In Asien, wo ihr neuer Chef Tidjane Thiam Grosses vorhat, habe man keine schwerwiegenden Probleme mit den Aufsehern, geht die Credit Suisse in die Gegenoffensive.
Die Bank reagiert damit auf den heutigen Bericht, wonach ihre Lizenz in Hongkong gefährdet sei, wie dies eine Quelle behauptet hatte.
Ein Entzug hätte unvorhersehbare Konsequenzen haben können.
Insbesondere wäre Asien-Privatebanking-Chef Francesco de Ferrari, ein Ex-McKinsey-Berater und Shootingstar der Bank, vor seiner grössten Bewährungsprobe gestanden.
Er und seine Chefs in der Singapur, von wo aus die CS ihr ganzes Private Banking für Asien und Australien steuert, behandelten Hongkong bisher wie einen unbedeutenden Ableger.
Das rächte sich. Die Hongkonger-Mannschaft der CS soll es bunt getrieben haben. So bunt, dass die Finanzaufsicht von Hongkong, die Hong Kong Monetary Authority HKMA, Fragen stellte.
Vor ein paar Wochen haute die HKMA als oberster Wachhund des Finanzplatzes Hongkong dann auf den Tisch.
An einem Meeting mit der Spitze der CS Hongkong sprachen die Aufseher Klartext, wie der Insider berichtet.
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Wie angespannt das Verhältnis zwischen Regulator und Credit Suisse derzeit ist, darauf deutet eine Episode rund um das Spitzentreffen der beiden Instanzen hin.
Der Hongkong-Chef der CS, ein Chinese namens Tee Fong Seng, der in der Asien-Hierarchie der Grossbank weit oben ist, liess es am minimalen Respekt mangeln.
Statt alles zu unternehmen, um dem Regulator zu gefallen, erschien Fong Seng laut der Quelle 10 Minuten zu spät zur Aussprache.
Ein Affront, der wohl im asiatischen Kulturraum noch weniger goutiert wird als in europäischen oder amerikanischen Breitengraden.
Die Credit Suisse kommentierte den Vorfall zunächst nur zurückhaltend.
„Wir sind regelmässig in Kontakt mit unseren Aufsichtsbehörden und arbeiten grundsätzlich bei jeglichen Anfragen, die sie haben könnten, eng mit ihnen zusammen“, nahm die Bank Stellung, bevor der Artikel publiziert wurde.
Supermanager Francesco de Ferrari, ein Italiener, der seit drei Jahren von Singapur aus das Privatebanking der CS in Asien leitet, gilt als intellektueller Übermensch, gepaart mit sozialer Kälte.
Innerhalb der CS ist bei ihm von schwach ausgebildeter Empathie für die Menschen um ihn herum die Rede.
Vielleicht redet de Ferrari deshalb gern öffentlich von seiner einstigen Fronarbeit bei Mutter Teresa in Kalkutta. Ein kühler, brillanter Kopf, der sein menschliches Manko zu überdecken versucht.
De Ferrari rechnete sich laut Beobachtern Chancen auf einen raschen nächsten Karriereschritt innerhalb der CS in Europa aus.
So gab es vor Jahresfrist Stimmen, die ihn als Favorit für den Job des globalen Private-Banking-Chefs mit Sitz in Zürich sahen.
Nun ist seine Karriere gefährdet. Sollte Hongkong die CS massregeln, dann müsste de Ferrari wohl Tee Fong Seng opfern, seinen Mann in der englischen Ex-Kolonie.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sind schon sehr harte Vorwürfe in diesem Artikel, obwohl Fakten gibt es keine. Wir wären dann froh um ein Update, Angsmacherei ist gut für den Website Traffic, aber langfristig gilt die Glaubwürdigkeit. Übrigens, mit welchen Zahlen belegen Sie das schwache Asien Geschäft der CS?
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die CS wird seit Jahren vom starken Private Banking Geschäft in der Schweiz alimentiert. IB ist ertragsschwach, und Singapur hat noch nie richtig Gewinne gemacht. Das wäre schön, ist aber Zukunftsmusik. Ich vermag nicht recht daran zu glauben. Vor allem wenn sie die Vorschriften verschärfen.
Siehe Geschäftsbericht.
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also mich wundert fast nichts mehr. Zumindest wenn irgendjemabd über die CS schreibt. Das geldgierige und auch irgendwie unfähige Management hat die die Firma gegen die Wand gefahren. Was man dabei vielleicht nicht bedacht hat, ist, dass msnche dort noch 25 Jahre aushalten müssen. Na dann, viel Spass noch. Super Stimmung dort, echt aufbauend.
