Die Credit Suisse wurde gross mit dem Finanzieren heisser Deals. Nun könnte sie darob sinken.
Im sogenannten Leveraged Buyout-Geschäft braut sich gerade ein Tornado zusammen. Mitten drin die Schweizer Grossbank.
In einem Fall droht der CS bereits ein dreistelliger Millionen-Verlust. Die Rede ist von der Citrix Systems, eine bekannte Softwarefirma, die Anfang Jahr „privat“ gehen wollte.
Beim 17 Milliarden Dollar-Deal verpflichtete sich die CS zusammen mit den beiden anderen Finanzierern, der Goldman Sachs und der Bank of America, die Citrix-Anteile bei privaten Investoren zu platzieren.
Doch nun sind die hochschiessenden Zinsen zum Problem geworden. Die Anleger verlangen mehr Entschädigung für das Investment-Risiko beim US-Software-Unternehmen.
Damit tritt ein, was die Geldgeber fürchten: Sie müssen mit Verlust verkaufen, oder sie nehmen die Finanzierung des Deals bis auf weiteres auf ihre eigenen Bücher.
Man spricht von einem „Hung deal“: Das Citrix-Risiko bleibt vorerst bei CS, Goldman und BofA, statt dass die Milliarden-Investments bei deren Kunden landen.
Was das genau für Folgen hat im Fall der Citrix, ist offen. Ein CS-Sprecher wollte gestern nichts sagen.
Insgesamt spricht man in der Szene von 80 Milliarden Leveraged Buyouts, die in der Schwebe seien.
Betroffen wären vor allem jene Investmentbanken, die führend in diesem Geschäft sind – so wie die Credit Suisse.
Der Bereich hatte dem Finanzmulti lange hohe Einnahmen beschert. Über Nacht – mit Zinswende, Ukraine und Inflation – kamen Rezessionsängste auf.
Nun droht ein Deal nach dem anderen zu scheitern. Das Geschäft ist seit Frühling zusammengekracht.
Der Kreis bei der Schweizer Grossbank schliesst sich.
Vor 40 Jahren übernahm die Credit Suisse die First Boston als eine der fünf grossen New Yorker Investmentbanken, nachdem sich diese mit einer grossen Deal-Finanzierung übernommen hatte.
Die CS wurde alleinige Besitzerin der First Boston, an der sie schon zuvor einen Anteil besessen hatte.
Die Schweizer wurden mit dem Kauf zu einer grossen US-Bank. Was folgte, ist bekannt.
Die Deal- und Bonusmentalität schwappte auf die Schweiz über. Am Paradeplatz geben heute die Investment Banker den Ton an.
Nun könnte sich die CS gleich wie die First Boston vor fast einem halben Jahrhundert an Firmenfinanzierungen verschlucken. Bei der Citrix scheint das bereits passiert sein.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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50euros.ru
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https://www.youtube.com/watch?v=PyuUc74Qdzs&ab_channel=FinancialTimes
Credit Suisse: what next for the crisis-hit bank?
Financial Times 14.7.22 -
Am 14.07.2022 genehmigte die Europäische Kommission die geplante Übernahme von Citrix und TIBCO durch „Vista Equity“ und „Elliott Investment“, ein „Takeover“ das bereits im Januar 2022 publiziert wurde..
Wo bleibt das Problem für die CS verstehe ich nicht wäre doch eher ein Problem der beiden Käufer?
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Caro Merate
Mal endlich ein Kommentar, welcher der „Causa“ dienlich ist, nämlich, dass der Artikel nichts anderes ist als Schall und Rauch!
Cordiali saluti di Riccardo da Senigallia!
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@Worte wirken , i.d.R.!
Caro Riccardo
Danke für den Kommentar – ob der meine der Causa dienlich ist weiss ich nicht, ich denke nur das solche LBO Transaktionen bei Zinskorrekturen oder Bewertungskorrekturen der Firmen zu Lasten des Uebernahme-Kandidaten gehen und damit zum Problem für die Investoren wird und nicht für die Kreditgeber.
Ich kann mir nicht vorstellen das die CS sich nicht so abgesichert hat.
