Eine Frau macht Dampf. Michèle Rodoni, CEO der bekannten Berner Versicherung Mobiliar mit ihren lustigen Werbesujets, streicht mittels Federstrich einen gesamten Geschäftsbereich.
Jenen für die Geschäftsentwicklung. Grund: Bringt nichts für unser Kern-Business.
Das hätten die „Umsetzungsarbeiten von Avantage 2030“, wie das grosse Umbauprojekt der Mobiliar heisst, gezeigt, schreibt der Versicherer in einer internen Mitteilung an die 6’200 Mitarbeiter.
Beim Bereich „Geschäftsentwicklung“ fehle der nötige „Fokus aufs Kerngeschäft“ nach dem „Wegfall der Orchestratorenrolle bei den Ökosystemen und dem Verzicht auf die Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern“.
Die Einzelteile landen entweder im Rest des Mobiliar-Reichs oder verschwinden ganz.
„Strategische Projekte & M&A sowie Beteiligungsmanagement“ gehören neu „als eigene Einheit“ zu den Finanzen.
Für „Daten & Analytik, User Experience & Prozesse sowie die Mobiliar Services AG“ würde bis Ende April geschaut, „welches die geeignetste neue Zuordnung“ sei.
Und: „Die heutigen Aufgaben der Einheiten Planung & Steuerung Geschäftsentwicklung, Innovation, Ökosysteme, sowie Management Support werden entfallen.“
Grosses Reinemachen bei der Genossenschaft mit ihren 2,2 Millionen Versicherten.
Offenbar hatte das Unternehmen in der Ära von Rodoni-Vorgänger Manpower ohne viel Bezug zum eigentlichen Geschäft aufgetürmt.
Der Vorgänger, das ist der grosse Markus Hongler. Er galt als unbestrittener Herrscher – bis ihm die Genossenschafter eine Ohrfeige verpassten, als er sich zum Präsidenten küren lassen wollte.
Die Delegierten, die von den Generalagenturen stammen, rebellierten, nachdem Hongler bei der Luzerner Kantonalbank das Amt des VR-Präsidenten angetreten hatte.
Das kam bei den Besitzern der Mobiliar schlecht an.
Hongler hatte die „Mobi“ auf gefährliche Abwege geführt. Er beteiligte sich mit 25 Prozent am grossen Medienhaus Ringier mit einer wenig ausgereiften Idee.
Man wolle bei den Digital-Vorhaben des Verlags dabeisein, so Hongler vor 4 Jahren.
„Ringier hat eine Reihe von Fähigkeiten und Stärken, die uns interessieren: die Plattformökonomie sowie die zielgruppengenaue, digitale Marktbearbeitung mit verschiedenen Instrumenten.“
Hongler ist seit 3 Jahren weg, Nachfolgerin Rodoni packt heute den Rückbau an. Dafür greift sie zum Vorschlaghammer.
Aus Honglers Vorwärts- wird Rodonis Rückwärts-Strategie.
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Die beliebtesten Kommentare
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Liebe Mobiliar! Schlechteste Versicherung überhaupt.
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Geh arbeiten.
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Es scheint, als wäre die Entscheidung des Managements, obwohl sie für das betroffene Team bitter ist, unter den gegebenen Umständen die richtige. Angesichts der Herausforderungen durch Technologien wie ChatGPT und die aktuellen geopolitischen Entwicklungen, ist es verständlich, dass Unternehmen handeln müssen. Die Konzentration auf das Kerngeschäft – das sogenannte „Brot-und-Butter“-Geschäft – könnte in dieser Lage eine vernünftige Taktik sein. Ich bin zuversichtlich, dass, sobald mehr Klarheit über diese Themen besteht und praktikable Lösungen auf dem Tisch liegen das Unternehmen mit Innovationen in Erscheinung treten wird.
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Unternehmen brauchen „Exploit“ und „Explore“. Heute schritt man einfach das “Explore“. Das sehe ich als falsch. Zeit wird verloren und Mobiliar wird in 3 Jahre zurückkommen mit hohe Kosten für Innovations Berater. Kernkompetenzen sind verloren. Das wird im Zukunft Geld kosten. Zeit ist der Richter.
