Wenn Mitarbeiter und Aktionäre der Lonza Group zu Beginn dieses Jahres noch annehmen durften, es kehre Ruhe in das lange Zeit schlecht geführte Unternehmen ein, sehen sie sich jetzt getäuscht.
Tatsächlich schüttelt es in der Konzernleitung erneut heftig. Unter den unzufriedenen Managern, die den Abgang suchten, konnte niemandem entgehen, dass es die Personalchefinnen waren, die mehrfach durch die Drehtür gingen.
Ins Gewicht fiel die HR-Leiterin, die seit 2020 diese Position innehatte. Ob sie letztes Jahr freiwillig ging oder ihr mehrmonatiger „Garden leave“ auf anderes hindeutet, muss offenbleiben.
Bei der üblichen Geheimnistuerei, welche die Kommunikationspraxis der Lonza kennzeichnet, ist dies für das Unternehmen schnell verhängnisvoll.
Die Interne, die als Notnagel auf die HR-Spitzenposition befördert worden war, verliess das Unternehmen per Ende 2023. Es folgte eine nächste Managerin von aussen, die im Januar übernahm.
Und Ende Mai ihren Letzten hatte.
Die drei Personalien zuoberst im wichtigen Personalbereich fielen noch in die Zeit, in der Albert Baehny als Übergangs-CEO die Geschicke des Unternehmens, das er in die Krise geführt hatte, leiten musste.
Die Herabstufung hat der als egozentrisch geltende einstige Supermanager nie überwunden. Unbestätigten Berichten nach liess er sich schon in diesem Frühjahr immer weniger im Basler Headquarter sehen.
Befragt zu den vielen Wechseln im HR meinte eine Sprecherin der Lonza: „Abgänge sind eine interne Angelegenheit und es ist nicht unsere Richtlinie diese zu kommentieren.“
Und zur Rolle von Baehny, der als VR-Präsident bei der Wahl des CEOs mehrfach daneben gegriffen hatte, hielt die Sprecherin fest:
„Albert Baehny ist nach wie vor bei Lonza und bleibt CEO ad interim, bis Wolfgang Wienand im Sommer als neuer permanenter CEO zu Lonza stösst.“
Wienand, der neue operative Spitzenmann, der die Lonza rasch auf Kurs bringen muss, hätte durch aktive Begleitung durch Baehny einen leichteren Einstieg haben sollen.
Jetzt wartet man in der Fabrikhallen in Visp im Wallis und in Basel auf den neuen Chef.
Nicht auszuschliessen ist es, dass Wienands alte Arbeitgeberin, die Siegfried AG, von ihm eine bessere Stabsübergabe verlangte, als es der Lonza gelang.
So war der neue VR-Präsident der Lonza, Jean-Marc Huët, 71, ein Niederländer, zuerst einmal allein an der Spitze der Erneuerung, die von den Mitarbeitern wie den Aktionären dringend erwartet wurde.
Die erleichterten Aktionäre und bisher auf der Seitenlinie verharrenden haben in der Folge seit Januar 2024 kräftig zugelangt und den Kurs der Lonza-Aktie mit 40 Prozent nach oben getrieben.
Man glaubte, die Baehny-Zeit überlebt zu haben. Es wurden Erwartungen geschürt, nun werde die wahre Lonza freigelegt, ein grundsätzlich hervorragendes Unternehmen in einer strukturell wachsenden Branche.
Was gestern Vormittag den Kurssturz der Aktie mit über 4 Prozent auslöste, konnte kein Analyst seriös beantworten.
Es wurde vermutet, US-Aktionäre hätten ein grösseres Paket verkauft. Aber ohne einen direkten oder indirekten Hinweis aus der derzeit wenig handlungsfähigen Konzernleitung blieb es bei Vermutungen und Gerüchten aller Art.
Klar ist es, dass Lonza dringend einer kraftvollen Führung bedarf, um die Nebel, die das Unternehmen begleiten, aufzulösen.
Diese neue Führung sollte nicht nur den Führungskräften Sicherheit geben, sondern auch den anderen „Stakeholders“, vor allem den Mitarbeitern und Aktionären.
Derzeit ist die Lonza nahezu steuerlos in einer Wachstumsbranche unterwegs, wo ein harter Wettbewerb um Aufträge tobt.
