Australier, Ex-Analyst, jetzt Spitzenmann: Der Aufstieg von Simon Smiles zum jüngsten der 150 Group Managing Directors der UBS liest sich wie ein Managermärchen.
Nun zeigen sich immer mehr Risse in der scheinbaren Success Story. Smiles und seine Grossbank hätten eine Klage einer Ex-Mitarbeiterin am Hals, sagt eine Quelle. Die UBS nimmt mit Verweis auf mögliche Verfahren keine Stellung.
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Die Geschichte von Aufsteiger Smiles wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie ernst es die UBS mit Frauen und Karriere meint. Das Thema gelangt immer öfters in die Medien.
Die UBS-Chefs machten Frauenförderung jüngst zu ihrem Big next thing. Sie haben einen hochkarätigen Frauenbeirat fürs „weibliche“ Investing begründet, und sie wollen den Frauenanteil an der Basis und im Kader massiv steigern.
Damit will sich die Nummer 1 des Finanzplatzes ein modernes und sympathisches Image schaffen. Was hinter der glänzenden Fassade tatsächlich läuft, darauf deutet der Fall Simon Smiles hin.
Die kolportierte Klage der Ex-Mitarbeiterin gegen Smiles und die Bank soll sich um eine widerrechtliche Absetzung handeln.
Die Frau soll in Smiles Team namens „Impact Investing“ gearbeitet haben. Dort geht es um Anlagen mit einem guten Zweck. Doing well by doing good, heisst das auf UBS-Deutsch.
Der Mitarbeiterin sei von der UBS offiziell gekündigt worden, weil deren Stelle gestrichen worden sei. Man baue um, die Aufgabe sei im neuen Setup nicht mehr vorgesehen.
Dann sei Folgendes geschehen: Kaum sei die Mitarbeiterin auf der Strasse gelandet, schon habe Smiles eine enge Bekannte auf den verwaisten Stuhl gesetzt.
Aus der Bank ist zu vernehmen, dass es sich bei dieser Anstellung um eine interimistische Lösung gehandelt habe. Die neue Angestellte habe bald eine andere Aufgabe übernommen.
Ob eine Zivilklage wie behauptet im letzten Jahr eingereicht worden ist, kann nicht mit Sicherheit abgeschätzt werden.
Sicher ist, dass Simon Smiles und sein Umgang mit Frauen auch sonst zu reden gibt. Da sagen gar die UBS-freundlichen Stimmen, dass es halt in seinem Team „etwas direkt“ zu und her gehe.
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Eine Quelle berichtet von Mitarbeiterinnen, denen der direkte Umgangston zu schaffen mache.
Smiles ist wohl ein Tough cookie. Er erinnert an einen Strassenboxer, der es durch seine Schlagkraft und seinen unbändigen Willen, nach oben zu kommen, an die Spitze gebracht hat.
Noch vor wenigen Jahren war Smiles ein Analyst, der Medien- und Tech-Aktien zum Kauf empfohlen hatte. Ein No-name aus dem fernen Downunder.
Dann stieg er die UBS-Karriereleiter im Rekordtempo hoch. Ganz oben, wo die Luft dünn wird, stiess er auf Widerstand in Form eine adretten Skandinaviers.
Mads Pedersen hiess der, und er und Smiles prallten wuchtig aufeinander. Der Sieger war bald klar: Streetfighter Smiles.
Nun hatte Smiles freie Bahn. Bei den Frauen in seiner Nähe habe das zu Konsequenzen geführt. So im Philanthropie-Team.
Dann gibt es den Fall der Ex-Verantwortlichen fürs „Impact Investing“. Die Frau habe sich ins Sabbatical verabschiedet. Von dort sei sie nie zurückgekehrt.
Die UBS nimmt auch zu diesen gehäuften Wechseln und Abgängen von Frauen rund um Simon Smiles keine Stellung.
Laut einem Beobachter wüssten viele davon, keiner würde aber einschreiten. Vor allem einer würde nichts unternehmen.
Mark Haefele, der Chef von Smiles und der oberste Investment-Manager der UBS. Haefele liess schon den Showdown zwischen Schönling Pedersen und Ringboxer Smiles zu.
Nun schaue der Amerikaner mit Studium und Doktorarbeit an den Eliteschulen von Princeton und Harvard erneut tatenlos zu.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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…Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist der Gewissenhafteste Manager auf dieser Bank?
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Wenn einer mit der Frauenquote aufräumen würde, wäre das eigentlich zu begrüssen. Was mir allerdings missfällt, ist Vetternwirtschaft und dass unsere Banken fast nur noch von Expats dominiert werden.
Die Schweizer Patrons waren noch echte, gute Banker. Man sollte sie zurückholen.
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Na, da wollen wir doch dem Bürschchen mal ein bisschen Beine machen. Da bleiben dann keine Smiles mehr übrig. 😉
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MdP, hier ist dein Kernkompetenz-Thema. Bist Du im Urlaub?
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Ist wie man hört nicht die einzige Klage in der UBS … das hat nie Konsequenzen…
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Solche incompatibilité d’humeurs sieht man überall.
