hinter dem Beschluss, verfügt durch die ESA letzte Woche, liegt ein schwerer Verdacht. „Die ESA hat diese Massnahme ergriffen, weil Hinweise auf potenziell gravierende strukturelle und personelle Interessenkonflikte im Stiftungsrat vorliegen.“
Mühlebach soll bis anhin eigenmächtig bestimmt haben, wen die „Jörg G. Bucherer-Stiftung“ mit ihrem vielen Geld beglückt und wen nicht, sagte vor ein paar Wochen ein Insider.
Zu reden gab die Bucherer-Stiftung imAugust. Da wurde bekannt, dass der Geschäftsführer und eine langjährige Mitarbeiterin den Bettel hingeschmissen hatten; die Frau noch in der Probezeit, der Manager war nicht viel länger an Bord.
Wie später klar wurde, hatte eine Stiftungsrätin die bekannte Zürcher Anwaltskanzlei Homburger im Prime Tower mandatiert. Der zuständige Kanzlei-Partner schaltete darauf die Stiftungsaufsicht ESA ein.
Laut einem weiteren Informanten soll Mühlebach allein für die Willensvollstreckung von Jörg Bucherer rund 5 Millionen eingestrichen haben.
Ein Vielfaches davon habe er für seine Kanzlei als Honorar für die Verwaltung der 5 Milliarden in der Bucherer-Stiftung vorgesehen.
Die Rede ist von über 20 Millionen – pro Jahr. Laut anderen Stimmen soll es gar ein Vielfaches dieses Betrags sein.
Mühlebach wollte sich auf wiederholte Fragen per E-Mail nie zu seinem Honorar äussern. Er verwies auf einen Artikel in der „Bilanz“ vor Jahresfrist.
„Den Apparat will Mühlebach schlank halten, aufgeblähte Stiftungsgremien mit üppigen Honoraren sind ihm ein Gräuel“, schrieb das Magazin damals.
Laut der Quelle soll Mühlebach, wenn seine Anwaltskanzlei etwas für die Bucherer-Stiftung erledigte, einen Stundensatz von 1’200 Franken verrechnet haben.
Nach der Aufregung über die personellen Abgänge und die Eröffnung eines Verfahrens durch die ESA wurde es kurz ruhig um Mühlebach und die Bucherer-Stiftung.
Mühlebach hatte zwei weitere Leute in „seinen“ Stiftungsrat beordert – der bestand neu aus 5 Mitgliedern, er als Präsident inklusive.
Auch bei dieser Erweiterung scheint Mühlebach trickreich vorgegangen zu sein. Bei einem der beiden Neuen handelt es sich um den Götti von Mühlebachs Tochter.
Als diese heiratete, war der Anwalt prominentes Mitglied der Hochzeitsgesellschaft. Zudem war der Jurist einst Mitarbeiter in der Kanzlei von Mühlebach.
„Michael Kramer war bis 1998 in meiner Kanzlei angestellt“, sagte dazu Urs Mühlebach im letzten Mail-Austausch von Anfang Oktober. „Seit 1999 ist er für Pestalozzi tätig, seit 2003 als Partner.“
„Dies geht auch aus dem Lebenslauf von Herrn Kramer hervor, welcher der Aufsicht vorgelegt wurde.“
Die zwei von der eidgenössischen Stiftungsaufsicht eingesetzten Sachwalter werden als Erstes die Bücher der Bucherer-Stiftung unter die Lupe nehmen.
Zudem gehen sie der Frage auf den Grund, ob der Stiftungsrat seinen Präsidenten Mühlebach in die Pflicht nehmen kann, wenn bei ihm eigene Interessen vorliegen könnten.
Oder ob Mühlebach weitgehend freie Hand hat beim Verteilen des unendlichen Bucherer-Schatzes.


Ein 79 jähriger Anwalt, welcher 5 Milliarden verwaltet. Sobald Stiftungen am Werk sind, wird es gefährlich. Man denke nur zurück,
was die Göhner-Stiftung aus der Panalpina-Weltransport AG gemacht hat.
Ein Anwalt und ein riesiger Topf Geld.
Das ist keine gute Kombination.
Stiftung=Steueroptimierung! Bucherer Mitarbeiter am Luzerner Schwanenplatz schuften für Hungerlöhne.
Von Anfang an keine langfristige Lösung den 78 jährigen Urs Mühlebach für diese Stiftung einzusetzen.
Wer braucht Ethik, wenn sich Ausbeutung so gut rechnet?
wir haben mit den Fördergeldern erheblichen Anteil an dem Bildungsstand unseres schönen Landes. Wenn wir nicht treuherzige und gehorsame Arbeiter entwickelt hätten, hätte die Industrie schon lange gekotzt!
Bei deinem dümmlichen Kommentar kann ich nicht einmal 🤮!
In welchem betreuten Wohnen bist du den zurzeit untergebracht?
Die Geschichte von Jörg Bucherer ist ein Lehrstück moderner Moral: Aufgebaut auf Niedriglöhnen.
Nun gibt er sich mit einer Stiftung als Wohltäter wohl eher als geschickter Steuerakrobat denn als Menschenfreund.
Fünf Millionen für den Kontrollverlust das muss man erst mal schaffen.
„Anwälte sind die einzigen Tiere, die Geld fressen, ohne dass man ihnen einen Käfig baut.“
Geld macht gierig das ist normal.
1200 pro Stunde? Und dafür nimmt der feine alte Anwalt sogar den Telefonhörer in die Hand? Wow! Was für ein parasitäres Verhalten.