Hanspeter Kurzmeyer gehörte zu den Urgesteinen der Credit Suisse. Kaum einer stieg derart oft wieder auf, nachdem er gefloppt hatte.
Nun streckt „Shorty“, wie er CS-intern genannt wurde, erneut seinen Kopf aus den Tiefen der Vergänglichkeit hervor.
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Seit Dezember ist er im Handelsregister eingetragener Kadermann der Bank Julius Bär. Sein LinkedIn-Profil hat Shorty, der einst das E-Banking der CS versenkt hatte, bereits aufdatiert.
Als wohl einziger der ganzen Belegschaft schreibt Kurzmeyer, er sei Berater bei der „Bank Bär“. Nicht Julius Bär oder Bär-Gruppe, sondern Bank Bär – ganz altertümlich, so wie er selbst.
Kurzmeyer soll helfen, die Offensive der Julius Bär im Inland voranzutreiben. Dort muss der neue Chef Barend Fruithof – auch er stiess von der CS zur Bär – die Privatbank zu einem Faktor machen.
Ein Bär-Sprecher bestätigte letzte Woche Hanspeter Kurzmeyers neues Engagement.
Die Bank habe Ambitionen in der Schweiz und verhalte sich „opportunistisch“: Man sei stets offen für Topleute der Konkurrenz.
Kurzmeyers „Asyl“ in einer gut bezahlten Teilzeit-Position mit Unterschrift hat wie so oft zwei Seiten: eine glänzende und eine kritische.
Kurzmeyer stellt als mehrfach Gescheiterter einen Gewinn für die Bank Bär dar, weil er den Jungbankern von heute bei deren Entwicklung helfen kann.
Siegen, aufsteigen, sich überschätzen, abstürzen, Wunden lecken, sich aufrappeln, neu anfangen, wieder aufsteigen, wieder verlieren – Stan Wawrinkas Lebensmotto gilt auch für Manager.
So gesehen ist „Shorty“ ein Banker der alten Schule, der die brutalen Gesetze der Neuzeit am eigenen Leib erlebte und davon ein Lied singen kann.
Er tue dies auch, heisst es bei der Bär. Kurzmeyer würde kein Geheimnis aus seiner Achterbahn-Karriere machen, sondern im Gegenteil bei internen Anlässen andere daraus lernen lassen.
So weit, so gut.
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Doch „Shorty“ Kurzmeyer verkörpert auch die hässliche Seite einer Entwicklung, die gerade bei Julius Bär fröhliche Urständ feiert.
Und die heisst: einmal Inner Circle, immer Inner Circle. Profaner meint dies, dass einem mit den richtigen Freunden nichts passieren kann.
Kurzmeyer war nach seinem furiosem Scheitern mit dem ersten E-Banking eigentlich nicht mehr erste Wahl bei der Grossbank.
Statt aber die CS verlassen zu müssen, hielt sich der Banker eine Zeitlang im Hintergrund, bis er als Privatkundenleiter im Heimmarkt Schweiz erneut in eine Spitzenposition gehievt wurde.
Mitte 2011 ging dann auch diese Phase zu Ende. Christoph Brunner beerbte ihn und führte rasch die beiden Segmente Privatkunden – die armen Schlucker – und das noble Private Banking zusammen.
Erneut drohte Kurzmeyer das definitive Aus.
Er landete auf einem Abstellgleis namens Chef Corporate Citizenship, eine Aufgabe ungefähr so konkret wie weiland bei der UBS die Projektleitung Diversity war.
Wär’s das gewesen mit Kurzmeyer? Nicht doch.
Erneut erhielt Shorty eine Topaufgabe. Nun sollte der Kadermann die Integration der CS-Privatbanken-Tochter Clariden Leu im Eilzugstempo durchpauken.
Ein schwerer Job angesichts der vielen Verlierer des Entscheids. Vor allem die Mitarbeiter im Maschinenraum und viele mittlere Kader mussten sich nach einer neuen Heimat umschauen.
Hanspeter Kurzmeyer tat, was er am besten konnte. Er redete viel und schmiss zum Abschluss des umstrittenen Projekts vor 4 Jahren eine grosse Party.
Das passte zum CS-Banker. Das Leben ist zwar hart und unfair, doch lasst es uns trotzdem geniessen.
Es könnte Kurzmeyers eigenes Leitmotiv sein. Denn bei ihm ist noch immer nach jedem Job der nächste gekommen.
