Vor einem Jahr startete die Affäre „Swiss Secret“, bei der 18’000 Konten der CS mit einem Wert von rund 100 Milliarden Schweizer Franken einem Medienkonsortium zugespielt wurden.
Anstatt dass man mehr darüber erfährt, wie viel Geldwäscherei in diesen Daten verborgen ist, verfolgen nun die Strafbehörden die Spuren des Whistleblowers auf Verletzung des Bankgeheimnisses hin.
Dabei rühmt sich die Schweiz ja bei jeder Gelegenheit, wie fortschrittlich und einzigartig ihre Gesetzgebung und Reglementierung der Geldwäscherei ist.
Was hier gar nicht bestritten werden soll, jedoch angezweifelt, ob die Praxis bei den Banken auf der Höhe dieser Gesetze und der damit ausgedrückten Moral angekommen ist.
Ein Beispiel für die Prävention und Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Probleme der Geldwäscherei, das ich bei der Credit-Suisse selber erlebt habe, waren die sogenannten „Web Based Trainings“, die wir auch in der IT zu absolvieren hatten.
Hören wir in der Folge in ein für den Leser leicht überzeichnetes Training hinein, bei dem es insbesondere um das Verständnis und die richtige Behandlung von sogenannten PEPs, also „Politisch Exponierte Personen“, geht.
Eine im Zusammenhang mit Geldwäscherei besonders im Visier der Justiz stehende Gruppe Menschengruppe.
Speziell dann, wenn ihre Herkunftsländer auf einer schwarzen Liste stehen, die jeglichen Finanzkontakt untersagt.
Das Absolvieren solcher Trainings war für jeden einfachen Mitarbeiter obligatorisch und wurde von den Vorgesetzten peinlich genau überwacht.
Was wir uns jeweils fragten: Kamen sie auch bis zum Trading-Floor?
Dass ich mich damit selber als Whistleblower strafbar mache, bezweifle ich, waren und sind doch diese Trainings in der Branche üblich und kein Geheimnis.
Und wie gesagt, ist mein kleines Beispiel reine Fiktion, auch wenn, das gebe ich zu, nur ganz wenig von der Wirklichkeit abweichend.
Viel Vergnügen und: Mitraten ist durchaus erlaubt.
Ein Mann kommt in ihre Filiale, bärtig, eingekleidet in grünen Militärstoff, an den Ärmeln scheinen irgendwelche Rangabzeichen entfernt worden zu sein, in der Hand hält er einen Koffer, den er unaufgefordert auf den Tresen stellt, begleitet mit dem Wort: „Anlegen.“
Auf dem Koffer springt Ihnen sofort der letzte Rest eines abgerissenen Aufklebers ins Auge, auf dem noch die Buchstaben „CHE“ zu lesen sind.
Korrekterweise verlangen Sie einen Ausweis, worauf der Herr einen Schweizer Pass zückt, der auf den Namen „Hablützel“ lautet, als Bürgerort springt Ihnen das bekannte und, weil da Verwandte von Ihnen wohnen, vertraute „Altdorf“ ins Auge.
Worauf Sie sich bereits etwas entkrampfen, bis sie schliesslich beim weiteren routinemässigen Durchblättern auf einen Eintrag, will heissen Zollstempel, stossen, der eindeutig einen Besuch in Kuba bekundet.
Und Kuba, das wissen Sie aus einem ihrer früheren Trainings, steht auf einer Boykottliste der USA, also einer Liste, die für Ihre Bank relevant ist, und nicht wie eine aus einem EU-Land stammende als „Fremde-Herren-Liste“ ignoriert werden darf.
Dem Mann scheint ihr Zögern beim Weiterblättern nicht entgangen zu sein, und er vermeldet zu diesem Eintrag: „Ich einmal Ferien dort, nicht schön.“
Wie verhalten Sie sich? Wählen Sie aus den unten stehenden Möglichkeiten die richtigen Antworten. Mehrfachantworten sind möglich, in ganz seltenen Fällen keine einzige.
A: Sie verweisen den Mann auf die gegenüberliegende Seite des Paradeplatzes, auf ein Geschäft das mit den Lettern „Galerie Gmurzynska“ überschrieben ist.
Dort könne der Kofferinhalt in einen „Erlös aus einem Kunstverkauf“ verwandelt werden, was es Ihnen dann erlauben würde, das Geld entgegenzunehmen, da die Herkunft eruiert werden konnte und vertrauenswürdig sei.
B: Fragen Sie den Mann, ob die Hablützels aus Altdorf in irgendeiner verwandtschaftlichen Beziehung zu den Castros auf Kuba stehen.
