Das Russland-Team hat vorgestern in globo die Kündigung eingereicht – am letzten Tag des März. Wohin die Leute ziehen, ist nicht bekannt. Die Rede ist von einem externen Vermögensverwalter.
Ein Sprecher der Deutschen Bank in Zürich sagte auf Anfrage, man würde die Abgänge nicht kommentieren.
Hinter den Kulissen heisst es, die Abgänge seien ein grosser Verlust für das Geldhaus. Die Russen-Berater hätten zu den Top-Leistungserbringern bei der Deutschen Bank Schweiz gezählt.
Der Finanzmulti ist in schwerer Not. Mit rund 100’000 Beschäftigten hat das Unternehmen an der Börse noch etwas über 10 Milliarden Euro wert.
Die Sanierung muss wegen der Coronakrise auf Eis gelegt werden. Die Führung hat in akuten Notfall-Modus gewechselt.
In der Schweiz heisst das Motto: Rette sich, wer kann. Zwei Berater mit je rund 20 Jahren Zeit bei der Deutschen Bank hätten kürzlich zu Maerki Baumann, einer Zürcher Familienbank, gewechselt, sagt eine Quelle.
Schwerer wiegt das Russen-Team. Die Berater beraten Kunden in jenen Märkten im Osten, in denen die Führung stark zulegen möchte.
Chef Claudio de Sanctis, der von der CS an die Spitze der Deutschen Bank Schweiz wechselte und dort rasch zum globalen Private-Banking-Chef aufstieg, will in den aufstrebenden Ost-Ländern neue Kunden gewinnen.
Umso mehr trifft ihn der aktuelle Abgang.
Auf dem Finanzplatz Zürich heisst es, de Sanctis‘ Führungsstil sei umstritten. Er würde viele Leute mit seinen ungeschminkten Auftritten und harten Forderungen vor den Kopf stossen.
Bei der CS hatte de Sanctis Ex-Chef Tidjane Thiams Charakter hinterfragt. Laut NZZ am Sonntag soll Thiam darauf de Sanctis‘ Vorgesetzten Iqbal Khan aufgefordert haben, dessen Direktunterstellten zu belasten.
Khan habe sich dagegen gewehrt.
De Sanctis ging im 2018 weg von der CS. Zuvor war er bei der UBS. Kurz darauf übernahm er die Leitungsfunktion bei der Deutschen Bank.
Ein Deutsche Bank-Gesprächspartner bestätigt, dass de Sanctis nicht unumstritten sei. „Er fordert Leistung und honoriert Leistung.“
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Die beliebtesten Kommentare
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ich nehme mal an, bei der db schweiz kommt jetzt ein kleiner oder grösserer skandal hinterher.. es bleibt spannend.
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Der weiss genau Bescheid und geht, bevor das Schiff kentert. Der hat Recht, er schützt sich vor dem was jetzt kommt.
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Der Sozialismus wird installiert und die meisten danken noch dafür. Wie Hasen im Käfig. Die Russen sind auch schon in Italien angekommen.
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So sad …
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Wenn eine Firma solche Blender anstellt, müsste man zuerst die Unfähigkeit des HR anschauen!
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huge loss to DB…. top people….
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Das Offshore-Russengeschäft ist kein „Wachstumsmarkt„ mehr, sondern eine stetig wachsende Gefahr, eine Ansammlung von Bomben. Nur haben das die Geld-verblendeten Führungsetagen wahrscheinlich noch nicht wirklich mitbekommen. Die Deutsch Bank soll froh sein, dass sie das Team und die Assets los ist, das bewahrt vor zukünftigen Skandalen und Prozessen. Kein russisches Geld ist „sauber“. Wer die Verhältnisse in Russland kennt, der weiss, dass dort ganz andere Standards gelten. Die Mafia herrscht. Die Korruption regiert. Die Willkür ist allumfassend. Alle (ohne Ausnahme) Unternehmer sind immer mit einem Fuss in der Illegalität, und zugleich der Willkür der russischen Behörden, der Mafia, der Politik ausgesetzt. Das ist in Russland Programm, ein Herrschaftsinstrument.
