Die Personalie erschien soeben auf Finews. Der bekannte Cat-Bond-Chef der alten CS, Niklaus Hilti, mache sich mit seinem Team selbstständig.
Das birgt Sprengstoff. Hilti galt als unkündbar. Egal, wer zuoberst sass, einer blieb immer: Hilti.
Doch jetzt, da die UBS das Sagen hat, ist alles anders.
„UBS Group AG hat heute eine endgültige Vereinbarung für den Verkauf ihrer 100%-Beteiligung an Credit Suisse Insurance Linked Strategies Ltd (‚CSILS‘) an das Management-Team von CSILS unter Leitung von Niklaus Hilti unterzeichnet“, so die Bank gestern.
Die Verselbständigung von Hilti und seinen Leuten hat Sprengkraft. Denn die Truppe hatte es geschafft, dass die Pensionskasse der CS viel Geld in die Cat-Bonds investierte.
Was Hilti mit dem anvertrauten Vorsorgeberg anstellte, ist alles andere als berauschend.
Laut einer Quelle haben sich über die Jahre Verluste aufgetürmt. Diese sollen sich im dreistelligen Millionenbereich bewegen.
Hilti hatte in der Karibik Vehikel gegründet. Laut der Auskunftsperson soll es sich um eigene Gesellschaften auf Bermuda handeln.
Die UBS-Medienstelle reagierte nicht auf Fragen im Frühling zu Verlusthöhe der Cat-Bonds für die PK der CS sowie Hiltis mögliche eigene Karibik-Firmen.
Schon Ende 2020 hatte sich eine schwere Schieflage von Hiltis Katastrophen-Vehikeln in den Büchern der Credit Suisse-Pensionskasse gezeigt.
Damals ging es um eine Gesellschaft namens Humboldt Re. Deren Wert betrug 2016 gut 500 Millionen Franken, sackte dann aber bis Ende 2019 auf noch 367 Millionen zusammen.
Damals leuchtete auch eine Karibik-Firma namens Duncan-P auf. Bei dieser tauchte eine enge personelle Verlinkung auf, die ins Reich des damaligen CS-Rechtschefs Romeo Cerutti wies.
Die Verluste bedeuteten einen schweren Schlag fürs CS Asset Management. Wenige Monate nach den damaligen Berichten, am 1. März 2021, ging dieses in Flammen auf.
Lex Greensill respektive dessen Greensill-Funds mussten dichtgemacht werden, die CS-Kunden, darunter viele besonders Vermögende in Middle East und Asien, sahen Vermögen von über 2 Milliarden blockiert.
Intimster Kenner der damaligen Vorkommnisse ist Iqbal Khan. Als Chef des globalen Private Bankings der CS unterstand ihm bis zum seinem Direktsprung Mitte 2019 zur UBS auch das ganze Asset Management.
Nun hat die UBS, bei der Khan als Chef des Wealth Managements Europa und Asien einer der mächtigsten Top-Manager ist, entschieden, die „Hilti“-Bonds aus den eigenen Büchern zu entfernen.
Der „ewige“ Hilti scheint happy.
„Wir freuen uns unglaublich über diese strategische Transaktion, die für uns als CSILS-Team einen weiteren wichtigen Meilenstein darstellt“, lässt er sich in der gestrigen Mitteilung der UBS zitieren.
Der Deal „bekräftigt unser Engagement für unsere Kundinnen und Kunden. Für uns ist dies ein entscheidender Moment, um auf unserem starken Fundament aufzubauen und uns auf unsere Zielsetzung sowie Innovationen zu konzentrieren“.
Das Beste zum Schluss: „Gleichzeitig werden wir bei allem, was wir tun, die höchsten Standards aufrecht erhalten.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Pensionskasse und die Anlagefonds wurden von den CS-Verantwortlichen schon immer missbraucht!
So lange ein Business wächst können solche Fehlinvestments mit ihren viel zu hohen Bewertungen „verschoppt“ werden.