Antwortet der Mann mit Ja, weisen Sie ihm die Türe, antwortet er mit Nein, lassen Sie den Koffer öffnen und füttern mit dem Inhalt ihre Zählmaschine.
Werden es weniger wie 500’000 Schweizer Franken, verweisen Sie den Mann an die Richtung See gelegene Kantonalbank, ansonsten beginnen Sie mit den Formalitäten zur Eröffnung eines Kontos.
C: Beim Zuklappen des Passes belästigt Sie die Vermutung, dass dieser eventuell auf einer Kubareise einem Touristen namens Hablützel abgenommen worden ist.
Sie schinden Zeit heraus und telefonieren – für den Anlegewilligen nicht ersichtlich – den Gemeindebehörden von Altdorf, um sich nach einem vermissten Hablützel zu erkundigen.
Wird einer seit der Zeit, aus der der Stempel im Pass stammt, vermisst, weisen Sie dem Mann die Türe, ansonsten fahren Sie wie oben bei B an der Stelle mit dem Öffnen des Koffers weiter.
D: Sie verhalten sich so, wie Sie es im Zivilschutz einst als korrekte Reaktion auf den zwar nicht zu erwartenden, aber doch möglichen Einschlag einer Atombombe in ihrer unmittelbaren Nähe gelernt haben: Kontakt zum Vorgesetzten suchen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Auch beim zweiten durchlesen des Beitrags, konnte ich nicht eruieren was Herr Saller uns eigentlich mit diesem Schalterbeispiel mitteilen will. Ich konnte weder Sinn noch Humor entdecken. Das kann jedoch zugegebenermassen durchaus an mir liegen. Klar und deutlich ist jedoch die Tatsache, wie sein Empfinden gegenüber gestohlenen (Neudeutsch „geleakte“) Daten ist. Selbst bei einer grotesk und völlig übertriebenen Annahme, dass 50% aller veröffentlichten Namen bei den „Swiss Secrets“ Steuerhinterzieher sind, stehen denen dementsprechend noch 50% ehrliche Bankkunden gegenüber. Herr Saller findet es völlig ok, dass diese ehrlichen Bankkunden an einen digitalen Pranger gestellt werden. Diese 9,000 ehrliche Bankkunden werden jetzt jahrelang zum Teil lebenslang sich wegen diesem Datendiebstahl, pardon Datenleck, sich bei x Gelegenheiten bei Banken, Ämtern etc. rechtfertigen müssen.
Herr Saller findet es nicht nötig dies zumindest zu erwähnen. Das ist eigentlich die Message seines Beitrags. Es gibt sicher Leute die dies lustig finden. Ich finde es skandalös. Zum Glück lässt sich die Schweiz nicht von ideologietrunkenen ausländischen Behörden vor sich hertreiben. Dieser Datendieb muss selbstverständlich verfolgt und verurteilt werden. Was die einzelnen Staaten mit diesen Daten machen, hat mit uns gar nichts zu tun.
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Also ich hätte den Bakshisch mit dem Restpapier eingetütet und krank gemeldet.
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Wer so richtig reich ist, findet für sein Vermögen immer einen Unterschlupf. Auch in der Schweiz. Gier frisst Hirn und Gewissen!
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Also selten habe ich einen dümmeren Artikel gelesen. Die Geldwäsche trainings sind zwar in der Tat ein Witz aber so katastrophal wie hier geschildert nun auch wieder nicht.
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Kein Wunder steht es um die IT der CS so bescheiden, wenn da ein Halodri wie Saller gearbeitet hat.
Wieviel Du von den WBTs verstanden hast, zeigt Dein Möchtegern-Funny Beispiel eindrücklich. Du versuchst die CS damit lächerlich zu machen…lächerlich bist aber Du alleine. Nestbeschmutzer, Totalversager sind nur ein paar Attribute, die mir bei Dir in den Sinn kommen
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Geldwäscherei wird nicht nur in der Schweiz mit Erfolg durchgeführt, auch andere Länder, wie die Briten, tun das gleiche. Die Frage ist nur,
wie die machtpolitische Stellung der Schweiz in dem für unseren Wohlstand zentralen Punkten sich präsentiert. Da müssen wir natürlich
sklavisch dem alten Mann vom Berg nachfolgen, der uns in seiner
unübertrefflichen Weisheit lernt, dass wir als Land hinter den sieben
Bergen uns diesbezüglich vieles erlauben können. Nichts kann uns jemals
erschüttern und unsere Nachbarn sind sowieso US-Sklaven, die keinen eigenen Willen haben. Vergesst diese Weicheier, sie zählen nicht.
