Der gefährliche Türkenfall der Credit Suisse erhält neue Dimensionen. Es gibt einen Link zur Genfer Credit Europe Bank.
Dort ist Wegelin-Partner Otto Bruderer seit Jahren Vizepräsident. Bruderers Weggefährte Konrad Hummler war ebenfalls bis 2011 bei der Credit Europe Bank.
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Bei der Handelsbank, die Finanzierungen macht, tauchte um die Jahrtausendwende ein türkischer Kundenberater namens U. A. auf. A. ging später zur CS und machte sich 2008 selbstständig.
Nun ist A. einer der Hauptangeklagten eines riesigen Betrugsverfahrens der Genfer Strafbehörden. Die SonntagsZeitung berichtete kürzlich vom „300-Millionen-Betrug mit CS-Konten“.
Das Geflecht rund um A. und einen seiner langjährigen Geschäftspartner, der 2007 mit Konrad Hummler bei der Gründung des Zürcher Ablegers der Credit Europe Bank dabei war, ist brisant.
Dies deshalb, weil sich die ganze Geschichte um einen der grössten und mächtigsten türkischen Geschäftsmännern der Gegenwart dreht.
Ein Tycoon des aufstrebenden Islam-Staats am Rande Europas. Einer der grossen Banker des Kontinents.
Und: Der Besitzer der Genfer Credit Europe Bank.
Ozyegin, 72, war einer der ersten jungen Türken, die in den USA ein Elitestudium absolvierten. Nach seiner Rückkehr baute er ein Bankenimperium auf.
Zu seiner Schweizer Bank kam er über Wegelin-Mann Otto Bruderer. Der war Mitte der 1980er Jahre im Investment Banking der damaligen Bankgesellschaft, später UBS.
Dort fädelte Bruderer grosse Deals ein. Merger & Acquisitions, Rainmaker, Big time.
Bruderer lernte Hüsnü Ozyegin, den aufstrebenden Türken-Banker, im Rahmen einer solchen Transaktion kennen.
Bruderer verschaffte seinem grossen Kunden eine Schweizer Bank, die damalige Finansbank. Diese verkaufte Ozyegin an Griechen, machte damit ein Vermögen von fast 3 Milliarden Dollar.
Einen Teil der Bank wollten die Käufer nicht. Diesen behielt Hüsnü Ozyegin.
Daraus wurde die heutige Credit Europe Bank. Bei der ist Hummler inzwischen seit 5 Jahren weg. Bruderer aber ist immer noch deren Vizepräsident.
Auf Anfrage verwies Bruderer diese Woche an den Präsidenten. Der heisst Eric Fiechter, ein Multi-Verwaltungsrat und Anwalt mit Geschäftssitz in Genf.
Wie Bruderer ist auch Fiechter seit 1993 bei der Credit Europe Bank des mächtigen türkischen Bankers Hüsnü Ozyegin.
Fiechter gab zurückhaltend Antwort. Er könne nichts zu den im Artikel der SonntagsZeitung und in der Anfrage genannten Personen sagen. Er wisse nicht, was diese getan hätten, und es sei auch nicht an ihm, das herauszufinden.
„Ich habe absolut kein Mandat in dieser Sache“, sagte Fiechter.
Was die Credit Europe Bank angehe, so gebe es „kein Engagement in irgendwelchen Missetaten in diesem Kontext, in dem die Credit Suisse erwähnt wurde“.
Schliesslich sei wichtig, dass der eine der beiden späteren CS-Beratern, welche sich dann selbstständig gemacht hätten, die Credit Europe schon vor über 15 Jahren verlassen hätte.
Ein Genfer Anwalt, der türkische Grosskunden in diesem Fall vertritt, bestätigt, dass der grosse Banker Hüsnü Ozyegin Betroffener des Betrugs mit Ex-CS-Beratern sei. Er sei aber nicht sein Kunde.
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Hüsnü Ozyegin gilt als Unternehmer, der grossen Wert auf Loyalität setzt. Die späteren CS-Berater hätten das Vertrauen des Tycoons gewonnen, sagt ein Gesprächspartner.
„Danach habe Ozyegin nichts auf sie kommen lassen“, meint die Quelle.
Die beiden CS-Berater machten sich 2008 selbstständig und gründeten in Genf eine externe Vermögensverwaltung namens TG Investment Services.
In Zürich gab es einen Ableger. Die Genfer Einheit ist inzwischen in Liquidation. Anrufe auf dortige Nummern und auch bei den nun beschuldigten Inhabern blieben erfolglos.
Laut der SonntagsZeitung ermitteln die Behörden nicht nur gegen die beiden Ex-CS-Berater, die geständig seien, sondern auch gegen einen aktiven CS-Banker.
Dieser wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Gleich wie die Bank. Gegenüber der Zeitung meinte die CS vor knapp 3 Wochen, sie würde „alle Gesetze und Reglemente an allen Standorten, wo sie tätig“ sei, einhalten.
Laut einem der involvierten Anwälte, der betroffene Kunden vertritt, werde die Genfer Staatsanwaltschaft ab Januar Befragungen der Anwälte im Beisein der beschuldigten Kundenberater führen.
Die Ermittler hatten ihr Strafverfahren im Mai dieses Jahres eröffnet, zwei Monate, nachdem die Credit Suisse im März Anzeige erstattet hatte – aufgrund von Hinweisen eines Kunden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Vorsicht, Herr Hässig !
