Francisco „Ferrari“ Fernandez wollte zu viel. Sein Deutschland-Feldzug wird zum Desaster mit unabsehbaren Folgen.
Die Schuld liegt bei Fernandez. Er lieferte statt Swiss Quality einen Pfusch sondergleichen ab.
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Die Folgen sind dramatisch. Nicht nur springt die BHF Bank als zentrale Kundin für die Eroberung des Markts Deutschland ab, wie die Avaloq diese Woche nach einer Anfrage bestätigen musste.
Auch gibt es rechtliche Scharmützel, die teuer werden können.
Zunächst wollen freischaffende Informatiker auf ihre Vermittler rechtlich losgehen. Diese Vermittler organisierten die Programmierer im Auftrag der Avaloq Deutschland.
Sie müssten dann bei einer Niederlage vor Gericht ihrerseits auf die Avaloq losgehen, wenn sie sich schadlos halten wollen.
Ob das passiert oder ob die Vermittler die Beziehung zur Avaloq nicht aufs Spiel setzen wollen, bleibt abzuwarten.
Sicher ist, dass die rechtliche Welle die Avaloq bereits erfasst hat. So verlangt die Firma derzeit von den selbstständigen Programmierern und sonstigen IT-Spezialisten im Projekt BHF sogenannte „Tätigkeitsprotokolle“.
Damit sollen diese beweisen, was sie tatsächlich für das gescheiterte BHF-Avaloq-Kind geleistet haben.
Die Avaloq-Chefs pochen auf etwas, das sie selbst in diesem Debakel kaum je geleistet haben: saubere Arbeit.
Im Gegenteil: Der zuständige Projektleiter, ein Avaloq-Schlachtross und -Statthalter von „Kaiser“ Fernandez in Berlin sei offenbar jeweils wenig vorbereitet in wichtige Sitzungen mit Kundin BHF und den externen Programmierern gekommen.
„Er suchte den Fehler nie bei sich selbst“, sagt ein Involvierter, „dabei war er es, der die Arbeit kaum richtig gemacht hat.“
Die Vorwürfe wiegen schwer: Keine sauberen Service-Level-Agreements, welche die Arbeitsteilung zwischen Lieferantin Avaloq und Kundin BHF Bank präzis definieren sollten.
Keine umfassenden Handbücher für die Avaloq-Software, welche es der BHF und den Programmierern erlaubt hätten, die Schnittstellen und andere technische Vorgaben umzusetzen.
Keine klaren Termine, bis wann entscheidende Teile für das Live-Gehen fertig programmiert sein müssten.
Dabei war das BHF-Projekt keine kleine Klitsche für die Schweizer Avaloq, die sich mit ihrer Software und den angehängten Betriebszentren nichts weniger als die Eroberung der Bankenwelt auf die Fahnen geschrieben hat.
Es seien 70 oder noch mehr externe IT-Spezialisten für das Projekt tätig gewesen, sagt die Quelle. Der Gesprächspartner geht nun mit seinem Anwalt auf den Vermittler los.
„Die Schuld liegt eindeutig bei den Schweizern“, sagt er. „Avaloq hat gepfuscht.“
Seit Frühling sei klar gewesen, dass sich Kundin BHF und die Avaloq in den Haaren liegen würden. Doch statt die Differenzen durch konstruktive Lösungen zu bereinigen, habe es Schuldvorwürfe an die Adresse der Bankleute und die Programmierer gegeben.
Die Avaloq-Zentrale in Zürich verkündete in dieser Phase weiter Erfolgsmeldungen. Von einer Klage und schweren Differenzen mit der BHF wisse man nichts, meinte eine Avaloq-Sprecherin nach einer ersten Anfrage noch vor Monatsfrist.
Kurz danach musste die Firma dann allerdings zugeben, dass das Projekt auf Eis gelegt worden ist. Und diese Woche folgte nun das Ende.
Doch auch jetzt sucht die Avaloq nach anderen Gründen, als dass sie zu eigenen Fehlern stehen und die Verantwortung dafür übernehmen würde.
„Die neue Eigentümerin der BHF-BANK, die Firma Oddo & Cie, hat sich aufgrund einer strategischen Neuausrichtung entschieden, trotz weit fortgeschrittener Implementierung die Avaloq Banking Suite bei der BHF-BANK nicht einzuführen“, sagte eine Sprecherin der Avaloq.
Und weiter: „Oddo & Cie stellt die Avaloq Banking Suite als Lösung nicht in Frage, sondern hat die Prioritäten für die BHF-BANK anders gesetzt.“
Nicht wir sind das Problem, sondern die Kundin. Sie will halt plötzlich etwas Anderes.
Gleich argumentierte die Avaloq im Fall der Luzerner Kantonalbank. Als deren neues Frontsystem mit E-Banking wochenlang versagt, meinte die Avaloq, sie habe alles richtig gemacht.
Das Debakel in Deutschland mit der BHF Bank zieht möglicherweise Kreise. Die nächste Bank könnte statt auf- bereits wieder abspringen.
