Roger Schawinski lanciert die Frauen-Karriere-Debatte. Die meisten Frauen würden sich nur Softthemen stellen, aber abtauchen, wenns hart zur Sache geht, meint der Medien-Pionier.
Der Tages-Anzeiger rief sofort eine 30-Prozent-Frauenquote aus. Implizit gibts solcherlei Artenschutz auch bei den grossen Schweizer Bankhäusern.
Managerinnen geniessen bei den führenden UBS, CS und Raiffeisen in manchen Fällen besondere Protektion, wie Beispiele zeigen.
Nicole Pauli von der Credit Suisse ist mit ihrem Riesenshop namens Investment Services & Products (ISP) gescheitert. Trotzdem darf sie an hoher Stelle weitermachen.
Gestern stellte Pauli in einem internen Event zusammen mit ihrem Vorgesetzten die neue Organisation vor. Die sympathische Managerin legt sich ins Zeug, als wäre sie nie gestolpert.
Die UBS hat soeben Caroline Kuhnert als eine von wenigen Frauen zur neuen Generaldirektorin gekürt. Die Österreicherin zählt damit zum Inner Circle und steigt aufs 1,5-Millionen-Lohnniveau.
Kuhnert musste vor 2 Jahren in einem grossen Londoner Prozess gegen den Ex-England-Chef der UBS aussagen. Als Managing Director leitete sie ein Team, in dem Betrüger am Werk waren.
Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz hat ein Feeling für Trends. Schon 2008 holte er Gabriele Burn in seine Geschäftsleitung. Ein Gewaltssprung: Burn war Chefin der Raiffeisen Thunersee-Süd.
Im Verwaltungsrat von Vincenz tummeln sich zudem Frauen mit „lustigen“ Lebensläufen. Zürichs Lovely Rita Fuhrer sitzt ebenso dort wie ein unbeschriebenes Blatt namens Anne-Claude Luisier aus dem Wallis.
Ausgerechnet der smarte Boris Collardi von der Julius Bär entzieht sich dem Frauen-Hype. In seiner riesigen Geschäftsleitung findet sich keine einzige Top-Bankerin.
Das Thema „Frauen an die Macht“ polarisiert. Die vom instinktsicheren Schawinski losgetretene Debatte provoziert zum Einspruch.
„Frauen sind heute mutiger als Männer“, sagt Ex-Aussenministerin Micheline Calmy-Rey. Es seien „Frauen, die die wichtigen Themen auf den Tisch bringen“, meint die Genferin im Blick.
Ihre Aussage unterlegt Calmy-Rey mit Beispielen, ohne zu hinterfragen, ob es sich dabei um eine fürs Land günstige Entwicklung handelt.
Erst als es im Bundesrat eine Frauen-Mehrheit gegeben habe, sei der Atomausstieg möglich geworden. Eine Frau – Bundesrätin Sommaruga – habe das Asylproblem angepackt, wie es Vor-Vorgänger Blocher „nie gemacht“ habe.
Dank Eveline Widmer-Schlumpf gebe es nun den „automatischen Datenaustausch“. Der freisinnige Hans-Rudolf Merz habe dies „nicht geschafft“.
Die Geschlechterdebatte wird unter Bankmitarbeitern mit spitzer Feder geführt. Als an dieser Stelle das Ende von ISP unter Nicole Pauli vermeldet wurde, gab es zahlreiche Wortmeldungen.
„Hätte man ihm eine 2. Chance gegeben? Kaum. Hätte man ihn gerade wieder als Managing Director reingeholt? Nein! Hätte man ihm direkt wieder eine wichtige Stabsabteilung mit 20 Personen anvertraut? Nein! Hätte man ihm dann über Nacht das Kommando über eine ganze Business Area von 1’000 Mitarbeiten anvertraut? Niemals! Aber die Gleichberechtigungspolitik der CS macht’s möglich!“
Eine „Jeanne d’Arc“ meinte zur Pauli-Story hingegen: „Das Debakel ist meiner Ansicht nach nicht der FRAU Pauli zuzuschreiben, sondern ihrem Stab.“ Und dort, so der Kommentar, würden überwiegend Männer den Ton angeben.
