In acht Tagen stimmen die Stadtzürcher über die Entschädigung ihrer Gemeinderäte ab. Ein „durchschnittlich engagiertes Ratsmitglied“, heisst es im Abstimmungsbüchlein, soll statt 16’000 neu 28’000 Franken jährlich kriegen.
Beim neuen Lohn orientiert man sich am Taxameter. Die Parlamentarier sollen neu 1.20 Franken pro Minute erhalten. Wenn sie sich in Kommissionen befinden, also etwas wacher sein müssen, gibt’s 2 Franken die Minute.
Wer auf Toilette geht, muss aber nicht ausstempeln.
„Das Gemeinderatsamt soll man sich finanziell leisten können“, schreiben die Befürworter. Zu ihnen zählt die Alternative Liste (AL).
Wer denkt, die Entschädigungsverordnung ist speziell für die AL-Mannschaft geschrieben worden, irrt. Nur Moritz Bögli (Student) profitiert wahrscheinlich von den 1.20 Franken pro Minute.
Die anderen AL-Gemeinderäte sind Ärzte, Lehrpersonen, Informatiker oder Meteorologen.
Die grösste Änderung ist das Fixum von 1’000 Franken pro Monat. Bis anhin kriegen Zürcher Gemeinderäte 260 Franken. Einen Viertel.
Politiker, die in keinen Kommissionen sitzen und nur zu den Sitzungen erscheinen, welche zweieinhalb Stunden dauern, kommen auf 1’720 Franken plus berufliche Vorsorge (ebenfalls neu).
Wer auf Madonnen schiesst und darum drei Monate zum Nachdenken braucht, wie’s weitergehen könnte, würde neu 3’000 statt 780 Franken kriegen.
Die neue Verordnung wäre ein „wichtiger Beitrag an unsere Demokratie“, finden die Befürworter. Es brauche unbedingt mehr Coiffeusen und Verkäufer im Rat.
„So kann die Vielfalt der Bevölkerung in unserem Stadtparlament besser abgebildet werden.“
Es ist die romantische Vorstellung, dass ein Parlament nur dann gute Arbeit leistet, wenn alle Schichten diskutieren dürfen. Nach dieser Logik müssten auch St. Galler, Ausländer, Kinder und Koma-Patienten im Rat sitzen.
Die Verordnung würde höchstens dann Sinn machen, wenn sich niemand für das politische Amt interessiert. Das Gegenteil ist der Fall. Bei jeder Wahl steigt die Zahl der Kandidaten.
Die Parteien können – wenn sie denn wollen – selbst Coiffeusen oder Migros-Verkäufer auf ihre Listen setzen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Immer dieser Neid!
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früher gabs in zürich stützli-sex.
jetzt stützli-politik. -
Eventuell besser beim Sticker auflesen geblieben. Die Frage ist nicht ob man Sie aufstellen kann sondern ob Sie sich aufstellen lassen. Mal recherchiert was ein Wahlkampf kostet oder ist das schon zuviel journalistische Mühe?
Wenn man von Miliz Parlamenten redet muss man schon sehen das eigentlich vorallem eine Bevölkerungschicht die politischen Anliegen vertrittt, studierte. Der Bierbruder, oder die Meinung des Stickeraufleser dürfen wir in Inside Paradeplatz nicht aber in den politischen Entscheidungungen zur Kenntnis nehmen.
Man möchte daran erinnern das die Mehrheit der Bevölkerung nicht studiert hat sondern eine Lehre machte, von diesen gibt es ganz wenige in der Politik. Unsere Vertreter beurteilen daher deine Probelme (zum beispiel zu viel Playmobil in der Migros) aus einer anderen Perspektive.
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Ich pflichte Ihnen in allem bei, ausser, dass Sie sich abfällig über Coiffeusen und Verkäuferinnen äussern Diese Arroganz ist unerträglich.
