Ali Janoudi gehört im riesigen Wealth Management der UBS zu den ganz Grossen. Er leitet die ganze Region Zentral- und Osteuropa, inklusive Mittlerem Osten und Afrika.
Janoudi ist konsequenterweise auch einer der gut 100 Group Managing Directors des Finanzmultis. Diese bilden innerhalb der 2’500 Managing Directors der ganzen Gruppe eine exklusive Elite.
Sie verdienen jeweils 1,5 Millionen im Jahr und mehr. Und sie stellen sicher, dass die Direktoren ja nie gegen die oberste Führung, die Konzernleitung der UBS, aufbegehrt.
Der perfekte Puffer. Janoudi hat somit Macht und ist privilegiert.
Umso mehr könnte er seine Position nutzen, um eines der von seinen Bigbosses auf die Fahnen geschriebenen Ziels zu erreichen.
Dieses lautet: mehr Frauen in Spitzenpositionen. Nun zeigt sich bei Ali Janoudi, einem gebürtigen Libanesen, so ziemlich das Gegenteil. Unter seinen 40 sogenannten Deskheads befindet sich …
… eine Frau.
Quote: 2,5 Prozent. Bis zu den von zuoberst propagierten 30 Prozent Frauenanteil im Kader der ganzen Gruppe ist es noch ein Stück.
Janoudi macht, was man halt so macht. Er befördert Frauen da, wo es nicht ins Gewicht fällt. Also in der Administration, in den Vorzimmern der Kadermänner, bei Stabsjobs.
Einfach nicht an der Front. Diese ist in Ali Janoudis Reich reine Männersache.
In der Region Europa gehen dazu seit längerem Fragen um. Warum wird ausgerechnet in diesem zentralen Bereich der weltweiten Division Vermögensverwaltung eine abgrundtiefe Frauen-Kaderquote einfach so hingenommen?
Besonders erstaunt zeigen sich Betroffene darüber, weil ganz Europa von einer Frau dirigiert wird. Sie heisst Christine Novakovic und zählt zu den engsten Einflüsterern von Martin Blessing, dem Co-Chef Global Wealth Management der UBS.
Novakovic, eine Frau. Blessing, ein Frauen-Förderer. Ali, der Mann mit den 40 Deskheads, davon nur eine Frau: Wie geht das?
Bei der UBS gibt es Worte. Und Taten. In China kriecht die Bank in diesen Tagen zu Kreuze. Ihr Spitzenanalyst hat etwas von Schweinen erzählt, das den Chinesen in den falschen Hals geriet.
Sofort entschuldigte sich die Bank tausendfach. Rückgrat, Stehvermögen, eigene Überzeugungen, die man öffentlich verteidigt?
Kurz: Werte?
Oft geht es um Lippenbekenntnisse. Die Frauen-Förderung spricht dazu Bände. Die UBS lässt keine Gelegenheit aus, grosse Töne zum Thema hinauszuposaunen.
Unter „Diversity“ hebt sie auf ihrer Homepage „39%“ Frauen unter dem Personal hervor. Dass die weiblichen Mitarbeiter wie vor grauer Urzeit immer noch die unteren und mittleren Ränge füllen, während oben eine Männerwelt herrscht, geht rasch vergessen.
Und weil die Führung dies genau weiss, greift sie immer mal wieder zur Geissel. Das führt dann zu absurden Stallordern wie, dass 50 Prozent der Teilnehmer eines UBS-Kaderevents in Davos Frauen sein müssen.
Ins Bild passt die oberste Frau der Bank. Sie heisst Sabine Keller-Busse und hat einen klassischen Karriereweg hinter sich: McKinsey, Operations Schweiz, Personalchefin Gruppe, jetzt Operations weltweit.
Je höher Keller-Busse stieg, desto stärker veränderte sich ihr Äusseres. Mit dem Sprung in die Konzernleitung kamen auch eine neue Brille und ausnehmend elegante und weibliche Kleider dazu. Begleitet von sympathisch wirkenden frischen Bildern auf der Homepage und in Magazinen.
Reduktion aufs Äussere? Genau das wollen die helvetischen Super-Arbeitgeber nicht als Umschreibung ihrer Frauenförderung verstanden wissen. Doch dieser Eindruck entsteht nach wie vor.
Das Beispiel einer anderen Topfrau zeigt, warum. Karin Oertli heisst sie, und sie verbringt viel Zeit beim Coiffeur und der Auswahl von Hotels mit asphaltierten Strassen statt Kopfsteinpflastern – Highheels schonend. Aufstieg an die Spitze dank dem richtigen Image? Gilt in der alten (Männer-)Welt ebenso wie in der neuen (Frauen-)Welt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Danke Lukas Hässig für den schon etwas älteren aber immer noch aktuellen Beitrag. Der beste Beweis, dass der Inhalt des Artikels seine Berechtigung hat, sind all die z.T. sexistischen Kommentare darunter, von Männern, die Angst haben, ihre Privilegien zu verlieren.
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Das Gejammer über die wenigen Frauen in Kaderpositionen ist jetzt seit Jahrzehnten immer wieder auf dem Tapet. Wird allmählich ziemlich langweilig.
