Die Nachricht von Finews am Freitag schreckte die Szene auf. Die IT-Firma Avaloq mit ihrem Quasi-Standard für die Schweizer Privatbanken und auch für viele Retailbanken brauche Kapital.
Dass es so schlimm um Avaloq und ihren flamboyanten Chef Francisco Fernandez stehen würde, kam selbst für Kritiker überraschend – trotz Negativwelle von Frankfurt über Luxemburg bis Lugano.
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Wenn dringender Geldbedarf in die Medien kommt, brennt es normalerweise lichterloh. Interessierte Käufer versuchen in solchen Lagen, via Lecks den Preis zu drücken.
Weder Avaloq-Chef Fernandez noch sein Marketingchef reagierten am Freitag Abend auf Nachrichten auf ihrer Combox.
Ein Ende von Avaloq in der heutigen Form wäre die Quittung für einen viel zu forschen Expansionskurs. Fernandez wollte mit seinem Konzept, zum Avaloq-Backoffice von Global Banking zu werden, zu viel aufs Mal.
Zittern müssen nun seine Geldgeber. Allen voran die Raiffeisen.
Die Genossenschaftsbanker haben vor Jahresfrist, als eben gerade Patrik Gisel von „Visionär“ Pierin Vincenz das Steuer übernommen hatte, 10 Prozent von Avaloq gekauft.
Schon damals fragte sich, warum das nötig sei.
Es wurde auf einen Kredit der Credit Suisse verwiesen. Die Grossbank soll im Sommer und Herbst 2015 der Avaloq rund 200 Millionen Kredit gewährt haben. Andere Quellen sprechen von 150 Millionen.
Als Bedingung habe die CS mehr Eigenkapital gefordert. Mit den 10 Prozent der Raiffeisen sei dieser Forderung von Kreditgeberin CS nachgekommen worden, hiess es damals aus Raiffeisen-Kreisen.
Avaloq meinte stets: Alles kein Problem. Das Geld der CS habe man nur deshalb gebraucht, weil man die alte Partnerin BSI auskaufte, mit der man Backoffice-Insourcerin B-Source gegründet habe.
Doch in Insiderkreisen gingen schon im Herbst 2015 Gerüchte um, wonach die Avaloq geldmässig in ziemlichen Engpässen stecken würde. Einmal war von ausstehenden Löhnen die Rede.
Die Avaloq-Chefs dementierten.
Dann kam der Herbst 2016 – und die Lage eskalierte.
In Frankfurt stieg die BHF Bank aus einem Grossprojekt aus, mit dem Avaloq Deutschland erobern wollte.
Gespräche mit Zulieferern förderten ein erschreckendes Bild zutage. Es hiess, dass Avaloq wochenlang ihre Rechnungen nicht mehr bezahlte.
Als dies an die Öffentlichkeit kam, intervenierte das Avaloq-Management. Man habe soeben einige Rechnungen beglichen, nun sei nichts mehr offen, versicherten sie am Telefon.
Rückblickend macht das noch mehr stutzig. Wieso hatte die Avaloq als Firma von Rang und Namen nicht rechtzeitig dafür gesorgt, dass alles korrekt bezahlt und erledigt würde?
Es sind dies Zeichen einer sich rasch verschärfenden Krise. Was wirklich passiert, bleibt abzuwarten.
Laut einem Beobachter bliebe im Notfall wohl nur eine Auffanggesellschaft, finanziert durch jene Bankkunden, die auf Avaloq gesetzt haben.
Die Notfirma würde die guten Teile der Avaloq finanzieren. Der Rest ginge unter.
Die Folgen wären happig. Die CS müsste wohl ihren Kredit in Aktien umwandeln.
Noch härter träfe es die Raiffeisen. Sie würde zur grossen Verliererin in der Avaloq-Tragödie. Die Genossenschafter müssten wohl ihre 10 Prozent an der Avaloq sich ans Bein streichen.
Es könnten rasch einmal gegen 100 Millionen sein.
Die Raiffeisen würde sich somit erneut eine blutige Nase holen. So wie bei Vescore im Assetmanagement.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nach dem lesen dieses Artikels habe ich beschlossen, Inside Paradeplatz nicht mehr zu lesen.