„Türkenbetrug bei CS“
Nicht jeder Türke wird bei der CS betrogen„200 Berater bei CS freigestellt“
Bislang keine Kündigungen erfolgt„CS befördert Varnholt: der hinterließ Puff“
Kann man auch anders sehen, von der Bank-Etage ist es bis zum Freudenhaus ein weiter Weg, insbesondere bei zürcher Schnellgerichten.Wenn die CS in ihrer Lage juristisch noch weiter ausholt, stehen Sie in ein paar Monaten im Hemd da.
Und wir verlieren unseren „Inside Paradeplatz“.
Legen Sie es nicht darauf an.
Ich möchte Ihren Sendeplatz weiter besuchen dürfen.
Einer der es gut mit Ihnen meint ( Disclaimer: nicht von der CS, da einfacher Haus- und Hofjurist)
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ups da ist wohl echt die Kacke am dampfen, sonst würde der Hund nicht so laut bellen! Tiefer graben! Die Herren sind nervös!
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Gut recherchierter Bericht. Die Wegelin-Connection zu Finansbank/Özyegin war noch etwas enger: Man gründete 1998 eine gemeinsame Tochter, die FB Wegelin Asset Management AG, um türkischen Investoren exklusive derivative Produkte anzubieten. Ein gewisser Silvan Schriber war dort für kurze Zeit als Vizedirektor tätig, bevor der Laden aus (mir) unbekannten Gründen liquidiert wurde.
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Kennen wir da etwa M. S…. R. K…. und die Dame mit dem Armeepilot?
Der Laden wurde übrigens liquidiert, weil es ungünstige Verbindungen und Geldflüsse zu hauf gab….. Dr. Hummler soll sich u.a. auch aus diesen Gründen schnell wieder verabschiedet haben, war er ja nur „kurz“ dabei……
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UBS, CS, UBS, CS, vielleicht mal die Bär… Gäääähn… Was machen denn die kleiner Player? Wie steht’s um das Zolliker Irrenhaus, Herr Hässig? Die Geschichten hatten wenigstens einen Unterhaltungswert!
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Ob Türkei- oder Katar-Connection – für beides gilt: «Nur die allergrössten Kälber wählen sich ihre Metzger selber.»
Die feinen Schweizer Banker (und Politiker inkl. noble Juristen) scheint dies allerdings nicht zu kümmern, solange die «net new assets» stimmen. Wenigstens sind die «Dolder-Katari» abgezogen.
Dass «Al Thani» sowohl beim «Fifa-/Putin»-Dolder wie auch im TA-Artikel auftaucht, ist sicher nur Zufall.
https://insideparadeplatz.ch/2016/07/19/auszug-aus-dem-paradies/
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-KatarConnection-des-Islamischen-Zentralrats/story/21917673-
Interessant, dass sie hier eine Verbindung Türkei-Katar machen. Jedenfalls gehört die von Hüsnü Özyeğin gegründete Finansbank heute der Qatar National Bank.
https://www.qnbfinansbank.com/en/about-finansbank/The takeover comes as Turkey and Qatar forge closer bilateral ties. Since the onset of the Syrian conflict, Ankara and Doha have worked jointly to oust President Bashar al-Assad. They have also struck an agreement to establish Turkey’s first military based abroad in Qatar and deepened their economic and diplomatic collaboration. Bilateral trade between Qatar and Turkey has jumped 14-fold in the decade through 2014, and stands at $654 million through the first 10 months of this year. (Wallstreet Journal, 22.12.2015)
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So what?
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Nothing to see here, keep moving along. Amiright?
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Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht! USA, Türken, Kapitalfrage, Exit von Top RM’s und und und! Aber, die gleichen Herren machen weiter, die Musik spielt, das Management beschäftigt sich mit Zahlen und Kunden schieben (hier geht es darum das der eigene Bereich am Ende gut aussieht resp. ich muss bleiben, egal wie), die Rettungsboote sind vergeben und die anderen wissen nichts davon…das Wasser steigt und steigt und es ist niemand in Sicht der den Film stoppt und das Licht anmacht! Traurig nicht?
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Apero, Tagwache, Massage, IP
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Wohl eher Tagwache, Massage, Sichtung des eigenen Immobilien-Portfolios, Treffen mit Freunden zwecks späterer Einstellung, kurzes Telefonat mit der Assistentin, die auch gerne ausserhalb der Bürozeiten in Anspruch genommen wird, aufblähen und Neu-Organisation der Stäbe, eigene Bonus-Optimierung, Mediation (Paartherapie) mit Gattin, Apéro, erneutes Treffen mit anderen Freunden zwecks Nachfolgeregelung der am Morgen verpflichtetet und inzwischen bereits wieder überholten alten Freunden, ein paar Entlassungen auf Stufe Prokurist (zeigt Leadership und Kostenbewusstsein) and so on.
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Ziemlich vollständiger Tagesablauf.
Die Telefonate mit Sepp Blatter und Remo Stoffel (wegen Verwertung der beschlagnahmten Giacomettis und „hypothekarischer Sicherstellung“ des angeblichen 480 Mio-Kredits) fehlen allerdings.
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UBS, CS, UBS, CS, vielleicht mal die Bär... Gäääähn... Was machen denn die kleiner Player? Wie steht's um das Zolliker…
ups da ist wohl echt die Kacke am dampfen, sonst würde der Hund nicht so laut bellen! Tiefer graben! Die…
Apero, Tagwache, Massage, IP