Heinz Huber hat einen grossen Job. Er lenkt die Geschicke der Raiffeisen-Gruppe. Die Nummer 3 des Finanzplatzes ist daran, nach der Affäre Vincenz wieder Tritt zu fassen.
Als CEO müsste Huber also den Weg in die Zukunft präsentieren. Doch das tut nicht er selbst, sondern dessen Präsident, Guy Lachappelle.
Der Basler gab übers Wochenende ein Interview nach dem anderen. Er war omnipräsent.
Seine Botschaft: Raiffeisen wird zur Macht, nicht nur bei den Hypotheken, sondern auch mit Firmenkrediten und vor allem als Anlagebank.
Wie genau das gelingen soll, darüber gab Lachappelle nicht viel Preis. Viel Show, wenig Inhalt, so das Resultat des Parforce-Weekends.
Derweil blieb Huber stumm. Sein wichtigstes Geschäft, nämlich die neue Strategie, fand ohne den operativen Lenker der Bank statt.
Das zeigt, wo die Macht in der Raiffeisen liegt: bei Präsident Lachappelle. Der bestimmt die Marschroute, sein Huber führt danach aus.
Beobachter sahen dies längst kommen.
Lachappelle war es, der Ende 2018, kaum hatte er die Wahl zum neuen VR-Präsidenten der Gruppe mit den rund 200 regionalen Banken geschafft, den CEO mehr oder weniger eigenmächtig bestimmte.
Statt den Chef der grossen Postfinance wollte Lachappelle offenbar eine „kleine“ Nummer; so kam der CEO der Thurgauer KB ins Raiffeisen-Cockpit.
Mit Huber am Steuer konnte Lachappelle sicher sein, dass ihm der CEO niemals gefährlich würde.
Nun herrscht „King“ Guy ohne Widerstand.
Die Geschichte in St.Gallen, wo die Raiffeisen ihre Zentrale hat, wiederholt sich: Auf die Allmacht von CEO Vincenz folgt die Regentschaft von Präsident Lachappelle.
Der steckt sogar selbst in einem Krimi.
Der grosse Anlagebetrug rund um einen Aargauer Vermögensverwalter namens ASE Investment, bei dem 150 Millionen von Kleininvestoren ausradiert wurden, hat die Basler KB im Zentrum.
Dort sass Guy Lachappelle lange Zeit als Kreditchef in der Geschäftsleitung. Er stellte früh Fragen nach der Solidität der ASE – und machte danach nicht mehr viel.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ja, Herr Gysin da haben Sie recht. Herr Lachappelle hat die Probleme erkannt und gekannt, Druck im Büro Frick ausgeübt, dafür gibts Zeugen. Mir luege uns jetzt tief in d Auge und si verspräche mir, dass alles guet kunt. Falls nit, näme mir eifach mehr Spese vo de Kunde.
Teflon-Guy ist halt wie er ist….. und selbstverständlich ist er Teil des Problems, er hat ja beim Interview bei der STA Aargau die meisten Fragen gar nicht beantworten wollen. Und die Justiz Kt Aargau will ja nicht ermitteln, möglicherweise Parteigenossen oder Angst vor Arbeit. -
An die „Nochbesser-Wisser“:
Info: Strategie = Verwaltungsrat / Operativ = CEOIst somit ganz richtig, dass Guy die Interviews zu diesem Thema gibt.
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LH trifft den Nagel auf den Kopf, aber grundsätzlich no news. Sag mir wen du einstellst und ich sage dir, wer du bist. Oder 1 + 1 = 2 oder 1.5 + 0.5 = 2. Man stelle sich vor, dass folgendes abgelaufen ist: Guy zum Personalberater: Bring mir ja keinen Kommandanten sondern einen Soldaten. Auftrag, Hier verstanden, Marsch. Ach so ja, dann musst du den auf Platz 10 nehmen. Telefonat Guy an TKB: Können wir euren Chef haben? VRP TKB: ja, sofort. Was muss ich bezahlen? Guy dann: nein nein. Schon gut. Ich schulde auch noch anderen viel. Diesmal gratis. Guy zu Huber: willst du mein Schosshündchen sein. Oh ja wuff wuff wuff. Brav Heinzli,aber ja nie bellen. Nun, Guy Halter eines lieben Pudeli geworden, ganz glücklich aufs Alter hin. Lässt alle Sorgen vergessen. Fortsetzung der Geschichte: Hündchen fühlt sich unwohl und folgt nicht mehr. Guy holt den Stock und verscheucht das Pudeli. Und jetzt? Neues Hündchen aus dem Tierheim. Wuff wuff.
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nu eis; perfekt 🐶
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Wer ist Heinz Huber?
