Daniel Aegerter hätte die Julius Bär zur führenden Privatbank in der Schweiz machen sollen. Tatsächlich machte er aber … wenig.
Effort leistete er vor allem beim sich selbst promoten. Soeben gab er in der NZZ ein Interview – ohne dies mit der Gruppenleitung abzusprechen.
Aegerters Sololauf gibt Bär-intern zu reden. Vor allem bei der wichtigen Bär-Tochter, der WM Partners.
Dabei handelt es sich um eine Vermögensverwalterin, gebildet aus der einstigen Bär-Tochter Infidar und der früher unabhängigen WM Partners.
Die beiden kamen vor 2 Jahren unter dem Dach der Julius Bär zusammen und wollten den Markt der helvetischen Vermögensverwalter erobern.
Den Auftrag für die Offensive erhielt Daniel Aegerter. Sein erster Auftritt vor der Mannschaft kam an. Mit Enthusiasmus und Verve begeisterte der Schweizer die WM-Partners-Crew.
Als die Scheinwerfer erloschen waren, zeigte sich Aegerters andere Seite: jene des Banken-Apparatschiks.
Der wahre Aegerter war für viele Seniors der Bär-Tochter mit verwalteten Kundenvermögen von 4 Milliarden und 40 Mitarbeitern ernüchternd.
Die Rede geht um von kaum überzeugenden Chef.
Aegerter spiele sich auf, stelle abgehobene Forderungen, wolle aus der Vermögensverwalterin eine Bank machen, ist zu hören.
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Bürokratie, Misstrauen, Kontrollen – so die neue Kultur in der Bär-Tochter.
Statt die Vermögensverwalter – die meisten sind langjährige Cracks von Swiss Banking – zu fördern, verbreite sich Unsicherheit und Frust.
Bei der Julius Bär ist von „frischen Besen“ die Rede, welche halt am Anfang eisern seien.
Aegerter müsse mit der WM Partners wachsen und Marktanteile gewinnen. Das könne Bisherige schon mal vor den Kopf stossen.
Abgänge sind programmiert. In Genf hat die Julius Bär für WM Partners eine Übernahme getätigt, dort soll es bereits zu Kündigungen gekommen sein. In Zürich droht möglicherweise ein Exodus.
Das Bild von Aegerter als zupackendem Chef, ohne Angst und falscher Rücksichtnahme vor altgedienten Cracks, wird durch Gespräche mit Bär-Insidern relativiert.
Zum Vorschein kommt ein Show-Banker, der insbesondere auch für sich selbst schaut. Was er mit seiner Arbeit im Business anrichtet, kümmere ihn hingegen weniger.
Dabei geniesst Aegerter bei der Bär-Bank offensichtlich Artenschutz.
Trotz seinem Leistungsausweis hat er von Chef Boris Collardi und dessen langjährigen Schweiz-Chef Giovanni Flury nämlich immer wieder eine Topposition erhalten.
Aegerter war während Jahren verantwortlich für die Region Zürich. Dort, auf dem hart umkämpften Bankenplatz, musste Aegerter die Julius Bär als Alternative zu den Grossbanken positionieren.
Das gelang ihm nicht überzeugend. Bär machte mehr Schlagzeilen mit ihrem teuren Asien-Aufbruch, als dass die Privatbank in Zürich, wo die einstige Familienbank ihre Wurzeln hat, gepunktet hätte.
Die Konkurrenz nutzte die Bär-Schwäche. Die Genfer Privatbanken, allen voran die grossen Pictet und Lombard Odier, aber auch Mirabaud, konnten sich in Zürich ausbreiten.
Collardi und Flury liessen Freund Aegerter weitermachen. Ja, sie weiteten sein Reich gar aus.
Aegerter erhielt zusätzlich zu Zürich auch noch die Region Ost-Schweiz zugeteilt und war Stellvertreter von Schweiz-Chef Flury.
Schliesslich war der Handlungsbedarf zu gross, es kam zum Wechsel von Aegerter zu Paul Arni, einem CS-Privatebanker und Schlachtross der Szene.
Und was passierte mit Aegerter? Wurde er nun in die Wüste geschickt?
Im Gegenteil. Er wurde – zumindest auf dem Papier – befördert. Mit den „Key Clients“ übernahm der Glamour-Banker die wichtige Gruppe der ganz grossen und reichen Kunden.
Es folgte die nächste Ernüchterung. Der Mann, der dank seinem eloquenten und eleganten Auftreten für eine solche Klientel wie geschaffen schien, brachte wenig zustande.
