Er nennt sich „Dave“ und trägt einen berühmten Nachnamen. Noch wichtiger ist Bisangs Partnerin. Sie war mit einem vermögenden Unternehmer verheiratet, der mit dem Verkauf seiner Früchte-Kapsel-Firma mehrhundertfacher Millionär wurde.
Dave Bisangs bessere Hälfte ist zentral im Krimi, der den Bankenplatz in Atem hält. Nicht zuletzt dank dem „Portemonnaie“ der Frau soll Bisang sein Projekt namens Tallyon Drittinvestoren schmackhaft gemacht haben.
Nun steht Tallyon vor dem Aus. Die Bücher sollen letzte Woche deponiert worden sein, sagt ein Insider. Das trifft die mit dem Projekt Tallyon geplante Bank, die First Confoederatio Helvetica Bank (FCHB).
Die FCHB beschäftigt immer noch rund zwei Dutzend Mitarbeiter. Sie warten seit zwei Monaten auf ihren Lohn. Und auf ihre AHV, auf ihre Pensionskasse, auf ihre weiteren Guthaben.
In wenigen Tagen wird auch noch das September-Gehalt fällig.
Von frischen Geldern von Seiten Bisangs gibt es bisher keine Spur. Der Banker und Unternehmer flog vielmehr letzte Woche nach Mallorca; im Herbst besonders traumhaft.
Sofort ging um, Bisang wolle der Schweiz den Rücken kehren. Er sei auf dem Sprung, so meinten zwei Auskunftspersonen. Wohin als Nächstes? Darüber könne nur gerätselt werden.
Am Freitag Morgen landete Bisang zunächst wieder in Zürich-Kloten – angedüst in der Businessclass, hiess es. Kurz vor dem Rückflug von der spanischen Inselgruppe hatte er Stellung zu Fragen bezogen.
„Ich bin aktuell auf Geschäftsreise und morgen zurück“, meinte Bisang. Seine „Lebenspartnerin“ sei „zusammen mit weiteren Investoren eine von der Finma geprüfte und qualifizierte Aktionärin der FCHB“.
Die Bankenaufsicht habe ihm „Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit im Rahmen dieses Projekts“ erteilt. Will heissen: ein zuverlässiger Geschäftsmann.
Einer seiner engsten Partner soll hingegen bei der Finma zu Fragen geführt haben, hiess es letzte Woche. Dieser sei „ein deklarierter Minderheitsaktionär und Angestellter der FCHB ohne jede Gewährsfunktion“, so Bisang in seiner schliftlichen Stellungnahme.
„Ich hoffe, meine Antworten reichen Ihnen aus, um ein etwas anderes Bild zu zeichnen. Gleichzeitig appelliere ich an Ihre Wahrheitspflicht und Respekt vor Persönlichkeitsrechten.“
Die Mitarbeiter, die weiter seit Juli auf ihre Löhne warten, hoffen auf einen Retter. Es fänden in diesen Tagen entscheidende Gespräche statt, meint ein Insider.
In die Kritik geraten die PwC und die Finma. Die Revisorin der FCHB habe Bisangs rosige Versprechungen zu wenig kritisch hinterfragt, sagt ein Auskunftsgeber. Die Finma habe zudem viel zu spät realisiert, wie gross die Probleme rund um Bisangs Bank-Vorhaben mit der benötigten Lizenzerteilung seien.
„Hier spielt sich seit Monaten ein Krimi ab, und Revisorin und Bankenaufsicht geben sich erstaunt“, so der Involvierte. Das sei der wahre Skandal.
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Die beliebtesten Kommentare
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Man könnte sich überlegen die juiceplus Produkte zusammen mit dem babkenorodukt auf eine sellingkanal anzubieten und zu verhökern. Ironie aus.
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„Die Gründer Alain Kunz und Claudio Rossi haben das Unternehmen verlassen, nachdem sie sich mit Verwaltungsratspräsident David Bisang nicht über die kurzfristige Strategie einigen konnten, wie dieser gegenüber finews.ch erklärte.“ Jetzt wissen wir alle, was die kurzfristige Strategie war und können Kunz und Rossi dazu gratulieren, dass sie Charakter und Werte haben. Selten in der jungen Generation. Chapeau.
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Offensichtlich hat Dave mehr Erfolg bei Frauen als im Geschäftsleben. Vielleicht wäre dies ein neuer Geschäftszweig? Er könnte doch einen Token darauf ausgeben; Gigolo Coin.
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Solche Firmen sollten von der Finma geschlossen werden oder gar nicht bewilligen. Leider ist Zug immer noch der Anziehungspunkt für dieses Volk
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Warum die Finma diesem Trauerspiel weiter zuschaut ist völlig unerklärlich.
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Sich „Dave“ zu nennen ist schon mal lächerlich und angeberisch. Gleich und gleich gesellt sich gern: „Daves“ neue Freundin ist natürlich die Ex Frau des Obstkapsel Milliardärs (auf der Liste der reichsten Schweizer). Die Obstkapsel-Firma ist übrigens noch fragwürdiger als die FCHB. Die ObstkapselFirma verkauft für 500 Franken ganz primitives Pulver in Kapselform welches höchstens 5 CHF wert hat. Die restlichen 495 CHF stecken sich die Vertriebler (Network Marketing Direktoren in Form
einer Armee organisiert) ein. Absolute Abzocke- mit diesem Geld wurde jetzt die FCHB zwischenfinanziert. Höchst peinlich, zum fremdschämen.
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Wir sind doch auch alle erstaunt darüber, dass die FINMA und die pWC so erstaunt sind.
Wäre doch Zeit, dass bei den vielen WC’s mal die Spühltaste betätigt würde. -
Unter- oder ungenügend finanziertes Finanz-Start-up! Offenbar genehmigt von der FINMA. Hat dieser Beamtenladen schon je etwas gut oder sogar richtig gemacht? Aber die Politik schläft weiter wie eh und je. Die längst fällige Restrukturierung und Redimensionierung dieses völlig aufgeblasenen und unnützen Amts lässt weiterhin auf sich warten.
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Immer mehr Halbschuhe gründen solche Schrottfirmen.
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Sich „Dave“ zu nennen ist schon mal lächerlich und angeberisch. Gleich und gleich gesellt sich gern: „Daves“ neue Freundin ist…
Wir sind doch auch alle erstaunt darüber, dass die FINMA und die pWC so erstaunt sind. Wäre doch Zeit, dass…
Warum die Finma diesem Trauerspiel weiter zuschaut ist völlig unerklärlich.