Die Deutsche Bank war einst mit der englischen HSBC die mächtigste Auslandbank auf dem Schweizer Finanzplatz.
Jetzt hat sie in den Abbruch-Modus gewechselt. Soeben landeten die letzten Kundenberater vom Offshore-Team Lateinamerika in Zürich auf der Strasse. Schon zuvor war die Macht nach Genf verschoben worden.
Es ist der jüngste Höhepunkt in einer Reihe von Schliessungen und Reduktionen. Und noch lange nicht der letzte.
Laut einer Quelle ist das Aus für die nächste Equipe bereits beschlossene Sache. Treffen soll es Team Osteuropa mit Schwerpunkt Russland.
Dort sitzt noch gut eine Handvoll Private Banker im gläsernen Prime Tower in Boomtown Zürich-West.
Es handelt sich um die zurück gebliebenen Kundenberater der Equipe von Rolf Frehner, der seit einem Jahr eine Chefposition bei der Zürcher Vontobel innehat.
Wenn es auch sie trifft – das soll laut dem Insider bis Ende Jahr der Fall sein –, dann würden sie von der Bank vor die gleiche Wahl gestellt wie kürzlich ihre Kollegen für das südliche America.
Umzug nach Genf oder weg. Wer nicht will, der fliegt. Tschüss.
Ein Deutsche-Bank-Sprecher in Frankfurt betont, wie viel Sensibilität das Haus bei solchen Effizienzmassnahmen aufbringt. Das sei einem sehr wichtig.
Die Schliessung des Offshore-Desks Lateinamerika bestätigt der Mann in Frankfurt, der interimistisch die Pressearbeit für die Deutsche Bank Schweiz erledigt. Die alte Sprecherin ist weg.
Seine Stellungnahme möchte der Sprecher integral abgedruckt haben. Sie lautet:
„Die Deutsche Bank in der Schweiz optimiert ständig ihre Organisation. Zur Steigerung der Effizienz kann es auch zu Verlagerungen von Arbeitsplätzen und Geschäftsfeldern kommen. Dies bedeutet allerdings nicht den Abbau von Arbeitsplätzen oder gar das Beenden von bestimmten Geschäftsfeldern.“
Verlagerung statt Abbau, Kontinuität statt Abriss.
Betroffene schildern Anderes. „Die Deutsche Bank bricht in Zürich ihre Zelte im Private Banking ab“, sagen zwei Gesprächspartner unabhängig voneinander.
Übrig bleiben würden nur das Onshore-Team Schweiz (mit ein paar wenigen Beratern) und das Offshore-Team Deutschland mit rund 2 Dutzend Leuten. Der Rest würde in Genf konzentriert.
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Selbst im Rumpf-Zürich könnte das Management das Messer weiter ansetzen.
Alle Banken sehen die Zukunft in der Betreuung der Kunden vor Ort, also onshore. Warum also soll die von Skandalen und Wechseln in der Teppichetage gebeutelte Deutsche Bank sich einen luxuriösen Offshore-Horst in der Limmatstadt leisten?
Ins Abbruch-Bild passt die Aussage eines der beiden Insiders, wonach die DB-Spitze einen Geheimplan verabschiedet hätte. Im Schweizer Private Banking würden alle „Klein“-Kunden entfernt.
Die Grenze würde bei 10 Millionen Vermögen gezogen. Nur Kunden mit mehr Assets würden von der Deutschen in Zukunft noch aus Zürich – und wohl auch Genf – beraten.
Die scharfe Restrukturierung treibt die Deutsche Bank Schweiz an ihrem Ableger in Zürich in einen schweren Kostenstrudel.
Die teuren Büros im Prime Tower, die vor wenigen Jahren mit lautem Getöse und Euphorie bezogen worden waren, stehen teilweise leer.
Doch einfach wieder abrauschen, das kann die Deutsche Bank offenbar nicht. Einer der Insider spricht von Langfrist-Mietverträgen, welche die Deutsche Bank an die Luxusimmobilie binde.
Die Bank reagiert durch interne Verschiebungen. Das Investment Banking verschiebt sich mehr und mehr von der Innenstadt an die Peripherie in Zürich-West.
Bereits dort gelandet ist der umstrittene Gregor Guggisberg. Er könnte nun das ganze Schweizer Investment Banking der Deutschen Bank in den Prime Tower nachziehen.