Salutoni vom Gardasee nach Senigallia
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Zuoberst haben wir Gottstein. Wenn wir nun IWM anschauen kommt de Ferrari. De Ferrari verliess vor Jahren die CS weil ihm bedeutet wurde dass er zu schwach auf der Brust ist(vor der CS hat er 3 x als Unternehmer gefloppt-Eigenurteil bei Kunden…). Unter ihm ist ein Ben Cavalli, keine Leuchte und mindestens 3 Levels zu hoch und einer seiner Direktreports ist ein C. Frie. Nun, C. Frie ist ein möglicher Prokurist aber kein MD wie in der wirklichen Welt. Was bedeutet das nun? Gottstein ist masslos überfordert und eine Fehlbesetzung. Aber unter ihm sieht es nicht besser aus. Leere….
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Hinterfragt mal wer Miteigentümer der First Boston war? Ach ja, das war ja der Reiner E. Gut. Der gleichzeitig entschied die FB zu kaufen …. Kurze zeit später musste die SKA 500 mio einschießen damit die FB nicht hopps ging. Das grosse Geld blieb bei RE Gut. Die CS hat bis heute in Amerika keinen CHF verdient. Rechnet alle Gewinne die in den USA gemacht gegen die Verluste, Bussen etc. Es bleibt eine dicke, fette rote Zahl.
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…und für all dies ist der Versager Rohner in der Ur-Verantwortung!
Und für all dies hat er seine überzogenen Millionen-Boni bezogen!
Einfach Fassunglosigkeit!-
Wie funktioniert sowas, dass Rohner nie ein Pfifferling wert war wusste man schon seit Jahren.
Bei jedem Sparkässeli hätte er niemals die Probezeit überstanden.Bei der CS schon!
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TBTF? Nicht mit mir!
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Als ob Du irgend eine Relevanz hättest hahaha
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@ To(o) short to count: Sie auch nicht. Aber Sie werden erleben, dass es genug Steuerzahler geben wird, welche sich einer Rettung dieser Abzockerbude widersetzen werden. Bet on it?
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Die Europäer (inkl. CH) sind immer die Dummen, werden von den Amis über den Tisch gezogen und gemolken, war schon bei der letzten Finanzkrise mit den ganzen Toxischen Papieren (CDO, CDS, MBS) so.
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Leider sind auch die Schweizer grottenschlecht. Siehe Gottstein…
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Die CS ist doch selber Kundin dieser Bude?!
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Hung – Deal 💥💥💥
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Die Crash – Metastasen haben das Haus Credit Bschiss längstens vom Notfall aufs Totenbett gehievt.
Ein Rainer Gut darf noch zusehen, wie seine „glorreichen“ Amerika – Affinitäten von damals die Bank langsam aber sicher in den Abyss stürzt.
Wiederbelebung abgebrochen Monsieur Gut!
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Die CS ist schon lange auf dem Totenbett, das Kader bedient sich mit Millionen vor der Beerdigung.
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Der Aktienkurs bestätigt das! Nächstes Ziel 4,60.
…Ein CS-Sprecher wollte gestern nichts sagen. Insgesamt spricht man in der Szene von 80 Milliarden Leverage Buyouts, die in der Schwebe seien…
Aus dem Zauberhut Hasen zaubern ist bei denen Geldvernichten zaubern und das sehr flexibel in vielen Bereichen. So wie es aussieht haben die IT`ler viele Programmierfehler was RM und MM betrifft. Falls nicht, dann haben ein paar Gehirnwindungen der Chefs den Fehler, Gier.
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Bei einem LBO läuf es im Regelfall doch so ab, das mit Fremdkapital ein Unternehmen aufgekauft wird, und die Schulden dem Unternehmen überschrieben werden Mir ist jetzt nur die Rolle der Investoren nicht so ganz klar, und warum sie den Deal mit höheren Zinsforderungen zum platzen gebracht haben?
Wenn sich da jemand auskennt wäre ich für eine Erklärung sehr dankbar.
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Siehe Kommentar von „Merate“
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Man weiss gar nicht mehr, was man zur Credit Suisse sagen soll. Die Leute langweilen sich, nur immer schlechte Nachrichten.
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CS erinnert mich an Die Ritter der Kokosnuß/ Monty Python and the Holy Grail wie da alles verascht wird.
…Die Leute langweilen sich, nur immer schlechte Nachrichten…
Wann gab es in den letzten Jahren eine gute Nachricht, außer das sie kurze Zeit später sich zerlegt hat?
Die können mit Monty Python gut mithalten was man schon als Auszeichnung für Unterhaltung werten kann, der Kuriositäten.