So passt er bestens zur heutigen Julius Bär. Dort werden abgehalfterte Spitzenleute zum Karriereende nicht gefeuert, sondern befördert.
Jüngstes Beispiel ist Thomas „Tom“ Meier.
In Asien musste er den Platz räumen, doch statt mit einem grossen Dankschön in die Wüste oder aufs eigene Weingut nach Portugal geschickt zu werden, darf Meier sich nun um Nachhaltigkeit kümmern.
Ein Sitz in einem wichtigen Chefgremium ist ihm damit ebenso gewiss wie ein weiterhin grosses Salär- und Bonuspaket.
Umgekehrt ergeht es den Leuten weiter unten in der Bär-Hierarchie. Vor Jahresfrist mussten 200 gehen, als der Franken vom Euro losgelöst wurde.
Auch die grosse Jubiläumsparty wurde fürs Schweizer Personal gestrichen.
Unzimperlich ist der Umgang mit älteren Mitarbeiter. Sekretärinnen vor der Pensionierung landeten auf der Strasse.
Es gelten bei der Julius Bär zwei Massstäbe: einer für die oben, einer für die unten.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sowohl Kurzmeyer als auch Fruithof sind zwei Nieten! Beide musste ich während meiner Anstellungszeit bei der CS erdulden. Gestalten ohne grossen Leistungsausweis!
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Shorty war auch schon bei der CS zuletzt als Anstandsdame für Fruithof eingesetzt. Plötzlich kamen in Fruiti’s Reden so fremde Begriffe wie „gemeinsam“, „miteinander“, „ihr habt geleistet“ (nicht „ich habe“) vor.
Als Fruiti überstürzt die CS „verliess“, ging mit ihm auch ein zweiter Grossmeister der Narzissten. Und nun sind sie wieder zusammen und Shorty kann weiterhin versuchen den Fruiti zu einem anderen Menschen zu machen. -
Der Herr Kurzmeyer könnte der Bruder von Jerry Springer sein ?.
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Herr Hässig, in der Welt passieren so viele traurige Dinge und Sie verschwenden Ihre Zeit mit so etwas….
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Kommentare, von Leuten, die sich hinter Pseudonymen verstecken, scheue ich, wie der Teufel das Weihwasser…. Im Banking sind Pseudonyme inzwischen auch verpönt. Eine eigene Meinung zu haben, ist wichtig. Nur sollte man auch dazu stehen!
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Herr Cueni, eventuell sind Sie ja jemand, der mit Kritik oder einer anderen Meinung umgehen können. Leider hat das in der heutigen Bankenwelt Seltenheit. Auch wenn konstruktiv oder der Zielerreichung dienlich, werde solche Leute früher oder später abgesetzt. Sie schwimmen nicht im Strom und können sich nach Meinung der Häuptlinge nicht unterordnen. Somit muss man, wo auch immer und vor allem auch auf dieser Plattform, vorsichtig sein.
Die Zeiten stehen ja wieder auf Sturm, u.a. im ehemaligen Laden in dem Shorty gewirkt hat. Herr Cueni, ich denke, aktuell haben vermutlich vermehrt jene Kollegen den blauen Brief erhalten die ihre Meinung offen kundgetan haben. Sicherlich muss man dafür einstehen, da bin ich mit Ihnen einig. Wie gesagt Herr Cueni, die Zeiten stehen auf Sturm und die Familien der vielen Indianer wollen auch ernährt sein. Der normale Indianer kann sich auf seine alten Tage nicht in einem Luxus-Banker-Country-Club à la Bär zur Ruhe setzen.
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Einmal mehr ein sehr polemischer Artikel von Herrn Hässig. Ich kenne „Shorty“ aus meinen früheren CS Zeiten. Für mich war er immer ein Vorbild als Chef und Leader, konsequent, fordernd, aber auch sehr glaubwürdig. Ich finde es sehr gut, dass er sein Wissen und Erfahrung weiter gibt. Übrigens waren seine Konferenzen schon fast legendär. Schade, dass der Herr Hässig nie eingeladen war.
Und Sie Herrn Hässig sind eine Schande für alle Journalisten. Sie und Ihre frustrierten Judas, die Ihnen Informationen Preis geben, haben keine Ehre und Anstand!!!
