Brugg-Windisch war der Ort der Entscheidung. Am Samstag fiel diese. Das Verdikt ist klar: Die 250 Raiffeisen-Banken im Land sind auf einer Linie mit ihrer Zentrale in St.Gallen.
Insbesondere sagten die 163 Delegierten, welche die Besitzerrechte an der Tochter-Genossenschaft Raiffeisen Schweiz wahrnehmen, Ja zur Strategie, die Ära Vincenz abzuhaken.
Flasche nicht voll voll: Guy Lachappelle, Präsident
Will heissen: Wir schauen jetzt nach vorn. Wir blättern die letzte Seite um und schreiben ein neues Kapitel.
Die Delegierten werden damit zu Mitläufern und Mitverantwortlichen der Krise. Statt ihre „Untergebenen“ der Raiffeisen Schweiz zu Offenheit und Tabula Rasa zu zwingen, erlauben sie diesen weiterzumachen.
Sie lassen zu, dass mit Michael Auer ein Mann von Pierin Vincenz und Patrik Gisel das operative Steuer übernimmt. Sie lassen zu, dass mit Pascal Gantenbein ein Mann der Vergangenheit Vize-Präsident bleibt.
Sie lassen vor allem zu, dass die alte Truppe in St.Gallen die ganze Informatik umstellt. Wenn diese in den kommenden Monaten ausfallen sollte, wären die Verantwortlichen über alle Berge.
Schuld wären dann die Neuen – und die Besitzer, sprich die Delegierten. Sie haben in Brugg-Windisch Ja und Amen gesagt.
Man kann sagen: Die Familie hat gewonnen, die Familie bleibt am Drücker. Die Familie, dass ist der Machtapparat der Raiffeisen-Gruppe in Form der Zentrale in St.Gallen.
Diese hat es geschafft, die Besitzer in Form der Delegierten zu strammen Ja-Sagern zu machen. Keine Revolte, keine Meuterei, nicht einmal kritische Fragen. Alles geht weiter wie biserh.
Die Raiffeisen-Chefs würde hier laut protestieren. Der ganze Verwaltungsrat innert Monaten ausgewechselt, welche grosse Firma in der Schweiz hat das je geschafft? Den CEO sofort rausgeschmissen, kaum war klar, dass der das Vertrauen verspielt hat? Wer ist so konsequent?
Einen bekannten Professor mit renommierter Anwaltskanzlei beauftragt, Licht ins Dunkel der Ära Vincenz zu bringen und den Kurzbericht ins Internet zu stellen: Welche Bank tut das?
So die PR-Strategie der Raiffeisen-Bosse. Sie klingt gut, ist aber nicht überzeugend. Von der alten Vincenz-Crew haben bis jetzt genau zwei zentrale Leute Abschied nehmen müssen: Der frühere VR-Präsident und nun der CEO.
Der Rest der operativen Truppe ist immer noch im Amt. Interims-CEO Michael Auer verspricht, bei Amtsantritt des Neuen zu gehen. Doch warum erhält er mit seiner Vergangenheit überhaupt das Steuer in die Hand?
Pascal Gantenbein hätte seit März die Raiffeisen in ruhige Gewässer führen sollen. Statt dessen musste er am Samstag eine Abschiedsbotschaft von CEO Gisel verlesen, wohl als Teil des Abgangs-Deals. Wo hat’s sowas schon gegeben?
Die Informatik ist ein riesiges Flickwerk, alle Verantwortlichen sind Gisel-Leute. Was passiert nun mit diesen?
Und der neue Kapitän Guy Lachappelle? Er beginnt mit vielen Handicaps. Doch die Delegierten finden das alles kein Problem. Sie haben es im warmen Nest der Raiffeisen wohlig warm. Warum sollen sie aufmucken, wenn doch alles so angenehm für einem selbst ist?
