Die grösste Kantonalbank des Landes, die eine Garantie des Steuerzahlers besitzt, verschickt in diesen Tagen ultimative Drohbriefe.
„Letzte Mahnung: Bitte lösen Sie Ihr Schrankfach in der Filiale Herrliberg auf!“, steht da im Fall eines Kunden einer ZKB-Filiale, die geschlossen wird.
Nicht nur mit dem infantilen Ausrufezeichen am Satzende vergreift sich die ZKB im Ton.
Auch der Inhalt der Schreiben an viele treue ZKB-Kunden wirft Fragen zur Professionalität der Staatsbank und ihren Chefs auf.
Das Institut, das 5’000 Mitarbeiter beschäftigt und dem Volk von Zürich gehört, tritt nämlich wie eine Inkasso-Haifisch-Firma auf, welche säumige Kleinkredit-Kunden einschüchtert.
Das tönt so:
„Falls Sie Ihr Schrankfach bis zum (16. Oktober) nicht aufgelöst haben, müssen wir Ihnen das Fach per 30. Oktober 2015 kündigen und unter notarieller Aufsicht aufbrechen lassen.“
Mit Stemmeisen und Diamantbohrer direkt in den Ehevertrag oder den Picasso des Kunden – verfasst in Fettschrift, damit beim Betroffenen keine Zweifel an der Entschlossenheit aufkommen.
Das dicke Ende folgt erst noch. „Die Kosten von ca. 1’200.- CHF werden wir Ihnen (…) weiterverrechnen“, steht da. Eine Summe in starkem Kontrast zu den Sparzinsen der Bank.
Bei der ZKB spielt man das Schreiben herunter. Es wird auf einen mehrstufigen Prozess verwiesen. Beim zitierten Brief handle es sich halt um die letzte Aufforderung in einer Reihe von Mitteilungen.
Courant normal, findet man also an der Bahnhofstrasse.
Wenn schon, dann müsste es heissen: C’est le ton qui fait la musique. Bei der ZKB haben die Zuständigen dafür offenbar das Gehör verloren.
Der Stil bei der Kantonalbank, die sich gerne als soziale Alternative zu den ruppigen Grossbanken gibt, werden Kunden und Mitarbeiter vor den Kopf gestossen.
Langjährige treue Privatkunden in Herrliberg, dem Wohnort von SVP-Übervater Christoph Blocher und eine der wohlhabensten Gemeinden der Schweiz, zuvorkommend auf die Änderung hinweisen?
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Fehlanzeige. Stattdessen verschickt die ZKB Massen-Marschbefehle. „Bis zum heutigen Zeitpunkt haben Sie Ihr Schrankfach noch nicht aufgegeben“, heisst es da.
Bumm. Peng. Krach.
Schrankfachkunden zahlten jahrelang viel Miete für ihr Depot. Vor allem ab der Finanzkrise von 2008, als massenhaft Kunden Gold bei der Staatsbank horteten, verdiente die ZKB gutes Geld.
Nun soll die Klientel froh sein, wenn sie ihre Wertsachen bei einer anderen ZKB-Filiale deponieren darf.
Für die Räumung des alten Schrankfaches gilt übrigens Öffnungszeit 14.30 bis 17.30 Uhr.
Ein Kundenservice wie in der einstigen DDR. Umgekehrt kennt die Spitze der Bank kaum Grenzen beim eigenen Reibach.
Der Chef des Privat Bankings der ZKB, Christoph Weber, fährt bei Kunden im Aston Martin vor. Damit erweckt Weber den Eindruck eines Bonus-Neureichen, der von Kunden-Gebühren profitiert.
Mitarbeiter, die von Bord gehen, werden ein letztes Mal geplagt. Kündigungen der übernommen Assetmanagerin Swisscanto werden genutzt, um diesen den Bonus um 40 Prozent zu schmälern.
Dabei hatten die ZKB-Oberen allen Swisscanto-Angestellten im letzten Herbst, als eine Abgangswelle drohte, mindestens den gleichen Bonus wie im Vorjahr versprochen.
Am gravierendsten ist der Fall von Rainer A. Nach 30 Jahren ZKB servierte die Bank den Kundenberater des Ablegers Meilen an der Goldküste kalt ab.
Der Vorgesetzte eröffnete A. eines Abends, dass er ihn nicht mehr benötige. Sein Nachfolger würde am nächsten Tag übernehmen, er könne sich jetzt noch schnell von seinen Kunden verabschieden.
