Es mag zwar wenig wahrscheinlich sein, dass die Juso-Erbschafts-Initiative, getarnt als „Zukunftsinitiative“, demnächst eine Mehrheit findet.
Aber bekanntlich ist dem Stimmvolk zuzutrauen, dass es auch mal gegen die eigenen Interessen votiert.
Für Max Waldmeyer jedenfalls eine genüssliche Vorstellung, was mit dem plötzlich sprudelnden Geldsegen alles anzustellen wäre.
Gemäss Initiativtext sollen die satten Einnahmen aus der neuen Erbschaftssteuer dem Klima dienen – und natürlich dem „Umbau der Gesellschaft“.
Ein eher sektenhaftes Vorhaben. Aber man muss ja irgendwo anfangen.
Waldmeyer wagte ein Brainstorming, diesmal ausnahmsweise in Gesellschaft von Charlotte. Sie kamen auf folgende Juwelen politischer Fantasie:
1 Der ÖV wird gratis. Ja, man muss dem Volk auch mal etwas zurückgeben. Und wir können uns so kollektiv auf 8 km/h entschleunigen, was ungefähr der Schrittgeschwindigkeit einer angeschlagenen Ente entspricht.
Der Bürger wird es ohnedies nicht merken, denn die 8 km/h sind in den grösseren Städten heute schon Tatsache. Würde Waldmeyer durch Zürich joggen, wäre er schneller.
2 Schweizer Fleisch wird verboten. Kühe sollen nur noch in Bilderbüchern vorkommen. Importfleisch darf bleiben, allerdings zu Premium-Zolltarifen.
Die Methan-Produktion wird so elegant outgesourced. Bauern werden grosszügig abgefunden und zu KI-Beratern umgeschult.
3 Übergewichtige mit BMI über 30 erhalten Gratis-Fitnesskurse auf jedem Dorfplatz. China lässt grüssen, nur diesmal in bunten Leggings und mit Applaus von den Gemeindepräsident:innen.
4 Anstelle des European Song Contest gibt’s nun den staatlich gesponserten Swiss Song Contest – monatlich! Dresscode: Rüschenröcke und pinke Strumpfhosen, wer neutral kommt, wird an der Tür abgewiesen.
5 Alle Flüsse werden mit Fischtreppen versehen. Eine Milliarde für die Felche, zwei Milliarden für den Hecht – endlich ein Konjunkturprogramm, das auch Hände und Flossen hat.
6 Die 14. und 15. AHV werden eingeführt. Wer über 90 ist, bekommt sogar eine 16. Rente. Bald sterben die Leute etwas früher aus lauter Angst, eine Ausschüttung zu verpassen.
7 Gendergerechte Toiletten in Privaträumen werden mit 120% subventioniert. Nach langem Warten kann nun auch Tante Heide ihre Gästetoilette diversifizieren.
8 Deutschland erhält von der Schweiz eine Milliardenspende für die Bahn und das Mobilfunknetz. Das wird die Kommunikation mit dem nördlichen Nachbarn verbessern.
9 Der Globale Süden wird massiv unterstützt. Neu auch durch Zwangsunterbringung von Wirtschaftsflüchtlingen in privaten Häusern.
Familie Sonderegger darf künftig Somalier bewirten, Familie Maréchal freundliche Algerier. Die Gesellschaft wird so endlich inklusiver.
10 Die eigenen Städte werden natürlich nicht vergessen: Parkplätze verschwinden noch fast gänzlich, autofreie Sonntage gibt’s an 360 Tagen im Jahr.
Bahnhofstrasse, Freie Strasse und Marktgasse werden in Magerwiesen umgewandelt. Gratisstiefel am Eingang, damit die Bevölkerung im Regen nicht im Morast versinkt.
Lausanne betreibt Hang-Ackerbau, St. Gallen bastelt sich einen Gender-Flanierweg. Ja, so sieht Fortschritt aus.
11 In einer Folgephase erhält jeder Haushalt gratis ein Lastenrad. Damit verschwindet der Autoverkehr komplett, und die Schweiz erstrahlt in kristallklarer Luftreinheit.
12 Private Dachgärten werden für alle geöffnet. Die Schweiz verwandelt sich in eine Kibbuz-Kulisse, ordentlich, steril, solidarisch. Ganz so, wie es die Jusos schon vor Jahren gefordert haben.
Waldmeyer wurde bei diesem Brainstorming nun plötzlich unsicher: Vielleicht wird es zu diesem Geldsegen via Erbschaftssteuern gar nie kommen?
