Alle Jahre wieder Anfang Mai: Zigtausende Investoren, Fans und Schaulustige zieht es nach Omaha zur Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway. Hier die Antworten auf drei Fragen, die ich mir selbst zu diesem Anlass gestellt habe; zuletzt eine kleine Aufforderung fürs Wochenende.
1. Irgendwelche kleinen Aktionisten missbrauchen immer wieder den Anlass, um auf sich aufmerksam zu machen. Wie geht das, ist doch die Aktie, also das Eintrittsbillett, 245’000 Dollar schwer?
Antwort: Die B-Aktie zu 163$, bei uns würde man sie einen Partizipationsschein nennen, berechtigt genauso zum Eintritt.
2. Wie geht es hinter den Kulissen zu? Wie sind die Kontrollen? Wie ist es um das Kulinarische bestellt?
Antwort: Schauen Sie sich am besten das Video dieses deutschen Youtubers an.
3. Was war das diesjährige Highlight?
Aus meiner Sicht klar die Bekanntgabe, dass Buffett ohne Warnschuss im letzten Quartal ein gutes Drittel der IBM-Aktien verkauft hat.
In einem Interview dazu ein skurriles Detail: Buffet erzählt schmunzelnd, dass „Aktien-Scouts“ Ginni Rometty auf auffallende Aktienverkäufe aufmerksam geworden sei und sich dann an ihn gewandt habe.
Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass es Buffett nicht darum geht, mit einer Firmenwahl „Recht zu haben“. Sondern er will schlicht und einfach „Geld machen“.
Und schliesslich noch die Aufforderung fürs Wochenende: Schauen Sie sich das über zwei Stunden lange CNBC Interview mit Warren Buffett, Charlie Munger und Bill Gates an.
Buffett äussert sich unter anderem zu seiner Abneigung gegenüber Bonds in der jetzigen Zeit, aber auch zu Amazon und dem neuen Businessmodell der „FANG“ sowie zu seinem aktuellen Dilemma, zu wenig gute Investitionsmöglichkeiten für seinen grossen Cash-Bestand zu finden.
(Extrakt für Inside-Paradeplatz-Leser; Originalartikel mit Kommentar „Longterm-Investor“ und weitere Investmentsdetails, siehe Longterm-Investor.)
Die Zeit der Überrenditen von Berkshire sind vorbei:
https://insideparadeplatz.ch/2017/03/03/was-kann-der-langfristige-aktienbesitzer-erwarten/#comment-165351
Andererseits: wenn man – wie Herr Buffett – sich für um 1% Zins in Hartwährung auf längere Zeit verschulden kann, sollte man dies auch ohne direkte Investitionsmöglichkeit tun. Während der Laufzeit der emittierten Anleihe werden sich – international gesehen – bestimmt mehrere Gelegenheiten zum Investieren ergeben.
Japanische Unternehmen emittieren heute annährend zinslose Anleihen ohne konkrete Verwendungsmöglichkeit für das Geld.
Dies ist nur eine der vielen Fehlallokationen, die die aktuelle Notenbankblase möglich macht.
Ja der liebe Warren Buffet und Charlie Munger. Ein Auslaufmodell keinesgleichen. Wenn ich mir die Umsätze der letzten 50 Jahre der BRKB anschaue dann fällt sofort auf dass seit 2003 nur noch 7 Gewinnträchtige Jahre waren. Im Gegensatz zu früher scheint deren Geschäftsmodell respektive Selektionsverfahren nicht mehr besonders ertragreich zu sein. Eine Legende ja, ein Vorbild und Gewinner eher nicht. Wären die zwei vor 4 Jahren auf den FANG Zug aufgesprungen dann würden sie wieder ganz vorne mitspielen und das wohl auch nachhaltiger als mit einem Riesen Investment in die US Airlines.