Die Adventszeit ist ein wunderbarer Moment für allerlei Reflexionen. So insbesondere am Sonntagmorgen bei Waldmeyers am Frühstückstisch in Meisterschwanden.
Es darf dann über Krippen, Mohren, Tannenbäume und Inflation gesprochen und gestritten werden. Aber alles der Reihe nach.
Im Vorjahr konzentrierte sich der Streit auf die Krippe. Charlotte hatte diese – wie immer – gekonnt unter dem Christbaum platziert.
Früher wurde die rituelle Handlung des Krippen-Arrangements durch die beiden Kinder Noa und Lara vollzogen, seit ihrem Pubertätsalter weigerten sie sich allerdings.
Der Streit im letzten Jahr bezog sich auf den Mohren. Waldmeyer machte sich stark für den Ansatz „keine Krippe ohne die drei Könige, also auch keine Krippe ohne den Mohr aus dem Morgenland“.
Und weiter: „Die drei Könige gehören vor die Krippe, sie müssen aus der Ostrichtung, also aus Richtung Zürich, kommen (da Morgen) und sollen mit einer gebührenden Distanz, so etwa 20 cm, auf das Krippenformat runtergerechnet, vor der Hütte warten.“
Lara, eine bekennende Verfechterin der Bewegung „Black lives matter“, welche inzwischen auch Meisterschwanden erreicht hatte, sprach sich gegen die Platzierung des Mohrs aus, weil dieser Mohr eben als „Mohr“ bezeichnet wird.
Charlotte schlug vor, eine andere Bezeichnung für die Nummer 3 der drei Könige zu finden, Noa schlug „vollpigmentierter Autokrat aus Asien“ vor – worauf Lara den armen Mohr kurzerhand entfernte und die Diskussion relativ abrupt beendete.
Waldmeyer nahm sich vor, für den heutigen Sonntag besinnlichere Töne anzuschlagen. Der Tisch war gedeckt, mit allerlei Brunch-Nahrungsmitteln, bis zu Hafermilch und frischem Obst für Charlotte und Lara.
Es war 11:30 Uhr. Waldmeyer hatte am Vortag noch einen ganzen Bund Tannenzweige im Coop gekauft und diese auf dem Tisch drapiert. Er wartete nun seit 9:10 Uhr auf seine adoleszenten Kinder, während er Charlotte noch aus dem Gym stöhnen hörte (Pilatesübungen).
Um 12:05 konnte Waldmeyer endlich beginnen, als auch Noa, noch etwas vom Alkohol vom Vorabend gezeichnet, eintrudelte. Waldmeyer startete mit „Wollt ihr heute die Geschichte von meinem Vater und dem Christbaum hören?“
Lara blinzelte verschlafen: „Warum gibt es eigentlich dieses Jahr keinen Christbaum?“
„He, he, und die Krippe wurde auch gestrichen!“, bemerkte Noa. „Eben!“, antwortete Waldmeyer und holte nun aus, mit seiner eigenen Weihnachtsgeschichte.
Als sein Vater, frisch verheiratet und das erste Kind noch in den Windeln, seinen ersten Christbaum in die Wohnung stellte, war dieser Baum, ein Symbol heidnischen Ursprungs zwar, aber trotzdem ein Zeichen des Christseins und deshalb eine nicht wegzudenkende Institution in jeder Stube, zu hoch.
Wohnungen in der Schweiz verfügen in der Regel über eine Deckenhöhe von 2.40 Meter, die pralle Weisstanne war aber 2.75 Meter hoch, und Waldmeyers Vater musste sie oben kürzen.
Er hatte, damals, genau 20 Franken bezahlt für das prächtige Teil. Und er hatte sich vorgenommen, dies auch künftig zu investieren, für jede Weihnachtszeit.
Damit war das Budget für die kommenden Jahre definiert: eben genau 20 Franken – nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Was nun kommt, war vorauszusehen, nämlich, dass mit den Jahren, die ins Land zogen, die Christbäume budgetbedingt immer kleiner ausfielen.
Schon sehr bald musste die Tanne oben nicht mehr gekürzt werden. Waldmeyer erinnerte sich, dass sich sein Vater einen riesigen Spass daraus machte, die jährliche Verkleinerung der Tanne im Wohnzimmer genau zu erklären.