Sehr wenig sogar, sagt eine Quelle. Mit der Folge, dass die Bären nun bei den vermögendsten Kunden rasch aufholen müssten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Agerter hat mal ein Interview gegeben als er bei WM Partners gestartet ist, so hat er behauptet er könne alle FX-Wechselkurse auswendig aufsagen. Was für ein Hirn dachte ich, im Zeitalter von Bloomberg, High-Frequency Trading, Fintech muss man das noch als Bänker können, damit man an die Spitze kommt? Wahrscheinlich hat G. Flury vor der Beförderung den Aegi einem FX-Auswendig-Aufsagen-Test unterzogen, da musste er unten durch aber er hat es geschafft : trotz Null-Komma-Null gibts einen unverdient fetten Lohn und eine Rauskatapultierung zum CEO von WM Partners. Die nächste Katapultierung kommt bestimmt bald …
Spinner -
Schon etwas wild dieser Artikel. MANCHMAL, wenn man diesen Nachrichten Blog liest, koann man meinen, es gibt nur Versager auf dieser Welt, die sich allesamt in den Benkrn tummeln. DAS GLAUBE ICH EINFACH NICHT. Was macht ein typischer Banker in seiner Arbeitszeit?
Schauen wir uns das einfach mal an:
Ein Driitel seiner Zeit braucht er fuer Selbstdarstellung incl. Kollegengespraechen zur Positionssicherung. Ein weiteres Drittel der Zeit geht fuer private Zwecke wie Weiterbildung, private Angelegenheiten, Chefpflege und Erheischen der taeglichen Streicheleinheiten drauf. Ein weiteres Drittel fuer produktive Arbeit.
Was ist daran so schlimm? Das sind halt die Spielregeln dort. -
No comments.
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Eine neue Sau wird durchs Dorf getrieben. Alle schauen erfreut aus den Fenstern und amüsieren sich köstlich. Wenn man jemandem noch nicht einmal die obligaten 100 Tage gibt, die sogar jeder nichtsnutzige Bundesrat erhält, bevor er das erste mal durch’s Dorf getrieben wird, dann muss ich mich fragen, wer hier welche Interessen hat.
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Immer wieder erstaunlich, wie Bluffer und Blender auf Spitzenpositionen gelangen. Ein weiteres Beispiel war die Finanzkrise von 2008/9, die offenbar schon vergessen ist. Sind vielleicht die Massstäbe, nach denen Manager beurteilt werden, falsch?
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Es war so in den letzten Jahren und wird immer so bleiben ..
Die Bluffer und Blender sind bei allen Banken en Masse anzutreffen. Ich könnte mit Leichtigkeit innert 5 Minuten 30 Namen von UBS, CS und BJB nennen. Es ist unglaublich. Düstere Zeiten …. wenn man dann auch noch die CH-Politik, die FINMA usw anschaut dann gute Nacht.
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Wo sind eigentlich all diese Kritiker geblieben…? Hr. Meister usw…
Seit der Klage sind die wohl alle verschwunden, dies zeigt mir die stecken alle unter einer Decke…-
Siehe etwas weiter oben, unter H.M.
Man fragt sich schon, was der für Interessen hat…?!
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Und warum wird eine solche Nummer dann Spitzenmann genannt? Nichtsnutz würde hier besser passen, Herr Hässig.
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Da ich im Sommer 1986 die Sommer RS als Radfahrer absolviert habe in Drognens/FR, kann ich nur bestätigen, dass er schon damals sehr arrogant und unangenehm war.Er war von der egoistischen „Streber“ Sorte, die sich viel zu wichtig nahmen, als sie effektiv sind.Dieser Charakterzug ist wohl im Laufe der Jahre noch weiter“gereift“.Deshalb verwundert mich seine Entwicklung auch keineswegs.
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Maxli, wie recht du hast. Die Aegerters vermehren sich wie Waldmäuse.
Das geht hinunter bis ins mittlere Kader. Wie überall eben wo es ums grosse Geld geht. Die „Aegerters“ kontrollieren die sehr guten Mit-Arbeiter (davon gibt es viele bei Bär) und stellen sicher, dass sie nicht zu hoch in die Superboni-Zone steigen. Wohl der Bank, die davon befreit ist. -
Nun, feines Tuch, feine Manieren und eloquentes Auftreten bei teuren Events reichen wohl nicht mehr, vielleicht fehlt es auch am Schulsack. In der Schweiz ist bei Bär halt immer noch das gute alte „wine and dine“ angesagt. Fragt sich nur wie lange noch…
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Viele Wohlhabende ziehen das Wine and Dine dem Electronic Banking vor, so wie viele Reiche lieber eine traditionelle mechanische Uhr tragen als eine Smartwatch.
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Der Dani ist in guter Gesellschaft – the Name of the Game, nicht?
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Eben. wollte ich auch gerade sagen. Branchenstandard.
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Stimmt nicht. Im anbiedern ist der D. ohne S A. schon eine Klasse für sich. Da hat er Vielen etwas voraus…
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Bei Bär gibt es eine ganze Armee von Aegerters ….
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ja so ist es. war einmal eine gute Bank. aber mit den vielen unfähigen Ex-CS-Leuten kann ja wirklich nichts Gescheites rauskommen.
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Der Agerter hat mal ein Interview gegeben als er bei WM Partners gestartet ist, so hat er behauptet er könne…
Bei Bär gibt es eine ganze Armee von Aegerters ....