„The most sensitive barometer of market mistakes is gold“, schrieb Steve Forbes in einem 2008 erschienenen Beitrag über die Finanzkrise 2007/2008.
Alan Greenspans Geldpolitik sei in den späten 1990ern zu straff gewesen. Der Goldpreis fiel daraufhin auf 250 Dollar pro Unze.
Dann in den 2000er Jahren waren erst Greenspan und dann Ben Bernanke zu locker. Gold stieg zunächst auf 600 und dann auf 1’000 Dollar pro Unze.
Ist Gold also das Barometer für zu lockere oder zu straffe Geldpolitik? Falls ja, was will uns dann das Rekordhoch von gestern Abend sagen?
2’662 Dollar respektive 2’245 Franken pro Unze wurden erreicht. Locker.
Nicht nur Gold eilt von Rekord zu Rekord. Auch der Dow Jones und der S&P500 schlossen gestern auf neuem Allzeithoch.
5’733 Punkte für den S&P, plus 20% seit Jahresbeginn. Ebenfalls locker.
Erst letzte Woche senkte die US-Notenbank die Zinsen um 50 Basispunkte.
Jetzt preisen die Märkte für das nächste ordentliche Meeting am 7. November 2024 bereits einen zweiten Jumbo-Schritt von 50 Basispunkten ein (mit 55% Wahrscheinlichkeit).
Letzte Woche sah es noch nach einem 0.25% Cut aus. Eine solche Wende hin zu (noch?) lockerer Geldpolitik bei Allzeithochs gab es noch nie.
Was ist da los?
Die Inflation bleibt ein grosses Problem. Es gab noch keine Entlastung von den kumulierten Preisanstiegen der letzten Jahre.
Weder für die amerikanische Bevölkerung noch für die Firmen, insbesondere kleine Unternehmen. „Inflation Continues To Rank As The Top Problem For Small Business“, schrieb Forbes gestern.
Wer von den Zentralbankern sieht diese offensichtlichen Zeichen?
Unter den amerikanischen kaum einer. 11 von 12 Mitglieder des für die Zinsfixierung entscheidenden Offenmarktausschusses (FOMC) waren für den -0.50% Cut letzte Woche.
Genau eine war dagegen. Fed-Governor Michelle Bowman. Die Gründe dafür erklärte sie gestern gegenüber der Presse.
Sie mache sich Sorgen um die Inflation.
Zum ersten Mal, dass ein FOMC-Mitglied vom gemeinsamen Entscheid ausscherte – seit 2005.
Also gibt es sie doch, die warnenden Stimmen?
Michelle Bowman als einsamer „Falke“ (für straffe Geldpolitik) unter lauter „Tauben“ (für lockere Geldpolitik)?
Weit gefehlt. Auch Bowman wollte einen Rate-Cut, halt nicht -0.50%, sondern nur -0.25%. Also auch eine Taube, nur eine weniger „krasse“.
Gold, Aktienmärkte und Tauben im FOMC: Alles deutet darauf hin, dass die Geldpolitik viel zu locker ist.
Und dadurch die Preise in den USA weiter steigen werden, vielleicht sogar bald wieder schneller. Und was macht die SNB morgen?
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Die beliebtesten Kommentare
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Sep 2024: Gold is good, Silver even better…
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„Dank Inflation wird man schneller zum Millionär.“
(Alte chinesische Weisheit)
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Ich habe eine Banknote «Reichsbanknote Eintausend Mark», herausgegeben am 15. Dezember 1922 in Berlin, unterzeichnet vom Reichsbankdirektorium mit vier Unterschriften. Darauf ist ein Stempel angebracht in roter Farbe «Eine Milliarde Mark». Der Stempel trägt kein Datum und keine Unterschriften.
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Die FED muss weg.
Die FED wird immer mehr zum Problem.
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Ein Komitee namens „Offenmarktausschuss“ entscheidet hinter verschlossenen Türen über zentral gelenkte Zinsen.
Was ist bitte schön daran „offen“ und was ist „Markt“ ?
Das ist doch die zentral gelenkte Planwirtschaft der schlimmsten Moskauer Schule. Ein angewandter Kommunismus.
Zdrastwujte riebiata.