Gerüchteweise heisst es jedenfalls, die Apothekerbank, kurz Apo Bank, wechsle nicht zur Avaloq, wie dies kürzlich als Möglichkeit verkündet wurde.
Eine Sprecherin der Fiducia, welche die Apo Bank heute betreut, bestätigt auf Anfrage, dass die Kundenbeziehung zur Apo Bank weiterhin bestehe.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Katastrofe und nun dies?…ApoBank entscheidet sich für Avaloq
http://www.inside-it.ch/articles/49003 -
Laaangweilig
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Von Avaloq hört man nur noch Pleiten, Pech und Pannen. Sowohl die internationale Expansion als auch die neuen (Front-) Produkte sind wohl gescheitert.
Immerhin kommt die Wahrheit jetzt ans Licht. Lügen haben kurze Beine…
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Raiffeisen-Arizon, Luzerner KB, Rothschild, BHF. Und vermutlich gibt es noch diverse weitere Fälle, die noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Mir macht diese Entwicklung Sorgen für die Finanzmarktstabilität. Aber die Finma wird wohl nicht mal wissen, was ein Kernbanksystem ist, geschweige denn das Risiko, welches bei diesen Anbietern konzentriert ist. -
Diese Apotheker-Bank hat ja erst einen Letter of Intent o.ä. unterschrieben.
Bedrohlich wird es für Avaloq, wenn neben BHF auch noch Julius Baer Deutschland die Zusammenarbeit beendet.
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Ja sieh mal an um wen es heute wieder mal geht. Francisco „Ferr… MOMENT MAL LUKAS. Diese Übernamen sind mein Job! Pfui Lukas, aus! Überlass das dem Du Pont!
Also wie ich sagte, heute geht’s wieder mal um die das Softwarekit „Meine erste Bankensoftware“ vom Lego Informatics Ableger Avaschrott. Geleitet wird das Unternehmen von Francisco „Blutegel“ Fernandez, der nicht nur wegen dem sich direkt über seiner Oberlippe festgesaugten gleichnamigen Parasiten so heisst, sondern auch wegen der Lizenzen Philosophie seiner Firma. Doch news gibt es keine zum Thema zu lesen. Oder? Wenn sich etwas zigfach wiederholt, kann es wirklich als news bezeichnet werden? Wenn ich bei Christie’s mit meiner Shopping Spree mal wieder sämtliche Rekorde breche, hört man ja auch nichts mehr. Oder auch dass mir Vermeer’s Konzert zusammen mit Raffis Portrait of a Young man in den Whirlpool gefallen ist, hat auch keiner Mitbekommen. Jan Van Eyck’s Richter gilt laut den Medien auch noch als „Verschwunden“, aber ich hab das Teil ja aufgetrieben und längst zurückgegeben. Dass ich mich in der Mitte mit nem Marker reinskizziert habe, wäre doch wirklich Grund für News gewesen?
Nun ja, wie dem auch sei. No news day, immerhin besser als die letzten paar Tage. Gähn. So muss jetzt los, Gabriella ruft, sie probiert gerade den Ozelot-Schneefuchs Mantel an, den ich ihr geschenkt habe. Und keine Bange: Die Tiere sind alle aus Bodenhaltung, es ist 100% Freilandpelz. Hab sogar ein paar von diesen nervigen Katzen beim letzten Trinidad Trip selber geschossen. Hat aber nur für einen Knopfbezug gereicht, hätte wohl auf unseren Guide hören sollen, der „nonono“ gerufen hat, als ich meine M82 zusammengeschraubt habe.
Marcel Du Pont – Begeisterter Milliardär, Romantiker, Vorbild
PS: Ihr seid so viel Wert wie ein Pinchrunner ohne Füsse.
PPS: https://www.facebook.com/marcel.dupont.9849-
@MDP: das Niveau der Sprache, die Originalität des Inhalts und die Finesse des Humors hat in letzter Zeit enorm gelitten – nicht von LH sondern von Ihnen. Es ist wie immer: wenn etwas nur aufgesetzt ist und Talent vorgespielt ist, dann hält man das nicht durch. Gilt geradezu exemplarisch für Sie, lieber MDP. Langweilen Sie uns doch lieber nur noch dann, wenn Sie wirklich Zeit hatten, den ganzen Tag am Text zu feilen. Sonst wird das nichts hier und Sie müssen sich eine neue Spielwiese suchen.
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ah, herrn hässigs fachgebiet: klagen. mit prozessen kennt er sich ja aus.
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Was die SQL-Bastler für ein GZSZ-Theater abspielen, interessiert am Paradeplatz auf gut Züridüütsch „kän Schwanz“.
Raiffeisen-Arizon, Luzerner KB, Rothschild, BHF. Und vermutlich gibt es noch diverse weitere Fälle, die noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt…
Was die SQL-Bastler für ein GZSZ-Theater abspielen, interessiert am Paradeplatz auf gut Züridüütsch "kän Schwanz".
ah, herrn hässigs fachgebiet: klagen. mit prozessen kennt er sich ja aus.