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Nachdem heute bekannt wurde, dass diese Nullnummer von der Pax CFO wird, wird’s bei der Mobi ziemlich schnell abwärts gehen. Dies war bei der Pax so. Dieser Herr kann nichts, ist faul, inkompetent und äusserst launisch. Bye bye Looser!
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Also ich mag ihn. Seine launische Art, seine Inkompetenz waren schon legendär und im Max. 2. KV Niveau. Da hat sich Mobi einen schönen Fliegenfänger eingefangen 🤣 gut sind wir ihn los!
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Und ein Bückling sondergleichen. Schleimt sich bei allen ein, die hierarchisch über ihm sind und kickt gegen unten regelmässig aus. Dass solche charakterlosen Typen immer wieder irgendwo runter kommen, wundert mich extrem. Insbesondere wenn dann noch fachliche Inkompetenz hinzu kommt. Mobi scheint definitiv auf dem absteigenden Ast zu sein.
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Und jetzt haben sie auch noch diese Nullnummer von der Pax als CFO eingestellt. Jetzt wird’s ziemlich schnell bergab gehen 😂
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Das ist unglaublich. Der kennt nicht mal der Unterschied zwischen einer Aktie und einer Obligation und ist schon bei den kleinsten Sachen überfordert. Auch buchhalterische Grundlagen fehlen teilweise. Wenn er wenigstens noch Führungskompetenzen hätte. Aber unter seiner Führung fand ein kleiner Exodus guter und fähiger Mitarbeiter statt. Nähme mich noch Wunder wie der Auswahlprozess stattgefunden hat!
Pax kann froh sein. Jetzt müsste nur noch der unfähige CEO wechseln. Leider will den niemanden.
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Nicht vergessen, etwas hat der stets fröhliche Herrscher Hongler während seiner Amtszeit doch erreicht! Er hat nämlich für X-Millionen beim Logo den grossen „D“ (Die Mobiliar) gegen einen kleinen „d“ (die Mobiliar) auswechseln und allerseits umstrittene Grossraumbüros umbauen und einrichten lassen. Soviel Zeit muss sein (…)
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Nur weil man die Division Geschäftsentwicklung offiziell auflöst, heißt das nicht das auch automatisch Beteiligungen verschwinden. Die könnte man nämlich ganz unauffällig im „Beteiligungsmanagement“ unterbringen.
Erstmal abwarten…
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Die Mobiliar ist heute keineswegs mehr einer der günstigen Versicherer. Der Beitrag zeigt weshalb. Es wäre schön, wenn die Aufräumarbeit von Frau Rodoni zu Einsparungen führen würde, die dem Mobiliar-Kunden zugute kommen und nicht in den Taschen einiger Topmanager verschwinden würden. Immerhin ist die Mobiliar noch eine Genossenschaft und keine AG.
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@ Georg Stamm
stimmt, aber die Mobiliar ist immer noch, zusammen mit der Rechtschutzversicherung Protekta, die wohl beste Versicherung in der Schweiz. Im Schadenfall brauchen wir keine günstige Versicherung, sondern eine faire und leistungsstarke Versicherung.Hoffen wir, dass die Mobiliar noch ganz lange eine Genossenschaft bleibt.
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Nungut… immerhin muss man sagen: die Mobiliar war bisher wohl die innovativste Versicherungsgesellschaft.
Was passiert mit all den ausgegründeten Gesellschaften im Bereich Innovationen… werden die jetzt alle fallengelassen?
Und Personalabbau in Bern?Wo ist die Pressemitteilung?
Was ist denn das für eine Strategie, die die gute Frau da plötzlich fährt? Als alles sexy war im Startup-Himmel hat sie auf Innos gesetzt und jetzt plötzlich nicht mehr?
Im übrigen brökelt ja auch die Woke-Front?
Die eigenen Quoten die sie eingeführt hat werden wohl auch bald ad acta gelegt…WENDEHÄLS*IN statt Standhaftigkeit
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Gut gemacht Frau Rodoni. Strikt nach dem Sprichwort: „Schuster, bleib bei deinem Leisten“
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Wenn einer nicht so dumm ist wie ein deutscher General, kann man sich vor dem Ausschnüffeln durch Werbefritzen recht gut schützen. Die gesammelten Daten sind dann wertlos – was Ringier natürlich nie zugeben würde. Von wegen „das Internet ist die Zukunft …“
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Den Entlassenen steht der Lehrgang „Change Management Expert“ der PHZ offen. Sie können ja gleich mal bei sich selbst anfangen.