Dann hätten die schlauen Trader das hippe Nest ganz für sich.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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@ Genau: Meine ich auch.
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Mir kommen die Tränlein über ach so viele arme Bänksterlein.
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Was isch, Ruedi?
Meinsch sigsch kreativ mit dim Uralt-Begriff „Bänksterlein“?
Häsch sooo vill müese liide wäge de böse Banke, gäll… -
mega lustig? au so nen frustrierte SP-Wähler?
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Genf wächst, Zürich schrumpft und Schwarzgeld fliesst ab, wo ist das Problem, wenn der Kundenservice (Performance, Beratung etc.) top ist? Wenn das nicht der Fall ist, dann profitieren die Kleinen, die hier besser sind. Markt statt Schlaraffenland, wollten dies nicht alle?
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Leider knapp daneben. Die Genfer Bankenwelt schrumpft schon seit längerem. Die eher lässige südländische Art der Abwicklung des Daily Business, welche in der genfer Bankenwelt betrieben wird, löste grösstenteils die Krise aus in welcher sich der heutige Finanzplatz Schweiz befindet. Rückwirkend über den Datendiebstahl beim Ableger der damals grössten Auslandsbank in Genf, welche zu den ganzen Hetzjagten wie auch der internationalen Prangerstellung der Banken in der Schweiz beitrug, sind bis heute noch keine größeren Veränderungen in dieser Region erfolgt,. Leidtragende sind die Konzerne, die sich mit grösstem Aufwand bemühen korrekt im Rahmen der gültigen internantionalen Gesetzgebung noch gewinnbringend zu wirtschaften, vergesse man nicht dass über 10% der Steuereinnahmen in der Schweiz durch Bankangestellte erfolgen, Aber Hauptsache leben nach dem Motto laisse faire, Es gibt auch normale Angestellte die nichts mit Kunden zu tun haben sondern bemüht sind die Administration wie auch die rechtlichen Bedingungen zu erfüllen, ein hoch auf die Kritiker, Bin gespannt zu sehen was eure Kommentare sein werden wenn wir auf einmal über 1 Mio, mehr Arbeitslose haben da der Finazplatz wie heute nicht mehr existiert, geschweige der Verlust eines der wirtschaftlichen Grundpfeiler der Schweiz, Bip adios
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Leider daneben, lieber Helveticus.
Der Text sagt, dass die DB ihr Business von Zürich nach Genf verlagert, in diesem Fall wächst Genf. Vielleicht gefällt den Kunden ja auch die südländische Art? Es macht wenig Sinn, den Niedergang auf das „Laissez-Faire“ in Genf zu schieben, oder waren all die CDs nicht voll mit Daten von Züricher Banken?
Und ja, die Arbeitsplätze verschwinden, wenn jetzt nicht schleunigst Service geboten wird. Denn im Wettbewerb muss man bestehen. DIe Grossbanken müssen da nicht die Gewinner sein.
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Das sind ja spannende news, die Deutsche will nur noch Key Client bzw UHNWI Kunden ab 10 Mio CHF!! Ich selber zähle mich zu diesem Kundenkreis, aber bevorzuge dann doch eine JP Morgan oder Pictet mit massgeschneiderten Produkten..
Die Privatkunden-Mandate der Deutschen Abbruch Bank (zu deren Verkauf die Deutsche Verkäufer „genötigt“ werden) generieren keine aussergewöhnlichen Renditen und kosten inkl. aller versteckten Kosten (!) ca. 2% Gebühren p.a. (!) – d.h. für einen 10 Mio CHF-Kunde macht das mind. 200’000 CHF Gebühren p.a.- na klar will die Deutsche jetzt nur noch > 10 Mio.-Kunden, da sie mit jedem dieser Kunden mit so einem Privatkunden-Mandat mindestens 200’000 CHF und damit ein RM Fixgehalt verdient.. Nach Inflation, den Kosten und fast Negativzinsen muss ich erstmal mindestens 4-4,5% p.a. kontinuierlich verdienen, damit wenigsten Vermögenserhalt gewährleistet ist.. Aus Sicht der Deutschen Bank ist das Säbelrassen und Entlassen jedenfalls ein sehr kluger Schachzug, da sich die Teppichetage die „gesparten“ Kosten der ganzen kleinen gefeuerten Ex-Offshore RM-Schar nun in Zukunft auf ihre opulenten Boni selber draufschlagen kann (Bizzozero Marco, Kahl Carsten etc.)..-
Welcher Kunde mit über 10 Mio CHF Vermögen ist heutzutage noch bereit 2 % an Bank-Gebühren zu bezahlen ? Ich glaube kaum, dass die skandalträchtige und schwach eigenfinanzierte Deutsche Bank solche Gebühren bei den grossen Kunden durchbringt. Alles Luftschlösser der Arroganz, wie gehabt.