Pauli ist nach ihrem Misserfolg mit dem ISP für den neuen CS-Oberchef Robert Shafir eine besonders interessante Managerin. Shafir kann davon ausgehen, dass sich Pauli mit aller Kraft für den grossen Umbau ins Zeug legt.
Dabei geht es wie fast immer um einen schmerzhaften Stellenabbau. Pauli dürfte den Shafir-Auftrag mit besonderem Einsatz umsetzen, um nach ihrer Schlappe allen zu beweisen, was sie draufhat.
Es fragt sich, ob Frauen, wenn sie einmal am Drücker sind, zeigen wollen, dass sie die besseren Manager sind.
Roger Schawinskis These, dass Frauen ängstlich seien, wäre nur oberflächlich widerlegt. Rigorose Umsetzer sind oft Leute, die sich nicht getrauen, Befehle zu hinterfragen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Das ist aber ein schlechtes Zeugnis für die Frauen – allerdings muss ich „schreiben“, dass sie selber schuld sind!
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Bestimmt mag es Bereiche geben, bei denen Frauen aus scheinbar unersichtlichen Gründen gefördert werden. Dies kann daran liegen, dass man von aussen die Leistungen nicht wirklich abschätzen kann oder dass der Chef „Beiss-Hemmung“ hat.
Dieser Artikel ist mir zu einseitig und pauschalisierend. Oder wie schaut es mit den unfähigen männlichen Mänägern aus. Oder wie mit den Schwulennetzwerken oder den Militär-Netzwerken oder….. -
Bei der CS gibt es ein Mentoringprogram. Das sieht so aus das wer entsprechende Ambititionen hat sich von HR einen Sparringpartner oder Mentor aus den höheren Echalons der Bank zuweisen lässt. Die Sache hat einen Haken: wer sich als Mann um Teilnahme an besagten Program bemüht erhält von HR die klare Aussage das das Mentoringprogram nur für Frauen offen steht. Männer sind mit anderen Worten nicht förderungs- und mentoringwürdig.
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Die Fakten sind falsch. Nicole Pauli kriegt nicht eine zweite, sondern sogar schon eine dritte Chance bei der CS: 2006 wurde sie schon einmal mangels Erfolg von der CS auf die Seite geschoben. Damals war sie MD im Asset Management. Erst wesentlich später stiess sie wieder zum PB. Hier misslang ihr nun als Business Area Head das ISP zu leiten. Die Position als Head Products Schweiz ist somit ihre dritte Chance. Hoffen wir mal, dass es jetzt klappt!
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Schoene Menschen verkaufen besser. Ist leider so. Aber das staendige Frauen Lobbying ist auch keine Loesung und fuehlt sich an wie wenn Mann zweiter Klasse waere. Es nervt nur noch. Gleichberechtigung ist anders, z.B. Lohngleichheit?!
Egal, Telefon klingelt und das Leben geht weiter. Hoffe das meine Frau endlich fuer ihre mehr Leistung im vergleich zu mir mal mindestens den gleichen Lohn bekommt.
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ursprünglicher „Beobachter“ @ Beobachter
Lieber Pseudonym-Kopierer
Dass Sie auf mein Pseudonym aufsitzen ehrt mich! Trittbrettfahren ist allemall bequem!
Der guten Ordnung teile ich daher allen mit, dass ich mein bisheriges Pseudonym „Beobachter“ wechseln werde.
Der ursprüngliche „Beobachter“
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SENSATION! Quotenfrauen erobern das Sommerloch!
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Der Artikel entspricht teilweise leider der Realität!
Noch besser wird es kommen, wenn es gesetzlich vorgeschriebene Frauenquoten geben wird!