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Ich bin kein Insider! Aber ich bin erstaunt, wie sehr sich der Artikel und die vielen Kommentare mit dem decken, was ich schon länger als Outsider fühle. Und nicht nur von CS!
Was ich aber absolut dramatisch erachte: es gibt nicht einen positiven Kommentar zu diesem Artikel!!
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Singapur ist „heavily overbanked“. Die CS ist daher nur dort nur eine eine unter vielen. Noch dazu hat sie den Ruf, für allenfallls mittelmässige Leistung viel zu teuer zu sein. Was TT also angekündigt hat, wird eine grosse Luftnummer. In 5 Jahren diskuttieren wir hier noch denselben Unsinn. Grund für die Malaise bei der CS sind nicht die fehlende profitablen Märkte, sondern eine miserable Firmenkultur, die nur das Schlechteste aus den Menschen hervorbringt.
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Ist alles lächerlich, was die CS hier schreibt! Ich habe mehr als 10 Jahre für die CS im PB gearbeitet und auch in Asien! Jeder weiß in der CS, dass die eine riesen Baustelle in Asien haben! Alles offshore Assets, NNA’s über risikoreiches Lending, Reiseissues wie im US Geschäft usw.! Und Ferrari hat kein Problem gelöst und sein Chef versteht es noch weniger! Hier liegt eine Bombe kurz vor der Explosion…..! Es will niemand hinschauen und darum bin ich nicht mehr bei der CS! Und jetzt da der TT Asien noch mehr ausbauen will, wird der Dreck noch mehr unter den Teppich gewischt…
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Aufsichtsbehörde in von China kontrolliertem HongKong….
Ist wohl ein Witz… die Aufsichtsbehörde ist auf der Leine von Pekin.
In China gelten demokratische Gesetzte nicht!-
ja aber die Antikorruptionsbehörden. Die CS hat den nächsten Ärger am Hals mit chinesischen Kronprinzen.
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Das ist mal wieder soooo typisch CS: die CS besitzt eigentlich alle Mittel und vor allem kompetente Mitarbeiter, welche diesen Vorfall hätten verhindern können. Aber ganz offensichtlich hat sie ein extrem inkompetentes Management. Ganz konkret im vorliegenden Fall: das Product Risk Classification-Team rund um Michael Krebs hat ein einzigartiges Produkt entwickelt mit dessen Hilfe man zig-tausend Anlageprodukte sauber klassifizieren kann. Es ist State-of-the-Art! Aber die Versager auf MD-Level haben es ganz offensichtlich versäumt, ihre Kollegen in Asien über die PRC zu informieren oder die überzahlte Inkompetenz auf Top-Management Ebene in Asien hat es verpennt, die PRC einzusetzen… Wie dem auch sei, eine KATASTROPHE!
Zum Thema PRC:
http://iframe.treuhaender.ch/GetAttachment.axd?attaName=f78e90b8-8919-441b-b70c-8b2888525ea2-
Und wir bei der UBS müssen auf eine Risikoklassifizierung von einer Kleinfirma zurückgreifen, die falsche Daten erzeugt und auf dem Quotes lange falsch angezeigt wurde.
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@ CS Insider: Du hast völlig recht. Die PRC ist super und sie lässt sich auch auf HK anwenden. Die PRC wird zudem auch an Drittbanken vertrieben. Das würde nicht klappen, wenn sie qualitativ nicht 1a wäre. Was muss das für ein Schlag ins Gesicht der PRC-Team-Mitarbeiter sein, wenn sie so eine Geschichte lesen. Ist aber (leider) nur mal wieder ein Beweis für den miesen Management-Stil unserer MD’s…
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die CS generiert immer mehr zur Lachnummer. Die Selbsteinschätzung „most admired bank“ wird wohl als Treppenwitz in die Geschichte des Bankenwesens eingehen. Wie kann man eigentlich so bescheuert sein?