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..Rückzug aus Lateinamerika..
Südamerika ist ein heisses Pflaster geworden für die
Akquisition/Betreuung von Schwarzgeld.
Kundenberater/Vermögensverwalter sollten nicht mehr dorthin reisen, um bei Steuerhinterziehung bzw. Steuerbetrug behilflich zu sein.
Finanzpolizei und Gefängnisse sind martialisch! -
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Die längst erkannte Schlussfolgerung ist, dass die stetig steigenden, enorm hohen Kosten innerhalb der Bank(en) gestützt auf die ständig steigenden Vorschriften und Abklärungen, aber nicht nur, gepaart mit massiven Ertragsminderungen zu solchen Massnahmen führen. Alternative dazu, um die Kosten grossflächig aufzufangen wäre, in den oberen und obersten Etagen richtig reine machen und den einen oder anderen nutzlosen Bänkler vor die Türe stellen. Den übrig bleibenden Bänklern, die Spesenlimite massiv kürzen und auf jeden Fall, ihre wöchentlichen Arbeitszeiten anheben. Die Hoffnung ist noch nicht verloren, dass dies eintritt- erste Anfängen werden ja in der Schweiz schon zu diesem Thema umgesetzt!
Die Zeiten von unbegrenzten Umschichtungen und Courtagen Ertragshandlungen sind längst vorbei. Fast täglich spriesst da und dort eine Online Bank aus dem Gebüsch- und mit dem Gangstergeld aus den Ostblockstaaten insbesondere Russland, ist es auch vorbei!
Unbestritten ist ja auch, dass sich die Politik faktisch durch die geschichtsträchtigen Handlungen der amtierenden Widmer-Schlumpf, global den Ertragsast auf dem sie sitzen, selbst abgesägt hat. In diesem Zusammenhang muss man einfach wissen, dass das Geld eine Hure ist und nie schläft! Daher wandert das Geld ja auch ab. Bundesbern muss durch immer neue Abzocker Gesetze den Bürger ja auch mehr ausquetschen- und das auf multiplen Ebenen. Tu das, von dem du etwas verstehst und lass Andere das tun, von dem du nichts verstehst!-
Wie ihr strukturloses und komplett kompetenzbefreite Geschwurbel belegt – wo Sie u.a. die Wurzeln aller durch Sie scharfsinnig erkannter Übel in ‚Spesenlimiten und Arbeitszeiten der Bänkler‘ orten… LOL – sollten Sie folglich das Denken und noch darüber Schreiben Andern überlassen!
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Nun denn, Du namenloser @Vize….. Schreibender;
(2. September 2015 / 13:06)
Du bist herzlich eingeladen uns Allen da draussen glaubhaft zu erklären, was all die Bänkler da oben so alles treiben und bewerkstelligen, den lieben langen Tag. Geh ich golfen, wer ist anzutreffen? sehr viele Bänkler. Geh ich in’s Globe, dasselbe Bild. Halte ich mich aus nicht näher zu beleuchtenden Gründen im Rive Gauche auf, so hat es egal zu welcher Zeit, überproportional viele sogenannte Bänkler. Nur kleine Wichte machen so einen Wind und gut möglich, dass genau Du einer dieser Bänkler eben bist.
Mir hat mal irgendjemand gesagt; vertraue überhaupt keinem Bänkler und keinem Autohändler und keinem Pferdehändler- folgst du diesem Rat, hat du 95% Sicherheit.