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Mehr als zwei Sätze pro Abschnitt könnten dazu führen, dass man den ersten Satz bereits vergessen hat, wenn man noch den dritten liest. Gerade bei einem Medium, das von alten weissen Männern geschrieben und gelesen wird, ist eine prägnante Ausdrucksweise förderlich: Fakten Fakten Fakten! In die Fresse.
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Ahhh, endlich bekommt das leidige Thema „Ökosysteme“ sein Fett ab! Das nervt ständig und wurde in der Vergangenheit als das non plus Ultra Wachstum-Feld angesehen (wegen Apple). Ökosystem bei Versicherungen und Banken mit ihren langweiligen und überteuerten Produkte? No way!
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Die Mobi wird noch sehr viel mehr ganz schnell streichen müssen: Leute, seht ihr denn nicht, dass der Grossteil der bereits digitalisierten Versicherungsverwaltung in Bälde durch KI erledigt wird? Der Rest fliegt in den Run-Off! Die Kostenersparnis so was von erdrückend evident.
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wir haben am Samstag auf wieder Sperrgut-Tag. Da kann ich mein ganzes altes Mobiliar kostenfrei entsorgen. Ob ich die Puppen auch mit hinausstelle, weiss ich heute noch nicht.
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Schuster bleib bei deinen Leisten. Geld verdient man eben mit dem Kerngeschäft. Das ist der richtige Schritt. Dies sollten auch die anderen Versicherer wieder lernen. Focus auf Versicherungen. Bravo!
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Es scheint mir eine Slalomfahrt zu sein, von einem Extrem ins andere. Um bei einer Versicherung neue Geschäftsfelder zu entwickeln ist eine profunde Kenntnis des Marktes, der Akteure sowie eine gerüttelte Portion an Neugier und Durchsetzungsvermögen. Neue Geschäftsfelder sind oft Nischenprodukte mit Potential, was aber bei vielen nicht auffällt. Daher sind die internen Widerstände brutal gross (Silodenken!) und die Bedenkenträger oft in der Mehrzahl. Je grösser (und selbstzufriedener) eine Organisation ist umso schwerer wird es. Auch da ist die Mobiliar in guter Gesellschaft. Eröffnet aber gute Chancen für kleinere Akteure im Markt, was am Ende des Tages eine gesunde Konkurrenz fördert.
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Immer wieder interessant, welches Schadenspotential so hochgelobte „Führungspersönlichkeiten“ teilweise ungehindert und unbestraft verwirklichen können.
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Jede Firma, die separat im Organigramm eine Strategieentwicklung und separate Geschäftsfeldentwicklung hat, hat viel zu viel Geld und viel zu viele Theoretiker, die von Business und Dynamik wenig bis keine Ahnung haben. Ausser Biz Folien zeichnen, LinkedIn Postig machen und Foren besuchen. Und dann AI ist das neue Ding, Agilität ist ja passé.
Ausser Spesen nichts gewesen. Es braucht ein Projektportfolio, das schlank und effizient anhand der Strategie geführt wird. Und sonst nichts. Innovation soll vom Business direkt kommen, von den Leuten die im Business arbeiten und eine Ahnung haben. Oder halt, wenn die Bude einem Staatsbetrieb ähnelt, extern über Akquisitionen dazugekauft werden.
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Die Mobiliar und Ringier war vpn vornherein ein Flopp. Es ist dringend an der Zeit, sich auf das corebusiness zu konzentieren. Zudem war Ringier aufgrund seines miserablen Ruf ein no go. Weiter so. Phantastereien auf Kosten der Eigentümmer sind out.
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Die Berichterstattung mal wieder unter aller Sau. Sie sprechen von einem „Sarnierungsfall“ trotz jährlichem Prämien- und Umsatzwachstum. Vom „Vorschlaghammer“ kann ebenfalls nicht die Rede sein. Die Massnahmen wurden vom neuen VRP lange im Voraus angedeutet. Bitte informieren Sie sich bevor Sie Märchen verbreiten.
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Ist der Dünger schon auf den Feldern ausgebracht?