Die Artikel sind entweder Irrelevant oder schlichte Falschmeldungen. Da kann jemand bewusst und mit böser Absicht dem Author dieser Seite, einen völligen Unsinn über ihm nicht genehme Unternehmen diktieren, und das wird ohne die geringste Qualitätskontrolle veröffentlicht. Auch Kommentatoren wie der „Schreiber“, der eine konkrete Behauptungen aufstellt, wird nicht einem Fakten-Check unterworfen. Wenn ich mich unterhalten will, lese ich die Witzseite einer Zeitung. -
Habe mich bisher noch nie zu einem Kommentar hinreissen lassen, sondern einfach regelmässig vorbeigeschaut, um als ehemaliger Avaloq-Mitarbeiter mit schadenfreudig angehauchtem Schmunzeln die Rants gegen Avaloq zu lesen, aber im Gegensatz zu den bisherigen Artikeln schlechter geschrieben als das meiste andere, das ich in den Monaten lesen durfte oder in diesem Fall eben musste. Trotzdem Merci für die Unterhaltung 😉
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Nun, bisher habe ich hier nicht geschrieben, aber aus erster Hand kann ich bestätigen, daß die Sache mit verspäteten Gehaltszahlungen und Erstattungen (und da sprechen wir nicht von 3 Tagen zu spät, sondern Wochen & Monaten) korrekt ist, selbst wenn es manch einer hier nicht gerne hören mag.
Und dies bereits seit vor ca. 2J – quasi als „Frühindikator“.-
Scheinbar berichtest du nicht aus erster Hand… in 5 Jahren gab es weder bei mir noch bei Kollegen verspätete Gehaltszahlungen.
Sonst gib doch bitte mal deinen Namen an und wir können das besprechen ehe du hier weiter Blödsinn erzählst….
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Das wird aber dem Martin Ebner nicht gefallen, hält er bekanntlich immer noch ein paar Aktien von Avloq. Ok, er wird es verkraften können, die Aktien sind ja mit Temenos gehedged.
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Der Hässig wieder… ich frage mich bei seinem Geschreibsel jeweils, ob der als Low Performer entlassen wurde, oder eher nach einer Avaloqeinführung als Ballast bei einer Bank entlassen. Effizienzgewinn. Kann auch den schlechtesten Mitarbeiten passieren.
Früher schienen seine Artikel noch nützliches Ventil für ihn zu sein, doch mittlerweile werden sie immer abgedrehter. Es scheint nicht zu helfen, daher mein Rat: Versuchen Sie’s mal mit einem richtigen Therapeuten.
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Geschreibsel, Low Performer, Therapieempfehlung ….
Ich finde solch‘ diffamierenden Angriffe auf die Persönlichkeit des Autors ätzend, und dazu noch aus dem Hinterhalt „Non Zero“.
Feiger und unfairer geht nimmer.
Man mag ja mit Berichterstattungen und Meinungen nicht immer einverstanden sein: Dann setzt man sich hin und schreibt eine sachliche Gegendarstellung.
Klar, das ist anspruchsvoller und aufwändiger als zu Schiessen – aber schlicht zielführender.
Kurt Wehrli
Beinwil -
Was stimmt an dem Artikel nicht? Wissen sie mehr? Dann erzählen sie mal und nennen Sie Details. Brummt etwa das Geschäft bei Avaloq? Ist die Geschichte mit dem Notverkauf (ich interpretiere das mit KKR mal so) erlogen?
Wenn Sie dazu nicht in der Lage oder unwillig sind, dann sind ihre Aussagen völlig unsinnig. -
Gegenfrage: haben Sie denn irgendwas gefunden, dass wahr ist? Der letzte Artikel (ausstehende Löhne) wahr ja schon Unsinn, aber da konnte man aus der notorischen Verspätung bei der Bezahlung von Spesenabrechnungen mit etwas Fantasie noch „unbezahlte Löhne“ machen. Boulevardjournalismus halt. Dieser Artikel? Keine Ahnung, wo diese Gerüchte herkommen sollen.
Und wenn der Hässig keine solchen Angriffe hören wollte, würde er die persönlichen Angriffe auf Fernandez sein lassen. -
@Non Zero
Ist es also unwahr, dass Avaloq aktuell KKR seine Bücher zeigt, um dringend benötigtes Geld zu beschaffen?
Laufen die Projekte bei BHF, BIL und Raifeisen rund?
Rentiert Avaloq?
Warum verlangt dann Avaloq nicht einfach eine Gegendarstellung?
Vielleicht können Sie als Insider uns da weiterhelfen? Was ist denn nun die Wahrheit?
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Absolut heisse Luft.
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Dem Schnàuzchenfreund geht wohl die Düse! Gut so. Adios!