Denn die Erbmassen werden sich schon längst in die weite Welt verabschiedet haben, mitsamt den Steuerzahlern, die bisher brav ihr Einkommen und Vermögen versteuerten, die AHV finanzierten und durch ihren grosszügigen Konsum auch die MWST kräftig alimentierten.
Die berühmte Milchkuh wird vermutlich gar nie gemolken, sondern gleich geschlachtet.
Waldmeyer dachte deshalb, zum Wohl der Schweiz, einen Plan B an, einen Sparplan: Aber zuerst wird nochmals investiert, also wird die MWST kräftig erhöht, das geht am schnellsten.
Dann erst werden die Sozialausgaben gekürzt, Infrastrukturprojekte beerdigt, Subventionen gestrichen. Die F-35? Vielleicht 2051. Arbeitszeit 45, besser 48 Stunden.
Hochschulgebühren wie in den USA. Erfreulicher Nebeneffekt: Das wird zuerst die Bürger aus der Juso-Ecke treffen, also ewige Studenten und Teilzeitpädagogen.
Das alles würde dann aber letztlich doch nicht reichen für einen ökonomischen Befreiungsschlag. Also würde eine Finanztransaktionssteuer eingeführt, Zölle erhoben – und doch noch hohe Erbschaftssteuern eingeführt.
Aber dann würde das die aktive Bevölkerung doch nicht so lustig finden. Kluge Köpfe würden das Land verlassen, die Spirale sich plötzlich nach unten bewegen: Vertrauen weg, Franken stürzt ab, Inflation galoppiert.
Die Nationalbank reagiert mit 15% Leitzins. Hypozinsen explodieren, der Mittelstand implodiert. Häuserpreise krachen zusammen, Zeltstädte werden errichtet, das Rote Kreuz verteilt Suppe.
Villen gehen an Chinesen und Norweger, zum Spottpreis, während unsere arbeitslose Jugend sie putzt. Die ausgewanderten Steuerzahler schmunzeln von Dubai, Costa Rica, Panama, Malta oder Zypern aus.
Waldmeyer sitzt dann vielleicht auch irgendwo im Süden, auf der Terrasse mit einem Drink. Heimat futsch, aber Sonne nonstop.
„Charlotte“, murmelte er, „wir brauchen einen persönlichen Plan B, sollten wir uns nicht mal Zypern anschauen, mit diesem Non-Dom-Status? Das wäre doch ein Traum.“ Charlotte antwortete, wie sie meistens antwortet: nämlich gar nicht.
Nachtrag Waldmeyers: Der zypriotische Non-Dom-Status erlaubt faktisch steuerfreies Wohnen. Einzige Bedingung: 60 Tage Präsenz im Jahr.
Einkommen und Vermögen steuerfrei, auch keinerlei Erbschaftssteuern. Und das in einem EU-Land. Wie ist das möglich? Soweit der Plan B1. Es gibt allerdings noch B2 bis B37.
Mehr zu Waldmeyer unter true-economics.ch.



Die Juso-Erbschafts-Initiative, getarnt als „Zukunftsinitiative“?
Besser wäre es gewesen, sie als „Vergangenheitsinitiative“ zu bezeichnen. Warum?
Weil sich sich die Frage gar nicht mehr stellte, was mit dem plötzlich sprudelnden Geldsegen alles anzustellen gewesen wäre?
Alle „Geld-Säcke“, wie sie die Juso nennt, wären nämlich gar nicht mehr da, sondern schon abgereist. Pech gehabt!!
Fakten aus allen Ländern mit Erbschaftssteuer zeigen dummerweise, dass das nicht stimmt.
Auch ohne diese Steuer sollten wir noch Irrenanstalten für diese Jusos finanzieren.
Mit der JUSO Initiative werden die Grundwerte der Schweiz wie politische und wirtschtliche Stabilität und Berechenbarkeit, Verlässlichkeit des Staates und Wohlstand für alle … geschleift. Der Schaden ist bereits vorhabdeb und würde bei Annahme die Attraktivität, die Währungstabilität und die Wohlfahrt immens werden lassen!
Die Stimmbürger haben es in der Hand mit einem wuchtigen Nein ihre eigenen Interessen zu wahren!
„ 1 Der ÖV wird gratis. Ja, man muss dem Volk auch mal etwas zurückgeben. Und wir können uns so kollektiv auf 8 km/h entschleunigen, was ungefähr der Schrittgeschwindigkeit einer angeschlagenen Ente entspricht.“
Der Autor spricht hier vom Innerstädtischen Bus/Tramverkehr. Dass er im Auto sitzend locker auf der Autobahn auf der Strecke Zürich-Bern vom Doppelstock-IC überholt wird, blendet er sichtlich aus. Schliesslich sind die Linken sektirerisch, aber er nicht.
endlich Platz für’s Lastenvelo.