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Meine Erfahrung zeigt, dass auch etliche *Männer* gefördert werden, „egal was sie bringen“. Oder besser gesagt, wenn man sich erhofft, dass sie das folgende bringen – und hier gestatte ich mir, wörtlich aus dem obigen Artikel zu zitieren:
> Rigorose Umsetzer sind oft Leute,
> die sich nicht getrauen,
> Befehle zu hinterfragen.So läuft das heute – je länger je öfter …
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Schade, jetzt werden nach den Banken noch die Frauen gebasht! Wenn es sonst nichts mehr zu schreiben gibt. Dieser Artikel ist ein Affront für alle Frauen im Finanzbereich, die es gerne über die gläserne Decke geschafft hätten, aber leider meistens nie ernst genommen wurden. Männer können sich alles leisten und werden immer weiter befördert. Sie finden immer irgendwo wieder Unterschlupf. Jüngstes Beispiel ist der ehemalige abgewählte Ständerat Bruno Frick. Jetzt erhält er noch einen Schoggijob bei der Finma, nachdem er schon bei der gemeinnützigen Rehaklinik Nottwil überrissene Bezüge getätigt hatte. Man redet immer über die nötige Gewähr der einwandfreien Geschäftsführung, die Voraussetzung ist, um eine Bank zu führen. Eveline W-S stellt sich diese Frage beim Hr. Frick nicht, wichtig ist, dass die CVP mit ihr zufrieden ist…
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der zweite grottenschlechte Artikel in Folge (nach der Vincenz Sabbatical-Geschichte). Funktioniert bei Euch die Klimaanlage nicht oder was ist sonst für die low quality verantwortlich?
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Hoi Nicole!
Na da hast Du aber schön den Artikel schlecht gemacht!
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was für ein hochgradig dummer, mieserabel recherchierter und überflûssiger Beitrag!! eigentlich gar kei Kommentar wert…
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Es ist allgemein bekannt und nichts neues, dass sich Frauen „hocharbeiten“. Also ganz Ruhe aus den billigen Ecken. Danke.
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Dies war soeben ein Kommentar Anna!?
Mit dem Artikel wird ein hochaktuelles Thema adressiert. Dass Frauen in der CS begünstigt werden, kann man an verschiedenen Beispielen erkennen (Pauli nur eine unter vielen) und v.a. daran dass Frauenförderungsbezogene Themen ab einer bestimmten Line Management Stufe als Zielsetzung festgehalten sind!
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q.e.d.
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@Anna: Wie kann man nur so hochgradig dumm sein, Artikel zu lesen, die einem sowieso nicht passen (um das zu erkennen, kann man auch ÜBERSCHRIFTEN lesen!) und dann sogar noch miserabel formulierte und überflüssige Kommentare abgeben?
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Bei der CS haben sich Quoten Power Frauen in die Aufgaben Diversity und Inclusion gerettet als Kürzungen anstanden. Da diese Division sakrosankt sind (Dank US Kultur) können Sie dort weiter fleissig heisse Luft produzieren, halten die Bank beschäftigt und vom Arbeiten fern, geben gern knappes Geld für Veranstaltungen und Seminare aus. Gern Gleichberechtigung, aber bitte nicht als Existenzberechtigung!
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Sie treffen den Nagel auf den Kopf Herr Hässig! Ich kann dies als ehemaliger CS Mitarbeiter nur bestätigen. Es gibt schon an der Front solche Tendenzen – seit Jahren. Leider werden bei unfähigen Frauen, die über wenig Sozialkompetenzen verfügen usw., beide Augen zugedrückt. Ich verstehe es nicht. Meine Generation 30+ hat kein Problem mit Frauen – gleicher Job für alle. Aber die Leistung und die Kompetenzen müssen alle dieselben bringen. Von Gleichstellung kann keine Rede sein – dieser Quoten-Quatsch und Zwängerei ist kontraproduktiv.
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Es ist sehr schade, dass man den Misserfolg einiger wenigen Frauen an den Pranger stellt. Wie viele Frauen sind im Top-Management der Banken (nicht nur in der Schweiz) vertreten? Eine sehr kleine Anzahl. Was haben die Banken in den letzten paar Jahren angerichtet? Sind die Frauen dafür verantwortlich? Wohl kaum! Sind unter den grossen Zockern der Vergangenheit (Adoboli, Kerviel, Leeson, etc.) Frauen?
