In seinen zweibändigen Memoiren, die ein Teil meiner Weihnachtslektüre sein werden, hat Moritz Suter, der Gründer und langjährige Chef der Crossair, Brisantes beschrieben.
Nämlich, wie über 100’000 Zürcher zwischen der Goldküste und dem Zürcher Flughafen seit 22 Jahren unsäglichem Fluglärm ausgesetzt wurden.
Er beschreibt auch, wie der freisinnige Zürcher Regierungsrat Ruedi Jeker sich weigerte, auf das von Suter vermittelte Friedensangebot der süddeutschen Gemeinden einzugehen.
Dafür gab es einen Grund: In Bassersdorf stand das Haus eines der mächtigsten Schweizer, Rainer E. Gut, Präsident der Schweizerischen Kreditanstalt.
Hätte man die Regeln angepasst, wäre Gut belärmt worden von morgens 6 Uhr bis abends 23.30 Uhr.
Um ihn zu schonen, wurde die Zürcher Bevölkerung über 20 Jahre angelogen, bessere Anflüge und Landungen seien nicht möglich.
Das beschreibt auch die SonntagsZeitung vom 14. Dezember.
Es geht um das Verhalten der Schweizer Wirtschaftselite. Sie war sehr liberal-freisinnig ausgerichtet und hat sich grosse Verdienste um den Wohlstand des Landes erworben.
Sie hat aber auch eiskalt zugunsten der eigenen Interessen entschieden.
Im Fall der Südanflüge sagte Doris Fiala, die ehemalige Zürcher FDP-Nationalrätin, es hätte „die Partei fast zerrissen“.
Aber alle schwiegen, allen voran die Elite und deren politische, mediale und kulturelle Zuträger, denn es ging um mehr als den Willen des Volkes.
Es ging um die Nachtruhe von Gut und dessen Familie.
So traf es sich gut, dass am gestrigen Sonntag auf SRF 1 in der Sendung „NZZ Standpunkte“ Walter Kielholz antrat, dem man die gleiche Rolle wie einst Gut zuspricht.
NZZ-Chefredaktor Eric Gujer tastete sich mit seinen Fragen vorsichtig an den bullig-verschmitzten Kielholz heran.
Immerhin gelang es ihm, ihn zu Aussagen zu verleiten, wie man sie nicht alle Tage zu hören bekommt.
Kielholz stritt ab, dass er alleine schuldig war an der Ernennung von CEO Brady Dougan und VR-Präsident Urs Rohner, die zum Untergang der Credit Suisse viel beigetragen haben.
Kielholz bestätigte, dass die grossen Schweizer Konzerne und MUs (mittelgrosse Firmen) zu wenig Aktienkapital aus der Schweiz zur Verfügung haben, höchstens 15 Prozent.
Daraus ergebe sich, dass die Konzerne von Nestlé bis Roche vor allem von Ausländern geführt würden.
Deshalb sei auch die Zahl der Schweizer gering, die in den hiesigen Konzernen arbeiteten.
Kielholz: „Der Schweizer Talentpool ist zu klein.“ Er sagte nicht, dass man ihn durch eine standesorientierte Selektion künstlich klein gehalten habe.
Kielholz bedauerte, dass sich die Führungskräfte der Wirtschaft nicht mehr, wie früher, in der Armee miteinander austauschen könnten. „Diese einzigartige Chance existiert nicht mehr“, bestätigte er.
Es seien neue Biotope entstanden wie die Avenir Suisse.
Über Swissholdings, Economiesuisse und andere Spitzenorganisationen, deren positive und negative Einflüsse, äusserte er sich nicht.
Sehr ausgeprägt sei die Tendenz Schweizer Topmanager und Unternehmer, unter sich zu bleiben. Oder: „Was die Linken Filz nennen, sind für uns informelle Kontakte.“
Deutlich distanzierte sich Kielholz vom Besuch der sechs Unternehmer aus Genf und Zug bei Donald Trump. Es sei allerdings so, dass er, Kielholz, öfter im Weissen Haus war als die meisten Bundesräte.
Und öfter in China auf oberster Ebene als unsere Politiker.
Am Anfang habe man den Chinesen Ratschläge erteilt. Jetzt würden wir deren Befehle erhalten.
Kielholz, der einmal von sich sagte, er sei immer nur nach oben gefallen, wenn auf der Karriereleiter über ihm einer ausschied, machte keinen überzeugenden Eindruck.
Offensichtlich versuchte er, Fehler in der Vergangenheit zu verwedeln.
Der Höflichkeit von NZZ-Chef Gujer war es zu verdanken, dass dieser nicht nachfasste, wenn Kielholz dessen präzise Fragen nicht beantworten wollte.
Manchmal fehlten ihm die richtigen Worte, und er wich aus mit dem Zusatz „oder wie das heisst“.