Wer sich eine monatelange Denk- und Handlungspause erlaubt, wie dies bei der Lonza gerade der Fall ist, kann leicht den Anschluss verlieren.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Das Wertpapier des Basler Pharmazulieferers ist das erfolgreichste unter den Schweizer Standardwerten im laufenden Jahr. Der Kursanstieg seit Anfang Januar beträgt mehr als 36 Prozent.
Das ist Fakt. Wie kann man sein Geld mit so einem Schundartikel verdienen?
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Die vorhergehenden Verluste haben die neuesten Gewinne überhaupt nicht wettgemacht. Rückblickend ist der Titel noch tiefrot.
Lonza hat Spekulationscharakter.
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Derzeit ist die Lonza nahezu steuerlos?
Endloses Warten auf den neuen CEO?
Wolfgang Wienand -
Sehr geehrter Herr Stölker also meine Lonza sind dieses Jahr 37% gestiegen. Klar, nicht so toll wie meine Sulzer mit 43%, Swissquote mit 45%, geschweige meinen Lieblingen von Newron mit 110% und Kuros mit 258%, aber bei einer Entwicklung von 37% gleich von einer Krise zu sprechen finde ich deplaziert. Ich meine die AHV, PK oder Bundeskasse wären mit 37% sehr zufrieden und würden nicht von einer Krise sprechen! mir reichen 37% notabene Steuerfrei als Zustupf fürs süsse Nichtstun. Dazu kommt noch die Dividende plus meine 6 Gläser Weisswein und die Schinkengipfeli an der GV.
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Eine rührende Märchengeschichte!
Fehlen eigentlich nur noch die Krypto Millionen…😀
Wohl eher soziale Hängematte, wie bei der Mehrheit der Schreiblinge hier. -
Ganz nach dem Motto: “Ich rede oft mit mir selbst, weil ich manchmal Expertenrat brauche.”
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Mein Patient mein auch immer er sei Öl – Milliardär Rockefeller..
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Wusste gar nicht, dass die Sozialämter heutzutage so grosszügig sind!
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lass mal Trudy!
Die Sarah soll sich mal ihr Depot bei der CS ausbezahlen lassen und uns zu ihrem sagenhaften Erlös auf ein paar Gläser Weisswein mit veganen Schinkengipfeli einladen. Ich freue mich drauf! -
Kann Ihnen gerne meinen Depotauszug senden. Empfehle ihnen das Buch Frei mit 40 in der Schweiz von Marc Pittet.
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Er hat eine Aktie.
Die 37% kommen von 37 gefressenen Schinkengipfeli und 19 ausgesoffenen Gläsern Weisswein.
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Armselig, holen Sie sich Hilfe..
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der Kommentar wurde wohl unter dem Einfluss der 6 (!) Gläser Weisswein geschrieben – nicht nur wegen der Schreibfehler 🙂
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Ist halt so, wenn Lonza ausschließlich Billiglöhner aus dem großen Kanton einstellt. Wer will schon in der Pampa von Sitten arbeiten?
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Die Gummihälse aus der neuen DDR produzieren eh nur heisse Luft.
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Die armen Genossen der Schweiz haben bis heute nicht gecheckt,
dass ich seit 1990 in den eidgenössischen Kantonen wirke!
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Zu viele Jahre, in denen vor allem Freunde und Familienmitglieder anstelle von Fachleuten eingestellt wurden, um eine Aufgabe zu erledigen, führen immer zu geringer Produktivität und demotivierten Mitarbeitern. Ich denke, jeder kennt dieses Rezept.
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Die Siegfried – Aktie hat unter Herrn Wienand in den letzten 5 Jahren um 180% zugelegt
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Habe dieses Jahr mit der Aktie von Nvidia welche Grafikprozessoren und Chipsätze für Computer und Konsolen entwickelt bereits 144% Profit gemacht, dagegen ist Siegfried ein kleines Lüftchen..
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@TopPerformer: Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.
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Und, lass wissen was du sonst noch in deinem Portfolio hast? Wenn du mit >CHF5M eine YTD Perf hast von >20% lass es wissen. Und auch 2023 signifikant über MCSI war.
