Er hätte die Notenstein im Private Banking Zürich auf die Landkarte drücken sollen. Nun geht er: Silvan Schriber, der Zürich-Chef der Raiffeisen-Privatbankentochter.
Fertig, aus, vorbei. Nach nur 3 Jahren. Es ist ein Fanal für die Notenstein und ihren Chef Adrian Künzi. Die falschen Leute, die falschen Versprechen, die falschen Initiativen.
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Für Künzi ist die Pleite mit Schriber ein persönliches Fiasko. Die beiden Banker sind engste Freunde, sie kennen sich seit gemeinsamer Studienzeit an der HSG.
Ja noch mehr: Sie sind Family, Trauzeuge der eine beim anderen.
Künzi ist Schriber, Schriber ist Künzi. Nichts kann sie trennen. Dachte man.
Dann kamen die Zahlen. Und die waren derart schlecht, dass ein weiteres Festhalten an Schriber für Künzi himself zur Gefahr werden konnte.
Schriber brachte hohe Kosten, aber kaum das, was man sich von ihm erhoffte: neue Kunden mit vielen Geldern.
Auslöser für die Trennung war eine neue Offensive des unglücklich agierenden Zürich-Chefs. Schriber wollte ein Team von einem halben Dutzend Kundenberatern abwerben – bei der UBS, wo sonst.
Schriber stammt selbst von der Grossbank, war 2013 mit seinen Vertrauten von dort zur Raiffeisen-Tochter gezogen.
Damals machte Künzi das Geld für den Transfer locker. In St. Gallen bei der Mutter sass mit Pierin Vincenz ein spendabler Oberchef.
Neuerdings schwingt mit Patrik Gisel ein anderer Manager das Zepter. Der ist als CEO der Raiffeisen auch Präsident der Privatbankentochter Notenstein LaRoche, wie das Ding nach einer Übernahme eines Basler Bänkli heisst.
Dieser Gisel sagte nun kurzerhand Njet. Nochmals ein Sixpack mit teuren UBS-Leuten einkaufen? No way.
Es war ein Donnerschlag. Für Notenstein-Chef Künzi, für Familienfreund Schriber. Und für die ganze Notenstein. Die wird durch die Personalie erschüttert.
Umso wichtiger die Beschwichtigungen, die sofort die Runde machten, als der prominente Abgang sich herumsprach.
Schriber und Künzi würden sich in Minne trennen, es sei nichts vorgefallen, man sei einfach zum Schluss gekommen, dass es Zeit für einen Neustart sei.
Nette Worte, die das Debakel kaum verschleiern. Schriber ist gescheitert, Zürich ist für die Notenstein LaRoche eine weisser Fleck geblieben.
Statt Griff zu den Bahnhofstrasse-Sternen Rückzug ins Schneckenloch. Die Schliessung der Nobelfiliale am Rennweg, der Parade-Shoppingstrasse neben der Banken-Meile, gab einen Vorgeschmack.
Alles halb so wild, wird aus Notenstein-Kreisen kolportiert. Im dritten Quartal sei man erstmals unter 80 Prozent Kostensatz gesunken – eine Topleistung für eine Bank mit 20 Milliarden Kundenassets.
Tatsächlich liegen die Genfer Aushängeschilder Pictet und Lombard Odier höher, auch die Zürcher Vontobel und weitere bekannte Namen bewegen sich in dieser Region.
Doch was die Notenstein-Führung für sich als Erfolg in Anspruch nimmt, ist bei näherem Hinsehen nur das Resultat von Einmaleffekten.
Die Notenstein konnte viel Aufwand – IT, Prozesse, Zahlungsverkehr – zur Mutter Raiffeisen verschieben. Dort muss sie die Leistungen im Rahmen von Service Level Agreements nun beziehen.
Was sie dafür bezahlt, bleibt ihr Geheimnis. Jedenfalls wurde Spielraum geschaffen, um den eigenen Kosten-Ertrags-Satz zu steuern.
Harte Erfolgszahlen wären andere. Wachstum aus eigener Kraft beispielsweise.
Das fehlt. Die Notenstein hat in ihren bald 5 Jahren, seit die Bank aus der alten Wegelin hervorgegangen ist und als Pure Swiss Play sich anpries, nur Kunden und Assets verloren.
Ihr Vermögensbestand sank und sank, von über 21 Milliarden beim Wegelin-Deal auf rund 16 Milliarden vor einem Jahr.
Umkehr brachte nur ein Zukauf. Dank der Basler LaRoche ist man heute wieder bei rund 21 Milliarden – gleich wie zu Beginn.
Künzi ist der Mann, der das Treten an Ort zu verantworten hat. Der Banker mit der sanften Stimme und den gepflegten Auftritten setzte dafür auf seine Freunde.
Auf Schriber, auf Kollegen, auf Banker, die ihm nicht wehtun konnten.
Doch charakterlich war Schriber kein einfacher. Er sägte laut einer Quelle von Beginn weg am Stuhl seines Vorgesetzten.
Das ist der Schweiz-Chef der Notenstein. Und dieser Posten war das Ziel von Silvan Schriber.