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Wenn eine Private Equity-Gesellschaft übernimmt, dann sind die Tage des Francisco Fernandez als CEO gezählt. Damit auch die seines Ja-Sager-Managements.
Hasta la vista, baby !
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„Schon damals fragte sich, warum das nötig sei“
Und wieder frage mich, warum ich mir dieses Geschreibsel überhaupt noch zumute.
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Die Avaloq-Software war und ist eine Goldgrube, insbesondere für die Implementierungspartner und Berater. Die Anpassung der Software auf die Kundenbedürfnisse verschlang stets unverhältnismässig hohe Summen. Ebenso die Installation neuer Releases. Bei Globus/T24 von Temenos sind diese Kosten deutlich geringer und die Lizenzen preiswerter. Dies war wohl mitentscheidend bei der Wahl von T24 durch die Julius Bär Gruppe.
Und übrigens: Vielleicht hat die äusserst positive Kursentwicklung der Temenos-Aktie auch etwas mit den Problemen von Avaloq zu tun!?-
Riiiichtig!
Die Consultants/Integrationspartner verdienen sich mit Arbeit, die darauf beruht, möglichst viel zu sitzen oder nicht möglichst rasch vorwärts zu machen, ihre Maseratis. Wenn die wenigstens Geschmack hätten..
Das ist in der ganzen IT-Branche so. Weil bei den Banken selten Leute mit Kenntnissen und Verstand sitzen, können diese Berater-Firmen überhaupt so mächtig/reich werden.
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Sorry, aber wer einer person mit so einem gefärbten haarigen-dings im gesicht aufträge erteilt und qualität erwartet ist selber schuld und gehört zusammen mit dem haarigen dings und seinem wirt eingemottet. 🙂
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Habe ich mir exakt auch schon gedacht.
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Ui, ui, Raiffeisen, die Leonteq-Aktien zeigen auch nur gen Süden. Bin gespannt, welche „Erfolgsmeldung“ in den nächsten Tagen kreiert wird, um den Kurs bei CHF 50 zu stützen!
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Neid ist die schönste Anerkennung, die man erhalten kann…
Nur wenn nicht über einen gesprochen wird, ist es keine Werbung 😉
Ein alter Freund aus dem Rheintal sagt immer: Bär und Fell Strategie – man soll das Fell vom Bären erst verteilen, wenn er erlegt ist.
Mutmassungen alleine reichen wohl noch nicht zum Untergang von Avaloq – zu viele Banken haben auf dieses Pferd gsetzt. Quasi too big to fail! Darum: Nur heisser Wind.
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Mal sehen, ob sich da ein Käufer findet. Wird wohl auf „gratis abzugeben“ herauslaufen.
Und die 100 Millionen von Raiffeisen sind aus meiner Sicht so gut wie futsch. -
Endlich fängt das Bastelbuden-Schiff an zu sinken. Hat länger gedauert als erwartet.
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Was passiert dann mit dem tollen Projekt, welches die ARIZON realisieren möchte / muss?
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der neue Slogan!
Raiffeisen: wo denn sonst!
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Teilzeit CEO und Vollzeit Higgins Fernandez kreist langsam um den Abfluss. Treue Du Pont Leser mögen sich erinnert, wie Onkel D dies schon vor Monaten angekündigt hat. Und sowas wollte dem Stratos Mile Club beitreten.
Dass sein Abzock Schema kein Dauerbrenner ist habe ich Sammy Davis Light schon viele Male erklärt. Doch er wusste es besser. Und nun ist er vor einiger Zeit bei mir angekrochen gekommen. Er hatte sehr konkrete Vorstellungen was eine finanzielle Hilfeaktion anging – nach dem Du Pont Korb, ist er wohl nun weitergezogen. Mich nimmt es wunder, wer dies wohl finews gesteckt hat… *husthust*.
Für den CEO gibt es nur noch einen Ausweg: Avaloq an ein paar tüchtige Leute zu verkaufen und sich damit ein letztes Mal etwas tolles zu leisten.
Mit etwas Tollem meine ich natürlich einen weitere wertlosen Wurst und Brot Ferrari, die dieser Mann mit schlechtem Geschmack und Popel Stopper so sehr mag. Mit tüchtig meine ich natürlich reich, und mit gewisse meine ich z.B. mich. Ich würde diese Goldmiene ausmisten. 75% der Telefondurchlauferhitzer in die Tonne kicken, dafür gezielt ein bis zwei Dutzend Programmierer einstellen, die von Ihrem Handwerk etwas verstehen und die Marketing Abteilung um 90% zu kürzen. Auch wenn das bedeutet, dass wohl ca. 90 Leute auf der Strasse stehen. Ich mache mich um diese Leute keine Sorgen, die kommen bestens zurecht.