Die ganze „Öko-Verpackung“ ist nur Marketing, damit auch die „Schafe“ ein Argument haben.
Aber ehrlich: Ein Mensch in Kaderposition arbeitet ein Leben lang ehrlich, verdient gut, lebt sehr sparsam und bescheiden und kann vielleicht ein paar Hunderttausend (max. 1 Mio.) Franken sparen – während einige andere über 50 Millionen (!) besitzen, meist nicht durch eigene Arbeit, sondern durch das System, das andere für sie arbeiten lässt.
Und die Mehrheit meint ernsthaft, davon solle man nichts nehmen?
Meine Abstimmung ist schon bereit zur Post! Und: Ich würde nicht 50%, sondern 100% ab 5 Mio. nehmen!
Sie glauben wohl,die Millionen kamen einfach irgendwo her? Mein Grossvater + Vater haben sich kräftig angestrengt. Für mich galt auch die 50 Stunden Woche. Schreibe bereits aus einem sonnigen Staat ohne Einkommens- und Erbschaftssteuer. Na dann mal Prost!
@Walter: CIAO!!!
Der Waldmeyer, ein verkappter Schlaumeier? Seine Ideen doch etwas abstrus.
Wie ein typisches Juso-Leben aussieht: Man studiert bis gegen 35. Bei einem Tag die Woche dauert das halt. Die restliche Zeit plant man fragwürdige Initiativen und ist an Demos.
Danach lässt man es sich bei einer NGO oder dem Staat gut aushalten. Aber höchstens in einem 60% Pensum. So bekommt man Prämienvergünstigung, die günstige Wohnung hat man unter der Hand von Genossen bekommen.
Mit spätestens 55 geht’s in den Ruhestand. Arbeiten sollen die elenden Kapitalisten. Die verteufelt man bei jeder Gelegenheit. Von ihrem Geld lebt man aber noch so gerne.
Ist dieser wo das schreibt ein lustiger Mann ?
Sehr geehrter Herr ich musste sehr weber ich musste sehr lachen wegen ihrer Kolumbce
Vielen Dank. Es istzf schön wenn man so schreiben kann (ähnlich Herr René Zeyer Betreiber von http://www.zackbum.ch [eine Medienstelle die wider „an Laufen“ bitte weiter so Hans Gerhard
Herr Weber for president;-) Hans Gerhard
Herr Weber ist wahrscheinlich ein Profiteur des Systems. Schade steht er nicht mehr für sein Land ein, welches ihm das ermöglicht hat. Stattdessen denkt er an Kapitalflucht in eine Steueroase. Unsympathisch..Er ist damit Teil der Entwertung der Werte der Schweiz.
Gottseidank steht „Glosse“ in der Einleitung. Das ganze tönt nämlich wie ein Koalitionspapier zwischen SP Grüne und Mitte.
Die Glosse ist sehr gut gemacht, und naive Linksgrüne finden gewisse Aspekte sicher toll, meine Erkenntnis daraus: Wer auch in Zukunft als Normalverdiener nicht mehr Steuern zahlen will, muss die Initiative hochkannt ablehnen.
Gratis, Verbot, Gratis, Dress Code, Subvention, Spenden, Unterstuetzung, Autofrei, Gratis, für Alle.
Ui, irgendwie machen sich da ein paar schon Rechts in die Hose.
Ich warte noch auf den Artikel über die Gesinnungshaltung von Gautschin.
Brillant wie immer!
Ich wünsche mir Gratis-Lastenvelo-Fahrkurse mit Simone Brander als Coach.
Es gibt etliche Consulter die bei so einer Initiative den Dollarblick bekommen (ist nicht das erste Mal). Falls das durch kommt, werden Consulter usw. sich dumm und dämlich verdienen. Resultat zero Staatseinnahmen, weniger Steuersubstrat, ergo kleinerer Staat. Für den Normalo wird es dann halt irgendwann weder für Pension noch für sonst eine Verbilligung langen und das verdienterweise (Wer sich ins Knie schiesst und weiter feuert, irgendwann tut es weh).
Habe mir überlegt ob ich deshalb nicht ja stimme, damit diese oberschlauen Sozi und Kommis schneller hart aufschlagen.
man Weber! – was Tierfleisch alles aus einem mikrigen Menschenhirn machen kann. Danke für deinen geistigen Dünnschiss …