Die Implenia-Aktie testet diesen Sommer neue Tiefststände. Die Zukunft des Bauriesen steht in der Schwebe. Ihr oberster Steuermann feiert derweil ein Comeback bei seiner Ex-Firma, der CS.
Hinter der düsteren Kulisse spielt sich ein menschliches Drama ab. Eine Frau, die lange für die Implenia an deren Hauptsitz in Zürich-Dietlikon gearbeitet hatte, erhob schwere Vorwürfe gegen einen der absoluten Spitzenleute des Konzerns.
Dieser habe sie gegen ihren Willen körperlich bedrängt, gab die Frau zu Protokoll. Vor einem Jahr eröffnete die Polizei im Raum Zürich-Nord ein Strafverfahren gegen den Implenia-Spitzenmann.
Nun weitet sich das Strafverfahren aus. Aber anders, als es das Drehbuch in klassischen Fällen von Harassment vorsieht. Der hohe Manager der börsenkotierten Firma hat seinerseits Strafanzeige eingereicht.
Gegen seine ehemalige Unterstellte. Und zwar wegen Falschanschuldigung.
Der Anwalt des Implenia-Managers, Andrea Taormina, erklärte gestern am Telefon, dass er und sein Klient lange darauf gezählt hätten, dass die Frau am Ende das Verhältnis „korrekt“ wiedergeben würde.
Es habe sich nämlich um eine Affäre „auf Augenhöhe“ gehandelt, in der beide Involvierten ein paar Monate lang eine Zuneigung verspürt hätten. Dies würden zahlreiche SMS belegen.
Die Frau habe nun aber in Befragungen nichts wissen wollen von einer derartigen gegenseitigen Beziehung, sondern beharre erst recht auf ihren Vorwürfen, wonach ihr Ex-Chef sie gegen ihren Willen belästigt hätte.
Das könne sein Klient nicht auf sich sitzen lassen, meinte Taormina. Bei diesem gehe es um alles: die berufliche und auch die persönliche Existenz. Deshalb die Strafanzeige gegen die Frau.
Diese schweigt. Die Implenia meinte gestern auf Anfrage, dass sich nichts an der bisherigen Einschätzung geändert habe.
„Aus Sicht von Implenia hat sich in diesem laufenden Verfahren keine Änderung gegenüber unserer letzten Stellungnahme ergeben.“ Diese stammt von Frühling. Damals sagte die Firma:
„Implenia hatte diesbezüglich unmittelbar nach Kenntnisnahme eine interne sowie eine externe Untersuchung des Falls angeordnet. Die Untersuchungen ergaben, dass keine Verletzung der persönlichen Integrität vorliegt und deshalb keine weiteren Massnahmen auf Unternehmensebene notwendig sind.“
Bei der zuständigen Oberstaatsanwaltschaft Zürich sagte ein Sprecher: „Es handelt sich weiterhin um ein laufendes Verfahren und die Ermittlungen sind noch im Gang.“ Es gelte die Unschuldsvermutung.
Der Fall entwickelt sich zur Justizschlacht erster Güte. Die Implenia respektive aktive oder ehemalige Kaderleute von ihr haben inzwischen insgesamt mehrere Strafanzeigen eingereicht.
So auch der Ex-Personalchef der Baufirma. Dieser wirft der Frau, um die es geht, ebenfalls Falschanschuldigungen vor. Es geht um die Frage, ob der Implenia-Personalchef Druck auf die Kaderfrau ausgeübt habe, den Spitzenmann nicht zu belasten.
Auslöser der ganzen Schlacht ist ein Whistleblower aus der Romandie. Er war Angestellter bei der Implenia und begann, den Spitzenmann persönlich anzugreifen. Es ging um Vorwürfe von Harassment.
Darauf zeigte der Spitzenmann den Whistleblower bei der Polizei an. Und daraus wiederum wurde dann ein Strafverfahren gegen den Implenia-Chef, weil dessen Beziehung zur Unterstellten zum Vorschein kam.
Der Whistleblower musste auf superprovisorische Weisung hin zunächst schweigen. Laut früheren Aussagen soll die Implenia bei Bauvergaben nicht korrekt vorgegangen sein.
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Die beliebtesten Kommentare
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So war es immer schon. Ich hoffe, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wie viele Frauen gegangen sind wegen dem Internen… der Spitzenmanager und dem Desolaten Board. Jetzt mit neuer Frau im Managment ohne Rucksack und Mehrwert für die Firma und Aktionäre. Aber für das Gewissen seht her wir haben eine Quotenfrau. Und nicht zu vergessen die männlichen Kollegen kaputt gemacht und im Burn out. Hoffentlich kommt hier bald der letzte Akt und ein neuer Hauptaktionär tauscht alle aus in der Führung inkl. VR… bei letzterem sich jeglicher Kommentar nicht lohnt. Vielleicht ein gutes Ende für die Mitarbeiter die jeden Tag schuften, dass Arroganz, Inkompetenz und Lebensversager ihre Spielwiese haben.