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Lachappelle sagte gestern in der Sonntagszeitung: „Ich bin Teil der Aufarbeitung des ASE Falls und nicht Teil des Problems.“
Was für eine Dreistigkeit!! Er wusste drei Jahre bevor der Fall 2012 aufflog Bescheid, dass bei der Beziehung BKB ASE einiges nicht mehr stimmte und wäre in der Lage gewesen dem mit Nachdruck nachzugehen. Er stellte zwar entsprechende Fragen, hat aber dann nichts mehr gemacht. Und so warte ich auch heute noch auf eine Entschädigung der BKB. Ich habe keinen Rappen gesehen bis heute. -
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Ja, Herr Gysin da haben Sie recht. Herr Lachappelle hat die Probleme erkannt und gekannt, Druck im Büro Frick ausgeübt, dafür gibts Zeugen. Mir luege uns jetzt tief in d Auge und si verspräche mir, dass alles guet kunt. Falls nit, näme mir eifach mehr Spese vo de Kunde.
Teflon-Guy ist halt wie er ist….. und selbstverständlich ist er Teil des Problems, er hat ja beim Interview bei der STA Aargau die meisten Fragen gar nicht beantworten wollen. Und die Justiz Kt Aargau will ja nicht ermitteln, möglicherweise Parteigenossen oder Angst vor Arbeit. -
Herr Gysin, wenn das so ist, dann haben Sie auch Recht auf Akteneinsicht als Geschädigter. Haben Sie denn gesehen, dass die Konten in Singapur, Bangkok des VRP aus H. (AG) allen Staatsanwälten und Gerichten bekannt sind? Wenn der STA in seinem Plädoyer anführt, dass der VRP aus H. (AG) dort mehrere Mi0 CHF versteckt hat, wieso sucht der STA dann diese Gelder nicht? Das Gericht Laufenburg wollte 8000 CHF sparen und lässt somit die versteckten Gelder des VRP aus H. laufen. Das wäre ein Ansatz, etwas zurückzubekommen, interessiert aber die Justiz offensichtlich nicht, sowie sie Angst hat vor Teflon Guy. Schade. Dokumente alle bei den Gerichtsakten.
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In einer normalen Bank ist der VR für die Strategie und die Überwachung der Geschäftsleitung zuständig. Der CEO, zusammen mit seinen Kollegen für die Umsetzung der Strategie.
Aus diesem Grund gibt es nichts zu mosern, dass der CEO der Bank medial nicht in Erscheinung getreten ist. Punkt.-
Meine Worte. Das ist genau die Verantwortung des VR und nicht wie vor Jahren, bei der CS, als TT dem VR seine Strategie vorlegte und vom diesem abgenickt wurde.
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Guten Tag Winston
Gemäss OR mag der Anschein sein, dass der VR die Strategie bestimmt. Wie so häufig, ist die Praxis gerade anders rum. Das wurde wieder einmal von Juristen und Politikern verbrochen.
Der VR hat in der Praxis die Aufgabe des Sparring-Partners des Management Teams, d.h der VR ‘delegiert’ die Strategie-Aufgabe an diejenigen (Management/ GL), die aufgrund des Tages-geschäftes näher am Markt dran sind (oder sein müssten) und trotz Bäumen den Wald noch sehen sollten, das ist und müsste eigentlich der Fall sein, da VR-Vertreter selten aus dem Business selber kommen und eher Fachspezialisten in Governance, Auditing und Gesetzgebung sind, für die Erarbeitung einer Markt-Strategie und bei wenigen Treffen pro Jahr meist absolut überbewertet (und bietet Unterhaltungswert).
Selbstverständlich ist leider häufig ein VR-Mandat auch die Möglichkeit, sich bei Lobbysten wie Politikern mit ‘easy-money’ legal zu bedanken ..
Für alle lässt sich das Peter-Prinzip heranziehen:
– heute häufig Menschen in GL-Positionen, die weder Menschen-Führung intus haben, noch wissen, was eine Strategie ist (Markt) ..
– VR-Vertreter, die reine Fachspezialisten sind (Erbsenzähler) ..
– Aktionäre die nicht ihre Verantwortung wahrnehmen (Geld und Savoir-faire ist nicht das Selbe) ..
Am Ende läuft es jedoch immer auf das Selbe hinaus, jede GL kriegt den VR den diese verdient .. jeder VR kriegt die Aktionäre, die diese bei Laune halten können. Wenn alles nicht hilft, Consultants als Corporate-Fuse heranziehen – kommt gut. Interessanterweise durchschauen Mitarbeiter dies besser als diejenigen, die in höheren Etagen sitzen, warme Luft steigt bekanntlich und der reduzierte Sauerstoffgehalt hat einen Einfluss auf die Denkfähigkeit.
In den meisten Fällen ist das System ineffizient, da nur verwaltet und administriert wird.
Zu viele zweitklassige Manager, zu wenig wirklich nachhaltige Unternehmer .. und leider sehr wenige Generäle. If given Command, take (entrepreneurial) charge ..
Viele Grüsse
IndustrialP.S: Und geht gar nichts mehr, kann man die Firma ja immer noch an die Chinesen verkaufen und sich für den Verkauf derselbigen feiern ..
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Mit Huber würde ich auch gerne tauschen: zu einem grossen Salär angestellt, mit der Aufgabe, nichts zu machen. Wer wünscht sich das nicht?
