Die Zinssätze hätten sich ja im Beobachtungszeitraum erhöht. Per Mail schickte er mir das entsprechende Zinschart (U.S. Treasury Yields, 10y maturity).
Ich erwiderte, dass mich als Anleger der Total Return interessiert – sprich was wäre passiert wenn ich im Juli 2011 Treasuries gekauft hätte und diese nun verkaufe.
Dies hätte zu einer Performance von ca. 13 Prozent geführt (Coupons respektive Dividenden bei einem ETF-Konstrukt gar nicht eingerechnet).
Es folgte eine Diskussion über den fairen Beobachtungszeitraum sowie zur Attraktivität von Anleihen. Nun ist wieder alles im Lot, und unterm Strich lassen sich folgende Aussagen machen:
1. Qualitativ hat Marc Faber recht.
Die Zinsen haben sich trotz Quantitative Easing seit Mai 2013 stark erhöht und sind nun höher als 2011. Höhere Zinsen heisst höhere Risikoprämien heisst, dass die Unsicherheit im Markt zugenommen hat.
Widerspricht also genau Walter Kielholz Aussage „US-Schatzanleihen sind immer noch das Sicherste, was man haben kann“.
2. Quantitativ ist man nun mal in den letzten zwei Jahren mit US-Schatzanleihen absolut gesehen nicht schlecht gefahren.
Etwas, was die meisten „Gurus“ nicht für möglich gehalten hätten. Nur: ein Investment in US-Aktien (oder US-Immobilien) wäre natürlich die wesentlich bessere Alternative gewesen.
3. Bis zum 25. Juli 2012 sind tatsächlich die Zinsen bis 1,43 Prozent gesunken – bis dahin hätte also Kielholz ohne Wenn und Aber recht behalten.
Ich würde somit das „Match“ mit 1:1 bewerten, es ist eine Verlängerung angesagt. Wenn man herumfragt, ist der Ausblick klar: US-Schatzanleihen können sich durchaus kurzfristig weiter erholen, der langfristige Ausblick ist rabenschwarz.
(Extrakt für Inside-Paradeplatz-Leser; Originalartikel mit Kommentar „Longterm-Investor“ und weitere Investmentsdetails, siehe Longterm-Investor.)
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