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Ganz genau, und weiter ist die FED weder „federal“ noch hält sie irgendwelche „Reserven“…
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Die grösste Gefahr geht vom USD aus. Der US Staat ist faktisch bankrott. Weitere Steuersenkungsversprechen beider Präsi Kandidaten, gigantische staatliche Subventionen in nahezu alle Bereich nur um sich an der Macht zu halten? Der Dollar wird kollabieren. Es fragt sich nur wann und wird die Dollar Dominanz allenfalls militärisch durchgesetzt werden.
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Alles was es auf Papier gibt, gibt es massiv mehr als was real dem gegenüberstehen müsste. Wir laufen vor Freude tanzend in eine Hyperinflation. Billiges Geld für alle. Real erwirtschaften muss man nur noch die Zinsen.
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Zitat Marc Faber: Inflation sind Steuern, es trifft vor allem die Armen. Interessant wird es dann wenn „Papiergold-Besitzer“ auf physische Auslieferung bestehen…
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Ja. Und es gibt mehr Weizenkontrakte als Weizen, mehr Kontrakte für Schweinebäuche als Schweine. Eigentlich von allem gibt es mehr Kontrakte als Gegenwerte.
Aber halt schon deppert, dass wer Gold kaufen will sich dieses in Papierform geben lässt. Wenn ich Kaffe möchte trink ich den Kaffe und friss nicht den Kassenzettel.
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70’000 neue Stellen pro Jahr sind der Wirtschaft offenbar nicht genug. Deshalb wird die SNB brav weiter lockern. Zudem sind Zinssenkungen im inflationären Umfeld pure Geldentwertung, siehe Goldpreis.
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Wir brauchen die ganzen neuen Stellen für die vielen Fachkräfte die Herr Jans noch holen möchte. Stell Dir vor, die kommen und finden keinen Job. Dann müssten wir die noch mit Steuergelder durchfüttern.
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Inflationär sind mittlerweile nur noch die Artikel auf IP. Die Qualität sinkt ins Bodenlose.
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„…die (amerikanische) Regierung hat hohe Schulden, finanziert mit Anleihen kurzer Laufzeit. Wenn die Notenbank die kurzfristigen Zinsen erhöht, verteuert sie damit den Schuldendienst der Regierung. An einem bestimmten Punkt merken die Leute, dass die Regierung die Schulden nicht mehr bedienen kann, ohne von der Zentralbank Geld drucken zu lassen. Das ist der Tipping Point, bei dem es kippt, und dann folgt Hyperinflation.“
https://www.fuw.ch/article/william-white-die-zentralbanken-koennen-nicht-zurueck
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„Lieber 5% Inflation als 5% Arbeitslosigkeit.“
frei nach Helmut Schmidt
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Kernproblem Nr. 1: sinnloses Geldverschwenden für Massnahmen, mRNA, Folgen, Ukraine, Klima, Zuwanderung.
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Inflation, das Kerngeschäft der Geldbranche.
Für den Normalo welcher nicht beim Staat seine Wellness-Arbeitsstunden absitzen darf ist es doch unerheblich, wie er ein Leben lang den steigenden Preisen nachhecheln muss. Einzig Sinn machen würde es, wenn man einem 20jährigen einen Klumpen Gold als Startkapital in seinen Vorsorge-Tresor legen würde. Von der SNB an jeden Schweizer-Bürger abgetreten welcher Wehrdienst geleistet hat und eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann. Mit 60 wird der Klumpen an die SNB verkauft. Das wäre mal eine inflationsgeschützte Investition in unsere Nachkommen.
Unsere Nachkommen wohlverstanden, aber leider sieht selbst unsere ZKB gemäss Plakatwerbung ihre Zielgruppe mit jungen Afrikanerinnen die herkommen sollen um Karriere zu machen in der Bankbranche. Nicht mit uns First Nations. Allein schon daher geht meine Vorstellung nicht auf, die Banken wollen Zinsen und Gebühren mit immer noch mehr Hergezogenen und sähen sich sofort um ihr Geschäftsmodell gebracht.
Klingelts?
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Wenn man bei der Inflation zwischen Inland (Inflation) und Ausland (Deflation) unterscheidet, wird die Inflation grotesk:
In der Schweiz produzierte Güter, wie Krankenkosten, Verwaltung, Handwerker, Nahrungsmittel, etc. haben eine unglaubliche Teuerung, die bald unbezahlbar wird.
Durch (bisher) immer billiger werdende Importe, vor allem aus China, wird die inländische Inflation zu Teilen kompensiert.
Die Frage bleibt, wie lange noch?