Warum warten die Frauen auf den Good-will der Männer? Warum lassen sie diese Sorte nicht einfach auf der Seite und gründen selbst Geschäfte? Zum Beispiel eine Bank von Frauen für Frauen. Das wäre doch mal etwas Neues. Dabei könnte man sicher manche tüchtige Frau fördern, ohne dass sie den weiten und entwürdigenden Gang über die Männer machen muss. Macht nichts, wenn man dabei klein anfangen muss. Sollen doch die Grossen ihre unsäglichen Schuldentürme weiter in die Höhe trimmen. Frauen machen stabile und prosperierende Geschäfte, keine Millionenlöhne mit Milliarden-Löcher darunter. Frauen gehen mehrheitlich umsichtig mit Geld um, das mussten selbst die Banker schon feststellen. Also Männer raus, Frauen macht euer eigenes Ding.
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Leider kümmern sich all die Damen und Herren um viel wichtigere Sachen, als endlich einmal einen glaubwürdigen Businessplan zu erarbeiten. Bücher schreiben, Gender Veranstaltungen, Global Together Bändeli, Father’s Day Fotos, Gruppenbilder in Colorado, Pride Festival, tolle Medienauftritte von PD etc. Leider sehe ich als ehemaliger Aktionär im Tagesgeschäft null Fortschritte, inkl. den heutigen und zukünftigen Rechtsfällen. Noch viel schlimmer ist, dass diese Tatsache immer wieder durch Mitarbeiter und Kader von UBS bestätigt wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis UBS untergeht. Schade, war einmal eine tolle Bank.
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SO EIN BLOEDSINN HERR HAESSIG jetzt schreiben Sie aber ein Unsinn.
Ich schaue gerne ihre Artikel ab und zu an aber jetzt haben Fake News…. -
Ist es nicht eine Nuance der Märkte im Nahen Osten, die D&I ohnehin schwierig macht? Ideale Zahlen für D&I zu haben, ist bewundernswert, aber am Ende sind die finanziellen Erfolgszahlen wichtiger – und nach allem, was Alis Laden leistet.
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Die bösen Männer und die armen missbrauchten bzw, unterförderten Frauen…. sehr langweilig.
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An alle „Moechtegernbezwinger“ der Natur
Frauenquoten, Quotenfrauen, – Hab noch nie was gelesen von Quotenmaennern; brauchtt’s das auch bald noch in der Planwirtschaft der Schweiz und der EU-Diktatur.
Heissgeliebte Frauen, wollt Ihr bald das die Maenner schwanger werden,oder wie siehts aus.
Wollt ihr wirklich so karrieristengeil, wie einige dieser maennlichen Missgeburten werden?Durch Egoistengeilheit wird die Menschheit nicht besser, und nach 80-100 Jahren wird das Thema jeweils wieder zu Kompost. Vielleicht ein Glueck.
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Luki, gesch heute auch mit den Frauen demonstrieren um 10 Uhr? Wie viele Frauen arbeiten denn bei dir? Was macht der Unternehmer LH für die Frauenförderung im Journalismus (ja, schau mal wer für den ganzen Stuss in den Zeitungen verantwortlich ist)….
Also immer den Ball flach halten. Der Prozess ist am laufen und es verändert sich überall etwas.
Gute Persönlichkeiten die nicht auf den Mund gefallen sind und liefern steigen in einer gut geführten Organisation zwangsläufig auf! Es kann sich heute kein Entscheider mehr erlauben Nieten mitzuschleifen. Wenn er es doch tut dann geht es immer nach unten (siehe UBS; CS; VW; GE; Liste kann man erweitern).Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.
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sorry guys, Ali ist einer der wenigen fähigen, der auch liefert. weiter so Ali
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Was für ein alberner Beitrag ist das denn wieder?! Hört doch mit diesem doofen Diversity-Geschwafel endlich auf. Es gibt weiss Gott viel wichtigere Themen. (Ich habe übrigens Diversity selbst erlebt: Nachdem ich wesentlicher Teil eines sehr erfolgreichen Turnarounds einer CH-Weltfirma war, wurde mir von einem dominanten VR (sehr bekannte Persönlichkeit, oft in den Medien) beschieden, dass ich künftig an eine neu eingestellte, junge Frau rapportieren würde (statt an ihn direkt). Einzige Qualifikation der Frau: DD (mindestens), blond und Tochter eines prominenten Buddies des VR (da war kein abgeschlossenes Studium, das sonst von jedem Assi verlangt wurde, noch irgendwelche relevante Erfahrung). Sie nannte mich süss „le pro de la maison“…🤐
Na ja, nach einer Woche hat sie dann gekündigt, wohl aus Schiss vor der Aufgabe.
Soviel zur Frauenförderung in Konzernen. Habe es gesehen.
Bin übrigens heute als Unternehmer unterwegs und fördere 2 junge Unternehmerinnen auch finanziell. Die können allerdings etwas, und es macht Freude zuzusehen, wie sie – unverbissen nota bene – Erfolg haben. Schönen Tag noch.-
Ich würde aber gerne eine „DD“ Chefin haben 🙂
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Was für ein alberner Beitrag ist das denn wieder?! Hört doch mit diesem doofen Diversity-Geschwafel endlich auf. Es gibt weiss…
sorry guys, Ali ist einer der wenigen fähigen, der auch liefert. weiter so Ali
Luki, gesch heute auch mit den Frauen demonstrieren um 10 Uhr? Wie viele Frauen arbeiten denn bei dir? Was macht…