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Tja, lieber Shorty, feilen Sie doch bitte etwas an ihrem Deutsch. Dann wären Sie noch glaubwürdiger. Und die wahren Judasse sitzen weiter oben, auf der Komandobrücke, und lassen die CS Concordia auflaufen, während sie im Champagner baden.
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und so so…
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Definitiere Gerechtigkeit, Scherzkeks
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Shorty und PB passt etwa so gut wie CS und Suisse…
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…. oder die Zürich Versicherung und die Schweiz ….
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Da wird jemand zu Unrecht schlecht gemacht – aus welchen Gründen auch immer… Hanspeter Kurzmeyer hat in der CS während Jahrzehnten erfolgreich gewirkt. Zwar hat er auch Rückschläge erlitten, weil er oft zu den Pionieren gehörte. Doch sein Leistungsausweis darf sich sehen lassen! So hat er unter anderem das Retailgeschäft der CS in der Schweiz im vergangenen Jahrzehnt neu positioniert und sehr erfolgreich betrieben. „Shorty“ hat umfassende Kenntnisse des Bankgeschäfts und grosse Erfahrung. Wenn er als Pensionär die Bank Bär berät, kann dies für Julius Bär nur von Vorteil sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Beratern weiss er, worum es geht!
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Der Lehmann Skandal passierte in seinem Bereich und es war die Folge seines Handelns. Langfristige Konsequenzen seines Tuns zu erkennen war noch nie Shorties Stärke. Aber seine Eitelkeit, seine Energie und seine Ansichten sind schon legendär und durchaus unterhaltsam. Mit diesen Attributen passt er auch zu JB. Er lechzt nach Anerkennung; den unvermeidlichen Weg in die Bedeutungslosigkeit nach dem beruflichen Abgang scheut er – wie viele andere auch – wie der Teufel das Weihwasser.
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und so so…
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LH läuft auch formulierungsmässig zur Höchstform auf – wunderbar!
Leseprobe: Siegen, aufsteigen, sich überschätzen, abstürzen, Wunden lecken, sich aufrappeln, neu anfangen, wieder aufsteigen, wieder verlieren – Stan Wawrinkas Lebensmotto gilt auch für Manager.
Eieiei, wie wahr, wie wahr….-
Wawrinka schafft das allerdings ohne „dirty picture files“ ….
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Ich kenne Shorty aus meiner Zeit bei der CS. Gut, dass er immer wieder aufsteht und es probiert muss man im zu Gute halten. Aber seine Reden (ohlala), wollte wirklich niemand hören. Und aus Projektsicht alles andere als Optimal und darüber. Es stimmt was man sagt, die Aktionäre alimentieren die Chefs, welche irgendetwas machen leider oft nicht immer das Richtige. Ich wünsche Shorty viel erfolg bei der Bär. Je weiter solche „Top“-Manager von mir weg sind desto besser. Grüsse
aus der IT Welt.
Herr Hässig, danke für Ihre Berichterstattung es ist der Zuckerguss am Morgen für mich. -
Das Asylheim sollte schleunigst stark erweitert werden. Da kommen in nächster Zeit noch viele „Patienten“.
Als Ehemalige weiss ich um die Qualität des Kaders.
Vitamin B treibt auch hier geisterhaft sein Unwesen.
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Ach ach ach da ist er wieder. HPK. Rette wer sich retten kann.
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Hehe, stimmt vergessen wir auch nicht seine Parkplatz Allüren. Es ist wichtig den Maserati immer vor der Tür parkiert zu haben. Köstlich der Shorty. Seine Reden war immer sehr sehr sehr amüsant. Ich kenne keinen der danach nicht Tränen in den Augen hatte vor lauter Lachen. HPK in den VR der CS bitte wenn UR weg geht. Sonst hätte IP nichts mehr zu schreiben.
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Im wirklichen Leben sorgen ‚Geschützte Werkstätten‘ für die Benachteiligten.
Bei Bär (vormals mit Julius) werden Versager durch die Aktionäre alimentiert, nach dem Motto : ‚Zulangen so lange es noch gibt.‘
Herr Cueni, eventuell sind Sie ja jemand, der mit Kritik oder einer anderen Meinung umgehen können. Leider hat das in…
Der Lehmann Skandal passierte in seinem Bereich und es war die Folge seines Handelns. Langfristige Konsequenzen seines Tuns zu erkennen…
Shorty war auch schon bei der CS zuletzt als Anstandsdame für Fruithof eingesetzt. Plötzlich kamen in Fruiti's Reden so fremde…