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Personalien lenken leicht ab vom noch nicht Sauber-Aufarbeiten der letzten 15 Jahre. Das wird vermutlich auch nie geschehen, wie die Bankenkrise 2008 ja belegt. Also bitte keine künstliche Aufregung und Wutbürgerempörung. RB CH hat sich mit den Delegierten arrangiert – zum Wohle des Brands. Lasst uns beobachten, wie RB in die nächste Krise schlittert und freuen wir uns auf das Entertainment auf dieser Plattform.
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Der allergrösste Skandal ist, dass eine echt schädliche, egomanisch veranlagte „Luftnummer“, wie es der Pascal Gantenbein nun einmal definitiv ist, überhaupt noch als Mitglied des VR (und sogar noch als deren Vizepräsident) in Frage kam. Das Bildchen vom vergangenen Sommer, das den naiv lächelnden Gantenbein zusammen mit seinem hinterlistigen, nunmehr fristlos gefeuerten „Chef“ Gisel als „Dream-Team“ verkaufen wollte, spricht immer noch Bände!
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Was macht eigentlich BR Leuthard nach ihrem Abgang? Wurde doch schon als VR Präsidentin von RE gehandelt und vorinstalliert. Hat sie darum beim Abgang geweint, weil der Deal nicht geklappt hat. Bin gespannt, in welchem katholischen Institut diese Dame auftauchen wird.
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Das Resultat mit Wahl der Lachkapelle und Auer a.i. hat mir bestätigt, dass bei Raiffeisen noch mehr im Argen liegt. Man muss nicht nur 1 -2 Führungsebenen in St. Gallen auswechseln – auch die weichgespülten Delegierten gehören ausgewechselt…. ich hab letzten Monat meine Kontos saldiert, weil ich aus 2 Gesprächen mit Bankleiter dieses Fiasko voraussah…..
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Nun will ich Taten sehen in St. Gallen. Ohne Rücksicht auf die lokalen Genossenschaften wurde dort Raiffeisen nachhaltig geschädigt. Endlich Back to the Roots, mein 7-Punkte-Programm haben die Verantwortlichen erhalten. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich endlich was bewegt. Führen heisst dienen – sollte in jedem Büro in St. Gallen das Motto sein.
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Der Titel ist schlicht daneben. Was haben die Raiffeisen-Missstände gemein mit einer Diktatur, die sich bislang mit menschenverachtender Gewalt und Terror an der Macht hält / hielt. Zeigen Sie etwas Fingerspitzengefühl und passen Sie den Titel an, Herrn Hässig…
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Oh, ein Anzüglein tragen kann er auch. Der Anzug macht leider noch keinen Mann und schon gar keine fähige und Hochachtung auslösende Führungspersönlichkeit. Sieht etwas überfordert aus, sagt mir das geschulte Auge.
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Alle schweizer banken sind gangster. 0% Zinsen, ich soll bezahlen damit die mein geld jemandem leihen (kontoführungskosten) und sie handeln mit meinen daten und kundendaten. Geld kriegen nur noch die reichen die eigendlich nichts brauchen und wenn ich 20% für ne hypothek bringe machen sie mit der unterschrift schon 10% gewinn. Es dauert zum teil tage für ne überweisung und angeblich können PCs am wochenende nicht arbeiten und somit keine überweisungen machen.
Kryptowährung ist die zukunft!
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Einfach nur unverständlich: Dass man Lachapelle gewählt hat ist einfach eine verpasste Chance, da er nicht der Richtige ist um den Sumpf in St. Gallen trocken zu legen.
Aber der grösste Skandal ist: Dass man Gantenbein immer noch als Vizepräsidenten hält. Diese Person hat auf allen ebenen voll und ganz versagt!
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Zusammenfassung: Chance verpasst! Es wird sich nicht etwas grundlegendes ändern. Geschädigte bleiben Mitarbeiter, Kunden und Genossenschafter der über 250 Raiffeisenbanken!
Schlussfolgerung: Es wird wohl erst etwas ändern, wenn die Erträge nicht mehr sprudeln, und dies wird passieren, wenn die Hypothekarzinsen anziehen und die grossen Abschreibungen kommen.