Interessant ist auch der Qualitätsverlust aller Güter, (fast) alles Sch….., ob In- oder Ausland. Auch das ist zusätzliche Inflation und Verschleuderung von Ressourcen.
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So ist es. Nicht die Assets steigen, sondern die Währungen sinken im Wert. Und daher, solange Du in ‚Währung‘ bezahlt wirst, verlierst Du pausenlos an Kaufkraft, denn die ‚offizielle Teuerung‘ hat nichts mit der Realität der meisten Menschen zu tun, denn real ist sie um ein Vielfaches höher. Aber wen interessieren schon die meisten Menschen? Die Politiker sind die Zuhälter des Grosskapitals und nur das bestimmt.
Nur, höhere Zinsen killen die Wirtschaft und belastet die höchstgradig verschuldeten Weststaaten über die Zinskosten finanziell bis zum geht nicht mehr. Darum hat man den ‚Kompromiss‘ gefunden, dass es besser ist, wenn der Grossteil der Bevölkerung verarmt. Das macht sie auch gefügiger für Orwell’sche Ideen
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zeit, jetzt kasse zu machen und alles auf das chf konto zu parkieren.
nichts anlegen. bringt sowieso netto netto nichts.
abwarten, bis es richtig crasht und dann wieder einsteigen. -
„Im Wesentlichen besteht ein Insolvenzproblem, die Schulden sind zu hoch. Das können Zentralbanken nicht bewältigen, ausser, sie fachen die Inflation an, um den Realwert der Schulden zu verkleinern.“
https://www.fuw.ch/article/william-white-die-zentralbanken-koennen-nicht-zurueck
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Die große Zinssenkung der amerikanischen Zentralbank kurz vor den Präsidentschaftswahlen zeigt die Verzweiflung der Eliten.
In einem inflationären Umfeld können Aktien nur steigen.
„An der Börse darf man steigenden Kursen nicht hinterherlaufen, sondern muß fallenden entgegengehen.“
André Kostolany
Buchautor, Wirtschaftskolumnist, „Guru der Spekulanten“, „Altmeister der Börse“ (Ungarn/USA, 1906 – 1999).André Kostolany · Geburtsdatum · Sterbedatum
André Kostolany wäre heute 118 Jahre, 7 Monate, 16 Tage oder 43.328 Tage alt.Geboren am 09.02.1906 in Budapest
Gestorben am 14.09.1999 in Paris
Sternzeichen: ♒ Wassermann„Die Regierung ist die Unterhaltungsabteilung des militärisch-industriellen Komplexes.“
Frank Zappa
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Wie recht er hat.
Falle für die Zottelschäfchen.
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Nun ja, grenzenlose Euphorie hat immer ein Ende.
Gold glänzt momentan, aber im langjährigen Vergleich (> 10 Jahre) schlägt der Aktienmarkt das Gold immer – Wechselkurs bitte auch noch berücksichtigen bitte – -
Die Inflation in den USA war in den letzten 2 Quartalen rückläufig. In der Schweiz liegt sie genau in der Mitte des Zielbandes der SNB.
Wieso und wer auch immer hier nun fast täglich anonym solchen Unsinn verzapft – es macht die Qualität dieses Schundblogd nicht besser
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„Die Regierung hat hohe Schulden und ein grosses jährliches Haushaltsdefizit und muss Geld aufnehmen. Zunächst ist die Lage oft deflationär, wobei die Steuereinnahmen abnehmen und die Regierung die Ausgaben nicht genug senken kann. Wenn der Schuldenstand zu hoch ist, dann will niemand mehr der Regierung Geld leihen. Sie muss sich an die Notenbank wenden, die Geld druckt.“
https://www.fuw.ch/article/william-white-die-zentralbanken-koennen-nicht-zurueck
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Der Fall wird tief sein.
Wo ist das Problem mit Geld aus dem Computer geschaffen ( ohne Limit)
den aktienmüll an der Wall Street zu kaufen?
Die Schafe werden weiter ins Verhängnis geführt.
Kernproblem Nr. 1: sinnloses Geldverschwenden für Massnahmen, mRNA, Folgen, Ukraine, Klima, Zuwanderung.
70'000 neue Stellen pro Jahr sind der Wirtschaft offenbar nicht genug. Deshalb wird die SNB brav weiter lockern. Zudem sind…
"Im Wesentlichen besteht ein Insolvenzproblem, die Schulden sind zu hoch. Das können Zentralbanken nicht bewältigen, ausser, sie fachen die Inflation…