Bei der Avaloq mit ihren 2’000 Mitarbeitern weht ein rauer Wind. Die neuen Machthaber von Warburg Pincus, die einen Drittel der Banken-IT-Firma erwarben, drücken die Kosten.
Mitten in die Sanierungsübung platzt ein GAU, ein Fehler mit grossem Schadenspotenzial. Die Avaloq Sourcing, das ist der Bereich mit den Rechenzentren für Banken als Kunden der Avaloq, verschickte ein File falsch.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Nicht irgendeines. Sondern eines mit sämtlichen Daten einer Auslandbank.
Diese Informationen landeten laut einer Quelle bei einer Drittbank. Bei dieser soll es sich ebenfalls um eine Auslandbank handeln.
Alle Kunden mit Namen und Vermögen von Bank A, deren Name bekannt ist, sind jetzt plötzlich bei Bank B – und alles wegen eines Missgeschicks bei der Avaloq.
Das wirft weit reichende Fragen auf.
Hat Avaloq, die durch ihr Quasi-Monopol auf dem Finanzplatz das Label „Too Big To Fail“ trägt, ihre Abläufe noch im Griff? Und: Wie gut schützt Avaloq die Daten ihrer Kunden?
Laut der Auskunftsperson soll nun sogar die Aufsicht in Bern hellhörig geworden sein und eingegriffen haben. Es laufe eine Untersuchung der Finma gegen die Avaloq.
Auf Anfrage sprach eine Avaloq-Medienfrau um den heissen Brei herum.
„Im Interesse aller unserer Kunden sprechen wir nicht über Details der Zusammenarbeit beziehungsweise deren Inhalte – was wir vertraglich zudem auch nicht dürfen“, meinte sie.
Gleichzeitig betonte die Avaloq-Sprecherin, dass es „keine Fälle“ gebe, weder akut noch „in der näheren Vergangenheit“, die „zu einer Untersuchung der Finma bei der Avaloq geführt“ hätten.
Bei der Finma in Bern hält man sich wie üblich bei solchen Themen bedeckt. Wichtig sei, dass Banken, die ihre Produktion an Dritte auslagerten, die Vorschriften einhalten würden.
Diese seien in Rundschreiben der Behörde festgehalten, meinte ein Sprecher.
Bei der Avaloq Sourcing ist ein Kadermann inzwischen ausgeschieden. Er verlässt die Avaloq per Ende Monat. Aus der Avaloq ist zu hören, dass der Abgang freiwillig erfolge.
Die Auskunftsperson sieht das anders. Beim Ausgeschiedenen handle es sich um ein klassisches Bauernopfer. Die wahren Verantwortlichen versuchten damit, den Vorfall von sich fernzuhalten.
Der GAU mit den Kundendaten, die bei der falschen Bank landeten, wirft ein Schlaglicht auf das grosse Betriebszentrum der Avaloq im Tessin.
Dort verliert die Informatik-Firma mit den globalen Expansionsplänen ihres Gründers Francisco Fernandez ihre wichtigste Kundin.
Die Tessiner BSI, die vor Jahresfrist von der Finma wegen ihres Malaysia-Fehltritts per Dekret geschlossen worden war, ist neu Teil der Zürcher EFG Gruppe. Diese setzt auf ein anderes IT-System.
Es folgte ein wüster Streit zwischen Avaloq und EFG-BSI. Für Avaloq geht es um viel Geld und eine Kundin, die für die Auslastung im Tessiner Zentrum zentral war.
Ende Jahr verlässt die EFG-BSI die Avaloq Sourcing im Tessin endgültig. Laut der Avaloq-Sprecherin seien neue Kunden wie die Banque Privée Edmond de Rothschild oder die Arab Bank gewonnen worden.
„Wir sind sehr zuversichtlich, dass bald noch weitere Banken auf unsere Services setzen“, meinte sie.
Der Spardruck der neuen Private-Equity-Taktgeber von Warburg Pincus macht sich im Tessiner Avaloq-Zentrum besonders stark bemerkbar.
Seit Ende des letzten Jahres würden Monat für Monat Leute auf die Strasse gestellt, sagte kürzlich eine Quelle. Die Avaloq bestätigte dies, will aber nicht von „systematischem“ Abbau sprechen.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Spielt’s eigentlich eine Rolle, WAS genau abgeht bei AVQ? Nö, diese Seite hier ist sich selten zu schade, dem Franz möglichst an die dicke Wade zu pissen … Und immer wieder herzig, wie sich der Düpöbel total Mühe gibt, ja einen originellen und „witzigen“ Kommentar zu bringen … *gähn* Einmal mehr: get a life dude!