Wenige Monate später erlag A. einem Herzinfarkt, als er sich – wohl das erste Mal in seinem Leben – extern bewarb.
Dem Begräbnis blieb sein oberster Chef, Aston-Martin-Pilot Weber, fern.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gratulation, wir sind hier definitiv auf dem Niveau von Blick und Blick am Abend angelangt! Dachte eigentlich dass hier sachlich über Geschehnisse berichtet wird, aber Fehlanzeige. Es zählt lediglich wer welches Auto fährt, und warum. Herr LH, das war flach ganz flacher, nein, schon fast unterirdisch schlechter Journalismus.
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Über Jahrzehnte wurde die Institution Bank mit Sicherheit, Vertrauen, Verlässlichkeit etc. hochgepriesen und gleichgesetzt. Der vorliegende Artikel ist ein Beispiel mehr dafür, dass dem nicht mehr so ist.
Mit der treuhänderischen Aufbewahrung gibt es auch private Anbieter, welche das für die Bank anscheinend unrentable Geschäft der sicheren Aufbewahrung gerne zur Verfügung stellen.Herzlich willkommen bei:
… Dokumente in Sicherheit.
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So etwas habe ich noch nie gehört! Vor vielen Jahren hat meine Bank mit einer anderen fusioniert. Die Schrankfächer sind ganz einfach in den Keller der neuen Bank gezügelt worden. Ich bin da nur so nebenbei informiert worden. Im Falle der ZKB hätte man die Kunden doch auch informieren können, dass die Schrankfächer gezügelt werden. Einmal mehr zeigt sich die Anstandslosigkeit der ZKB.
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Ganz offensichtlich, dass nicht nur bei Raiffeisen, sondern auch bei der ZKB auf IP regelmässig PR-Schreiberlinge zum Einsatz kommen, um hier leicht durchschaubare Kommentare zu placieren.
Die früheren PR-Stars Aloys Hirzel und Klaus Stöhlker haben sich doch schon in den 1980er-Jahren nicht leiden können und warum gehen sie (in der Zwischenzeit ca. Mitte 70) nicht endlich einmal in Pension…?
P.S. Anlässlich einer Ehescheidung hatte meine ex-Frau mich im Verdacht, dass ich in einem Banksafe an der Bahnhofstrasse 45 (welche jetzt umgebaut wird) eheliches Vermögen verheimliche. Obwohl ich dem Gericht mitteilte, dass der Safe leer sei, ging es nur wenige Tage und die UBS hatte zusammen mit einem Notar den Safe geöffnet und ebenfalls festgestellt, dass dieser leer war. Nix da von aufbrechen usw.! – Kannn mich jedoch nicht mehr genau erinnern, ob ich die Safeschlüssel bei der Bank deponiert hatte, was sehr oft der Fall ist.
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Kann den Artikel nicht nachvollziehen. Rein rechtlich darf die Bank dem Kunden das Schliessfach jederzeit künden (siehe AGB). Meist werden die Kunden in einem Schreiben plus zwei Remindern, die in einem Zeitraum von rund 6 Monaten und im Abstand von je 2 Monaten verschickt werden, aufgefordert, das Schliessfach zu leeren. Kommt ab und zu vor, wenn eine Filiale umzieht, und am neuen Ort keine Tresorfächer mehr zu Verfügung stehen. Es gibt Kunden, die ein halbes Jahr lang keine Anstalten machen, ihr Fach zu leeren. Irgendwann wird dann halt der Ton und der Inhalt etwas drastischer. Aber auch das finde ich nicht daneben. Läuft auch bei anderen Banken gleich. Dazu finde ich die Verbindung zum Todesfall völlig an den Haaren herbeigezogen. Lieber Herr Hässig, mit dem Verweis auf Automarken irgendwelcher Führungsleute der zitierten Bank – das ist mir schon mehrmals aufgefallen in letzter Zeit – diskreditieren Sie sich eigentlich selber. Das hat nun echt nichts mit der Schliessung der Tresorfächer zu tun. Bitte beim Thema bleiben!