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… ist halt eine graue Maus (geblieben, wie in der TKB!) und wird sie auch bleiben.
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Habe letzthin an einer Veranstaltung Lachappelle sprechen gehört. Ich war von der Substanz enttäuscht. Viele Allgemeinplätze, viel Konventionelles, viel Beraterslang, viel Ghostwriting. Von Huber könnte man auch nichts anderes erwarten. Die meinen, sie könnten mit 500 Mio. den Erfolg kaufen. Wenn die 500 Mio. einmal ausgegeben sind und dann die Erträge daraus folgen müssten, werden Lachappelle und Huber längst weg sein. Deshalb: man müsste deren Compensation direkt an den Erfolg dieser „Strategie“ binden – nur wird so etwas nie stattfinden, leider.
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JA hallo, was für eine Substanz haben Sie denn erwartet? Was war denn seine Vorgeschichte? Auch wenn man nichts aber auch gar nichts erwartet vom Teflon Guy wird man immer noch von neuem enttäuscht werden. Blablabla, Stellenabbau…. das ist ja nicht wirklich was Neues…. neu ist bloss die unübertreffliche Arroganz in St. Gallen
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Gute Analyse…haben wir was anderes erwartet?..GLCh als grosser Saubermann und Stratege…was passiert eigentlich mit Gisel und den Vinzenz Boys..?
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Stratege ohne Strategie,,, Saubermann der selber nicht sauber war und von allem wusste, das aber ableugnet trotz Beweisen und von der Aargauer Justiz, insbesondere vom STA im Fall ASE geschont wird, Parteikollegen? Hockeyfreunde? Faulheit? Irgendwas muss da sein.
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So eine Konstellation i.S.v. Schwach – Stark, war zu Zeiten von Vincenz leider auch vorhanden.
Der damalige VRP war vorwiegend Theoretiker, welcher zudem mit literaturwissenschaftlichen Methoden arbeitete. Vincenz hingegen war der dominante Praktiker und das Aushängeschild.
Vincenz hatte die Raiffeisen Gruppe sichtbar gemacht, gleichzeitig half der Image Schaden der anderen Grossbanken zum sog. Erfolg der Raiffeisen Banken nach der Finanz Krise. Dieser „Erfolg“ entschuldigt jedoch nicht den Machtmissbrauch einzelner Exponenten.
Gemäss der Schweizer Auslegung von Governance ist der VR zuständig für die Strategie – hat jedoch im Hintergrund zu agieren und die Kompetenzen von VR und GL sind klar getrennt, weil der VR ja primär für die Kontrolle und Aufsicht zuständig sein sollte. Eine fehlende Trennung der Kompetenzen wäre darum ein Problem.
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Info: Strategie = Verwaltungsrat / Operativ = CEO
Ist somit ganz richtig, dass Guy die Interviews zu diesem Thema gibt.
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wie allgemein hin bekannt; huber ist und bleibt blass. eine kostspielige personaleinheit lediglich fürs ausführen 🙈 vorher umgekehrt. starker ceo, blasser vrp. raiffeisen begreift das nicht; macht hingegen über chf 500 mio. für eine neue strategieumsetzung locker. nur weiter so in diesem turnverein 😜
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Lässt mich doch etwas in Ruhe, ich muss jetzt meinen geliebten Porsche auch endlich mal bewegen…
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Immer ein sehr schlechtes Signal, wenn sich der CEO in Krisenzeiten unsichtbar macht und das zentrale Element der Strategie dem VR überlässt.
Hier scheint sich ein neues Machtspiel aufzubauschen, wobei Porsche-Heinz schon resiginiert zu haben scheint.-
Führe, führen, führen! Oder Sessel warm halten und Porsche bewegen…
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Wieso überkommt mich das dumpfe Gefühl, dass da wieder 2 Ober-Muppets ganz oben bei der Raiffeisen sitzen?
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Da kommt nichts Gutes nach, Raffeleisen ist und bleibt eine Baustelle.
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Entscheidend ist nicht die Frage,
ob man Macht hat,
entscheidend ist die Frage,
wie man mit ihr umgeht.Alfred Herrhausen
* 30. Januar 1930 † 30. November 1989 -
Der Huber muss ganz schön darben, nicht einmal für einen Rasierer reichts oder ist das einfach ein Zeichen für seinen Frust ob der schieren Machtlosigkeit.
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Der VR sagt, wo es lang geht, die GL führt aus. Also alles richtig bei Raiffeisen.
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Lachappelle sagte gestern in der Sonntagszeitung: "Ich bin Teil der Aufarbeitung des ASE Falls und nicht Teil des Problems." Was…
Habe letzthin an einer Veranstaltung Lachappelle sprechen gehört. Ich war von der Substanz enttäuscht. Viele Allgemeinplätze, viel Konventionelles, viel Beraterslang,…
In einer normalen Bank ist der VR für die Strategie und die Überwachung der Geschäftsleitung zuständig. Der CEO, zusammen mit…