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@Mike. Bitte meinen Dank an die Finanzministerin miteinbeziehen: Tja, und diese sollte ihn weiterleiten an die SP, mit deren Stimmen sie sich dank ihrer tiefen Kniebeugen Richtung Uncle Sam im Sattel halten konnte…
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.. wenigstens haben Sie einen guten Head of HR, der das ganze wieder „regelt“…
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Danke Eveline Widmer-Schlumpf. Danke FDP und CVP. Mit der unheilligen Koalition mit der SP haben diese Gutmenschen den über jahrzehnte florierenden Finanzplatz Schweiz in Kürze ruiniert. Eingeknickt und immer im vorauseilender Gehorsam es insbesondere der EU recht zu machen. Während so zehntausende Stellen vernichtet wurden wird gleichzeitig die uneingeschränkte Zuwanderung von „Fachkräften“ (= Zugang und Konkurenzdruck von 550 Mio. EU Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt CH) wie auch die Bilateralen als heiliger Gral dem dummen Stimmvolk verkauft. Wann wehrt ihr euch?
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@Mike: OK, auch die Politik trifft eine Schuld. Es ist aber doch festzuhalten, dass die Banken Kunden und Mitarbeiter verraten haben. Gier trieb das untauglich gewordene Geschäftsmodell an.
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@Miller
Danke für den aufschlussreichen Geschichtsuntericht inklusive verkürzter Interpretation.
Eine Frage bleibt im Post jedoch offen – war Bradley Birkenfeld bei der FDP oder bei der CVP?
Oder hat Herve Falciani (ex-HSBC) etwa BDP gewählt?Nur so wegen Orientierung für das wehrhafte Stimmvolk an welches appelliert wird.
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Das Gier Geschäftsmodell hat ausgedient. Das merken fast alle Banken, die dieses praktiziert haben. Außerdem ist die Akzeptanz für solch unsolides und größenwahnsinniges Verhalten in der Bevölkerung zurückgegangen. Jemand sagt, dass er als Manager bei einer Bank arbeitetet oder noch schlimmer, dass er Investmentbanker ist. Der erste Reflex und Gedanke von normalen Menschen ist Ausbeuter, Blutsauger,Gierschlund.
Dass jetzt Deutsche Bank, Credit Suisse (eine Firma, die von sich selber sagt, dass sie kriminell ist) und UBS Stellen abbauen,ist nicht schlimm. -
Mike, als Dank werden wir Dir den Schlüssel zu Christoph’s private rest room in der Zentrale senden.
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Wenn Sie im wirklichen Leben nicht Michael Müller heissen, gehören Sie ebenfalls zu diesen dahergelaufenen „Fachkräften“, gegen welche es sich angeblich zu wehren gilt… – mal abgesehen davon, dass Sie sich Ihren ideologisch verkümmerten BS und darauf basierenden Gedächtnisverlust irgendwohin… ja genau.
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Mike: und Frau Widmer-Schlumpf wundert sich, warum die Steuereinnahmen bereits im Jahr 2014 um über 2 Mrd CHF tiefer ausgefallen sind als geplant. Sie kann es sich nicht erklären oder besser gesagt, sie könnte schon aber sie will es nicht, denn es wäre das Eingeständnis, dass vor allem auch der Finanzplatz (alle Mitarbeiter, die Banken selber usw.) halt einfach viel weniger Steuern abliefern als früher. Das wenig Erfreuliche an der Minimierung des Finanzplatzes CH durch EWS, die SP/Grünen sowie Teilen der CVP und FDP ist, dass die Steuereinnahmen vom Finanzplatz noch viel mehr sinken werden in der Zukunft. Schaut also genau hin, welche Köpfe und Parteien ihr im Oktober wählen wollt, wenn Ihr keine massiven Steuererhöhungen in den nächsten Jahren erleben wollt. Uebrigens bin ich letzthin hochqualifizierten ausländischen Fachkräften im Gerüstbau, im Restaurant und im Verkauf von Kleidern begegnet. Ich habe mich dabei gefragt, warum die soviel besser ausgebildet sein sollen als wir CH. Vielleicht kann mir das eines Tages ein Bundesrat wirklich erklären. Im Moment habe ich es nämlich noch nicht verstanden !
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Danke Eveline Widmer-Schlumpf. Danke FDP und CVP. Mit der unheilligen Koalition mit der SP haben diese Gutmenschen den über jahrzehnte…
@Mike: OK, auch die Politik trifft eine Schuld. Es ist aber doch festzuhalten, dass die Banken Kunden und Mitarbeiter verraten…
.. wenigstens haben Sie einen guten Head of HR, der das ganze wieder "regelt"...