Während Zeno Staub seinen Nationalrats-Wahlkampf hochfährt, tobt hinter den Mauern der Zürcher Bank Vontobel ein Hauen und Stechen.
Es geht um Staubs Nachfolge als CEO. Dort tauchte in den letzten Wochen überraschend ein neuer Name unter den Papabili auf.
Georg Schubiger. Vom Private Banking-Chef der Vontobel sprach lange keiner. Das hat sich über Nacht geändert.
Grund sind die Zahlen. Schubigers Vermögensverwaltung ist im Hoch. Seine Division hat im internen Wettkampf das Asset Management als Gewinn-Lieferantin Nr. 1 abgelöst.
Für die vermeintlich schon gesetzte Christel Rendu de Lint spitzt sich die Lage zu. Sie, die auf Anfang 2023 die alleinige Führung der langjährigen Profit-Maschine übernommen hat, gerät in Rücklage.
Grund sind die Fonds. Diese leiden unter schlechter Performance. In einem 3-Jahresvergleich liegen zahlreiche Vehikel aus der Küche der Zürcher hinter den jeweiligen Benchmarks.
„Die Qualität der Produkte spiegelt sich unter anderen in der Bewertung von Morning Star“, kontert der Sprecher der Bank.
„Zum 30. Juni 2023 wurden 59 Prozent aller von Morningstar bewerteten Vontobel Fonds (gewichtet nach verwalteten Vermögen) mit 4 oder 5 Sternen bewertet.“
Die Aktie der Vontobel sagt anderes aus. Deren Kurs sinkt und sinkt.
Entscheidend ist der Mann an der Spitze der Firma. Es handelt sich um einen deutsch-britischen Assetmanagement-Senior namens Andreas Utermann.
Utermann steht dem Vontobel-Verwaltungsrat seit anderthalb Jahren vor. Nun muss er zusammen mit der Vertreterin der Familienstämme, Maja Baumann, den neuen CEO bestimmen.
Man habe sich auf eine interne Lösung geeinigt, heisst es aus der Bank.
Weil Finanzchef Thomas Heinzl keine Fronterfahrung mitbringe und dort Not am Mann sei, würde die Wahl auf Christel Rendu oder Georg Schubiger fallen.
Im Asset Management laufen Kunden und Leute davon. Per 30. Juni erlitt die Division einen Assetabfluss von 3 Milliarden. Die versprochenen Kosteneinsparungen von gegen 70 Millionen seien noch nirgens, sagt eine Quelle.
Falsch, meint der Sprecher. „Die Reduktion der Kostenbasis wird nach wie vor strikt verfolgt.“
„Gleichzeitig folgt Vontobel aber auch weiterhin dem Grundsatz, langfristige Wachstumschancen mit potenziellen Einmalkosten wahrzunehmen, sofern sie auf die Prioritäten und damit auf die Lighthouse-Ambition 2030 einzahlen.“
Das Problem für Rendu de Lint, die neue Assetmanagement-Chefin, sind die Altlasten. Zeno Staub hat diese zu verantworten, nachdem er drei Jahre lang in Eigenregie den Bereich geführt hatte.
Nun läuft Rendu die Zeit davon, um die einstige Vorzeigedivision zu sanieren. Derweil glänzt Schubiger mit Neugeldern und Rekordgewinnen.
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Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ist das wieder so ein „griechischer Papa“?
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Muss wohl die Finma entscheiden wenn der schwache Verwaltungsrat auch Monate nach dem Rücktritt von Dr. Staub nicht fähig ist, eine (bestenfalls externe) Nachfolge zu präsentieren.
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Schubiger ist HSG Klüngel und nur ein wohlhabender WB-Sohn einer Hotel-Dynastie, ansonnsten hatber ausser Wutausbrüchen nicht viel auf der Pfanne, das zeigen auch seine Personalentscheide glasklar auf.
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Das Private Banking funktioniert bei Vontobel. Dort gibt es gute Leute, von Beratern bis Verwaltern. Den Unterschied machen nebst anderem die Ausnahmetalente in der Vermögensverwaltung aus. Es bleibt zu hoffen, dass diese Talente entsprechend gefördert werden.
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Ziemlich witzlos, einen solchen Artikel zu publizieren, bei dem eigentlich nur die Kommentare interessieren, und dann die nicht freischalten
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Bis zum Jubiläum war bei IP ab und zu noch ein interessanter Beitrag, heute kommt nur noch Geschwafel.
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Brauchen wir Blick, Tages Anzeiger, FuW, NZZ, SRG…?
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Schubiger hat etwa soviel Charisma wie ein Butterbrot.
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Ach was, Vontobel hat auch bei Zeno vs. Pete nicht aufgrund der kurzfristigen Gewinnen gehandelt. Der CEO-Job ist zu wichtig und man wird strategisch eine Person wählen, welche der Kultur und Dividendenverlustangst der Familie Rechnung trägt. Das kommt normalerweise sowieso besser raus, als die Seilschaften- und Stuhlsägenpolitik der anderen Banken.
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Zu Georg gibt es auch nicht viel Gutes zu sagen. Befördert Schwache, hat selber Null zu bieten und glänzt mit Abwesenheit bei den Kunden. Null Charisma! Leider stellt die Dame mit ihren Turnschuhen auch nicht mehr dar! Über Leistung müssen wir nicht sprechen, denn Geld verdienen tun die anderen Banken.
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Bei VT spühlt es regelmässig unter- durchschnittliche Leute auf die nächste Stufe. Wie dumm sind eigentlich die Bankkunden, die das nicht erkennen. Nur 1% Hinterfragt, 99% finden – der ist noch nett! Swiss Banking verliert an Stellenwert, da die Manager wenig bis nicht können.
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Die Vontobel hat sich mit dem Kauf von UBS-SFA eine toxische Fuehrungsmannschaft an Bord geholt und in den naechsten Jahren wird der neue Chef / die neue Chefin der Vontobel auf der SFA-Position einige Abschreibungen taetigen muessen da ein ueberrissener Preis bezahlt wurde..auch ein komplett vernebelter Bericht ueber die Vontobel SFA heute in der NZZ..
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Kann leider nur zustimmen. Wer kauft schon eine Abteilung, welche vom vorherigen Besitzer UBS seit Jahren auf der Closing Liste stand. Nur Vontobel, wo man erfolglose Intergrationen nur zu gut kennt: Lomdard Odier, Notenstein etc.
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Georg forget that fight. In Zeiten der Quotenfrauen kannst Du Dir die Energie sparen und 1-2 Jahre zuschauen. Du brauchst lediglich etwas Geduld, siehe auch Ruag et al.
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Das Private Banking funktioniert bei Vontobel. Dort gibt es gute Leute, von Beratern bis Verwaltern. Den Unterschied machen nebst anderem…
Muss wohl die Finma entscheiden wenn der schwache Verwaltungsrat auch Monate nach dem Rücktritt von Dr. Staub nicht fähig ist,…
Georg forget that fight. In Zeiten der Quotenfrauen kannst Du Dir die Energie sparen und 1-2 Jahre zuschauen. Du brauchst…