Das Ausweichen auf eine magere Rottanne milderte die jährliche Verkleinerung des Christbaumes noch etwas, aber die Geldentwertung führte unweigerlich dazu, dass die 20 Stutz am Schluss leider nur noch für ein bescheidenes Tischbäumchen reichten.
Jetzt begriff Noa, er studiert ja Betriebswirtschaft: „Klar Dad, deshalb diese mageren Zweige auf dem Tisch!“
„Ich habe bei Coop genau 20 Franken dafür ausgegeben. Die Krippe konnte ich leider nicht unter die Zweige stellen, womit wir die Mohrenfrage auch gleich erledigen konnten.“
Die sonntägliche Diskussion endete mit einer besinnlichen Besprechung über Pigmentierung, Geldentwertung und der Freude Waldmeyers, dass er komplizierte wirtschaftliche Zusammenhänge, wie eben Inflation, seinem Umfeld auf diese Weise ganz anschaulich erklären konnte. Ja, Weihnachten kann ganz erhellend sein.

Herzlichen Dank für diese anrührende Geschichte, welche Inside Paradeplatz gut ansteht. Der HERR sei mit euch!
Möge Jesus dich beschützen – man merkt, dass du ein guter Mensch bist.
Wenn schon Geldentwertung, dann bitte mit Humor:
Viuulentemente mia („Mein mit Gewalt“) ist eine italienische Krimi-Komödie (Film).
Geschrieben und inszeniert von: Carlo Vanzina.
Das Jesuskind kommt wie jedes Jahr: arm, nackt und völlig überteuert.
Früher schrumpften Moral und Anstand, heute nur noch der Christbaum – danke, Inflation.
Es gibt doch keine Inflation in der Schweiz. Null Inflation sagt das Bundesamt.
Naja, der Christbaum kann halt noch schrumpfen…
@ claudio: Trotz einer sehr niedrigen Inflationsrate von nur 0,2 % bis 0,4 % im Jahresdurchschnitt 2025 behauptet das SECO, in der Schweiz herrsche Vollbeschäftigung.
Während alte Denkweisen erstaunlich haltbar sind, kapituliert der Christbaum vor dem Kassenzettel.
Ja der Christbaum wird immer kleiner.
Was vielen Bürgern in der Schweiz nicht klar ist, dass wir mindestens 4 Prozent Inflation haben.
Alles ist teurer geworden,
Lebensmittel, Miete, Krankenkassenprämien, Versicherungsprämien, Baukosten und so weiter!
Aber unser glorreicher Nationalbank Präsident sagt cool: Die Inflation ist 0.2 Prozent in der Schweiz! Dabei zuckt er nicht mit der Wimper!
Dass die beiden schlimmsten Preistreiber nicht im Inflationsindex sind, die Krankenkassenprämien und die Mieten verschweigt er tunlichst. Uff!
So wird das Volk belogen aber niemand regt sich auf!
Die Preisentwicklung bei den Christbäumen ist wirklich skandalös. Ein Baum kostet heute schon einen Hunderter.
Wir wurden dieses Jahr geradezu finanziell ausgebombt: Krankenkassenprämien rauf, Reparatur Auto, eine Zahnkorrektur beim Junior und weniger Stellenprozente bei der Frau, weil es der Budd dort nicht gut geht.
Ich habe heute im Wald ein paar Tannenzweige geholt. Das reicht auch.
Hoffentlich ist 2026 besser, wobei ich daran zweifle.
Darf ich Ihnen etwas spenden?
Ja, das Jahr hatte es wirklich in sich. Aber oft sind es gerade die einfachen Lösungen, die am meisten Gemütlichkeit bringen. Vielleicht wird 2026 ja besser, als wir jetzt denken.
Machen Sie es doch wie unsere zahlreichen Gäste und angeblichen „Fachkräfte“: Reduzieren Sie einfach Ihr Arbeitspensum, dann gibt es Krankenkassenverbilligungen, und Steuern zahlen Sie praktisch keine. Sollte es im Alter dennoch nicht reichen, gibt es als Belohnung fürs Nichtstun noch steuerfreie Ergänzungsleistungen obendrauf.
wofür brauchst du einen baum!?
völliger blödsinn, diese tradition.
lieber 5 harass bier.