Nur war er ja nicht mehr als ein Senior-Berater der UBS. Der Sprung zum Leiter des gesamten Inlandmarktes bei einer Privatbank, die nach eigener Vorstellung zu den Top-3 des Landes zählen sollte, war dann doch sehr ambitioniert.
Doch Künzi und Schriber packten das Unterfangen an. Ein Jahr lang blieb der Schweiz-Chefposten nach dem Abgang von Martin Schenk, der eine eigene Bank in Bern gründete, vakant.
Dahinter steckte vermutlich der Versuch, Schriber auf den Schild zu heben.
Was dann doch nicht ging. Stattdessen übernahm ein Mann von Schroders. Der könnte nun gehandelt haben. Schriber kostet viel und bringt wenig, also trennen wir uns von ihm.
So die wahrscheinliche Variante. Schriber bleibt noch bis Ende Jahr, formell.
Die Pleite mit Schriber und den weit überzogenen Erwartungen machen eine alte Variante wieder aktuell. Wird Raiffeisen-Gisel die Notenstein LaRoche der Zürcher Vontobel verkaufen?
Gisel dementiert bei jeder Gelegenheit. Gleichzeitig hat er sein Asset Management unter dem Namen Vescore, eine Verlusttochter mit offenen Röhren, rasch der Vontobel-Bank überlassen.
Gisel sah bei Vescore klar: Wir schaffen das nicht.
Bei der Notenstein LaRoche könnte er bald zum gleichen Schluss kommen. Dann gäbe es eine logische Adresse für einen Deal.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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So schlecht war Schriber nicht unter all den Ex-Wegelin- bzw. Notenstein-Akademikern. Immerhin brachte er mit seiner Crew Net New Assets für den Standort Zürich rein, dies im Gegensazu zu anderen, altgedienten Notensteinern, die gut Geld verdienen für mediokre Leistungen. Folgende Fragen stellen sich:
– Verlassen die Ratten das sinkende Schiff und Schriber war die erste?
– Welches Format (if any) hat Schribers NachfolgerIn?
– Was bringt das laufende, teure McKinsey-Projekt?
– Welche Entscheide fällt der VR Ende Oktober?Am-Ball-Bleiben lohnt sich auf jeden Fall, denn der Konzentrationsprozess im Swiss Private Banking schreitet unvermindert fort. Nicht zwingend die Grossen werden die Kleinen schlucken, sondern die Klugen die Dummen. Bezüglich Letzterem ist Notenstein gut beraten, auch Anzahl, Qualität, Fach- und v.a. Führungskompetenz ihrer GL-Mitglieder KRITISCH zu hinterfragen. Nur soll hat Notenstein LaRoche eine Zukunft.
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Uuuuh, McKinzi treibt sich in der Notenstein rum?
Kann man die shorten? Leveraged puts?
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Ah LaRoche. Die gibt es auch noch.
Wohl gut von der Familie vorausgedacht zu diversifizieren wenn man die CS anschaut…
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Das war’s dann wohl mit der Übernahme der DZ Privatbank.
Aus der Traum, das Managment der DZ Privatbank muss nun Plan B aus dem Hut zaubern oder das sinkende Schiff verlassen. -
Die Notenstein La Roche Privatbank AG mit ihrer individuellen Vermögensverwaltung wird es vermutlich so in dieser Form nicht mehr viele Jahre geben. Am besten an den meistbietenden verschärbeln, damit wieder etwas mehr Platz am Bohl 17 herrscht.
Weiter muss man sich auch fragen, welchen Mehrwert eine solche Privatbank heute im digitalen Finanzumfeld nocht bringt. Das Ende ist nicht mehr weit entfernt.
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Ihre absonderliche Pseudo Wahl lässt darauf schliessen, dass Sie Ihr Ende bereits hinter sich haben…
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Ich denke ein verkauf der notenstein la roche an vontobel oder eine andere inländische schweizerbank oder die vollintegration in raiffeisen sind die einzigen sinnvollen weiteren optionen, damit dieses trauerspiel notenstein la roche beendet werden kann.
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Zuviele theoretische Flaschen auf dem sinkenden Schiff.
Ist Dr Ivan Adamovich der Nächste der fällt……?-
Baron!
bitte…
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Hatte Schriber nun drei Jahre Probezeit oder drei Jahre Kündigungsfrist ? Denn dass er nichts bringen wird, musste Jedem von Beginn weg klar sein. Schon bei UBS hat er nichts zu Stande gebracht sondern war dort im Wesentlichen nur Windschattenfahrer und das Lieblingskind seines Vorgängers (und heutigen Direktor) Ullrich.
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notenstein an vonti ist die bestmöglichste option für raiffeisen.
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Ist McKinsey doch noch für was gut!
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HILFE, ja NICHT
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@Marc, doch doch. Man munkelt, McKinseys haben mal die leersten Flaschen aussortiert .. dass er von McKinsey kommt, macht das Ganze zu einem wunderbaren Theaterstück.