Also fröhlich weiter und Putin der Siegreiche, der nächstens die Ukraine liquidiert und wir davon unbedingt profitieren müssen. Wann wird Herr Vekselberg Ehrenbürger von Herrliberg, so etwas ist unbedingt zu unserem langfristigen Profit einzurichten? Wir wollen ja das Schweizer Unternehmen mit Schweizer Bankkrediten von zartfühlenden und bis aufs Innerste korrupten Russen aufgekauft werden. Wir vermissen
sie. Wo ist unser täglich Brot?-
Korrigenda: Herr Viktor Vekselberg wohnt seit mindestens fünf Jahren in Oberwil bei Zug, wo er in KEINTER Weise auffällig lebt. Freundliche Grüsse aus seiner Nachbarschaft.
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@Oberwil bei Zug
Die schönsten Sonnenuntergänge der Schweiz und eine wunderbare Badi.
Gesegnetes Dorf am Zugersee !
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…selten so gelacht. Aber vor Jahren der 1. Kurs beim VQF ging ab Beispiel einer jungen Lady aus Kolumbien in einen ähnlichen Dialog. Die Schweiz wie sie singt und lacht – hellau!
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Worauf will der Autor hinaus?
Dass er Grund zur Annahme hat, es handle sich um einen Identitätsmissbrauch?
Dann Kopie des Passes anfertigen und Verdacht den Behörden melden (statt selber skurrile Nachforschungen anzustellen).Von Variante A würde ich abraten, weil ein solches Handeln der Verschleierung der Herkunft des Geldes dient und bereits der Hinweis auf diese ,Umgehungsmöglichkeit‘ strafrechtlich relevant sein könnte.
Ein kubanischer Stempel im Pass und eine abgewetzte Militäruniform vermögen an sich noch keinen Verdacht auf Geldwäscherei begründen.
Ein Koffer mit einer grossen Menge Bargeld hingegen schon. Die Gretchenfrage nach der Herkunft des Geldes wurde hier offenkundig (noch) nicht gestellt.Vorgesetzten einschalten? Erst wenn der Koffer geöffnet und die Herkunft des Geldes abgeklärt ist. Ansonsten beginnt die (lange)?Geschichte beim Chef so: ,Ein Mann (ist in mein Büro gekommen), bärtig, eingekleidet in grünen Militärstoff….‘ 😉
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Ausnahmslos JEDEM meiner damaligen Kollegen bei dieser Bank war klar: diese Compliance-WBTs hatten den einzigen Zweck, mögliche Haftungsansprüche auf die Mitarbeiter schieben zu können.
Mit Ausbildung/Training hatte das nie was zu tun.
Als Mitarbeiter mit nur halbwegs intakter Moral und Gerechtigkeitsempfinden war es traurig zu sehen: Im Zweifelsfall würde einen der Arbeitgeber fallen lassen wie eine heisse Kartoffel und versuchen, jegliche Verantwortung auf einzelne aus dem Fussvolk abzuschieben.
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Herr Saller, danke für den vorzüglichen Beitrag.
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War ironisch gemeint.
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Viele so genannten Banken (Dienstleister und Kontenverwalter
im Auftrag) haben im Hintergrund ein paralleles Kontensystem.
Dieses Kontensystem ermöglicht Banken problemlos Geldwäsche
zu betreiben und anderen dunklen Geschäften nachzugehen.Über diesen parallelen Kontensystem werden dunkle
Geschäfte unter der Haftung des ahnungslosen Kunden
abgewickelt.Der Kunde kann alle fünf Minuten Kontoabfrage
tätigen und wird dabei absolut nichts merken.
Im Vordergrund sieht alles normal aus, aber
im Hintergrund, sieht es sehr brutal aus.Im Hintergrund laufen wilde Transaktionen unter
der Haftung der ahnungslosen Kunden. Dem Kunden
wird bei der Kontoeröffnung nicht mitgeteilt,
dass das Bankkonto für Bankgeschäfte der Bank
unter seiner Verantwortung getätigt werden.Die Unterschrift auf dem Kontoantrag ist eine
geheime Haftungszusage des ahnungslosen Kunden.