Wie können Sie so sicher sein, dass Sie intelligenter sind? -
Es ist eine himmelschreiende Unsitte, nicht nur vom Gemeinderat der Stadt Zürich, sondern auch vom Kantons- und Nationalrat. Diese Politiker sitzen in einem Selbstbedienungsladen aber motzen immer und überall gegen die Managerlöhne. Im Gegensatz zu den Managern, dessen Entschädigungen immer von übergeordneten Stellen abgesegnet werden müssen, können sich diese Damen und Herren selber nehmen was sie wollen ausser es gibt noch welche, die Charakter und Anstand haben. Wenn’s dann vom Volk abgesegnet ist, ist alles OK.
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Ich bin einer der Gemeinderäte der Stadt Zürich und lehne die Erhöhung klar ab.
Die Entschädigung soll direkte berufliche Nachteile ersetzen (z.B. weil man auf 90% reduzieren muss), aber es ist ein Milizamt, welches man auch aus Leidenschaft und Mitverantwortung für unsere Gesellschaft macht. Es ist keine Arbeitsstelle für Berufspolitiker.
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Alle Achtung! Mein Respekt für Ihre Einstellung.
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Wenn man Coiffeusen und Verkäufer anlocken will, sieht man wie tief das Rats Niveau bereits gesunken ist.
Auch die Zusammensetzung des Nationalrats ist ein Abbild unserer Gesellschaft bzw Wählerschaft.
Das grösste Problem der Welt ist nicht die Migration als solche, sondern die Politik und die Politiker.
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NEIN, NEIN, NEIN!!!! Welch ein Irrsinn. Der kann ja nur aus der rot-grünen Ecke kommen, die nur Geld ausgeben können, das sie nicht erarbeitet haben – oder können. Das ist nämlich eine andere Nummer. Unternehmer sein, volles Risiko alleine tragen, ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen und Umsatz machen, damit man am 25igsten die Löhne und andere Abgaben bezahlen kann. Aber was zähle ich denn hier auf – sie haben ja keine Ahnung, von was ich rede.
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NEIN, NEIN, NEIN!!!! Welch ein Irrsinn. Der kann ja nur aus der rot-grünen Ecke kommen, die nur Geld ausgeben können, das sie nicht erarbeitet haben – oder können. Das ist nämlich eine andere Nummer. Unternehmer sein, volles Risiko alleine tragen, ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen und Umsatz machen, damit man am 25igsten die Löhne und andere Abgaben bezahlen kann. Aber was zähle ich denn hier auf – sie haben ja keine Ahnung, von was ich rede.
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Reichen 2 Franken pro Minute? Die zürcher Parkuhr frisst ja bereits mehr für diese Zeit! Da bleibt nichts übrig für einen scheusslichen Kaffee und ein furztrockenes Gipfeli am Schluss.
Für Klobesuche würde ich die Vergütung auf einen Franken pro Minute senken. Sonst kommt eine währschafte Jam-Session mit etwas Verstopfung den Steuerzahler auf 50 Franken zu stehen.
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…In gewissen gesellschaftlichen Schichten ist einfach immer genügend Geld vorhanden…
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Gemäss ihrem Bericht sind offenbar Coiffeusen oder Migros-Verkäufer nicht tauglich für das Amt des Gemeinderates. Eine respektlose, unzulässige und unanständige Unterstellung. Lesen sie mal den soeben erschienenen Bericht von Herrn Schärer auf dieser Plattform. Kritische Haltung soll Platz haben und ist erwünscht, aber bitte mit Respekt.
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Was am Artikel störend ist, ist die Herabsetzung von Coiffeusen und Migros-Verkäufer. Politik ist keine Frage des Berufs, sondern des Gestaltungswillen.
Ich (als einer der Gemeinederäte der Stadt Zürich) werde mich hüten mit dem Finger auf andere zu zeigen, aber es gibt durchaus auch bestens ausgebildete Gemeinderäte, welche nicht gerade durch übermässige Aktivitäten auffallen… (gilt auch für alle anderen Parlamente).
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@Mehr Respekt: Sehe ich auch so. Weshalb wettert Frenkel nicht gegen die Bauern, die in National- und Bundesrat massiv übervertreten sind und dort fast ungehindert ihre Interessen durchsetzen? Sind die Bauern etwa intelligenter oder sonstwie besser geeignet als Coiffeusen und Migros-Verkäufer?