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Gibt es denn für solche Mitarbeiterinnen kein Wellness Team oder wenigstens eine Mal- und Spielgruppe bei der UBS, in das man nach dem verdienten Sabbatical zurückkehren kann. Überhaupt sollten bei den Grossbanken alle Kündigungen verboten werden und die Arbeitszeiten und die Lohnsummen durch die Mitarbeiter direkt festgelegt werden. Die Vorgesetzten sollten demokratisch gewählt sein und die Mitarbeiterzufriedenheit als einzige MBO Leistungsbewertung haben. Natürlich sollte jeder Mitarbeiter alle 2-3 Jahre befördert werden. Die HNWI Kunden, auf der Finanzierungsseite, sollen den Firmen gesetzlich zugeteilt werden und zum Wohle der Mitarbeiter gezwungen werden, a)alle Gebühren- und Margenerhöhung unbesehen zu akzeptieren und b) keine Dienstleistung per se einzufordern. Diese Kundenverpflichtung gilt natürlich nicht für ehemalige und aktuelle Angestellte, die von den Mitarbeitervorteilen weiter profitieren sollen. ……..Sonst müsste man ja noch die Steuern erhöhen um die Firmen vor der Pleite zu bewahren…..
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@Rocco:
Nicht, dass ich Ihre Meinung nicht teile. Aber lesen Sie mal die Begründungen gewisser Politiker von CVP an nach links, weshalb die No-Billag-Initiative von ihnen keine Unterstützung erfährt. „Es würden tausende von Arbeitsplätzen verloren gehen.“
Also 1 : 1 die Bestätigung, dass die SRG/SRF/idee suisse eine geschützte Werkstatt ist und man dort noch nie Geld verdient, sondern immer nur von Zwangs-Gebühren gelebt hat!
Warum sollte für Banker nicht gelten, was unsere Politik für Moderatoren und ehemalige Kunststudenten für unterstützungswürdig hält?
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Klassiker bei den ausländischen Geldmanagern, die hier arbeiten. Ihnen fehlt der elegante Umgang, wie ihn die guten Schweizer Banker pflegen. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. Viele glauben die Grössten zu sein aber schaut man genau hin, sind sie höchstens aufgrund ihres Einkommens mit einem überdimensionalen Ego ausgestattet und glauben, sich alles erlauben zu können. Das Top-Management hält sich raus, bis die Medien gigantisch Druck machen. Ich kann den Leidenden nur raten, sich InsideParadeplatz anzuvertrauen und möglichst schöne Beispiele (Videoaufnahmen, Tonaufzeichnungen, Mails etc.) zu präsentieren. Damit steigt der Druck auf die Bosse und die „Unanständigen“ müssen zumindest mal antraben. Immer daran denken, die Medien haben die Macht, grossen Druck auszuüben. Wehrt Euch, Frauen und Männer, Ihr müsst Euch nicht alles gefallen lassen, seid aber auch nicht zu dünnhäutig.
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Mein Gott, was für eine Aussage – ein zu Papier gebrachter Mundfurz! Wenn es uns Schweizern an irgendetwas mangelt (so unglaublich das klingen mag), dann ist es wohl gewiss die „Eleganz“ … ach ja, und noch was.. „Wer in den Puff geht muss sich nicht wundern, wenn er auf Nutten stösst!“
Das gilt nicht nur im Rest der Welt, sondern auch in unserer schönen Schweiz… -
Tja, wer schönt ist (Mann oder Frau) dann wird belästigt, aber Männer klagen nicht, gehen einfach weiter. Hingegen perfide Frauen, die nicht ihre Beförderungen bekommen, dann klagen und sie bekommen sogar recht! Die verliererin von diese Strategie sind wirklich die sexual-belästigt, wie zum Teil sehr gut der MdP dokumentiert. Aber die klagen nicht, sie haben Angst und verlassen dann die Firma. Am Ende verlieren die Ehrliche und Loyale Frauen, wie fast immer. Ich kenne die Geschichte nicht, deswegen will ich nicht beurteilen. Smiles ist ein eloquenter und kompetenter Mensch, sogar sympathisch… Geschicht wie diese finden wir tonnenweise und als Frauenfördern, finde ich schade.
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Irina, beweist gerade den Stil, den ich bei gewissen Finanz-Menschen bemängle. Schönes Beispiel. Und noch was Irina, Insideparadeplatz ist kein Printmagazin, sondern online – also keine zu Papier gebrachte Meinung. Man sieht hier deutlich, dass einige erst aus Wut auf tiefem Niveau schreiben und im besten Fall danach den Verstand, wenn vorhanden, einschalten.
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Kann man von aussen und ohne Details zu kennen nicht wirklich beurteilen. Manchmal wirken sich eben auch die kulturellen Unterschiede aus. Einige Kulturen sind da bodenständig direkter als was sich der Schweizer, dem gelernt wurde mitzumachen und ja nie anzuecken, ehrgeizig zu sein oder gar eine eigene Meinung entgegen dem Konsens zu vertreten, gewöhnt ist. Zudem sehen sich viele grosse Firmen als ‚Elite‘, da muss man dazugehören wollen und muss das eben demonstrieren, dass man es will. Man darf sich durch Widerstand nicht abschrecken lassen. Wer schon einknickt wenn er ein bisschen ‚angeplärrt‘ wird, der ist dem Geschäftselben in der Chefetage bestimmt auch nicht gewachsen – gilt für Männer ebenso wie wir Frauen.
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Säu-Haefele-Säudeckeli
Klassiker bei den ausländischen Geldmanagern, die hier arbeiten. Ihnen fehlt der elegante Umgang, wie ihn die guten Schweizer Banker pflegen.…
Säu-Haefele-Säudeckeli
Gibt es denn für solche Mitarbeiterinnen kein Wellness Team oder wenigstens eine Mal- und Spielgruppe bei der UBS, in das…