Die Beziehung zwischen Julius Bär und Carlos Ghosn geht auf Boris Collardi zurück. Der Ex-Chef der Zürcher Privatbank und der einstige Chef von Renault und Nissan verstanden sich bestens.
Nun rüstet Collardi Pictet zur grossen Konkurrenz in Zürich auf, und Ghosn wird mittels „Red notice“ von Interpol gejagt. Der gefallende Supermanager entzog sich per Flucht einem Prozess in Japan und weilt im Libanon.
Dort dürfte er bleiben. Er besitzt einen libanesischen Pass, und die Behörden des Landes scheinen ihren berühmten „Sohn“ Japan nicht ausliefern zu wollen.
Für die Bär-Bank stellt sich die gleiche Frage, einfach bezüglich den Geldern von Ghosn. Diese liegen seit Jahren bei der Privatbank.
Die Banker müssen entscheiden, ob sie ihren bekannten Kunden den Behörden ans Messer liefern möchten.
Eventuell haben sie das bereits getan, nachdem Ghosn vor Jahresfrist in Japan verhaftet worden war.
Ihm werfen die Behörden im fernöstlichen Land vor, in der Buchhaltung getrickts und selbst mit höheren Entschädigungen als deklariert profitiert zu haben.
Ein Sprecher der Julius Bär wollte sich übers Wochenende nicht zur Frage äussern, was die Bank rund um Kunde Ghosn zu tun gedenke. Man kommentiere „vermutete oder tatsächliche Kundenbeziehungen nicht“, meinte er.
In Japan nimmt man die Flucht Ghosn ernst. Die Justizministerin verurteilte das Verhalten des einstigen Stars der globalen Wirtschaftselite.
Dieser begründete von Libanon aus sein Entrinnen mit dem japanischen Justizsystem. Dieses verhindere einen fairen Prozess.
Im Westen dürfte Ghosn damit auf offene Ohren stossen. Nur: Wer weiss schon, wie Japan funktioniert?
Sicher ist, dass Julius Bär mit Ghosn eine schwierige Frage zu beantworten hat. Stellt sich die Bank auf die Seite eines im Westen lange geschätzten Managers, der plötzlich im Osten in Ungnade gefallen ist?
Oder tut die Bank das, was sie im umgekehrten Fall – wenn nämlich die USA jemanden auf die Fahndungslisten setzten lassen – blind macht und meldet den Kunden?
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Die beliebtesten Kommentare
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Goshn handelte offenbar ganz nach dem gleichen Gusto wie Pierin Vincenz es vorgeworfen wird.
Zitat:
„Außerdem soll er Unternehmensvermögen für private Zwecke veruntreut haben, um damit Luxuswohnungen in vier Ländern zu finanzieren, sowie weitere Verfehlungen begangen haben. Als CEO habe Ghosn zudem für Marketingkosten 15 Millionen US-Dollar an den omanischen Autohändler Suhail Bahwan Automobiles (SBA) überwiesen, wovon 5 Millionen Dollar an ein Privatkonto Ghosns zurückgeflossen sein sollen. „
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Die Bank Bär wird mit ein ein halb Augen wegschauen. Wetten dass?
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Julius Baer wurde leider schon lange von ruchlosen Gesellen usurpiert, welche die Bank zur ersten Adresse für Steuerhinterzieher (auch inländische), Finanztrickser und andere White-Collar-Figuren gemacht haben. Time to wind up!
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Diese Bank gehört eigentlich längstens aufgelöst, von Amtes wegen.
Venezuela Gelder, Russenskandale nur ein Vorgeschmack, was da abgegangen ist.
Eine Schande für die Schweiz.
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Eine Schande für die Finma.
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Überflüssiger Artikel ohne Aussage. Was will der Artikel sagen:
– Das die Bär nen heissen Kunden hat? Das konnte die ja beim besten Willen nicht rausfinden, das Goshn bei Nissan getrickst hat.
– Dass das japanische Rechtssystem nicht fair ist? Warum sollte das der Fall sein?
– Das man bei Kunden die in den U.S.A. in Ungnade gefallen sind sofort den Kunden fallen lässt und jetzt nicht? Aber hier gibt es ja nur Kaffeesatz lesen, da LH ja anscheinend nicht weiss, was genau Bär getan/oder nicht getan hat.Insgesamt also ein ziemlich inhaltsleerer Artikel. Falls Goshn Bär Kunde ist/war, ist das ja erstmal kein Fehlverhalten der Bank…..
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Wenn eine Bank wie Bär derart gehäuft und in Serie – und dies über Tage und Jahre hinweg immer wieder – mutmaßlich kriminelle Kunden und nachweislich kriminelle Kunden hat, sagt das schon was aus.
Richtig oder falsch?
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Sie schreiben hier: Die zwei Personen verstanden sich bestens (?) und dass die Bank Ihnen am Wochenende keine Auskunft über Kundenbeziehungen gab. Die Gelder würden seit Jahren bei der Bank liegen, sagen Sie (?).
Das sind die einzigen Infos bzw. eher Thesen die Sie in Ihrem „Artikel“ liefern. Der Rest ist zusammengeschrieben.Auf welche Quelle beziehen Sie sich dabei?
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Es gibt sicher Angestellte von Bär die zwischendurch aus dem „Nähkästchen“ plaudern. Also so schwierig dürfte das nicht sein, oder?
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Wäre doch naiv von LH, hier irgendwelche Namen zu nennen. Schon eine andere Info aus dem Bär-Inneren, welche zu LH gelangt ist, hat nun doch noch zu einer Strafuntersuchung geführt (Info über Kontobewegungen auf der Bär, welche zu guter Letzt Anlass zum Verfahren gegen Pierin V. u. Co. gab). Somit, LH, Ohren steif und – wie bis anhin – keine Namen preisgeben. Bravo!
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Für mutmassliche Grosskunden gelten immer spezielle Konditionen.
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Wäre doch ein Antrittsgeschenk für Boris, wenn er sein Prunkbüro im Leuen bezieht:
das komplette Dossier Ghosn mitsamt den wohlverdienten Millionen für Pictet! -
Die Schandtaten von Collardi belasten Bär noch viele Jahre.
Die Schandtaten von Collardi belasten Bär noch viele Jahre.
Diese Bank gehört eigentlich längstens aufgelöst, von Amtes wegen. Venezuela Gelder, Russenskandale nur ein Vorgeschmack, was da abgegangen ist. Eine…
Für mutmassliche Grosskunden gelten immer spezielle Konditionen.