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Eine schöne Case study, wie Kampagne und Gegenkampagne läuft: Hier ist zu erkennen, dass die ZKB eine Agentur wie Hirzel, Nef, Schmid oder sonstige Advocacy Agentur mandatiert hat, um mit Kommentaren systematisch auf solche Artikel zu reagieren. – Was am Artikel wahr, richtig, relevant oder falsch, unlogisch etc ist, spielt gar keine Rolle. Ernst wird er genommen und seine Message platziert er auch.
Werteverfall an jeder Ecke und jedem Ende: beim Schreiber, den erwähnten Exponenten der Bank und den Akteuren um diesen Artikel und die Kommentare… Reality!-
Richtig bemerkt „Lateral Thinking“! Ganz klar, dass hier „Paul Müller“, „Hans-Günter“, „Der Rückbauer“, „Kopfschüttel“ und „Amy“ von der ZKB beauftragt wurden, Gegensteuer zu geben… Cool gemacht Herr Scholl: nur weiter so!
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@ex-ZKBler
So ein Schwachsinn! Falls es so wäre, sollte ich bei Scholl mit der Gichthand vorsprechen und einen Obulus einfordern. -
ex-ZKBler: Sie lügen. Ich bin bereit, mich mit Ihnen bilateral auseinanderzusetzen. Geben Sie LH Ihre E-Mailadresse, die meine hat er ja.
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@ex-ZKBler
Sie scheinen wohl sehr frustriert zu sein und sehen hinter jedem Kommentarschreiber einen Troll. Bedaure ich bin weder angestellt noch bezahlt um Kommentare abzugeben. Lege lediglich meine Sicht der Dinge dar. Punktum.
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Wie auch bei anderen Banken ist der Briefstil in den letzten Jahren nicht besser geworden. Beim erwähnten Brief fehlt noch folgendes:
Beilage: ein Revolver, Kranz folgt. -
Aeusserst schwacher Artikel in dem jeder etwas abbekommt, wieso eigentlich? Neid, Missgunst, Rache?
Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Kunden nicht lange im voraus über die Schliessung informiert wurden und höflich gebeten wurden, ihr Schrankfach aufzuheben. Dass bei dieser Gelegenheit auch die Möglichkeit von Schliessfächern in umliegenden Filialen offeriert worden sind – von dem gehe ich aus. Wenn der Kunde auch nach x-Kontakten nichts unternimmt finde ich den letzten Brief absolut verständlich – irgendwann muss man Klartext reden. Wenn dies nun LH als Vorwand für eine seiner „Abreibungen“ der ZKB und deren Kader nimmt, ist das wirklich nur „Blick-Journalismus“.
Ich verfolge den Blog seit mehreren Jahren und muss leider feststellen, dass das Niveau dramatisch gesunken ist – schade. -
Wieso sollen das Diktatoren Methoden sein? Und was ist daran verwerflich, das es 1200 CHF kostet? Und genauso das Schreiben? Wer nicht lesen kann, muss halt mit den Konsequenzen leben. Oder bezahlen die Schrankfachmieter dann den Mietzins für eine geschlossene Filiale?
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Ich denke es geht hierbei darum aufzuzeigen zu was sich die ZKB entwickelt hat. Ich wünschte mir eine Staatsbank mit mehr Professionalität, Sozialem Bewusstsein (Nicht nur Gewinn dem Staat abliefern) und etwas bescheidenerem Auftreten. Aston Martin für ZKB Führung??? Sorry solche kenne ich noch von meiner CS Zeit. Viel Show ansonsten wenig Anderes vorhanden. ZKB gehört dem Kanton und nicht dem Management der ZKB.
Story ist nicht dünn wie es einige hier drin behaupten.
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Moooment – ich kann mir vorstellen, dass die ZKB dem Kunden vor dem letzten, ultimativen Schreiben xmal den Bauch gekrault und wimmernd um die Aufhebung des Faches ersucht hat. Die Bank spricht ja von einem „mehrstufigen Prozess“. Hierüber wird nichts geschrieben.
Könnte es sein, lieber LH, dass Sie hier über das Ziel hinausgeschossen haben? -
Auszug aus der Bankrechnung:-Besuch bei Ihnen an Ihrem Zuhause, mit der Feststellung Sie sind tot – CHF 200.
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Stand im Schreiben, dass die Kunden ein anderes Schliessfach bekämen? Wenn ja, zu welchen Kosten? Hat sich der Kunde danach erkundigt?
Ich kenne auch Fälle, wo Affluent Clients gekündigt wurden, sodass (U)HNWI die Fächer bekommen können…
Wer weiss mehr?