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Man lese:
„De Ferrari gilt als intellektueller Übermensch, gepaart mit sozialer Kälte. Innerhalb der CS ist bei ihm von schwach ausgebildeter Empathie für die Menschen um ihn herum die Rede.“
Alle Management-Gurus reden solche Charakterzüge ins Pfefferland und raten eindringlich ab, solche Leute in Führungspositionen (mit Menschen) zu befördern. Verwaltungsräte und CEO’s, macht endlich Eure Arbeit und greift durch! Dafür seid ihr ja schlussendlich auch bezahlt. Wir Aktionäre wollen keine Spielwiese für Egomanen und andere Psychotiker zur Verfügung stellen. Weder bei CS noch bei UBS noch irgendwo sonst. -
Wird bald auch etwas über die total überteuerte Informatikeinführung für CS ingapore und HongKong berichtet oder lässt man es vorerst mal so ? Muss das niemand verantworten ?
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da ist wohl was dran, aber das Thema angesichts der kulturellen Probleme bei der CS nicht wirklich im Hauptfocus.Die CS macht die Dinge aus den falschen Gründen und aus der falschen Motivation heraus. Deswegen gehen so viele Dinge daneben. Solange man das „oben“ nicht einsieht, wird die CS ständig Mist bauen und in die Schlagzeilen geraten. Eine „most admired bank“ schaut anders aus.
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Ob der Regulator den letzten Schritt machen wird bezweifle ich sehr. Wenn es Fong Seng den Job kostet, macht das gar nichts. Natürlich verfügt er über gute Beziehungen, aber als Bankmanager ist er gefährlich. Der Typ ist so was von nachlässig in gewissen Dingen (die aber für die Behörden wichtig sind), dass es einem mulmig wird. Darauf angesprochen reagiert er mit einer Mischung aus Arroganz, Hochnäsigkeit und Desinteresse.
Seit Jahren versucht sich ein Manager nach dem anderen, in Asien operativ auf einen grünen Zweig zu kommen. Unter all denen, die da waren ist de Ferrari sicher nicht der Schlechteste. Manchmal denke ich, Läden wie die CS sind so durchdrungen von Partikularinteressen, dass es nicht gutgehen kann längerfristig. Umso erstaunlicher ist es, dass diese Bank auch noch recht ansehnliche Gewinne macht. Wenn man den Aktienkurs betrachtet, sieht man aber wie die Welt die CS wirklich einschätzt. Kielholz/Brady/Rohner’s Verdienst ist, die Bank an ein paar Aktionäre verschachert zu haben, die auch auf eine gute Rendite kommen, ohne dass der Aktienkurs steigt (siehe Kapitalerhöhungen auf Kredit, Cocos zu Traumzinsen, etc.). Als McK Mann kann de Ferrari eigentlich nichts passieren. Meister ohne jeglichen Stallgeruch eines Consultants und chronisch erfolglos, überlebt ja auch. -
Die Behauptung des Blogs „Inside Paradeplatz“, der Credit Suisse würde in Hongkong ein Lizenzentzug drohen, ist falsch. Ebenso ist die Darstellung falsch, die Credit Suisse in Hongkong würde bei allen Anlageprodukten die gleiche Risiko-Klassifizierung verwenden. Die Credit Suisse ist in regelmässigem Kontakt mit ihren Aufsichtsbehörden und arbeitet grundsätzlich eng mit ihnen zusammen.
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Danke, CS Media Relations, aber Deine Glaubwürdigkeit ist mittlerweile gegen ABSOLUTE ZERO tendierend. – Zuviel verspielt in der Vergangenheit, zuviel verdreht und vertuscht und schön(dumm)geschwatzt.
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Ihr seid doch einfach peinlich:
https://insideparadeplatz.ch/2015/03/11/fuer-meister-koennte-
es-bei-der-cs-eng-werden/
-> siehe Kommentar CS MR und Reaktionen darauf.
Dass Ihr der Wahrheit situativ mal weniger bis gar keine Beachtung schenkt, ist bekannt und amtlich. -
„arbeiten grundsätzlich eng mit Ihnen zusammen“.. diese Floskel sagt ja eigentlich schon alles. Eine saubere Bank muss mit den Aufsichtsbehörden nicht eng zusammenarbeiten.. die lassen sich gegenseitig in Ruhe..
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Die CS-Medienstelle kommuniziert jetzt neuerdings über Lukas Hässig mit Ihren Stakeholdern. Einfach nur noch peinlich…
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Ist das wirklich die „Credit Suisse Media Relations“, die da so einen dilentantischen Kommentar abgegeben hat? Das kann doch nicht wahr sein….Um diese Zirkus-Truppe rund um C. Haller scheint es ja schlimmer bestellt zu sein als erwartet. Und mit Statements wie „die Darstellung ist falsch, die Credit Suisse in Hongkong würde bei allen Anlageprodukten die gleiche Risiko-Klassifizierung verwenden“ wird diese Gegendarstellung vollends unglaubwürdig: nach dieser Logik reicht es ja, wenn die CS HK zwei Produkte mit einem unterschiedlichen Risiko-Klassifizierung versehen hat und alle anderen in einen Topf geworfen hat.