Aber die Deutsche Bank ist mit dem Offshore-Geschäft allgemein in einer Zwickmühle. Zuhause in D. wird das Offshore-Geschäft verteufelt, moralisch verurteilt, Bürger mit Offshore-Beziehungen vorsorglich mal pauschal kriminalisiert und von den Steuerbehörden unzimperlich und oft illegal verfolgt. In der Schweiz aber betreibt die Deutsche Bank genau das, was in der Heimat ausgemerzt werden soll. In diesem Sinn ist der Abgang des Russland-Teams doch ein Segen, heilsam, ein Ausweg aus der Schizophrenie.-
Bravo+Danke. Sie haben mir aus der Seele gesprochen!
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Ivan (-der schreckliche)! Sie haben wohl sehr schreckliche Geschichten von Russland gehört. Das muss wohl ein wirklich sehr böses Land sein. Wenn Sie Russland kennen dann wissen Sie wie es tatsächlich ist und wenn Sie es nicht kennen, dann lassen Sie die faulen Kommentare sein dass da kein sauberes Geld sei. Sie sind selber schmutzig!!
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die asstets sind aber nicht weg…
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@Fröhlich: Ja, so einen Post habe ich erwartet, Herr/Frau Fröhlich. Ich denke, ich habe mit meinem Kommentar ins Schwarze getroffen, so gestochen, aufgeregt, abwertend und persönlich wie Sie erwidern. Sie gehören wohl zu den Handlangern, so wie im Post von Frau Niggli unten treffend beschrieben. — S privetom iz Moskvy, Ivan Vasilevich.
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völliger Blödsinn. Erstens betreut Eastern Europe nicht nur „Russen“. Unzählige „Russen“ zahlen transparent & mehr Steuern in EU+CH, als manche Einheimischen. Und erzählt nicht, dass etwa in Italien das Wort „Mafia“ bereits seit langem in Vergessenheit geraten ist. Und dass dort keine Geldwäscherei betrieben wird.
Zweitens, als ob das Wealth Management Geschäft in der EU oder CH – stetig – wachsen würde. Geschweige denn das BIP Wachstum in RU übersteigt jenes von der EU mindestens um das Zweifache! Schon mal von „Emerging Markets“ gehört?
Drittens, was EU+CH Kunden an Gebühren zu zahlen „bereit“ sind, ist ein Witz! 10bp allin für VV Mandate? Da kann man das Geschäft an der Stelle zumachen. Dagegen sagt der „Russe“ immer noch höflich „danke“ für den guten Service und sorgt dafür, dass ROA Ziele im WM erfüllt werden! Also kommt jetzt! Russia, Middle East und teils Latam Kunden bezahlen heute die Gehälter im WM, nicht etwa Europäer oder Schweizer! -
Oh wau ich denke solche Kommentare sind echt veraltet. Russland ist für mich ein Land in dem man frei Leben und Geschäfte machen kann. Mann wird nicht so bevormundet und schikaniert wie im Westen.Russland ist ein top geschäftspartner wenn man ehrlich ist. Was bei uns ja längst vorbei ist. Hier gibt es nur noch lügen u d verarsch
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Die DB Zürich zählt noch ca. ein dutzend MA, ein Frage der Zeit, dass alles nach Genf verlagert wird, die Frontleute in Zürich können schliesslich auch 1×1 rechnen.
30-50 ausländische Banken werden die Pforten schliessen, die restlichen 10 bis max. 20 halten am Schluss noch an einem Standort fest.-
Oder „Genf“ wird nach Zürich verlagert.
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Private Banking mit Russen kann profitabel sein, birgt aber für jede Bank hohe Risiken hinsichtlich Geldwäscherei und Reputation. Die Herkunft der Gelder ist oft unklar bis zweifelhaft, Durchlauftransaktionen sind Standard und die KYC-Dokumentation dürftig, geschönt oder gar gefaked. Häufig handelt es sich um PEPs (politisch exponierte Personen), wobei darunter nicht etwa nur Kunden mit politischen Ämtern, sondern auch die Spitzen von staatseigenen Unternehmen fallen. Und davon gibts in Russland viele.
Die russische Elite hat in den letzten dreissig Jahre eine Meisterschaft darin entwickelt, Vermögenswerte aus dem Land in Trusts, Stiftungen und andere Offshore-Konstrukte zu verschieben. Die Handlanger dabei sind oft Schweizer Anwälte, Trustees und Familiy Offices, die sich daran eine goldene Nase verdienen. Die Kundenbetreuer im Private Banking sind hingegen nur noch reine Ausführende und haben oft gar keinen direkten Kontakt zum eigentlichen Kunden. Ihre Hauptaufgabe ist es, die meist intransparenten Strukturen und Banktransaktionen der Russen gegenüber der eigenen Compliance-Abteilung zu rechtfertigen und einigermassen plausibel zu dokumentieren. Ein stinklangweiliger Job.
