Die Dubai Financial Service Authority (DFSA), also die Bankenaufsicht im boomenden Middle East-Zentrum, hat soeben ein Aufsehen erregendes Verdikt beschlossen.
Ein Kundenberater der Bank Mirabaud muss knapp eine Million Dollar Busse zahlen, zudem wird er lebenslänglich vom Finanzgeschäft ausgeschlossen.
Er hatte gemäss Urteil des „Watchdogs“ einer kleinen Gruppe von Kunden, die er zu den Genfern gebracht hatte, im Zeitraum von 2018 bis 2021 nicht einleuchtende Transfers über 160 Millionen US-Dollars ermöglicht.
Die Mirabaud wurde ihrerseits bereits vor Jahresfrist von der Dubai-Aufsicht bestraft. Die Höhe liess aufhorchen: 3 Millionen Dollar.
Ein Sprecher der Privatbank reagierte nicht auf eine Anfrage von gestern.
Im Urteilsspruch gegen das Geldhaus hatte es vor Jahresfrist geheissen, der Haupt-Schuldige habe die Bank verlassen, gleich wie weitere „Seniors“.
Wie das aktuelle Urteil vom 19. August gegen den Vermögensverwalter zeigt, ging es unter anderem um einen vermögenden Russen mit Zypern-Pass und einen hoch bezahlten spanischen Fussballer, auch er mit Domizil Zypern.
Der Mirabaud-Kundenberater erledigte für seine Klienten „prohibited (…) payments of a commercial nature“.
Bei Mirabaud hätten rote Lampen aufleuchten müssen, da solche Geldverschiebungen „characteristics consistent with money laundering“ hätten.
„I had some issues to approve with Compliance, because as per the KYC (Know Your Client, AdA) that we have on File, we were expecting the ‚initial money‘ to come from an External one of your Banks“, schrieb der Mirabaud-Berater einem Kunden.
„But I course (sic) approved ok“, fuhr er weiter.
In einem anderen Mail meinte er: „Regarding the 2nd internal transfer, it will be done later in the week (I want to please keep Compliance quiet).“
Die Mirabaud schaute zu, obwohl „the accounts were primarily used for making and receiving payments of a commercial nature“.
Zahlungen von und zu Drittparteien waren verboten, insbesondere „for high risk customer accounts and PEP (Politically Exposed Persons, AdA) customer accounts“.
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Die beliebtesten Kommentare
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Mirabaud ist nicht nur eine Bank, die jegliche Integrität verloren hat, sondern auch ein Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter wahrscheinlich genauso schlecht behandelt wie seine Kunden. Wer in einem Unternehmen arbeitet, das ethische Standards mit Füßen tritt und systematisch versagt, wird vermutlich in einem toxischen Arbeitsumfeld gefangen sein, das von Misstrauen, Druck und fehlender Wertschätzung geprägt ist. Es würde nicht überraschen, wenn bei Mirabaud die Mitarbeiter ausgenutzt, überarbeitet und in einer Kultur des Schweigens und der Angst gehalten werden. Ein Arbeitgeber, der so verantwortungslos handelt, ist wahrscheinlich genauso rücksichtslos gegenüber seinen Angestellten – absolut untragbar.
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Sie hätten den Kunden eben fragen sollen, ob er in der SVP sei.
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Wohl eher ein portugiesischer Fussballer…
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Wie man sieht, Versteckis liegt weiterhin in der Natur der Schweizer Banken. Aktuellerweise auch bei Putin- und Russengeldern. Diese Typen wollens einfach nicht kapieren, dass das nicht mehr sein darf. Also gits eis uf Töpä. Der Artikel ist zu kurz. Note 4-5.
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Von mir Note 1 für diesen Schwachsinn!
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Finde ich schon überraschend das Compliance-Sachen in Dubai überhaupt verfolgt werden, wo das doch als der Hotspot für die unkomplizierte Verwaltung von „schwierigen Geldern“ und als Steuerparadies für alle möglichen Möchtegerns bekannt ist.
Das Zypern in dem Dokument auftaucht ist wenig verwunderlich, das ist die europäische Drehscheibe für „Steueroptimierung und schwierige Gelder.“
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mal ehrlich, wofür brauchen wir noch privatbanken?
die zahlen lieber bussen als steuern.
auf die ständigen miesen meldungen können wir gut verzichten.-
Wir haben ein Drittel der weltweiten Offshore Vermögen hier. Anbetrachts der Volumen, die wir hier verwalten haben wir nicht besonders viele solche Fälle. Aber jeder Fall ist einer zu viel – bin froh wenn solche Dilletanten bestraft und entfernt werden.
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Kollateralschaden. In Dubai muss man ab und zu kleine Fische verbraten. 160 Mio in fragwürdigen Transaktion gehen da stündlich über den Tisch. Fragt keiner danach.
Aber wenn man solche Kundenkommunikation noch schriftlich festhält ist man schon ein wenig deppert unterwegs.
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Swiss Banking 2024 in Dubai. Never change a winning Milchbüchlein.
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Dubai ist der Wilde Westen des Privatbankings. Die sind sich nicht zu Schade für Geld aus Russland, etc. In den Nachtclubs geht es zu und her wie in den goldenen Jahren Moskaus als die Ami-Banken den Markt neu absteckten anno 1991.
Von deren Finanzaufsicht gerüffelt zu werden will was heissen!
Puh, Mirabaud – c’est pas du tout bon!
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Gerüffelt wird man wenn mans deppert und zu offensichtlich macht. Ja Dummheit wird in Dubai bestraft.
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Das ist „höchstwahrscheinlich“ auch politisch:
einerseits wäre es auch sonst aufgeflogen und da es sich i.V. zu den Vermögenswerten, die in Dubai gelagert sind eher um kleine Fische handelt, ist es ein Bauernopfer um der Welt zu zeigen: „Hey, unsere Aufsichtsbehörden sind smart!“Wir alle vermuten mit einer an Sichereit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass dort nicht nur saubere und GwG konforme, sehr grosse Geschäfte abgewickelt werden
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Sind sie wirklich so naiv und glauben, dass nicht zu 99% der Banker so handeln würden, wenn sie damit davonkommen könnten?
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Na wie die Schweiz früher auch!
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Möchte IP eigentlich mit seinen Artikeln von der eigenen Unfähigkeit ablenken, oder warum nehmen sie sich täglich wahrlich uninteressante Themen vor? Schreibt doch mal über die Effizienz des Journalismus …
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Im Herzen eines ständig kritischen und unzufriedenen Menschen herrscht ewige Eiszeit. Nitschke
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Kannst ja arbeiten gehen, wenn Dir langweilig ist! Habe kein Bock euch Sozialschmarotzer durchzufüttern.
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@ Axel Springer: es ist absolut freiwillig, auf dieser Website etwas zu lesen oder die Werbung anzugucken. Aber auf Ihren Kommentar hat die halbe Welt gewartet!
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Dubai ist der Wilde Westen des Privatbankings. Die sind sich nicht zu Schade für Geld aus Russland, etc. In den…
Kollateralschaden. In Dubai muss man ab und zu kleine Fische verbraten. 160 Mio in fragwürdigen Transaktion gehen da stündlich über…
Im Herzen eines ständig kritischen und unzufriedenen Menschen herrscht ewige Eiszeit. Nitschke