Kunden wird verschwiegen, dass sie Kontogläubiger
und Sicherungsgeber des Kontos sind.Dazu gibt es geheime internationale Steuerformulare,
die das nach wie vor beweisen können. Die Bank wird
dies nie zugeben. Eher wird die Bank dem getäuschten
Kunden die Verfügungsberechtigung bezüglich Konto
entziehen, anstatt ihm die Wahrheit ins Gesicht sagen.Wenn ein Bankkonto eröffnet wird, dann ist die Bank
verpflichtet das internationale Steuerformular 1096
an ein US Unternehmen weiterzuleiten. Auf diesem
Steuerformular ist der Mensch über die natürliche
Person der Kontogläubiger und die Bank der Konto-
schuldner.Das internationale Steuerformular 1096 ist ein
geheimes Kontoeröffnungsformular. Da gibt es
noch ein anderes Steuerformular 1099-OID.Über diesen Steuerformular muss jede Bank
die unter kollateralen Haftung des Kunden
erzielten Renditen, bei einem US Unternehmen
versteuern lassen.Der ahnungslose Mensch weiss nicht, dass er kein
Kontoinhaber ist. Die Bank ist die Konteninhaberin
und der Mensch ist der tolerierte Kontonutzer,
Kontoverfügungsberechtigte, Sicherungsgeber
und Kontogläubiger. Somit auch der geheime
Gläubiger der Bank.Denn jeder Kontoantrag und Kreditantrag sind geheime
Kollateralkredite an die Bank, damit Bank überhaupt
ein Konto eröffnen darf und die angeblichen Kredite
vermitteln kann. Wer glaubt, dass Banken Kreditgeber
sind, irrt sich gewaltig. Da viele Banken system-
relevant sind, hat der Mensch vors Gericht keine
Chance.Gegenwärtig stehen viele Banken wegen Basel 4 unter
Druck. Das heisst, dass in naher Zukunft viele Banken
und KMU in den Konkurs getrieben werden – und zwar
absichtlich. -
Netter Versuch!
Die Verpackung ist für den Otto Normalverbraucher gedacht, … der nicht bemerkt hat das die größe der Verpackung gleich geblieben ist, der Preis um 10% gestiegen, aber der Inhalt um 25% verringert wurde.
So wie früher auch werden Millionen nicht am Bankschalter eingezahlt, sondern das Geschäft im Hinterzimmer abgewickelt.
Für die ,,global Player“ ist alles wie beim alten, GwG hin oder her.
Bei uns auf dem Balkan gibt es ein SPrichwort. Das Gesetzt ist wie ein Spinnennetz. Eine Fliege verfängt sich und wird gefressen. Aber eine Hummel fliegt einfach durch. Und die Schweiz ist voll mit Hummeln aus der ganzen Welt.
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Der naive „Journalist“ geht davon aus, dass illegal beschaffte Daten immer Informationen über illegale Aktivitäten enthalten. Der Gutmensch „Whistleblower“ ist ein simpler Datendieb.
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Die CS ist wirklich keine Sonntagsschule – kein Zweifel.
Sie werden sich jedoch weder als Journalist, noch Ethnologe mit einem solch bescheidenen Beitrag selber gerecht. Die Qualität war sicherlich verbesserungswürdig, jedoch waren die Schulungen wohl auch den Fähigkeiten der Mitarbeitenden angepasst.
Kritik bzgl. GwG ist sicherlich in der gerichtlichen und behördlichen Umsetzung sowie teilweise der gesetzlichen Ausgestaltung anzusiedeln. Die Gesetzte jedoch werden von der Gesellschaft, repräsentiert durch das Volk resp. die gewählten Parlamentarier und die entsprechenden Behörden ausgestaltet. Die Anwendung und Interpretation durch die Gerichte (nennt sich Gewaltentrennung).
Dass die FI selber wenig Interesse, Pflicht resp. Druck hatten ist bekannt.
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Das Absolvieren solcher Trainings war für jeden einfachen Mitarbeiter obligatorisch und wurde von den Vorgesetzten peinlich genau überwacht.
Also ich hab jeweils diverse solche für meine Kollegen gemacht ☺️😜
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Mit Verlaub Herr Seiler
Ein eher etwas dummer Beitrag
Ich gebe zu, ich habe einen verkorksten Sinn fuer Humor sodass ich die evtl, lustigen Aspekte Ihres Beitrages nur wenig zu wuerdigen weiss
Absolut korrekt dass nach den Verursachern dieser Leaks gesucht wird
Und dass uebliche Caveat; es gibt legitime rechtlich einwandfreie Gruende fuer Strukturen wie Trusts
Haben Sie vergessen? -
Total verblödetes CS Bashing auf allertiefstem Tagesanlüger und SRF Niveau. Der Autor hat ganz offensichtlich noch nie ein Konto für einen ausländischen Kunden weder bei der CS noch einen anderen Bank eröffnet. Was wird mit einer solchen Lügengeschichte bezweckt?
Kein Wunder steht es um die IT der CS so bescheiden, wenn da ein Halodri wie Saller gearbeitet hat. Wieviel…
Also selten habe ich einen dümmeren Artikel gelesen. Die Geldwäsche trainings sind zwar in der Tat ein Witz aber so…
Ausnahmslos JEDEM meiner damaligen Kollegen bei dieser Bank war klar: diese Compliance-WBTs hatten den einzigen Zweck, mögliche Haftungsansprüche auf die…