Unverständlich: Dass die drittgrösste und systemrelevante Bankengruppe nach dem Motto, wir sind alle lieb miteinander und lassen es uns allen gut gehen beaufsichtigt und geführt wird.
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Warum soll überall das Prinzip gelten ‚Ein neuer muss seine eigene Seilschaft mitbringen und alle, die vor ihm da waren, rauswerfen‘? Dieses US Prinzip würde einfach nicht zur urschweizerischen Raiffeisengruppe passen!
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Hat in Brigg wohl mitgeschwungen, dass ein Ergebnis verhindert werden musste, das IP Recht gegeben hätte?
Die „Suppe“ ist noch nicht ausgelöffelt…. -
Hätte ich bei diesem Saftladen auch nur ein Konto, wäre der Zeitpunkt jetzt gekommen, dieses zu saldieren und sich eine andere Bank zu suchen.
Bis anhin konnte man noch immer hoffen, dass die DeleGIERten irgendwann zur Einsicht gelangen und mit den Altlasten aufräumen, um die Raiffeisen neu aufzustellen. Aber so kann man jeden einzelnen der 163 Luschen ebenfalls mit in die Verantwortung nehmen – nur wird das in der Soihäfeli-Soideckeli-Schweiz nie geschehen!
Wahrlich eine Meisterleitung im Versagen!-
Trudi, du hast ja keine Ahnung. Die Neuaufstellung läuft bereits und ist kein Projektli, dass über Nacht erledigt werden kann. Dass du mit deinem Kommentar die Bank einerseits und die Delegierten andererseits beleidigst, disqualifiziert dich selbst. Pfui! Und bleib mit deinen Konti ja dort, wo du bist!
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@Del. E. Gierter:
Ich kann mich nicht entsinnen, mit Ihnen Schafe gehütet und das Du angeboten zu haben.
Wie Sie zwischen den Zeilen hätten lesen können, habe ich den 163 Delegierten eigentlich zugetraut, aus den Medien und Geschichten rund um die Raffeisen in den letzten Monaten etwas zu lernen.
Dank Ihrem post weiss ich nun, dass das ein Fehler war, und für diese Erkenntnis bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet.
Sollte sich Ihre Kompetenz als Delegierter auf ähnlicher Höhe befinden wie Ihre Grammatikkenntnisse, dann erklärt das wohl die Wahl von Guy „Mobilephone-sales“ Lachapelle etc..
Und erklärt Ihr Kreuz mit „das“ und „dass“. -
@Delegierter
Die Delegierten disqualifizierten sich mit Lachappelles-Wahl jeder Persönlich gerade selber!
Die Unterstützung von Lachappelle ist durch seine Rolle in keinster Weise nachvollziehbar. Sie ist sowohl das falsche Signal bezüglich Neuanfang, aber auch ein völlig falsches Signal sowohl an Kunden wie auch an die Mitarbeiter! Einzig der Sachverhalt, dass von Seiten FINMA, im Falle ASE selber in einer mehr als fragwürdigen Rolle, Herrn Lachappelle durch einen ‚Freundschaftsdienst‘ ein (voreiliger?) Persilschein ausgestellt wurde, könnte man noch zu Gunsten der Delegierten auslegen. Mit der Wahl von Lachappelle hat die Raiffeisen nun einen VR-Präsidenten eine fragwürdige Rolle inne hatte, aus meiner Sicht eine Mitschuld am Betrug an ASE-Anleger trägt! Ob das wirklich das richtige Zeichen an Kunden und Mitarbeiter war? Nun, sie als Delegierter werden das gegenüber Ihren Genossenschaftern zu erklären haben, während die Genossenschafter sich die fragen stellen müssen, ob man im ‚Dunstkreis‘ von Lachappelle bei Raiffeisen noch am richtigen Ort ist.
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Wahrlich ein anschauliches Beispiel – Raiffeisen, durchdrungen von feudalen Strukturen.
Aufstieg von PV und PG war möglich durch ein System von Treueschwüren: Die Vasallen (Regionalfürsten) haben nun ihren Herren ausgetauscht. Die Geschichte wiederholt sich.
