Dany Bahar, 40, war einst Banker. Beim berühmten Fritz Kaiser in Vaduz.
Dort lernte er Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz kennen. Der österreichische Jahrhundert-Unternehmer hatte es zum Milliardär gebracht.
Mit Mateschitz als Lehrmeister gab es für Klein Taner, wie Bahar mit seinem richtigen türkischen Vornamen heisst, kein Halten mehr. Bis heute.
Nun droht Bahar bei Lotus der Karriereknick. Wie Bloomberg meldet, prüft die Lotus-Grossaktionärin Proton, ein Familienauto- und Taxi-Produzent aus Malaysia, den Verkauf seines Mehrheits-Aktienpakets am englischen Traditions-Sportwagenhersteller.
Das kann niemanden überraschen. Die Malaysier warten seit 15 Jahren auf schwarze Zahlen des Unternehmens, das durch seine einst avantgardistischen Flitzer in James-Bond-Filmen weltberühmt wurde. Weil Malaysia seine Staatsholding auf den Prüfstand legt, könnte Lotus zum Verkauf stehen.
Das wäre sinnvoll, meint Analyst Gan Eng Peng von HwangDBS, ein Investment-Manager in Kuala Lumpur. „Proton und Lotus passen nicht zusammen. Sie sind in verschiedenen Marktsegmenten zu Hause, sowohl produktemässig als auch geographisch.“
Bankern mit dem nötigen Kleingeld hat der Schweizer Bahar neue Modelle mit Anknüpfung an glorreiche Lotus-Zeiten versprochen. Ob er dafür die Zeit erhält, ist für den Mann, der entweder ein begnadeter Unternehmensführer oder ein genialer Selbst-Vermarkter ist, offen wie noch nie.
Neue Lotus-Besitzer könnten eine Zukunft ohne Bahar planen. Dem Aufsteiger droht der Fall vom CEO-Himmel.
Auch diese Niederlage würde Bahar wohl als Weiterentwicklung seiner Karriere schönfärben. Was der ehemalige Skating-Promotor aus St. Moritz wie kein Zweiter beherrscht: Er weiss, wie man sich in Szene setzt. Dritte loben jeden Schritt des jungen Schweizers in den höchsten Tönen.
Als Bahar überraschend den Bettel bei Red Bull hinschmiss und zu Ferrari auf den Marketing-Chefstuhl wechselte, wurde dies von den Bahar-Chronisten als Schritt zum Olymp gefeiert; Bahar sei eine Stufe unter Ferrari-Gott Luca di Montezemolo in Lauerstellung.
Kaum 2 Jahre später war Bahar weg. Er landete irgendwo im Nordosten Englands auf einem früheren Royal-Air-Force-Provinzflugplatz.
Statt zu fragen, was zum eigenartigen Wechsel vom glamourösen Maranello ins englische Provinznest Norfolk führte, stilisierten die Medien Bahars neuen Hüpfer zur glänzenden Karriere eines Messiahs modernen Managements und Unternehmentums hoch.
Das hat funktioniert. „Gäbe es Olympische Spiele für Topmanager, Dany Bahar wäre Medaillenkandidat im Sprint“, schreibt die Financial Times Deutschland soeben.
Die neuen Lobpreisungen kommen gerade rechtzeitig. Müsste Bahar bei Lotus den Hut nehmen, gäbe es für den Schweizer möglicherweise kein einfaches Karriere-Auffangbecken mehr in Form einer grossen Auto- oder Sportmarke.
Dem Vermarkter des eigenen Werdegangs würde es aber kaum schwerfallen, den Abschied von der grossen Bühne als Weiterentwicklung der Persönlichkeit und beruflichen Reifung zu verkaufen.
Bahars Erfolgsgeheimnis heissen Charme und Netzwerk. Er ist zwar ein Shootingstar und Glamourboy, der überall mittanzt – im Griffith Club der aufstrebenden Finanzelite im Grasshoppers Fussball-Club, im Club zum Rennweg als Biotop der neuen Wirtschaftselite der Limmatstadt, als Schwiegersohn des bekannten Zürcher Headhunters Björn Johansson.
Doch schlau, wie er ist, lässt sich Bahar von Dritten hochleben, während er selbst scheinbar das Understatement pflegt.
Die ganze Welt berichtet über mich, dabei will ich ja eigentlich nur in Ruhe arbeiten; bis jetzt verfängt Bahars gekonnte Masche auf dem glitschigen Parkett der Medien.
Ein Probe seiner Meisterschaft gibt Bahar in der aktuellen Financial Times Deutschland. Die Zahlen bei Lotus unter seiner Führung sind erschreckend. 30 Millionen Euro Verlust bei 80 Millionen Umsatz – 3 von 8 Euro Einnahmen gehen derzeit Flöte. Was meint Bahar dazu? „Wenn unser Plan funktioniert“, sagt er der Zeitung, könne Lotus „im vierten Jahr den Breakeven erreichen.“
Schlösser für die Zukunft bauen. Dann kann einem am wenigsten passieren.
Bahar war NIE Banker, sondern ein grossspuriger Angeber, der von seinem Schwiegervater (Björn Johansson mit einem „fake“ Lebenslauf (er sei Assistent von Berlusconi gewesen etc…) bei Fritz Kaiser untergebracht wurde. – Geleistet hat er dort ausser dummen Sprüchen und Politik nichts, und der Abgang wurde ihm nahegelegt. Er hat sich als Nichtskönner (ausser Selbstvermarktung) herausgestellt. Zu seinem Glück konnte er sich bei Mateschitz einschmeicheln (von welchem Fritz z.T. abhängig war). Bei Mateschitz hat er dann mit viel Geld um sich geschmissen, ist im Privatjet rumgedüst und hat Politik gemacht. Die echt guten, wertvollen Mitarbeiter hat er verarscht oder bei Mateschitz madig gemacht, bis dann Mateschitz auch hinter die korrupten Machenschaften von Bahar kam. That is the REAL Story.
Vollkommen richtig. Bahar ist ein eitler, aufgeblasener Furz, sonst nichts. Der leistet nirgends wirklich etwas.
Eigentlich noch nett geschrieben, zumindest wird Bahar hier nicht als „over-coiffed little shit“ bezeichnet => http://jalopnik.com/dany-bahar/