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Die Agonie der CS ist in vollem Gang. Der Name Credit Suisse wird daher im Investment Banking schon bald Geschichte sein, so wie dies schon der Fall bei First Boston (FB) und dann bei Credit Suisse First Boston (CSFB) war.
Dies ist gut so, denn dann kann der Ruf der verbleibenden Credit Suisse wieder (mühselig) aufgebaut werden und die Bank in ein ruhigeres Fahrwasser zurückkehren, was sowohl für ein erfolgreiches Retail Banking als auch insbesondere für das Private Banking absolut unerlässlich ist.
Damit wird dann auch die unsägliche Ära, welche von Rainer Gut eingeleitet wurde, endlich ihr Ende gefunden haben.
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Es wird noch ein langwieriges Endspiel brauchen bevor diese Grossbank endgültig vom Paradeplatz verschwindet. Danach bleibt nicht mehr viel übrig was an den Namen CS erinnert.
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Der „citrix systems deal“ ist fuer die Bank of America and Goldmann Sachs besser zu schultern weil beide a Gewinne machen und b eine weitaus bessere Marktkapitalisierung aufweisen
Fuer die CS kann er toxisch werden weil sie keinen Gewinn macht, eine viel geringere Market Cap hat
Citrix Systems Marktbewertung ist heute 12.96 Mia gegenueber der Deal Finanzierung bei 17 Mia
GS und Bofa haben sicher auch Absicherungsinstrumente eingesetzt, bei der CS bin ich nicht so sichet -
Bei der CS am Zürcher-Paradeplatz; Bewerberin zum Personalchef: „Haben Sie eine Stelle für mich?“
„Was können Sie denn?“
„Nichts.“
„Das tut mir leid, die Führungspositionen sind alle schon besetzt.“
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Was machen eigentlich die 700 Mitarbeiter der FINMA den lieben ganzen Tag?
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Mikado, wer sich zuerst bewegt hat 😩 verloren…
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Kleine Banken drangsalieren.
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Die FINMA ist nicht Zuständig für die Dummheit von im freien Markt agierenden Teilnehmern.
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Lohn abkassieren und vorzeitig aus stempeln.
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Anfängerfehler. Jede halbwegs professionelle Bank hätte das Zinsrisiko gehedgt.
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Ich gebe der Fed noch maximal ein halbes Jahr, das wird der kürzeste Zinsanhebeungszyklus, dann werden die wirtschaftlichen und Gesellschaftlichen Schäden der Zinswende so gross sein das die Lockdowns aus Corona gerade wie ein Kindergeburtstag daher kommen werden, die Geldschwemme wird epischen Ausmasses sein und wir dürften den Finalen Crack Up Boom sehen….bitte einsteigen und anschnallen
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Na ja, irgendwie müssen sie die Zinsen in den positiven Bereich bringen, damit sie anschliessend wieder gesenkt werden können. Die Teuerung ist durch eine Angebotsverknappung (u.a. durch die Energiekrise) bedingt und nicht durch eine Zunahme der Nachfrage. Deshalb helfen auch Zinserhöhungen kaum, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Tatsächlich scheinen wir vor so etwas wie einer grossen Depression zu stehen. Und damit man seitens der Notenbanken wenigstens einen Hauch von Reaktionsmöglichkeit hat, muss man nun schnell die Zinsen in den positiven Bereich drücken, damit man sie dann wieder senken kann.
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Citrix, ah ja, das ist der neumodische Workspace, der immer mal wieder hängt. Super Zeichen wenn dessen Verkauf nicht durchgeführt werden kann….
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Neumodisch aber steinaltes System aus dem letzten Jahrtausend. Die Abhängikeiten steigen jedes Jahr in der IT. Auch die Clouds trgagen dazu bei. Schoene neue Welt. Geführt von ahnungslosen Mangager die von der Materie keine Ahnung haben aber sich beim Abkassieren und Machtstreben sehr gut auskennen. Siehe swissair und BKW (Kraftwerke), CS etc. Vor allem die ptofessionellen Verwaltungsraete sind das grösste Übel.
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Bei der CS am Zürcher-Paradeplatz; Bewerberin zum Personalchef: „Haben Sie eine Stelle für mich?“ „Was können Sie denn?“ „Nichts.“ „Das…
Was machen eigentlich die 700 Mitarbeiter der FINMA den lieben ganzen Tag?
Man weiss gar nicht mehr, was man zur Credit Suisse sagen soll. Die Leute langweilen sich, nur immer schlechte Nachrichten.