-
Super – copy paste und per FTP und selbstverständlich unverschlüsselt über irgendein (das Billigste !!!) Netz zum Partner: So geht das heute in der globalisierten IT Banken-Welt – kontrolliert durch die US Behörden – Netzwerke und Technologien. Irgendwelche Vertraulichkeit in der IT bei den Banken und „Bankkundengeheimnis“ kann mann/frau vergessen!
Es gab mal Zeiten, so gut vor dem Jahr 2000 da wurde der interne (und externe) Datenverkehr bei den CH Banken sauber über dedizierte und gesicherte Netzweke übertragen. Das hat etwas Geld gekostet war aber zuverlässig und hochsicher!Heute besogen wir das ex und hop über Facebook und Co. und das globale – ach so fast kostenlose IP Internet … und da soll sich keiner wundern, dass täglich was daneben geht.
-
Na und Sorgfältiges arbeiten nach Schweizer Art hat sowieso immer weniger Stellenwert in dieser Multi Kulti Tuti Fruti Gesellschaft, die sich in der Schweiz breit macht. Qualität früherer Zeiten ist Fehlanzeige. Warum soll dann aber noch jemand Kunde in der Schweiz sein liebe Mänäger ?
-
Dafür sind 1291-Schweizer-Manager verantwortlich. Bis heute.
-
@max
so schön, immer wieder diese Ressentiments gegen Ausländer zu lesen. Und natürlich sind alle ohne CH Pass erstmal per se dämlich.
Die Einhaltung von absoluten Sicherheitsstandards ist übrigens Chefsache. Wenn ein Chef nur billig will, dann kriegt er billig und unsicher. Das hat im Zweifel selten mit den MA und ihren Pässen zu tun.
war bestimmt ein Mexikaner —> http://www.bbc.com/news/technology-40331215
-
-
Thema von morgen: Serious Fraud Office (UK) und DOJ lancieren Anklagen gegen ehem. Barclays-Führung wegen ähnlichem Qatar-Deal von Barclays im 2008, wie ihn CS machte. (Qatar Kredit geben, der in EK der Bank investiert wird…)
Hallo Brady, Örs, Weggli! -
Alles halb so schlimm! Bei der Grossbank mit 3 Buchstaben sind ja auch schon Kundendaten von steuerkonformen Schweizern in Deutschland aufgetaucht. Die Bank entschuldigte sich mit einem mageren Brieflein. Fazit: Die Bankenindustrie hat ihre Prozesse in keiner Art und Weise im Griff! Die Gegenfrage lautet: Was hat sie eigentlich wirklich im Griff? Eben – sell on any rally
-
-
Da gebe ich Ihnen völlig recht. Auch meine Daten hat die UBS an die BRD weitergeleitet und sich bei mir mit einem Entschuldigung-Brief gemeldet. Für mich nicht relevant da ich in der BRD nicht steuerpflichtig und in der CH „sauber“ bin.
-
-
Hehe, die interne Abrechnung bei Avaloq hat begonnen. Mal sehen, was noch alles passiert.
-
Ist zwar eine ärgerliche Angelegenheit für die Betroffenen, aber händelbar und mit begrenzten Schadenpotential. Im Zeitalter von verkauften CDs, irrtümlich versandten Steuerdaten, Banker auf Fahndungslisten – die nach Sicht der Anklage ohne Wissen des Managements dutzende oder hunderte Millionen illegal für ihre Firmen verdient haben sollen-,Identitätsdiebstahls zur Kreditaufnahme, Kreditkartendatenhacking bis hin zur physischen Kopie einer kompletten Bankfiliale, hat diese Story eine beschränkte Haltbarkeit. Zudem hat Avaloq ohnehin keine Telenovelas Qualitäten, da zu wenig sexy . Wie sagte es Chris von Rohr so treffend: mir bruchet meh Dräck
-
Nun was das wirklich ein Artikel wert? Datei beim falschen Empfänger gelandet, das kann ja mal passieren. Nicht so schlimm da in der Post-Snowden ära die Dateien sicher sicher Verschlüsselt waren. Oh ein Augenblick …
-
Es ist uns erlaubt, viele Fehler zu machen, ABER (!) zweimal den gleichen Fehler zu machen, ist „saudumm“. Dann wiederum gibt es Fehler, die unverzeihlich sind, bzw. schon gar nicht erst passieren dürfen. Vor Jahren wurden bei Avaloq Sourcing (dazumal noch B-Source) schon einmal die Kundendaten zwischen zwei Banken vertauscht.