Geht jedoch ein solches Vehikel Konkurs oder sie müssen aufgelöst werden, kommen die Leichen im Keller zu Tage…Für den kleinen Investor heisst die Frage: Wer macht die Bewertung? Kann das Investment überhaupt verkauft werden? Wer ist der bestimmende Eigentümer? Wer „macht“ den Handel.
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Die CS war eine Katastrophe aber der UBS, ist nicht Besser, diese Bänken waren schon immer in der plamannschen und immer mit Problem,uns seriöse Leute in der Bänken und zufielen Manager die das Gelder nehmen in Millionenhöhe,das schadet das ganze land, ich war einmal schon in der UBS, wegge schlechter Behandlungen wegselt bei der Neuer Aargauer, sehr zu frieden, dan automatisch in der CS und jetzt wieder automatisch bei UBS, Ich habe der Vertraute verloren in diesem Bank, ist ein abzockerei.
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Solche Anlagenieten gibt es immer noch viele auf dem Platz Zürich. Die versenken viele Millionen Kundengelder und die Kunden fragen sich dann, warum ihr Vermögen nicht wächst respektive sogar abnimmt. Die FINMA schaut einfach zu, weil sie die Kundenperformance gar nicht interessiert.
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Wenn die Produkte, so unterirdisch sind, dass man es nicht einmal mehr wagt, sie den Kunden ins Portfolio unterzujubeln und stattdessen den eigenen Mitarbeitern in die PK schiebt, sagt das viel über die Beteiligten aus.
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War nicht Guido B. jahrelang im Stiftungsrat der PK und hat diese geprägt? Er ist im wohlverdienten Ruhestand und geniesst sein Leben. So muss es sein.
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ILS was always a piece of broken glass ready to be stepped into, with huge untouchable key man risk to CS and docile staff
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Aufgrund des Berichts scheint da jemand die CS, bzw die PK der CS in „Geiselhaft“ genommen zu haben. Gut, dass die UBS das Problem erkannt und gelöst hat. Das Grundproblem mit den Verantwortlichkeiten der Pensionskassen bzw. deren Vertreter und Verwalter bleibt bestehen und beschäftigt auch die Gerichte intensiv wie die letzten Fälle zeigen.
„Für Schäden, die aus dieser Tätigkeit entstehen, haften Stiftungsräte persönlich und mit ihren eigenen Vermögen. Das gilt auch, wenn sie an Entscheidungen nicht beteiligt waren oder ihnen Kenntnisse fehlen“
Dieses Grundproblem bleibt bestehen und ist sowas wie die Achillessehen des PK-Systems. Darum haben die AHV-Initiativen auch immer mehr Zulauf. -
Ich verstehe nicht wie eine Pensionskasse dermassen in riskante Anlagen investiert.Schliesslich isr es das Kapital der Versicherten. Dieser Hilti ist ein Hasardeur. Man hätte ihn schon lange feuern müssen.
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Die Summe der Verluste wurde auch gezählt zum Millionenbonibetrag, der der GL reingeschoben wurde.
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Claqueure noch und nöcher!
Gerade brechen Zeiten an, welche diese Scharlatane bald über Bord spühlen werden, hinterlassend Milliarden-Löcher in Pensioskassen und Kunden-Depots.
„Going to hell!“
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Leider war die CS PK schon immer das Auffangbecken für die schlechte Asset Management Produkte., womit MD’s ihren Bonus fixierten…. SO SAD !!
Ich verstehe nicht wie eine Pensionskasse dermassen in riskante Anlagen investiert.Schliesslich isr es das Kapital der Versicherten. Dieser Hilti ist…
Leider war die CS PK schon immer das Auffangbecken für die schlechte Asset Management Produkte., womit MD's ihren Bonus fixierten....…
Aufgrund des Berichts scheint da jemand die CS, bzw die PK der CS in „Geiselhaft“ genommen zu haben. Gut, dass…