Lasst weiter 80k jährlich rein, steigert unseren Wohlstand…
In LANDI gibt’s Weihnachtsbäume 🌲 aus Schweizer Produktion für CHF 35 und sogar 180cm hoch. Eine Holz-Harasse darunter und schon reicht der Baum zur Zimmerdecke.
Nein, Sie [1]: Sie sind kein Büezer; [2]: Sie haben heute kein Tannenzweige im Wald geholt. Das sind Fake-Geschichten.
Der Mohr musste wegen der Teuerung und der woken Lara weichen.
Eine tolle Weihnachtsgechichte!
Ja, die monetäre Inflation wurde erhellend dargestellt, aber auch die geistige errosion mit diesen unsäglichen woken Auswüchsen wurde ad absurdum geführt.
Was soll der Scheiss! Was ist IP eigentlich noch? Treffpunkt von allen Klima- und Coronaleugnern, EU-Hassern, SVP-Vollidioten, Putin-Verstehern, Trump-Flüsteren und sonstigem Gesockse? Ich melde mich ab.
Und tschüss. Der Tagesanlüger sucht noch dumme Leser und das ÄssÄrrÄff noch einfältige Zuschauer. Dort kriegen Sie den gewünschten Einheitsschrott
The Revanger hat den Frust, weil er den MSM auf den Leim gekrochen ist und das mehrfach/wiederholt/permanent, die lagen immer falsch, jetzt trötzelt er, richtig schnüsig anzusehen, noch etwas poltern und stämpfelä. Und weiter MSM reinziehen Täubelä wänn’s andersch usä chunt. Also da gasch abä, ich finds richtig guet.
Lieber Max, dein Nachwuchs zeigt eigentlich nur beispielhaft, dass die links-grün bürgerliche Regierungsdoktrin, angeleitet durch die EU und die entsprechende Gehirnwäsche durch unser Schulsystem sowie den Staatsmedien (SRG) und den restlichen staatsnahen Medien erfolgreich war. Alle Achtung, Volltreffer!
Daher liebe staatshörigen Bürger, frohe Festtage und einen guten Rutsch. Auch nächstes Jahr dürft ihr wieder rund die Hälfte eures Verdienstes abdrücken um den Laden „Schweiz“ am Laufen zu halten und die vielen Händchen zu füllen, die selbst nicht wirklich was dazu beitragen.
Weihnachten 2025:
Kein Jesuskind, kein Mohr, kein Baum – nur 20 Franken, Hafermilch und Haltung. Inflation frisst die Tanne, Moral die Krippe. Übrig bleibt Erkenntnis ohne Erlösung.
Zu Weihnachten darf man jedes Plattitüden-Elaborat publizieren.
Alles wird vergeben. Hallelujah.
Es sind doch alle Happy mit geschönten Zahlen, gierigen Banker und korrupten Politikern. Die Zahlen werden verehrt, den Bänklern das Geld in den A geschoben und die Politiker wieder gewählt. Was will man mehr?
Die ganze Geschichte ist so oder so erstunken und erlogen. Joseph ist darin der Gehörnte und trägt es mit stoischer Haltung, so ein Unfug. Und dann diese Könige wo man kurzerhand aus Marketinggründen noch einen Schwarzen an die Krippe stellte. Nur um die Religion auch in Afrika an den Mann zu bringen. Da wo sich gerade mal wieder in Somalia die Mooren gegenseitig schlachten, richtig gelesen, schlachten. Von wegen black lives matter. Ganz sicher nicht in Afrika.
Aber Trump hat doch gesagt, es gebe keine Inflation…..
ja, sogar die Nationalbank weiss, dass es 0% Inflation sind, deshalb ist der Zins auch null und Nullen in Bern bestätigen das über das exakt rechnende SECO. Halleluja zur glückseeligen Schweiz!
Unser Bundesrat sagt das auch.
Grüezi Herr Waldmeyer. Soll das lustig sein wo du schreibst ? Oder kann mann daraus öppis lernen oder sonst eine Erkenntnis gewinnen ? Oder ist es direkt für die Papierkorbs ?
Amüsant und blitzgescheit wie immer.