Martin Gut war ganz oben. Als Chef von Blackrock Schweiz, dem Länderarm des weltgrössten Assetmanagers, gehörte er zur Finanzelite des Landes.
Ende letzten Jahres war Gut von einem Tag auf den anderen weg. Sein neuer Vorgesetzter in der Blackrock-Zentrale in London, David Blumer, spedierte Gut auf die Strasse.
Nun taucht Gut wieder auf. Seit kurzem ist er Chef Investor Relations und Verkauf bei Swiss Prime Site, einer führenden Immobiliengesellschaft der Schweiz.
Gut gehört zur obersten Führung der Firma, die an der Börse lange zu den Highflyers zählte, seit einiger Zeit aber steckenbleibt.
Dass Martin Gut, der über einen guten Ruf verfügt und in Insiderkreisen zu den grossen Playern gezählt wurde, in dieser Funktion bei dieser Firma anheuert, kommt überraschend.
Vom Bigboss des Giganten Blackrock zum Ansprechpartner für Investoren eines Local heros der Immobilienszene – das klingt nicht nach Aufstieg.
Guts Ex-Chef Blumer und Ex-SNB-Präsident Philipp Hildebrand, der ebenfalls bei Blackrock in der Chefetage gelandet ist, schafften es, in der obersten Liga zu bleiben.
Dass Gut einen vermeintlich tiefrangigen und weniger glamourösen Job akzeptiert, hat wohl zwei Gründe.
Erstens ist Gut noch jung und will operativ arbeiten, zweitens kriegte er wohl keine besseren Offerten.
Für Gut spricht, dass er bereit ist, eine oder zwei Etagen weiter unten neu zu starten. Andere würden Berater werden, was meist nach mehr klingt, als es tatsächlich ist.
Eine Managerin der Swiss Prime Site bestätigte gestern Guts neuen Job bei der Immobilienfirma.
Gut selbst wollte sich nicht zu den Gründen seines Abgangs bei Blackrock und seinen Wechsel zur SPS äussern.
Dieser ist das Resultat eines engen Klüngels. Dort tummeln sich einflussreiche Leute aus dem Dunstkreis der Credit Suisse.
Im Zentrum steht Markus Graf, der langjährige Chef von Real Estate Asset Management der Grossbank (CS REAM).
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Graf galt im REAM der CS als Vater vieler Grossprojekte wie dem Zürcher Sihlcity-Shoppingzentrum, dem Business-Hotspot Prime Tower, dem Warenhaus Jelmoli und dem schlagzeilenträchtigen Stilli-Park in Davos.
Durch die hohen Investments in zwei- und dreistelliger Millionenhöhe hat sich Markus Graf den Ruf eines Immobilien-Königs der Schweiz erworben.
Parallel zu seinem Chefjob in der CS baute Graf die Swiss Prime Site auf. In Personalunion konnte Graf die Millionen der CS-Kunden den Immo-Investments der SPS zuführen.
Immo-King Graf und Asset-Shootingstar Gut lernten sich bei der Credit Suisse kennen. Gut stieg im Asset Management der CS vom Bond-Spezialisten zum Chef Institutionelle Kunden auf.
Gut und Graf waren beides Topshots im CS Asset Management, einem der „heissen“ Plätze der Finanzszene in den Nullerjahren.
2011 trennten sich die Wege. Gut kriegte die Chance, die Leitung von Blackrock Schweiz zu übernehmen, Graf bereitete seinen Absprung bei der Bank vor.
Seit 2013 ist Graf ausschliesslich für die SPS tätig. Die Doppelrolle, die zu einer einzigartigen Machtposition mit linker und rechter Tasche geführt hatte, war zu Ende.
Heute spielt das Duo wieder zusammen – nun ganz offiziell.
SPS-CEO Graf hat den gefallenen Blackrock-Star Gut zu sich geholt. Der Senior, der wenige Jahre vor der Pensionierung steht, gibt dem einstigen Junior die Chance zum Comeback.
Der Link geht über die Personalie hinaus. Blackrock ist mit gut 5 Prozent hinter der CS die zweitgrösste SPS-Aktionärin.
Dass Gut sich mit der Position eines besseren Sprechers zufrieden gibt, ist unwahrscheinlich. Eher könnte es sich um den Beginn des Generationenwechsels bei der SPS handeln.
Gut kennt das Geschäft des Anlegens. Als neuer Chef Investor Relations & Sales muss er die Aktie des Immobilien-Entwicklers an den Mann bringen.
Gelingt ihm das, dann empfiehlt sich Gut für den nächst höheren Job. Der wäre das Amt des CEOs der Swiss Prime Site.
Es wäre ein Happy-end der besonderen Sorte. Ziehvater Markus Graf würde das Steuer seinem Schützling Gut übergeben.
Dass Graf ein Meister in der Nachfolgeregelung ist, zeigte er schon bei der CS.
Mit Hilfe von CS-Strippenzieher Heinz Hofmann installierte er seine Schützlinge an einflussreichen Stellen.
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we’ll see, da es mehrere ziehväter und mehrere schützlinge zu geben scheint. ein jüngerer herr hofmann (war lange bei ubs) steht als ceo wincasa, welche seinerseits der sps gehört, wohl auch in den startlöchern und dürfte von einem älteren herr hofmann gepusht werden…
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Das hat der Gut doch gut gemacht. Von einem scharzen Felsen amerikanischer Herkunft zu einem schweizerischen Prime Site Provider. Ich sehe das als einen tollen Schritt vorwaerts!
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man kann auch alles schön reden…
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Haben wir schon saure Gurken Zeit?
Gestern das umständliche beschreiben eines absolut normalen Vorgehens eines neuen CEO’s (Ermotti), der neuen Wind bringt (was der Zürcher FDP_Filz in den letzten Jahren für Schaden angerichtet hat, ist ja nhinlänglich bekannt).
Heute diese belanglose Gschichtli, seitenfüllend für einen Jobwechsel!?-
…dazu noch Lobhudeleien….wen interessiert es schon, wo all die gefallenen, meist unfaehigen bankmanager unterkommen?
Seilschaften und Filz… -
LH muss man zu Gute halten, dass er auch solche Beiträge wie Ihren nicht zensiert… 😉
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Genau, was man ja von der ZKB nicht behaupten kann 😉
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LH muss man zu Gute halten, dass er auch solche Beiträge wie Ihren nicht zensiert... ;-)
Das hat der Gut doch gut gemacht. Von einem scharzen Felsen amerikanischer Herkunft zu einem schweizerischen Prime Site Provider. Ich…
Haben wir schon saure Gurken Zeit? Gestern das umständliche beschreiben eines absolut normalen Vorgehens eines neuen CEO's (Ermotti), der neuen…