Gregor Greber muss sich das Debakel nicht mehr vorwerfen lassen. Der bekannte Financier ist bei der von ihm gegründeten Veraison Capital seit 2 Jahren draussen.
Nicht so Andreas Weigelt, der in Grebers Fussstapfen trat. Der erlebt gerade sein kleines Waterloo.
Und zwar beim Schweizer Startup Evolva, das mit Biotech-Zusatzstoffen gross im Food-Geschäft herauskommen wollte.
Gestern war Schluss. Evolva verkauft sein ganzes operatives Geschäft nach Kanada und löst sich nachher auf.
Für Weigelt eine Katastrophe.
Der CEO der Veraison, die gerne allen anderen Investoren zeigen will, wie lukratives Anlegen funktioniert, sitzt bei der Evolva im VR.
Nix gesehen, nix gehört – so der Befund.
Vor 2 Jahren schoss Weigelts Veraison 7,5 Millionen Franken in die Evolva ein. Dafür gabs 6,2 Prozent der Aktien der Biotech-Firma mit Sitz in Reinach BL.
Hochgerechnet ergab das zum damaligen Zeitpunkt einen Unternehmenswert von rund 120 Millionen.
Davon sind jetzt noch 20 Millionen übrig geblieben – wenn’s einigermassen gut herauskommt mit dem Kanada-Deal.
Veraison kann sich also den Löwenanteil ihres Investments ans Bein streichen; respektive an jenes ihrer eigenen Kunden, den Geldgebern.
Und weil ihr CEO und „Senior Partner“ Weigelt selber im VR der Evolva sitzt, ist die Story nicht nur ein Minusgeschäft.
Sondern auch eine Peinlichkeit.
Genau das sollte einem „aktivistischen Investoren“ nicht passieren; dass er trotz Verantwortung in der obersten Leitung so eine Pleite hinlegt.
Kernproblem der Evolva sind die Schulden.
Die waren derart hoch, dass neue Kapitalgeber die Finger von einem Investment liessen.
Laut einer Quelle hatten auch die UBS und die CS ein paar Millionen in den vermeintlichen Überflieger eingeschossen.
Ob es sich um Kundengelder handelt oder die zwei Banken, die nun eins sind, mit eigenem Vermögen ins Risiko gegangen sind, bleibt offen.
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Evolva war noch nie ein „Überflieger“. Ich hoffe, dass Ihre Wortwahl dezente Ironie oder Sarkasmus beinhaltet, Herr Hässig. Fakt: Die Firma dümpelte seit fast einem Jahrzehnt einfach so herum. Ich finde zwar gut, dass man Häme über aktivistische Investoren ausschüttet, aber dieser Blog hat sich noch mit Biotechkritik profiliert und vor allem nicht mit Kleinstfirmen in BL… Wäre spannend, wenn Sie nun auch „Idorsia“ kritisieren würden, aber fachlich sind wir hier falsch und meine Meinung ist eher, dass Sie mit eigenen „Evolva“-Aktien in die Scheisse fassten. Richtig? Wenn Sie systematisch kritisieren würden, wäre es nicht so offensichtlich. Aber viel Glück mit Ihren weiteren Invests. Halten Sie Sich von Schweizer BiotechKleinstfirmen fern!
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Der Gerber ist doch auch einer dieser wenig gebildeten „Self-Made“-Post-Babyboomer, die einfach Glück hatten zur richtigen Zeit am Paradeplatz zu sein in der damals noch hoch lukrativen Geldmühle Zürich. Da liefs für viele deutlich runder, Bankgeheimnis, mangelnde Regulierung und Sophistizierung der Branche dank.
Als es noch nicht einen Master der LSE oder HSG brauchte, um als Prakti bei einer Grossbank anzufangen und das Thema Corporate Governance und Aktivismus gerade hochkam, hat er seine Ventures gestartet und abkassiert. Punkt ist weder Veraison noch die Witzbude Cevian haben nachhaltig Wert geschaffen und wenns mal rappelt im Zinsumfeld und es um harte Skills und Know-How geht, dann verlierne all diese Typen ihren Lack.
Wie Benko, Gerber, Weigelt.
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Kennt der Schreibende die Konditionen der letzten Finanzierungsrunde? Oft werden dort nämlich „Liquidation Preferences“ in die Verträge eingebaut und somit hätten die letzten Investoren ihr ganzes Geld zurück.