-
An dem Tag an dem einer meiner Berater empfiehlt den Kernprozess einer meiner Business Ventures einer solch schäbig entwickelten Software zu übergeben, wird man in einem abgelegenen Hinterhof einen Genickschuss hören und einen neuen Mann als CIO anstellen. Ja, Mann war überflüssig, das ist logisch.
Noch immer hängt sich der Mann mit der schwarzen Nasenbürste an die Gonads seines ehemalig brauchbaren Zugpferdes. Doch anstatt mal den Personen zuzuhören, die täglich den Pferdemist schaufeln, stellt man lieber ein paar (goldene) Nasen an, die das Pferd neu bemalen. Voila, Brand neu, setzt Eure Zukunft auf uns!
Ich bin ja kein Spezialist, aber als ich mal Kumpel Dot Com gebeten habe Avaloq anzusehen, hat diese lebende Bowlingkugel direkt in die Webcam gereihert. Dass jetzt eine derart kolossale Katastrophe nicht auf die Software selber zurückzuführen ist, erstaunt wohl die komplette Entwickler Mannschaft bei Avaloq am meisten.
Weiter so, Tom Selleck für Hobbits. Auch wenn Dich die Welt nicht braucht, den unfreiwillig generierten Humor brauchen wir allemal.
„Informatiker sind wie Hundehaufen. Was? Muss ich noch beschreiben was Hundehaufen sind?“ – Marcel Du Pont, Milliardär, Marlin unter Sardinen, Mustang unter Dackeln.
Viel mehr Weisheit auf:
https://twitter.com/Marcel_Du_Pont
https://www.facebook.com/marcel.dupont.9849-
Wait a sec Monsieur Du Pont…ur ’strip‘ club is permanently closed for now!
https://www.inyourpocket.com/lucerne/Du-Pont_129246v
Huh, no chicken feed left to keep it open? So much to call oneself a billionaire!
-
Wow, Herr Du Pont!
„Informatiker sind wie Hundehaufen.“
Ohne Informatiker könnten Sie Ihren Bullshit hier gar nicht veröffentlichen. Was wäre das für eine Wohltat!
Wie dem auch sei: Ich bin immer noch lieber ein Hundehaufen als ein Du Pont!
Over and Out.
-
Hallo MDP, wie war Dein Ausflug mit dem rostigen FA-18 Damenvelo gestern? Kannst Du mit uns ein paar Fotos sharen?
-
@marcel dupont: was für ein „chicken shit“ sie immer schreiben. nur so weiter, immer weiter und sagen „ich kann nicht mehr, es geht nicht mehr, aber: immer weiter……, immer weiter……. ich kann nicht mehr, es geht nicht mehr.“ vielleicht reicht es mal in Guiness‘ of world records!
-
-
Jetzt folgt bestimmt ein Rebranding a la Bank Coop / Bank Cler(anlage): aussen neu und hui, innen immernoch alt und pfui, die ganze Schweiz mit idiotischen Plakaten verunstalten und das Gefühl haben, man sei auch nur ansatzweise relevant.
-
Bei der Bank Coop / Cler nehmen sie die Leute für blöd. Ein bisschen Farbe macht noch keine Änderung. Finanziell wird sich die Bank die Werbeflut nicht lange leisten können. Neukunden gibt’s nicht und die Alten verlassen die Bank.
-
Das Rebranding hat lediglich einen Zweck: Die Basler Kantonalbank war gegenüber Coop nicht mehr willens, jährlich (zirka) zwei Millionen Franken für die Namensnutzung „Coop“ zu bezahlen.
An und für sich erleben wir ein Déjà-vu – Orange und Salt. Auch da ging es lediglich um die Lizenzkosten. Für den Anwender/Kunden ist ein Rebranding ohne jeglichen Nutzen.