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Ganz dünne Story.
Ich frage mich um was es wirklich geht:
Aston Martin Fahrer Christoph Weber, den Swisscanto-Deal oder um den Fall von Rainer A.?Für mich sieht die journalistische Leistung von LH wie ein Bewerbungsschreiben für den Blick am Abend aus.
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Als Mörder, Steuerbetrüger usw. konnte ich jahrelang ein Tresorfach bei der ZKB mieten. Darin konnte ich meine wertvollen Schätze deponieren ohne diese natürlich im Heimatland zu versteuern. Auf die vielen Schreiben habe ich natürlich nicht reagiert und frage mich, wieso ich auf einmal alles in einem privaten Tresor lagern sollte.
Ich fordere die Schweizer Regierung auf, die CH-Banken zurückzupfeifen und mich weiter gewähren zu lassen. -
Wenn man den Artikel liest, dann stellt sich nur noch eine Frage. Wie hoch ist die Qualität in den Artikeln von Herrn Hässig, die zumindest einen besseren Anschein liefern.
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Normalerweise finde ich eure Artikel provokativ amüsant. Eine andere Art von ‚Rosa Presse‘ eben, auf die Finanzbranche angepasst.
Aber diesmal nicht.
Es ist ganz einfach. Der Kunde zahlt für eine Dienstleistung. Diese DL wird nun gestrichen, was ja auch gutes Recht des Dienstleisters ist. Da keine DL mehr vorhanden, keine Zahlung mehr benötigt = kein Anspruch mehr. Wo liegt das Problem? Die sollen doch ihre Sachen holen und Punkt. Und nicht 1000 Mal höflichst nett und liebenswürdig darum gebeten werden. Der Kunde ist seinerseits ja auch genauso fordernd, wenn er etwas will. Teilweise in einer sehr viel härteren Tonalität.
Der weitere Verlauf des Artikels finde ich unmöglich! Was soll das? Es hat nix zu tun mit der Thematik. Diesmal habt ihr euch, liebe Schreiberlinge und Redakteure, in Ton, Inhalt und Stil vergriffen. Ist gerade Ferien und nicht viel los, dass ihr auf solche Methoden zurück greifen müsst?
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Da wird man sogar in Moskau weit anständiger bedient.
In Herrliberg fehlt nur noch: „Bei Nichteinhalten des Termins werden Sie polizeilich (in Handschellen) abgeholt“. Dafür ohne Ausruf-Zeichen -:)
Ich vermute stark, hier wird der nächste Tatort gedreht, mit Weber in der Haupt-Rolle ………
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Herzlich Willkommen bei Raiffeisen: http://www.raiffeisen.ch/raiffeisen/internet/rb0027.nsf/sitzcode/1481/?OpenDocument
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Also ich verstehe die ZKB gut. Auch hier gilt die Gauss’sche Normalverteilung, d.h. es gibt immer x Personen auf 100, welche auf nette und höfliche Erinnerungen, Aufforderungen und Mahnungen grundsätzlich nicht reagieren. Bei denen klappt’s dann (vielleicht) mit der Holzhammer-Methode – und schlussendlich bleiben dann noch 2 von 100, denen auch dies egal ist. (… und dann gibts noch diejenigen, die auf diverse Anrufe und mehrere Schreiben nicht ragieren und dafür Herrn L. Hässig eine Story liefern.)
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Evident, dass in diesem Artikel wesentliche Elemente des Gesamtbildes fehlen. Anstatt Platz mit Ausdrücken wie: (1) „Diktator-Manier“ (2) „DDR“ (3) „Herrliberg, dem Wohnort von SVP-Übervater Christoph Blocher“ zu füllen …. schreiben Sie einfach, nüchtern, ohne Zeit- & Platzverschwendung für nichtssagende Seitenhiebe, dafür mit vollständiger Information.
So etwas habe ich noch nie gehört! Vor vielen Jahren hat meine Bank mit einer anderen fusioniert. Die Schrankfächer sind…
Evident, dass in diesem Artikel wesentliche Elemente des Gesamtbildes fehlen. Anstatt Platz mit Ausdrücken wie: (1) "Diktator-Manier" (2) "DDR" (3)…
Also ich verstehe die ZKB gut. Auch hier gilt die Gauss'sche Normalverteilung, d.h. es gibt immer x Personen auf 100,…