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Unabhängig der Partei ist die Ausbildung und Erfahrung von Gemeinderäten ungenügend. Deshalb lockt man Menschen mit mehr Geld. Und diese werden die Geldverschwendung ingesamt einfach abnicken.
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Solange nicht Beni Frenkel auf einer Liste steht oder einen Sitz im Gemeinderat besetzt, begrüsse ich noch jede Migros-Verkäufer*in und Frisör*in im Gemeinderat. Warum ein Journalist und Autor einen auf so vielen Ebenen respektlosen Beitrag publiziert, erschliesst sich mir nicht.
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Verhalten der ligrünetten Dominanz in der Stadt Zürich wird zunehmend arroganter und überheblicher.
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Das NEIN ist bereits im Couvert unterwegs.
Erhöhung: ja
Unverschämte Erhöhung: NEIN-
Es soll gelegentlich auch vorkommen, dass Couverts mit falschem Inhalt auch schon mal verloren gehen können.
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Hat BF eine Glatze oder schneidet er sich die Haare selbst? Anders lässt sich seine Geringschätzung für die Coiffeur-Branche kaum erklären …
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BF ist wie KJS, einfach plaudern um des Plauderns Willen und findet sich gut. Dass LH diese beiden immer wieder den Stuss abliefern lässt ist erschreckend, aber jeder Klick gibt ihm Kohle.
LH braucht Klicks, je fieser KJS und BF schreiben, desto mehr wird es von den Lesern geklickt. -
@LH habe …….
Genau so ist es. Das Geschwafel von KJS ist unappetitlich und sein ständiges Miesmachen und Diffamieren unverzeihbar.
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Wann endlich hört dieser Wahn- und Irrsinn in diesem Land auf? Kyrie eleison!
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Gibt es nicht auch „Stützli-Sex“? Viel Vergnügen!
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Die Linken wollen Berufspolitiker! Deutschland lässt grüssen.
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Gesichertes Einkommen mit guter Altersvorsorge und ausgebautem Netzwerk auch für Wohnsituation etc.
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Lasst die Coiffure Coiffure sein, der Zürcher Stadtrat hat es dringend nötig, gestylt zu werden!
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Denke eher, in Zürich hat es zu wenig Coiffure, Walker Späh lässt grüssen…
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Zeno Staub lässt auch grüssen
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wau.. konnte mal wieder richtig lachen! beni frenkel ich liebe ihre artikel!
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Deshalb wohne ich im Kanton Zug, weil die Kantonsfürsten hier nicht so unbedacht ein paar Coiffeure und Studenten im Gemeinderat an die prallen Geldschatullen lassen.
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Sie wohnen in Zug und sprechen Deutsch? Dachte dort wohnen nur noch englisch sprechende Expats.
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Was interessiert uns Zürich? Nichts! Die Linken und Grünen sollen sich nur weiter selber ruinieren! Niemand braucht Zürich. 😂
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Aber sonst geht’s gut und Hund und Katze sind auch zufrieden?
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Einen Stundenlohn von 72, bzw 120 Fränkli? Das tun sich nur die extrem Verzweifelten an. Vernünftig wäre: Nochmals nachdoppeln, damit endlich auch Vernünftige und Intelligente in die Politik gehen. Wir brauchen mehr Unternehmer in der Politik. Vor allem im links-woken Züri.
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Üble staatlich GrünRote Abzocke des Steuerzahlers.
Nein Nein Nein -
Es ist super, wenn St. Galler auf dieselbe Stufe gestellt werden wie Kinder und Komapatienten!
Üble staatlich GrünRote Abzocke des Steuerzahlers. Nein Nein Nein
Was interessiert uns Zürich? Nichts! Die Linken und Grünen sollen sich nur weiter selber ruinieren! Niemand braucht Zürich. 😂
Deshalb wohne ich im Kanton Zug, weil die Kantonsfürsten hier nicht so unbedacht ein paar Coiffeure und Studenten im Gemeinderat…