Etwas ist dennoch geblieben: Twint und „ihre“ Banken fallen auf mit einer Flut an Werbeplakaten. Nun wissen wir die Kosten. Budget ohne Ende für ein Produkt (Twint) ohne Zukunft. Nicht die Bank bezahlt das Geld, es ist der Bankkunde mit überzogenen Gebühren, 0-Zins auf Konti, zu hohe Hyp-Zinssätze bei 0.75% SNB Minuszins etc.
-
Was ist CLER? Mon bien Cher! —————————–///////————————————– Vermutlich ist die ‚postfaktische‘ Allerwelts-Werbung für dieses Pseudo-Ei 10-tausend mal teurer als die hirnrissige Kampagnen-Crew welche diesen Kuckucks-Namen kreierte ☹️☹️☹️. Ist das klar CLER.
-
-
Oberpeinlich, aber symptomatisch für die Kultur des Outsourcings und Kostensparens. Die betroffenen Banken haben das Risiko bewusst in Kauf genommen, denn Bankkunden sind ja in erster Linie da, um gemolken zu werden. FINMA? Finanzindustrie In Nöten Mach Abflug!
-
Steigerungsform: das Kundenfile der Bank B wird überschrieben. Kunden von A besitzen den gleichen Betrag bei der Bank B. Und die alten Kunden von B sind pleite.
Dies könnte funktionieren, falls innerhalb von Avaloq jeder Kunde eine eindeutige Identifikationsnummer je bekommen sollte.
Offenbar gab es bei der Avaloq keinen Absicherungsmechanismus.
-
Festzuhalten bleibt:
1. Etwas ist passiert oder nicht.
2. Wir wissen nicht welche Bank, niemand von dort sagt etwas.
3. Kein Schaden in Sicht.
4. Keiner wurde gegangen.
Was für eine dünne Nummer.
-
Kein Schaden in Sicht? Sie kennen den Wert von Informationen nicht!
Keiner wurde gegangen? Offenbar wurde es jemandem nahegelegt.
-
-
Hoppela. Frage: wer braucht heute noch eine Bank? Dank deren Geldgier (e-banking = Kostengünstig da ohne Personal) gaben die uns Konsumenten das Instrument in die Hand, sämtliche Bankgeschäfte am Internet zu erledigen, Banken sind so etwas von überflüssig, ergo auch Firmen wie Avaloq. Kundenbetreueung? Wo denn? Reine Bank Interessen Wahrung, Kunde = Milchkuh, ohne Mehrwert dafür zu erhalten. Wirklich, eine tolle Welt, diese Bankenwelt.
-
Und e-Banking entwickelt und wartet sich von selber, ganz ohne Software-Partner… Kredite kommen per Crowd-Funding und Aktien kaufe ich direkt beim Unternehmen?
Banken braucht es nach wie vor, sie müssen einfach endlich in der heutigen Zeit ankommen. -
Sicher brauchen wir keine Banken: wir haben ja e-banking! Das Wetter war heute wohl etwas zu heiss.
-
Wenn man mit ApplePay anderen Apple-Usern Geld überweisen kann, hat man schon einen Finanzdienstleister.
Heute landet das Geld noch auf das ApplePay-Konto des Anderen, und nicht auf seine Bank. Aber eben: Apple wird so zu einer Bank.
Apple wird so auch zu einem Fintech-Unternehmen. Plötzlich, sowie sie plötzlich Smartphonehersteller wurden.
Plötzlich bekommen die Bisherigen einen unkonventionellen Konkurrenten.
-
Jaja genau, wir brauchen keine Banken weil es eBanking gibt! Dann brauchen Sie ja auch keine (Milch)Kühe mehr weil die Milch kaufen Sie ja in der Migros
-
meine güte… und der dödel bekommt auch noch 11 daumen hoch. Das niveau ist schon nicht gerade so hoch hier…
-
-
Ein Drittel = Machthaber? Willkommen in der privaten Arithmetik des Herrn H.
-
Na ja. Wenn alle anderen je viel weniger haben als 1/3 und genügend zerstritten sind, dann kann diese Konstellation zureffen.
-
Jetzt folgt bestimmt ein Rebranding a la Bank Coop / Bank Cler(anlage): aussen neu und hui, innen immernoch alt und…
An dem Tag an dem einer meiner Berater empfiehlt den Kernprozess einer meiner Business Ventures einer solch schäbig entwickelten Software…
Wait a sec Monsieur Du Pont...ur 'strip' club is permanently closed for now! https://www.inyourpocket.com/lucerne/Du-Pont_129246v Huh, no chicken feed left to…