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David, so ist Luki seit langer Zeit. Eine Maus gesehen und einen Elefanten beschrieben.
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Das war ja nur eine Frage der Zeit bis dieses aufgeblähte Konstrukt wieder abgebrochen wird. Ausser Spesen nix gewesen. Fast vergessen, den Aktionären respektive Genossenschaftern noch das Geld verbrannt.
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@Jakobus
Wieso aufgebläht? Klaren Sie uns auf?
Sie wissen es nicht? Mangels Gesetze die ihren Namen auch verdienen, sind die Schweizer Parlamentsmitglieder in der Eidgenossenschaft selber dafür verantwortlich, wie sie Volksvertretungs- und Portemonnaie-Interesse vereinbaren. Klingelt es? Die Strukturen in Versicherungen etc. etc. etc. sind so aufgebaut und es ist alles kein Zufall. Ein Tipp: Dies wird besonders jetzt für die 9 Millionen Bürger dieses Landes offensichtlich und interessant sein zu verfolgen, weil das Parlament aushandeln muss, wie es die deutlich angenommene Initiative für die 13. AHV-Rente umsetzen will. Da kann man LIVE die Doppelrolle und Dreistigkeit der sog. „Bürgerlichen Parteien“ erkennen, allen voran, FDP und SVP…aber auch die CVP ist nicht ohne….
https://lobbywatch.ch/de/artikel/sind-maechtigsten-lobbys-im-bundeshaus
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Aber wer nicht wagt auch nichts gewinnt. Und sich wie tausende von Staatsangestellten langweilt.
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@Jakobus der Ältere
Die ganz grosse Frage ist wie es abgebrochen wird. Wie bei Migros und Depot?
Wer kauft wohl 25% von Ringier, vielleicht noch der Axel Springer Verlag. Aber kaum zu dem Preis den Mobiliar hingeblättert hat. Abwarten, doch die Richtung stimmt.
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Frühlingsputz. Jetzt kommt die Saubermach Saison. Muss halt auch mal sein.
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Hongler war doch vor Jahren bei der Zürich…
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Hochgelobte Surfer suchen sich immer die besten Wellen.
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nicht mehr tragbar ! Ein ehemaliger Arbeitskollege vom Axel Lehmann.
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Herr H, auch so ein Schaumschläger und Dummschwätzer…
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Sind Brüder – einer war bei der Mobi, der andere bei der Zurich
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Die Mobiliar als Sanierungsfall zu bezeichnen ist der Scherz des Jahres. Die Mobiliar ist in Bezug auf Eigenkapital und Solvenz (SST) die kapitalstärkste Gruppe unter den relevanten Playern.
Trotzdem ist es enttäuschend, wie die Mobiliar (und andere Versicherer) jedem Hype nachrennen und dafür sinnlos Geld verbrennen. Was (zu) leicht verdient wird, wird leider oft sorglos ausgegeben… -
Über 250 offene Jobs oft mehr als 6 Monate auf der eigenen HP publiziert. Absolut peinliche 0815 Absage Schreiben passen zu diesen unfähigen Saftladen. Kununu scannen kann helfen
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Ein weiteres Beispiel zum Thema Theorie & Praxis.
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Ich habe gehört, dass die Abteilung ‚Management‘ und die Abteilung ‚Kundenbetreuung‘ auch geschlossen werden sollen. Diese sind ebenfalls nicht zentral für Hongler (dessen Backe inzwischen wieder etwas abgeschwollen ist).
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kundenbetreuung braucht heute keiner mehr.
wenn was ist, dann kommt man als vertragspartner in einer langen
wartenschleife, bis man rausfällt oder man rufe zurück und keine
sau meldet sich je.
hat alles system. wenn es kostet, dann wir man keinen kundenkontakt mehr.
bei abschlüssen kommt man sofort dran.
so, bei der vermietung, bei der bank, bei der verwaltung usw.
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Das war ja nur eine Frage der Zeit bis dieses aufgeblähte Konstrukt wieder abgebrochen wird. Ausser Spesen nix gewesen. Fast…
Immer wieder interessant, welches Schadenspotential so hochgelobte "Führungspersönlichkeiten" teilweise ungehindert und unbestraft verwirklichen können.
Hongler war doch vor Jahren bei der Zürich...