Nur schon der Titel dieses Artikel ist völlig daneben – es gibt bei den Banken, zumindest in der Schweiz, keine Frauenförderung, was man klar sieht, wenn man den Frauenanteil im Topmanagement anschaut. Die Banken werden von Männern beherrscht, die gar nicht einsehen, dass mehr Frauen in führenden Positionen für eine grössere Meinungsvielfalt sorgen könnte. Wobei niemand sagt, dass Frauen besser oder unfehlbar wären.-
Frauen haben in der Vergangenheit weit weniger folgeschwere Fehler gemacht, weil sie keine Positionen innehatten, die ihnen erlaubt hätten, dies zu tun. Zu behaupten Frauen würden „richtiger“ entscheiden, erhöht den Druck auf Frauen unnötig. Insofern ist AMSs Argumentation von frauenfeindlich.
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Interessante Debatte. Mann muss erwähnen, dass vor allem bei den beiden Grossbanken Frauen bei Beförderungen das eine oder andere Mal (wohlgemerkt bei gleicher Leistung) bevorzugt werden.
Schliesslich müssen Entscheidungsträger sich regelmässig rechtfertigen, warum keine Frau(en) befördert wurden.
Werden die Damen dann befördert, wirft das auch ein gutes Licht auf den Manager.
Zudem kommt der Druck des Frauen-Networks. Dies ist nichts anderes als eine „Frauen für Frauen Interessengemeinschaft“ innerhalb der Bank. Das ist purer Lobbyismus. Aber wieso auch nicht. Diese Wettbewerbsverzerrung funktioniert! ;-).
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Da hast Du absolut Recht, Schlangengrube: das beste Beispiel für diese Frauen-Networks sind unfähige Frauen, die sogar noch unfähigere Frauen ins Schlepptau nehmen.
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Es soll aber auch unfähige Frauen geben, die inkompetente Männer ins Schlepptau nehmen, benachteiligte „Quotenmänner“ sozusagen. Als Frau achtet man ja schliesslich auf Gender und sonstige Diversity. Wie wären wohl sonst bestimme Leute in die CS gekommen?
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Nicht vergessen: Es herrscht „saure Gurken“ Zeit! Dann können auch Themen, die von der „CH Blödzeitung“ und von Schawisnki losgetreten wurden als Aufhänger herhalten . . .
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Schawinski, der, der ist schon lange angezählt was Frauen anbelangt. Der könnte mit Gold behangen vor mir stehen den würde ich kommentarlos in die Wüste schicken…..
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Schon seltsam, wenn Männer Fehler machen, was es übrigens oft genug gibt, wird das auch nicht explizit thematisiert. Und viele dieser Manager sind heute noch in Toppositionen ohne dass sich jemand aufregt. Seilschaften gibt es überall und Protektion auch. Dies auf das Geschlecht zu reduzieren ist billige und polemische Stimmumgsmache.
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was macht eigentlich Pamela Thomas-Graham?
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Geld bekommen;-).
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Sie schreibt gerade einen Diversity-Krimi.
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Die reist umher NY-ZH ZH-NY spurtet mit roten Schuhe herum und natürlich Geld bekommen resp. vielll Geld. Und ab und zu muss Sie MA bei der Arbeit angehen um was zu kommunizieren etwas was noch läuft schauen ob es „anders“ gemacht werden kann oder ob noch mehr nach Polen ausgelagert werden kann.
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Die Geschichten mit Pauli und Kuhnert sind schon etwas seltsam. – Scheinbar gefallen sie entscheidenden Leuten…
Das gab es auch beim alten Hayek. Da kam Frau Emch auch nur in Schoggi-Positionen und schliesslich in die GL, indem sie dem „Alten“ den Schmus brachte, blond war… und v.a. auch indem sie bei ihm über andere, fähige Manager lästerte. -
‚Geschützte Arbeitsplätze und Frauen-Power:
Macht sich gut als Modewort im Quoten-Schauer!‘Das journalistische Sommer-Loch gibt auch 2013 nicht viel her. Hauptsache man ist dabei!
Sie treffen den Nagel auf den Kopf Herr Hässig! Ich kann dies als ehemaliger CS Mitarbeiter nur bestätigen. Es gibt…
Die Fakten sind falsch. Nicole Pauli kriegt nicht eine zweite, sondern sogar schon eine dritte Chance bei der CS: 2006…
'Geschützte Arbeitsplätze und Frauen-Power: Macht sich gut als Modewort im Quoten-Schauer!' Das journalistische Sommer-Loch gibt auch 2013 nicht viel her.…