Hier ein paar allgemeine Überlegungen zu den Märkten im aktuellen Zeitfenster, zum SMI und zu dessen Abhängigkeit von der Franken-Schwäche.
Viele Bewertungen sind in Bubbleterrain rund um den Globus, der FT Globalaktienindex (Financial Times) ist auf dem Allzeithoch; seit dem Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar hat der DAX sein Allzeithoch (um 13’000) hinter sich gelassen und ist in einer 5 Wellen-Bewegung auf dem Weg nach Süden (aktuell um 12’200).
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Die US amerikanischen Indices (mit Ausnahme des Dow Transport) machen jeden Tag neue Höchstkurse; alle möglichen Zeitzyklen (50 Jahre, 17 Jahre, 10 Jahre) treffen sich im Herbst 2017.
Wie kommt es, dass sich der SMI vom DAX so deutlich abkoppelt? Es ist die Abwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro.
Wie geht es weiter? Niemand weiss das, aber es gibt einige interessante Beobachtungen als Orientierungsmarken.
Zuerst der SMI. Dem SMI fehlen gerade noch 400 Indexpunkte um, die beiden Tops aus dem Juni 2007 und Juni/Juli 2015 zu egalisieren. Das wäre geradezu der ideale Punkt für eine Trendwende.
Mir scheint, dass der Markt gerne noch diese Marke erreichen möchte. Ob es gelingt oder nicht, hängt mit Sicherheit davon ab, wie es weiter geht mit der Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro.
Ist die Abwertung des Frankens ein fundamentaler Trend? Davon gehe ich nicht aus. Die Schwäche des Frankens ist eigentlich die Stärke des Euro, weil der Euro gegenüber allen Währungen gen Norden zieht.
Ist der Euro trotz Negativzinsen (minus 0.4%) und den grossen Problemen von Europa (und dessen Bankensektors) in der fundamentalen Trendwende?
Auch das glaube ich nicht. Währungen sind der grösste Markt, dieser Markt ist seit 2 Jahren in einem Uptrend der Leitwährung US-Dollar, und die Zinsen in den USA begannen einen leichten Anstieg im 2015.
Dieser Anstieg hat im Januar 2017 abrupt ein Ende gefunden, und der Dollar ist seither in einem steilen Absturz (ca. 10% in 6 Monaten).
Grund: Alle waren auf der gleichen Seite des Trades, nämlich Dollar long. Die Situation war sehr extrem geworden. Plötzlich war da Geld zu „verdienen“ auf der „anderen“ Seite.
Wenn ich all diese Daten in eine Erwartungshaltung einbauen möchte, würde ich Folgendes sagen wollen:
Der US-Dollar ist in allen Zeitfenstern sehr stark überverkauft und könnte ganz plötzlich seine Abwärtsbewegung beenden. Was wäre der Auslöser? Eine bedeutende Korrektur an den Weltbörsen (Flucht in den tiefen Dollar-Markt).
Der Schweizer Franken ist in kürzester Zeit sehr stark gegenüber dem Euro „abgestürzt“ und ist stark überverkauft (sogenanntes Shortcovering). Die Abwertung des Frankens findet praktisch nur gegenüber dem Euro, nicht aber gegenüber anderen Währungen statt.
Die Franken-Schwäche kam sehr überraschend und ist schwer durch fundamentale Überlegungen zu rechtfertigen. Der Franken könnte bei einer Börsenkorrektur (die erste Welle) wieder erstarken.
Die europäischen Börsen haben das Top bereits hinter sich gelassen. Die Märkte misstrauen dem Euro sehr, und der Euro ist sehr anfällig und zyklisch stark übergekauft.
Darum meine Erwartung: In den nächsten Wochen kommt die erste Verkaufswelle an den Börsen, welche nach kurzen Erholungen weiter gehen wird.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jedesmal wenn ich DAX und SMI im gleichen Satz lese,
und dann die zwei Indices (indirekt) verglichen werden und von Allzeithochs die Rede ist, frage ich mich ob der Schreiber weiss, was der Unterschied zwischen einem Preis- und einem Performance Index ist. -
Dem gesamten Bankensystem inkl. Zentralbanken muss man als Gelschöpfer im Sinne des Geldsystems, zwingend die Möglichkeit der Teilnahme am Geldspielwarenmarkt (keine Geldschöpfung über Geld- und Offenmarktgeschäfte) verbieten resp. auf ein Mindestmass reduzieren.
Wo bleibt die Judikative und Politik = Voraussetzung Geldsystem verstehen. Wie Figura zeigt unmöglich? Warum?
Es ist alles nur ein Spiel auf dem Spielfeld Schuldengeldspielwarenmarkt (nicht getilgte Schulden oder Bankinvestitionen.
Denken statt Symptome orakeln!
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Bist wieder mal im falschen Film!
Deine ewige Vollgeldzwängerei passt natürlich super zu einem Beitrag, in welchem sich der Autor über die kursmässige Verfassung von Finanzmärkten meinungsmässig äussert!
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Der faire Wert des Euro zum US-Dollar liegt bei ungefähr US$ 1,20 bis US$ 1,25 je Euro. Bisher war der Euro stark unterbewertet.
Amerika hat mehr Schulden, ungefähr das gleiche Wirtschaftswachstum wie Europa, keine Außenhandelsüberschüsse, ein schlechteres Sozialsystem und mehr Arme.
Da das aktuelle Nullzinsumfeld die maximale Begünstigung hinsichtlich der Kapitalisierung von Unternehmensergebnissen darstellt, müßten die Unternehmen des SMI ertragreicher werden, damit dieser neue Höchststände erreicht.
http://www.handelszeitung.ch/invest/baer-anlagechef-boersen-duerften-sich-verdoppeln-781322
Veränderungen an den Kapitalmärkten kommen indes meist sehr überraschend und sind schwer durch fundamentale Überlegungen zu rechtfertigen, wie man mit Hilfe des Internetarchis archive.org an jedem beliebigen Wendepunkt an den Finanz- und Kapitalmärkten in der jüngeren Vergangenheit selbst feststellen kann.
Der faire Wert des Euro zum US-Dollar liegt bei ungefähr US$ 1,20 bis US$ 1,25 je Euro. Bisher war der…
Bist wieder mal im falschen Film! Deine ewige Vollgeldzwängerei passt natürlich super zu einem Beitrag, in welchem sich der Autor…
Dem gesamten Bankensystem inkl. Zentralbanken muss man als Gelschöpfer im Sinne des Geldsystems, zwingend die Möglichkeit der Teilnahme am Geldspielwarenmarkt…