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Wundert mich nicht!
Obwohl es mich wundert, dass die es so lange dort überhaupt ausgehalten haben… -
„Mit rund 100’000 Beschäftigten hat das Unternehmen an der Börse noch etwas über 10 Milliarden Euro wert.“ – das bedeutet, es würde rein rechnerisch reichen wenn jeder Beschäftigte im Schnitt CHF100k hinblättert (das dürfte bei beinahe allen weniger als ein Jahresgehalt sein) um die Bude zu übernehmen…
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Du glaubst aber nicht ernsthaft das jede/r Angestellte im Backoffice oder anderswo in „Standardpositionen“ ein Einkommen von 110k Euro plus hat? Wird schon mehr als genug geben die wirklich Kohle verdienen, das Gro sind normale Angestellte mit normalen Löhnen (und ich meine jetzt nicht schweizer Gehälter sondern deutsche usw)
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UBS, CS und jetzt Deutsche Bank. Ein Jobhopper ohne Leistungsausweis und er findet immer wieder einen neuen Arbeitgeber, der ihm einen Spitzenposten gibt.
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Ja, Ja, geht ins gleiche Gebiet wie der Sacko Blender, Ex Notenstein PB, x-mal als Jobhopper sich ins Szene gestellt, bis sich das Licht von selber löschte.
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Nächster Coup von Clarus Capital???
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who is clarus bitte
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Man muss sich langsam Sorgen machen um die Deutsche Bank.
Dies ist tragisch, wo die DB heute steht.
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Es mag sein, dass der Forerungskatalog von de Sanctis, nennen wir es mal herausfordernd ist aber, die Konkurenz ist im Bankengeschäft knallhart geworden und er, er erkannte dies schon lange!
….in der Schweizer Finanzlandschaft gibt es viel zu wenige like him, der so richtig rann geht- er kann das auch, da er auch sehr gut dies honoriert.
und nicht zuletzt, jemand der offen Tidjane Thiams Charakter hinterfragte, der hat Eier, passt so, weiter machen.
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Typen wie CdS brauchen wir definitiv nicht in der Schweizer Banking.
Pizza Links um Claudio De Sanctis soll zurück nach Italien.
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„Er fordert Leistung und honoriert Leistung.“ . Leistung finanziell zu honorieren wird schwierig werden, wenn die ganze vor die Hunde geht. Aber ein feuchter Händedruck am Jahresende sollte drin liegen, falls das BAG bis dorthin die Massnahmen lockert.
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Deutsche Bank muss sich wohl hinterfragen, ob Sie mit Claudio De Sanctis auf den richtigen Mann gesetzt haben.
Ich denke hier haben Sie einen Fehlgriff gemacht – dies können Sie aber rasch korrigieren.
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Claudio De Sanctis ist ein Blender, Schaumschläger und aufgeblasener Wichtigtuer.
Es ist sehr bedenklich und unverständlich, dass DB auf einen derart unguten Menschen setzt.
Anfang März 2020 hat er noch als Strategie von DB verkauft das Lending der Kunden massiv auszubauen.
Das Dümmste was man überhaupt machen kann -
Die gehen wohl zu Clarus.
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who is clarus, give me a break
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Der letzte Satz sagt alles: “Er (de Sanctis) fordert Leistung und honoriert Leistung.“
Was ist daran falsch, Haessig! So muss es doch sein.
Sie sind nicht mehr zu retten, Haessig!
Dummy hoch 2! -
Gibt es auch im Primetower bald leere Büroflächen?
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Who cares? Vollkommen unwichtig. Die Bank und die Figuren.
Claudio De Sanctis ist ein Blender, Schaumschläger und aufgeblasener Wichtigtuer. Es ist sehr bedenklich und unverständlich, dass DB auf einen…
Private Banking mit Russen kann profitabel sein, birgt aber für jede Bank hohe Risiken hinsichtlich Geldwäscherei und Reputation. Die Herkunft…
Typen wie CdS brauchen wir definitiv nicht in der Schweizer Banking. Pizza Links um Claudio De Sanctis soll zurück nach…