Es wurde auch deutlich, dass es sich bei Kielhoz um einen Schlaumeier bester Zürcher Herkunft handelt, der die Fähigkeit hat, sich rechtzeitig zurückzuziehen, wenn es brennt.
Damit bestätigte er, dass die wahre Elite der Schweiz heute Ausländer sind, deren Arbeit den Wohlstand der Schweiz vermehrt oder auch senken kann. Dieser Trend wird sicher noch stärker.
Die Schweizer, auch solche mit universitärer Ausbildung, das machte eine Bemerkung deutlich, würden es vorziehen, zum Bund oder in andere staatliche Verwaltungen zu gehen.
Vom heutigen UBS-Konzern verlangte er eine Verstärkung der Eigenkapital-Reserve. Das Retailgeschäft und das Kreditgeschäft seien durch starke Konkurrenten unter Druck.
Man soll daher am Investment Banking festhalten. Sich selbst bezeichnete er als „konservativ-aufmüpfig“. Worin das „aufmüpfig“ bestehen soll, wurde nicht klar.
Sie denken sie sind schlau. Einer ist aber schlauer. Dieser Loomit der ist nämlich in Pattaya.
Dass der wahre Grund für den Fluglärmstreit mit Deutschland im Verhalten der Schweizer Verhandlungsführer zu suchen ist, ist nicht neu. Wird neu nur etwas mehr publik.
Mit den Waldshutern kann man es ja machen …
Was genau machen? Jobs à gogo am Flughafen geben? Nicht mehr bzw weniger in x Kilometern Höhe drüber fliegen und dafür über dicht besiedeltes Schweizer Gebiet? Die deutsche Autobahn über Schweizer Boden führen lassen?
Kielholz, come on. Was dieser Totalversager der Champions-League zu sagen hat interessiert doch kein Hammel.
Wo ist eigentlich Palfner? Ich vermisse seine Kommentare😎
Kielholz war der Anfang vom Untergang. Gier, Arroganz, Überheblichkeit und sein unsägliches Brillenschnürli. Horror.
„…bedauerte, dass sich die Führungskräfte der Wirtschaft nicht mehr, wie früher, in der Armee miteinander austauschen könnten“.
Genau so ist er einzuschätzen, der Kielholz. Da kannte der Walti noch den Oberst im Generalstab Sepp und sogar den Divisionär Christoph, das waren noch Zeiten!
Hahaha also nichts neues unter der Sonne nur ortschaften diverse!!
Die Aussage von Klaus‘ Stöhlker suggeriert, dass keine Ostanflüge sondern nur noch Südanflüge stattfänden.
Dies ist falsch:
Ich wohne seit 40 Jahren in Bassersdorf.
Die Anzahl Anflüge von Osten über Bassersdorf haben dabei zugenommen.
Im übrigen mit Verlängerung der Piste28 über Bassersdorf dann stark zunehmend, da dann auch die sehr grossen Flugzeuge auf verlängerter Piste 28 landen können.
Was genau Moritz Suter Klaus Stöhlker gesagt hat in dieser Sache ist mir daher schleierhaft.
Möglicherweise wieder mal eine einseitig überhöhte Fehlinterpretation.
Das hier erklärt eigentlich diesen Klatsch:
Klaus J. Stöhlker war Mediensprecher der Stiftung gegen Fluglärm, Zürich.
Einer Bürgerbewegung im Jargon „Südschneisser“ die sich gegen Südanflüge mit allen Mitteln einsetzt.
Im vorliegenden Pamphlet holt er wieder mal zum Rundumschlag aus, indem er Sachen miteinander verlinkt, die wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben.
Ja klar publiziert er nur auf Plattformen, die tel quel übernehmen was er schreibt.
Bei den andern ist er deshalb eben nicht dabei.
Stöhlker wohnt in der Südschneise!
Diese alten Gamellen intessieren doch nun wirklich keinen mehr. Die FDP und Kielholz sind für mich schon lange gestorben. Im Übrigen ist es ein schlechter Witz, wenn im Zusammenhang mit Kielholz von Elite gesprochen wird.
Mittlerweile haben die Seilschaften der Freunde des Profits dazu geführt, dass die einst stolze Partei genauso nahe am Abgrund steht, wie das einst stolze Land, dass sie zusammen mit Rot-Grün systematisch kaputt gemacht haben. Lachende Dritte waren/sind die Leute von der Mitte, welche gute Geschäfte gemacht haben, indem sie ihr Fähnchen immer schön brav in den Wind gedreht haben.
Einig waren sich die erwähnten Parteien mit der nicht ausgesprochenen „Brandmauer“ gegen die SVP. Die SVP ist zwar auch nicht über alle Zweifel erhaben, aber wurde von den anderen Parteien systematisch ausgegrenzt.
Wenn es um die meist überschätzten Wirtschaftsleute der letzten Jahrzehnte geht, gebührt Kielholz mit Sicherheit ein Platz in der Hall of Fame.