Nicht PV oder PG waren stark, die Delegierten sind willentlich schwach und lassen sich einspannen in ein System des Feudalismus: Mir geht es gut, dir geht es gut.
Droht das System (wie bei PV, PG) zu bröckeln und Privilegien entfallen, wird die Gefolgschaft verweigert. Ein neuer Statthalter in St. Gallen wird eingesetzt.
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Symptomatisch für das sich bald noch multiplizierende Desaster ist, dass ein Mann, der mittlerweile mehrfach belegt hat, dass er vor Unfähigkeit nur so strotzt, nämlich der in St.Gallen arg belächelte PASCAL GANTENBEIN (Siamesischer Zwilling vom gefeuerten Gisel), immer noch als Vize-Präsident auf der Kommandobrücke bleiben darf…
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@Nach dem Morgenkaffee in St. Gallen: Das ist der grösste Skandal der letzten Monate!! Pascal Gantenbein hat auf allen Ebenen und in allen Bereichen versagt und ist immer noch als Vize-Präsident da! Wäre der Druck von aussen nicht gekommen, dann wäre Gisel immer noch da, und ich rede nicht von jetzt, sondern er wäre auch im nächsten Jahr für viele weitere Jahre geblieben. Aber, dass Gantenbein an Gisel festgehalten hat is nur eines von seinen vielen grossen Versagen und so jemand ist schlicht und einfach nicht mehr tragbar. Ev. müsste man noch eine Klage gegen ihn prüfen. Überlege eine gegen ihn einzureichen.
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Etwas dünkt mich schon etwas eigenartig:
Michael Auer flog bei einer Grossbank raus und heuerte bei Raiffeisen an. Soweit so gut. Nur: Unter Ära Vincenz war Auer einer derjenigen, die zu treuen Gefolgsleuten wurden und nichts falsch machen wollten, was Vincenz hätte verärgern können. Vorerst war Auer zuständig für den Personalbereich. Vincenz‘ Gefolgsleute wurden installiert, wie es diesem gerade passte. Auer segnete diese Entscheidungen ohne Weiteres ab, nach dem Motto: Nur nichts falsch machen. Nun wird, in Ermangelung einer anderen Person, Auer als CEO a.i. installiert. Da graust es mich.-
Auer ist eine Pfeiffe… der hat als Personalchef die Spesenmissbraeuche von Vincenz nicht hinterfragt und nichts gemacht uber Jahrzehnte obwohl alles untersucht wurde und der Spesenmissbrauch von Vincenz vielen bewusst sein musste… der Auer hat das dann nichts getan.. dass dieser nun CEO ist – temporaer ist ja die absolute Lachnummer…
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Tja. Endlich fällt mal jemandem auf, das ‚Corporations‘ auch nicht anders funktionieren, als Diktaturen, wie z.B. die in Nordkorea. Am Ende geht es ja auch ums gleiche: Nämlich um die Bereicherung der Elite (Führungsriege) dieser Organisationen.
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Nordkorea ist nun doch etwas der falsche bezug. Aber der richtige ist dann ja im Text erwähnt: „Die Familie hat gewonnen“. Genau. Die klandestinen Anmutungen sind viel schädlicher als ein singulärer Despot. Aber zumindest LH sieht, hört und schreibt. Dranbleiben! Weiter lesen.
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Ist der Tag nahe, wo sich ein Chinesisches Konsortium die Raiffeisen unter den Nagel reisst?
Um dann die Hütte sauber zu machen.
Nicht umsonst warnte BR Doris Leuthard vor kurzem generell vor einem «Ausverkauf» nach China.
Symptomatisch für das sich bald noch multiplizierende Desaster ist, dass ein Mann, der mittlerweile mehrfach belegt hat, dass er vor…
Etwas dünkt mich schon etwas eigenartig: Michael Auer flog bei einer Grossbank raus und heuerte bei Raiffeisen an. Soweit so…
Hätte ich bei diesem Saftladen auch nur ein Konto, wäre der Zeitpunkt jetzt gekommen, dieses zu saldieren und sich eine…