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Das ist der Mann von Chiara
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Silvan Schriber war auch früher bei der UBS als macht- und karrierebewusster Manager bekannt, der alle Register zog, um bonusrelevantes Net New Money zu generieren. Seine Vorgesetzten beurteilten ihn aber offenbar damals mit einer gewissen Zurückhaltung, denn ein erwarteter Karriereschritt (Beförderung) blieb aus.
Generell wird die Situation im Private Banking schwieriger. In Zukunft werden in diesem Bereich «kleinere Brötchen gebacken», wie Jürg Zeltner von der UBS kürzlich festhielt. Wenn dadurch die exorbitanten Gehälter der Berater etwas unter Druck geraten, hat dies auch etwas Gutes.
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Es ist eh fraglich für was überhaupt solche Löhne an diese „Berater“ bezahlt werden und wurden. Um die erlogenen Anal-ysen der Anal-ysten umzusetzen und die Kunden auszunehmen? Das war denn aber auch schon alles.
Au ja, verhöckert diese Notenstein doch an die nächste Loserbank genannt Vontobel. Dort sitzen die grössten Nieten und Kriecher. Viele davon ex UBSler in leitender Stellung. Das kann ja nur in die Hose gehen. Aber es passt: Loserbank zu Loserbank.
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CEO (Künzi) und CFO (Heeb) haben die Kosten nicht unter Kontrolle. So muss da und dort ein Bauernopfer über die Klinge springen. Schriber ein Theoretiker con der UBS aus dem Hause McKinsey ist nur die Spitze des Eisberges. Der Fisch stinkt beknnatlich vom Kopf.
Liebe Bänkler, geniesst die Party, solange die Musik spielt!
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„Wird Raiffeisen-Chef die Notenstein LaRoche der Zürcher Vontobel verkaufen?“
Banking im unberechenbaren Falconisator-Mode?
Darf man sowas laut denken, oder wird man dann eingeklagt?-
Udi, wie tumm dörfsch Du eigentlich sii? Aber immerhin, fliissig bisch – jede Tag en Seich!
Und dein Kurzzeitgedächtnis hat immerhin das gestrige Thema nicht vergessen 😉 -
@reiner Mist
Hässiger, dumber Wutausbruch um nichts, Herr Mist. Die Karikatur von Baba bezog sich auf die Geschichte vom 10.Oktober (vor zwei Tagen), wo der IP-Schreiber kolportierte, dass die Falcon Bank zum Verkauf stände. In einer Superprovisorischen wollte diese Bank diese Aussage verboten haben. „En Seich“ – daneben.
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Wer ist dieswr LaRoche überhaupt?
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La Roche ist eine Gemeinde im Kanton Fribourg, au bord du lac de Gruyère. Die Region ist ländlich, hügelig und für Wanderungen zu empfehlen. Ich kenne das Gebiet seit einem Klassenlager in den 1970er-Jahren.
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Sie meinten sicherlich im Kanton Freiburg. Il existe un canton de Fribourg, mais pas un canton de Freiburg.
Die Zweisprachigkeit lässt grüssen.
Sonst einverstanden mit allem.
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Wenn es die pingeligen Franzosen mit der Leistund und Präsenz Arbeitsplatz nur auch so ernst und genau nehmen würden!
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…gehörte zur Gründergruppe des Schweizerischen Bankvereins – heute UBS
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Spricht für Patrick Gisel, dass er dem Herumtreiben von überdotierten Privatebanking-Teams nicht dauerhaft zusieht. Praktisch sämtliche PB-Heads und Teams überschätzen ihre Kundenbeziehungen und Asset-Treue massiv, suchen alle paar Jahre ein neues hochbezahltes Nest. Künzi spielt das Spiel, da selbst beschränkt, Gisel nicht, bravo Patrick.
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grosskotz genügt nicht mehr. leistungen können sehr schnell gemessen werden. zauberkünstler gibts nicht mehr. am besten aufhören mit privatbanken. sowieso nur extrem anrüchig und sonst gar nichts dahinter.
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@gölä
Privatbanken: Eine vorgegauckelte, teuer abgegoltene Schweinwelt. Leben quasi gratis vom Attribut „Swiss Banking“ und schaden leider sehr oft unserer Volkswirtschaft Das Gefährlichste für diese Banquiers ist, wenn ihre Klienten anfangen, selbständig zu denken.
Der Lack ist ab.
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Immerhin sind alle sehr froh, dass diese Private Banker vor allem auch sehr viel Steuern bezahlen. Auch der Kläffer d’Appenzell profitierte von diesen Steuereinnahmen. Keine Angst, die Saläre gehen zurück oder die Jobs verschwinden ganz und dann kann der KdA mehr Steuern bezahlen. Das freut doch wirklich.
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Das ist der Mann von Chiara
@gölä Privatbanken: Eine vorgegauckelte, teuer abgegoltene Schweinwelt. Leben quasi gratis vom Attribut "Swiss Banking" und schaden leider sehr oft unserer…
grosskotz genügt nicht mehr. leistungen können sehr schnell gemessen werden. zauberkünstler gibts nicht mehr. am besten aufhören mit privatbanken. sowieso…