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Schwach recherchiert von IP: diese Strafanzeige des Implenia Managers ist 2 Jahre alt und die übliche Strategie, welche Implenia wählt, wenn angegriffen: Gegenangriff | läuft auch bei den Bauprojekten so.
Die Untersuchungen werden zeigen, wo die Wahrheit liegt. Im Zweifelsfalle gilt die Unschuldsvermutung für den Angeklagten…
Tatsache ist, dass Implenia und der neue CEO diese Sache nun so schnell wie möglich bereinigt (der CEO hat in einem Interview im Frühling 19 erklärt, Altlasten seien bereinigt?) und sich auf die eigentliche Aufgabe konzentriert: einen nachhaltigen Firmenwert schafft. Die Entwicklung des Aktienkurses macht da momentan arg Sorgen.
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darum tauche nie den Füller in Firmentinte…
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ImpleniaGate – PR Desaster in the making
Interessant ist, dass unsere PR Abteilung Information und Kommunikation verwechselt. Die von Implenia in Auftrag gegebene «externe Untersuchung» wurde OHNE Input der Opfer gemacht, es ist also nur eine Alibi Übung um zu versuchen den «Praktikant» und die Firma zu schützen. Somit kommuniziert Implenia, dass scheinbar nichts passiert sei, aber in der Tat ist es leider nicht so und Implenia hat genügend Hinweise erhalten. Es können zwar – zu kommunikations Zwecken – gegen-Strafanzeigen erstattet werden aber die Staatsanwältin lässt sich von so etwas skurriles sicher nicht irritieren, zudem dies nur der Implenia Show dient.
Interessant ist auch, dass drei von unseren HR Leuten die den Fall versucht haben unter den Teppich zu kehren nicht mehr da sind und Damen von unserer Kompliance Abteilung (Verantwortliche für Frauensachen) auch nicht mehr bei uns arbeiten….Opfer und Zeugen sollten sich weiterhin bei der Polizei melden, jeder Hinweis ist wertvoll !
Den Opfern wünschen wir weiterhin viel Mut und dem Whistleblower gratulieren wir für sein Handeln !!!!
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Jeder grössere Skandal hat irgendwann mit einem Dementi angefangen, spannend dass genau die Karin M. Ex-PR Tante von EY (eygate) nun zum Blumenladen in der PR Abteilung gewechselt hat (impleniagate).
Mal sehen was ihr Know-How in Storytelling dazu betragen könnte wenn dann die Bombe geplatzt ist (Implosion im Blumenladen) und Implenia mühsam zurückrudern versuchen wird…
Und übrigens wäre der Top Manager so ein toller Hecht bräuchte er nicht seine Macht auszuüben um verzweifelt an Frauen heranzukommen (gewollt oder erzwungen).
Nur Idioten jagen im eigenen Blumenladen und Topmanager sollten Ihren Job machen und nicht die Firma und Kreditkarte benützen um zu versuchen mit ihrer eingebildeten „Macht“ an Kolleginen heranzukommen. Total loser.
Erstaunlich ist auch die einseitige Berichterstattung von IP, warum wird denn nur die PR Abteilung des Blumenladens, der Anwalt des Managers und nicht andere Quellen seitens der Opfer zitiert ?
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Die interne Dame war oder ist übrigens ebenfalls mit einem Internen zugange gewesen….aber wohl in diesem Fall freiwillig…. wobei Sie auch nicht mehr da ist. Mich würde mal interessieren wer das alles bezahlt? Den Anwalt die Ressourcen den Image Schaden und und und… wahrscheinlich wie immer am Ende die Aktionäre
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Guten Morgen ihr Pflaumenpflücker!
Steht denn die ganze Bau- Welt mit Beton in den Augen auf dem Kopf? Leute, schaut doch mal in die kürzere Vergangenheit dieser Frau nach, was sich da so alles bezahltes, schönens zugetragen hatte! -
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Vielleicht schaut auch mal in die Vergangenheit dieses Managers der zuoft Personal einer Kontaktbar mit Mitarbeiterinnen bei Implmenia mehrmals verwechselt hat
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Frauen suchen in solchen Konzernen doch oft einen Manager. Das ist doch alter Käse. Viele Frauen sind bereit, sehr weit zu gehen, um sich ein schönes Leben leisten zu können. Deshalb ja auch die Affäre. Sie wollte mehr und merkte, dass sie nur die Frau für gewisse Stunden war. Das hat sie wohl etwas wütend gemacht.
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Ausgezeichnet notiert, meine Hochachtung!