Gut habe ich dem Fränzi kein Angebot gemacht – Avaloq gibt’s wohl bald im Ausverkauf an der Kasse neben dem Kaugummi und den Haribos zu haben.
Marcel Du Pont – Milliardärwerdend Wiederholungstäter, Finanzgenie, Erotikidol.
PS: Ist das Glas halb leer oder halb voll? Es ist 100% gefüllt. 50% Flüssigkeit und 50% IP Leserschaft. Ihr seid nichts.
PPS: https://www.facebook.com/marcel.dupont.9849-
*Gähn*
Im «Dupont» nichts Neues.
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Ich hoffe schwer, Monsieur Du Pont wurde nicht durch Rechtschreibung reich: Goldmiene …… seriously?
p.s. Programmierer aufstocken bringt wenig, wenn die Schnittstellen miserabel und die Anforderungen der Gegenseite zu komplex sind. Von Microsoft Windows erwarte ich schliesslich auch nicht, dass mir den Dupont im Bikini auf den Schirm zaubern kann 🙂
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dude, get a life. seriously
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Zwei Schein-Welten: heutiger ASE Prozessbeginn und Avaloq mit den Gemeinsamkeiten: ASE und Avaloq versprachen das Gelbe vom Ei, die Anleger und hemdsärmligen KB aus Liestal, Luzern, Aarau wollten teilhaben an der Glimmer-Welt.
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Sie haben die BSKB vergessen.
Arzner – Bosisio etc.. alles untereinander verstrickt (damals als mit der grossen Kelle angerührt wurde im Trading)
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Hallo
Das ist doch alles nicht so schlimm. 100 Mil. hin oder her ist ehh alles Monopoly Geld 😀
Wenn eine Firma wie Avaloq die Rechnungen nicht mehr begleichen kann, na und??? Interessiert das jemand???
Swiss Banking System ist ehh ein veraltetes System. Die noch schlauen Manager kassieren ab, die Politiker sagen nichts und kassieren ab und die BO MA werden auf die Strasse gesetzt.
Wir, die IT Spez. kassieren gutes Geld und bauen Blockchain Lösungen damit Banking MA so oder so in Zukunft nur noch in Geschichtsbücher gezeigt werden.
Geschichte:
Liebe Kinder, damals gab es noch die Büro Gummis die nach einer kurzen Schulung innerhalb einer (veraltete Form von Blockchain) Bank an 1-2 Seminare teilnahmen. Danach nannten Sie sich Kunden oder VIP Berater…..Ein veraltetes System mit veralteten Manager die nur noch versuchen Ihren A…. zu retten und so viel wie nur möglich zu kassieren. Macht weiter so, denn bald holt euch die Zukunft ein und ihr werdet nur noch eine Erinnerung sein.
c2e7c5 …. c2e7c5 😉
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Lieber Herr Hässig, der Verkauf von Vescore war kein Verlustgeschäft. Checken Sie bitte die Erfolgsrechnung zu gegebener Zeit.
„Die Raiffeisen würde sich somit eine blutige Nase holen. So wie bei Vescore im Assetmanagement.“
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Ui, wenn das schon auf IP kommt; ahoi recovery!
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raiffeisen würde gescheiter in landwirtschaft investieren…
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Keine Angst Renzo, das tut sie doch auch! Diversifikation – nicht NUR in Landwirtschaft, aber wie erwähnt auch – das macht doch auch Sinn.
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Hast ja nicht unrecht.
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Unser hoch geschätzter PR-Büttel Zampano hat ja schon im aktiven Berufsleben viel Schwachsinn von sich gegeben. Seit er in Rente ist, hat sich das Ganze aber nocheinmal deutlich akzentuiert. Vielleicht sollte er die Tastatur gegen ein paar Hühner oder Geissen eintauschen.
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raiffeisen würde gescheiter in landwirtschaft investieren...
Ui, wenn das schon auf IP kommt; ahoi recovery!
Lieber Herr Hässig, der Verkauf von Vescore war kein Verlustgeschäft. Checken Sie bitte die Erfolgsrechnung zu gegebener Zeit. "Die Raiffeisen…