Die Staatsbahnen gaben Siemens den Vorzug gegenüber Stadler, wegen 12 Millionen besserem Preis auf 2 Milliarden.
Ins Bild eines Riesen, bei dem jeder Franken zählt, passt die jüngste Streichaktion beim Personal.
„Die finanzielle Lage der SBB bleibt herausfordernd“, hiess es jüngst im Grossreich „Infrastruktur“ an die Crew.
„Um die finanzielle Lage nachhaltig zu verbessern, wurden die Programme ‚M6K‘, ‚Boost M6K‘ und ‚InfraReady‘ gestartet.“
Gleich mehrere Rotstift-Operationen. Um klarzumachen, was es geschlagen hat, gabs zum Dessert einen Dämpfer der Extrasorte.
„Das Führungsteam AEP hat deshalb entschieden, die regionalen AEP-Jahresanlässe dieses Jahr abzusagen.“
AEP meint „Ausbau- und Erneuerungsprojekte“, da geht es um die ganz grossen Vorhaben, mit Ausbau rund um Zürich-Zug, Bern, Lausanne-Genf.
Dort, wo die Reisenden sind.
„Die erwähnte Absage betrifft Jahresendanlässe, welche ein Bereich der Division Infrastruktur in der Vergangenheit durchgeführt hat“, sagte gestern ein SBB-Sprecher auf Anfrage.
„Diese fanden jeweils zusätzlich zu den Weihnachtsessen der einzelnen Teams statt. Sie wurden aufgrund der finanziell angespannten Lage dieses Jahr abgesagt.“
Und weiter: „Die Weihnachtsessen gibt es aber nach wie vor – für jedes Team, in der ganzen SBB.“
Der Chef der Infrastruktur der SBB, Linus Looser, will mit seiner Top-down-Kosten-Reduktion das Gleis für seinen nächsten Karriere-Schritt schleifen.
Ziel: CEO der Schweizer Bahnen.
Jetzt müssen Loosers Teamchefs die Truppen besänftigen.
„Diese Entscheidung mindert keinesfalls unsere Wertschätzung für eure hervorragende Arbeit“, versuchen sie die Gemüter rund um die Party-Streichaktion zu beruhigen.
„Im Gegenteil: Dank eurem Einsatz meistern wir die Herausforderungen gemeinsam. Die vielen erfolgreichen umgesetzten Projekte stehen sinnbildlich dafür.“
Mein Dankeschön an die SBB zum Jahresende. Sie macht insgesamt einen guten Job in einem höchst anspruchsvollen Bereich der Volkswirtschaft.
Muss es immer kostenlose Partys fürs Personal geben? Geht Motivation nur noch über Saufen und Homeoffice? Wie verwöhnt sind wir mittlerweile?
Eine wohlstandsverfaulte Gesellschaft, welche sich auf dem Schweiss und Wissen der Vergangenheit ausruht. Zukunft? Ne, das ist was für andere.
Es ist ein Geschenk dumm zu sein und die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen. Panem et circenses. Bald ist wieder WM, wie üblich im falschen Land.
bin mit dir wie immer einer Meinung, Palfner!
Diese dekadenten Haderlumpen! Immer nur fordern und Ansprüche stellen.
Ich habe ihnen schon tausend Mal gesagt, dass wir kein Geld mehr haben.
Ah, wieder einmal dein prophetischer Rundumschlag aus der Komfortzone, in der du sehr bequem sitzt. Faszinierend, wie jemand, der selbst bestens vom Staat durchgefüttet wird, plötzlich entdeckt, wie verwöhnt alle anderen sind.
Ach, wie rührend, dass ausgerechnet du wieder den gesellschaftlichen Untergang ausrufst jemand, der beruflich eher im Leerlauf und privat im Stand-by-Modus unterwegs ist, aber dafür umso eifriger mit dem moralischen Zeigefinger wedelt.
Du wetterst gegen „verwöhntes Personal“ und „Partys“, als hättest du jemals in einem echten Arbeitsprozess gestanden, der über das Tippen von Empörungsposts hinausgeht.
Am lautesten über Arbeitsmoral schimpft immer der, der selbst am weitesten davon entfernt ist.
First Class für die Zahlen, Holzklasse für die Menschen konsequent. Wenigstens bleibt die SBB ihrer Tradition treu: Komfort nur dort, wo niemand sitzt.
Milliarden bestellen, Partys streichen und dem Personal erklären, dass Motivation auch ohne Wertschätzung fährt. Die SBB: Immer pünktlich, wenn’s ums Sparen auf dem Rücken der Falschen geht.
Die SBB hebt das Sparen auf ein neues Level: Steuerbord First Class, Backbord Holzklasse – und das Personal darf rudern.
Einem Unternehmen sollten seine Arbeitsnehmer schon so viel wert sein, dass ein normales Weihnachtsessen drin liegt. Das muss auch nicht übermässig teuer sein.
Luxus-Parties, so wie es auch schon bei gewissen staatsnahen Betrieben vorgekommen ist, müssen dann aber wirklich nicht sein. Vor allem wenn der Steuerzahler jeweils das Defizit finanzieren soll.
Lustig finde ich aber immer wieder – und zwar auch in der Privatwirtschaft – dass immer zuerst im Maschinenraum gespart wird. Und sogar in der grössten Krise lässt man es sich in den Teppichetagen gut gehen. Beispiele gibt es noch und noch.
der sbb-vr hat mir letzte woche in auftrag gegeben, mal rüber nach d mit dem lastenvelo zu juckeln um bei tegut die handworscht für ihre 300.000 mitarbeitenden und die weihnachstfeier abzuhohlen. hab ich natürlich prompt gemacht. zahlen tut aber nicht der chef!
ist abhohlen jetzt die neue Bezeichnung für die Einlieferung in der Klappse?
In defense of CEO Ducrot
Machen wir uns nichts vor. Jeder weiss das.
Bei der SBB kann Niemandem, sofern ersie nicht straffällig wird, gekündigt werden.
Das trifft für alle MA zu. Von Unten bis Oben in der Hierarchie.
Dieses System ermöglicht positive und negative Eigenschaften: austarierte Stabilität, aber auch lokale fortschrittsfeindliche Gruppensolidarität.
Bei radikalem Strukturwandel wird ein Anpassungsdruck von Aussen intern fast nicht mehr zweckmässig bewältigbar.
Politische Schachereien aus dem Hinterhalt nehmen zu.
Eine Herkulesaufgabe für kompetente Fachleute im Management.
Die Dramen rund um die Weihnachtsessen habe ich nie verstanden. Mich haben diese immer gelangweilt, dies weil dann all die Bünzlis in den glänzenden Discoschleifern und den von Mami gebügelten Hemden nach 3 Gläsern Wein einen auf cool und best buddy machen. A Wenn’s keines mehr gibt, umso besser.
Nehme es locker Schnupfi. Zuviel Negativismus ist ungesund am Jahresende.
Schafft diese Weihnachtsessen ab und gebt jedem Mitarbeiter einen Hunderter zum Dank, anstatt ein Essen, das dann doch nichts kosten darf.
Sparvorschläge:
MA-Vergünstigungen ÖV aufheben oder massiv reduzieren. Unglaublich wie viele Bähnler in den Stosszeiten praktisch gratis die Sitzplätze besetzen, unfair gegenüber Steuerzahler.
Pensionskassenleistungen an Marktverhältnisse anpassen, um Grosslasten für Steuerzahler zu reduzieren.
Ein staatlicher Moloch der uns Steuerzahler massiv belastet.