Ansonsten: Bisch nur en Gross-Schnurri -
Die Neider, Habe-und Taugenichtse scheinen heute wieder Hochkonjunktur zu haben!
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Sie machen nur dann einen Gewinn, wenn Sie die Aktien verkaufen. Bis dahin ist es eine theoretische Zahl auf einem Computerbildschirm. Die gleichen Leute, die mit 150 % Wachstum werben, sind diejenigen, die 90 % Verlust in ihrer Steuererklärung ausweisen, wenn sie tatsächlich verkaufen, weil sie zu lange gewartet haben. Ich hoffe, Sie haben Gewinne mitgenommen.
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Und was macht eigentlich Loomit so?
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Der befindet sich doch im betreuten Wohnen im Kreis 4 in Zürich..
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in pattaya das leben geniessen🤣?
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Nehme an, dass die IV-Stelle bei ihm eine Rentenrevision durchführt um eine Wiedereingliederung durchzuführen. Flugtickets von und nach Pattaya wurden sicherlich von der IV übernommen.
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felix
… und mit unserem vinzenz??
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Für die Firma Lonza muss man sich keine Sorgen machen. Nach dem Höhenflug Anfang Jahr gibt es jetzt die üblichen vorübergehenden Gewinnmitnahmen. Lonza hat mit Huet und Wienand, der in einigen Wochen beginnen wird, die ideale Topbesetzung an der Spitze. Ausserdem sind die Aussichten spätestes ab 2025 sowieso hervorragend mit riesigen Gewinnerwartungen für die kommenden Jahre. Zusätzlich werden die dann im nächsten Jahr niedrigeren Zinsen helfen.
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Genau, die Erwartungen sind immer riesig…
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Schicken sie doch mal ihren Unternehmensberater Klaus S. dorthin zum Aufräumen. Er hat doch genügend über den Baehny gestänkert. Jetzt könnte der deutsche Söldner in der Eidgenossenschaft mal zeigen wie man das mit deutscher💪✊👊💪😠Gründlichkeit durchführt. Auf geht’s!
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Apropos deutsche “Gründlichkeit”. Die “Söldner” sollen in ihrem Heimatland bleiben! Gesperrte Brücken, veraltete Schienensysteme, fehlende Stromtrassen oder langsames Internet und Funklöcher im Mobilfunknetz. Die Hiobsbotschaften über die deutsche Infrastruktur häufen sich in den letzten Jahren. Vieles ist marode und bremst das Land und damit auch deren Wirtschaft.
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Schade merkt LH nicht, dass KJS IP zu einem Schrottblog degradiert.
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@IP…..
Es ist eben gerade umgekehrt. Die Beiträge von KJS machen IP zu einem der besten Medien.
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Bist Du jetzt short?
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Also, heute bei diesem schönen Wetter kann man bestimmt 🩳 Shorts tragen..
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Die marode deutsche Infrastruktur hat einen Namen:
„Ampelkoalition“
Wer regiert Deutschland?
Sozialisten
Grüne
FDPDie ferngesteuerten USA-Freunde wirtschaften Deutschland nach CDU- Merkel weiter gewaltig ab, ganz im Sinne der USA.
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@marode: Und seit wann regieren sie Deutschland?
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Inside Paradeplatz – Lonza Aktie YTD PLUS 37%!!!
Wo liegt eigentlich das Problem??-
Gute Aktienperformance sagt rein gar nichts über das operative Geschehen eines Unternehmens aus – dann siehst du das Problem
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Deloitte 11 Millionen Franken für eine SAP-Implementierung zu zahlen, die nicht funktioniert, hilft diesem Unternehmen nicht
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Der Aktienkurs ist nicht schlecht!
Zu viele Jahre, in denen vor allem Freunde und Familienmitglieder anstelle von Fachleuten eingestellt wurden, um eine Aufgabe zu erledigen,…
Eine rührende Märchengeschichte! Fehlen eigentlich nur noch die Krypto Millionen…😀 Wohl eher soziale Hängematte, wie bei der Mehrheit der Schreiblinge…
Deloitte 11 Millionen Franken für eine SAP-Implementierung zu zahlen, die nicht funktioniert, hilft diesem Unternehmen nicht