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@ Linienrichter: Genau, und die CS-Medienstelle würde sich wohl an ihre „Steakholder“ wenden. 🙂 En Guätä!
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Vielleicht wäre es geschickter, Kunden und Belegschaft direkt anzusprechen. Seichte Gegendarstellungen auf diesem Blog wirken doch sehr hilf- und planlos.
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Dies ist nur gerade die Spitze des Eisberges. Das ganze Asiengeschäft der CS ist ein Luftschloss von Herr Ferrari! Ich habe dort gearbeitet: Assets über Lendig reinholen, hohe Risiken, tiefe Margen usw., aber gute NNA. Da kommt noch viel mehr Elend hoch……..! Weiter so
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Sie haben absolut recht; v.a. werden Assets mittels Krediten reingeholt, nicht nur bei CS auch bei anderen Privatbanken, denn die Kunden sind meist nicht so liquide wie man denkt; das ganz grosse CS-biz in Asien, Singapur, ist Indonesischen Tycoons zu helfen deren Aktien und Oblis am Markt hochzufahren, dann verkaufen diese, dann gibt es 1-2 Jahre schlechte Nachrichten, die Papierchen sinken so auf 30-40%, die Tycoons kaufen ihre Papierchen wieder zurueck und die Sache wird wieder hochgefahren (dazu lese man den kuerzl. Artikel im WallStreetJournal zu den Widjayas)
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…wenn Thiam sieht, welche Kacke da bei der CS dampft, dann gebe ich ihm keine 12 Monate im „Amt“, und weg ist er dann wieder, …auf zu einer neuen „Challenge“, die nie eine wirkliche solche ist. 😉
Viel Spass mit TT!
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„Die Hongkonger-Mannschaft der CS trieb es so bunt, dass die Finanzaufsicht von Hongkong HKMA einschritt.“ Es gibt also sogar Aufsichtsbehörden, die mit den Banken nicht im selben Bett sind! Weiss das unsere FINMA?
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Zum Glück sind die nicht im gleichen Bett, sonst würden sich diese noch vermehren.
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Ihre FINMA weiß das natürlich nicht! Hier „stimmt“ die Enge Zusammenarbeit… wahrlich eng…
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Und weil Brady und Urs ihren Laden so gut im Griff haben, gönnen sie sich wahrscheinlich gleich wieder einen Schluck aus dem Bonus-Topf bzw. beim armen Brady werden ein paar Milliönchen auf seine Abgangsentschädigung draufgelegt. Soll ja nicht hungern, der arme Mann, der so hart für die CS gearbeitet hat. Das Resultat ist wirklich einmalig von diesem Dream-Team.
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mehr als einmalig! sozusagen exzeptionell grottenschlecht.
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Mit dem Ferrari in den Bordstein gerumpelt…?!
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Korrekt! Aber nix Sarkasmus, ist die traurige Wahrheit!
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Sicher werden -while we speak- in HK und Singapore gerade Feuerwehrübungen abgehalten, um irgendwelche subordinierten MA’s zu eruieren, die die Kategorisierungen und Klassifizierungen der Anlagen im System erfassten. Diese werden dann zum Sündenbock gemacht, zum Teufel gejagt und dann wird hochheilig geschworen, dass die Managers nichts von deren abscheulichem Tun wussten.
Urs wird auch dies aussitzen, indem er sich indigniert und empört zeigt über diese abscheulichen Vertrauensbrüche der MA’s und seine weisse Weste hervorholt. Dann wird er aussitzen (wie gehabt) und vermutlich Tee mit Tee trinken…
In der Teppichetage der CS nichts Neues!
die CS wird seit Jahren vom starken Private Banking Geschäft in der Schweiz alimentiert. IB ist ertragsschwach, und Singapur hat…
Sicher werden -while we speak- in HK und Singapore gerade Feuerwehrübungen abgehalten, um irgendwelche subordinierten MA's zu eruieren, die die…
Korrekt! Aber nix Sarkasmus, ist die traurige Wahrheit!