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Und die Kader Männer, die suchen demnach keine Frau?
Genauso wie Sie den Frauen Berechnung unterstellen, so können Sie dies umgekehrt auch auf Männer anwenden.
i.S.v. ist doch klar, ein Manger der Bestätigung sucht oder seine Position ausnutzt, indem er sich an schmachtenden weiblichen Mitarbeiterinnen orientiert usw. Bla Bla.
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Leider falsch @Mutti. Für Kadermänner sind diese Frauen Freizeitbeschäftigung. Wenn Kadermänner es ernst meinen, suchen sie sich keinen Groupie aus. So blöd sind die Männer dann eben doch nur in der Ausnahme. Ich kenne unzählige Frauen bei Banken die wirklich alles machen würden, um einen gut verdienenden, und wenn möglich auch gut aussehenden, Manager zu finden. Es sind meist Frauen mit wenig Ausstrahlung aber einem besonders grossen Faible für den Luxus. Bis jetzt haben sie es nur bis zum Status Spielzeug für Männer gebracht aber sie geben die Hoffnung nicht auf. Allen Männern sei gesagt, Finger weg von solchen Frauen. Sie bringen nur Ärger. Aber gut, dass man sie im Notfall ganz schnell wieder austauschen kann. Die Warteliste ist naturgegeben lang.
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krimi
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Die sollten sich umtaufen: Implodia!
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Ausgezeichneter Vorschlag, meine Hochachtung!
IMPLOsion (Selbstzerstörung) und CustoDIA (Obhut, Gewahrsam), passt hier echt gut zusammen
Vielleicht darf es auch gleich ein neues Logo sein ?
Ein schwarzes Wappen mit einer roten Laterne als Ersatz für das nicht besonders gut duftende Blüemli ?
Auf der Fassade am HQ in Dietlikon ganz besonders auf die ungeraden Stockwerke 1-3-5
Und der Satz aus dem Code of Conduct «Wir schützen unsere Mitarbeitenden vor physischen Gefahren, sexueller Belästigung […] am Arbeitsplatz» kann auch gelöscht werden…
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genau aus dem grund, hat man NIE ein techtelmechtel am arbeitsplatz!
wie dumm sind eigentlich solche „spitzen“männer!?-
Vor ca. 20 Jahren hat eine Mitarbeiterin genau gleiche Anschuldigungen gegen mich erhoben. Da war aber kein „techtelmechtel“ oder nur irgendwas. Das Problem ist einfach, dass Wort gegen Wort steht. Zum Glück für mich konnten wir (Rechtsabteilung, HR) die MA mit einer grösseren Abfindung sich darauf einigen, dass sie die Firma verlässt.
Traurig ist nur, dass sie mit ihrer Strategie eigentlich Erfolg gehabt hat. Traurig ist jedoch auch, dass ich keine Frau in meinem Umfeld (Beruflichen) „Karriere“ machen liess. Dass war nicht richtig, aber ich stehe auch jetzt nach meiner Pensionierung noch dahinter. -
@Pensionierter
Ja das ist traurig.
Heute wissen Frauen, dass Sie mit solchen „Anschuldigungen“ egal ob berechtigt oder nicht, vor allem der eigenen Karriere schaden.
Darum verstehe ich nicht, warum sich Männer vor tatsächlich unberechtigten Anschuldigungen fürchten, denn diese kommen ausser in TV Filmen kaum vor.
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Genau.
Zu Beginn meiner kurzen Karriere als Line Manager (UBS, Oracle) lernte ich: „Keep your tail out of the payroll“. Wäre das bei Implenia auch die Devise gewesen, hätten die heute auch kein Schlamassel…
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Hoc scio pro certo,
quod si cum stercore
certo vinco vel vincor,
semper ego maculor.-
kann nicht spanisch!
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Wer mit Schmutz ringet,
er gewinne oder verliere,
der gehet besudelt davon. -
Ist nicht spanisch…..
Bitte auf deutsch übersetzen. -
Es ist noch drastischer, wenn man an die Luther-Briefe geht:
Wer mit eim Dreck rammelt
er gewinne oder verliere
so geht er beschissen davon -
Stammt nicht aus „Luther-Briefen“. Die Fabeln waren Teil der Luther-Predigten. Fabeln und Briefe finden sich im Codex Ottobonianus Latinus 3029.
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genau aus dem grund, hat man NIE ein techtelmechtel am arbeitsplatz! wie dumm sind eigentlich solche "spitzen"männer!?
Frauen suchen in solchen Konzernen doch oft einen Manager. Das ist doch alter Käse. Viele Frauen sind bereit, sehr weit…
Vor ca. 20 Jahren hat eine Mitarbeiterin genau gleiche Anschuldigungen gegen mich erhoben. Da war aber kein "techtelmechtel" oder nur…