Aber ja, hier wird ja laufend über Startups geschrieben, ohne eine Ahnung zu haben…
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Das bezweifle ich. Wenn die Finanzierung mit Equity gelaufen ist, gibts keine liquidation preferences.
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Veraison hat völlig den Fokus verloren.
Eigentlich wollten sie ja aktivistische Investoren sein. Da gäbe es in der Schweiz mehr als genug zu tun, sehr viele börsennotierte Firmen haben verheerende Coroporate Governance und laufen deutlich unter Potenzial.
Aber nein, da verzettelt man sich mit SPACs, Ventures und allem möglichen.
Ich glaube Aktivismus betreiben die gar nicht mehr. Sehr schade.
Vielleicht bräuchten die selber einen aktivistischen Investor, der sie wieder zur Vernunft bringt?-
Aktivismus vielleicht nicht, aber offenbar Aktionismus.
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Gerber war zum Zeitpunkt des Investments instrumental und hat sich von Ridinger blenden lassen. Auch als Ridinger und Co den Non-Valeur Wichert eingesetzt haben, hatte Gregor nichts dagegen. Obwohl der echte Trackrekord von Wichert mehr schlecht als recht war. Papier für CVs wie auch LinkedIn Einträge sind geduldig und hinterfragen nichts.
Schuld haben VR (inklusive dem Ridinger, der wie ein Nagetier das sinkende Schiff verlassen hat) und das Exekutivmanagement.
Wäre zu verhindern gewesen, wenn das eigene Portmonnaie der Beteiligten nicht im Vordergrund gestanden wäre.
Aktionäre sollten sich eine Sammelklage überlegen. Klarer Fall von Missmanagement.
DYOR -
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UBS Group AG ist als Emittent mit knapp 5% dabei. Als wirtschaftlich (resp. zur Ausübung der Stimmrechte) berechtigte ist sie über andere Emittenten mit etwa 30% investiert. Ebenso UBS Fund Managemet Schweiz mit gut 22%. Die CS mit 3%. Alles in allem ein hübsches Fisako … äh … Engagement.
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…von Vermögensanlage verstehen sie somit auch nichts. Deshalb kann es auch keine Überraschung sein, dass schon die UBS im 2008 in grösste Bedrängnis geriet, und erst kürzlich die CS auch. Bei vielen anderen Banken dasselbe.
Würden die Banker etwas von nachhaltigem Geld und nachhaltiger Vermögensanlage verstehen, würden sie nicht ständig vor der Pleite stehen, oder gar pleite gehen.
Währungen durch Kredit erzeugen, dies zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu klassieren, um systematisch Zinsen dafür kassieren, ist keine Kunst, sondern Täuschung. Mit unendlich erzeugten Währungen durch Kredit und immer höheren Schuldenbergen, lässt sich letztlich kein Geld erzeugen, um Schulden zu begleichen.Finanzprofessoren erklären, ohne neue Schulden geht nichts, wir sagen mit immer höheren Schulden geht es auch nicht. Die inflationären Schuldenwährungen des globalen Bankenkartells führen nach einer kurzen Zeitphase der Scheinblüte immer zur Selbstzerstörung.
Die Staatsregierenden sind sichtbar praktisch durchgehend komplett unfähig und steuern alle Richtung Pleite. Das ist an den Staatshaushalten glasklar ersichtlich. Die Menschheit muss endlich umdenken.
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Ich glaube, Sie haben noch nie etwas von Buchhaltung resp. Bankbuchhaltung gehört, sonst würden Sie nicht so einen Stuss von sich geben. Es geht hier rein um die Risikobeurteilug.
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wie?
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Ihre ungedeckten Buchhaltungswährungen sind lediglich von schwachköpfigen Regierenden zum gesetzlichen Zahlungsmittel ernannt worden. In jeder Währungsreform verlieren sie ihre Kaufkraft.
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Drückt der Alu-Hut?!
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Gerber war zum Zeitpunkt des Investments instrumental und hat sich von Ridinger blenden lassen. Auch als Ridinger und Co den…
Veraison hat völlig den Fokus verloren. Eigentlich wollten sie ja aktivistische Investoren sein. Da gäbe es in der Schweiz mehr…
UBS Group AG ist als Emittent mit knapp 5% dabei. Als wirtschaftlich (resp. zur Ausübung der Stimmrechte) berechtigte ist sie…