Heute in einer Woche ist High Noon im schönen Appenzell-Innerrhoden. Dann prallen Jan Schoch und der ehemalige Geschäftsführer von dessen Ur-Hotel aufeinander.
Es geht um hohe Forderungen, die der Ex-Beauftragte von Schoch gegenüber diesem in einem Zivilverfahren geltend macht.
Die Zusammenarbeit endete mit einem Knall. Schoch und sein Geschäftsführer decken sich seither gegenseitig mit Vorwürfen ein.
Die Trennung erfolgte Ende 2018. Jetzt folgt das Nachspiel vor den Richterschranken. Dies just zu einem Zeitpunkt, da Schoch auf die Werbetrommel haut.
Soeben hat der bekannte Finanzmann sein drittes Nobel-Haus in Appenzell eröffnet. „Huus Quell“ nennt es der Ex-Banker, der mit seiner Leonteq vielfacher Millionär geworden war – Raiffeisen sei Dank.
Deren Ex-CEO Pierin Vincenz hatte vor einem Jahrzehnt knapp 30 Prozent der Struki-Boutique für den Genossenschafts-Riesen erworben – zu einem horrenden Preis.
„Leading Hotel of the World“ nennt Schoch seine drei Herbergen in Gonten in Appenzell. Neben dem frischen „Quell“ gehören das ursprüngliche „Huus Bären“ und das 2023 dazu gestossene „Huus Löwen“ dazu.
Wie Finews kürzlich ausführte, nehme mit dem „Quell“ die „touristische Kreation des früheren Finanzunternehmers Jan Schoch im appenzellischen Gonten“ ihre „definitive Form“an.
„A wellness sanctuary, inviting complete restoration among the majesty of the Swiss landscape“, preist sich das „Quell“ auf der eigenen Webseite an.
Für den „Bären“ war Schochs Widersacher ab 2017 für rund 2 Jahre zuständig. Der damalige Geschäftsführer fordert jetzt von Schoch Nachzahlungen für geleistete Überzeit.
Schoch erachtet die Forderungen seines Ex-Vertrauten als „zum Grossteil unbegründet“, wie er in einem langen Mail festhält.
Der Gastronom habe die „angeblichen Überstunden und Überzeitstunden nicht einmal erfasst, geschweige denn dem Verwaltungsrat jemals zur Kenntnis gebracht“, so Schoch.
Der Manager, der inzwischen zusammen mit seiner Frau in Graubünden ein Hotel betreibt, sieht dies anders. Schoch schulde ihm „3 Monatslöhne“.
Diese habe der „Bären“-Besitzer „einfach nicht ausbezahlt“ – gleich wie „Ferien- und Freitage-Guthaben“ sowie weitere „Guthaben aus Überzeit beziehungsweise aus Übernahme zusätzlicher Arbeiten“.
Hinzu kämen noch „5 Monate Kinderzulagen“. Insgesamt belaufen sich die Forderungen des Ex-„Bären“-Geschäftsführers auf Zehntausende Franken.
Der Gastro-Mann hat Schoch und dessen Anwalt im Zuge der Streitereien bei der Staatsanwaltschaft Appenzell-Innerrhoden angezeigt.
Die Strafbehörde sei sofort aktiv geworden, meint er auf Anfrage in seinen Mail-Ausführungen.
„Es wurden sämtliche Anzeigepunkte aufgenommen, das heisst es wurden Fragen betreffend Verdacht von Rechtspflegedelikten, Prozessbetrug, Urkundenfälschung und so weiter gestellt.“
Schoch und sein Anwalt „verweigern konsequent die Aussage und haben keine einzige Frage beantwortet“, sagt der Ex-Geschäftsführer.
Zwangsmassnahmen wie Razzien habe es gegen die beiden Beschuldigten nicht gegeben, meint er.
Schoch gibt sich gelassen.
„Hier handelt es sich um ein laufendes Strafverfahren, welches der Ex-Geschäftsführer angezettelt hat, wohl eher aus prozesstaktischen Gründen“, schreibt der gebürtige Appenzeller.
„Die Vorwürfe sind haltlos. Die Staatsanwaltschaft Appenzell-Innerrhoden liess das Verfahren nach Eingang der Strafanzeige denn auch über ein halbes Jahr liegen, bis sie es überhaupt an die Hand nahm.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Fall zeigt wieder mal, wie sehr langsam unser Justizsystem arbeitet. Zwar ist nicht klar, wann die Klage eingereicht wurde. Klar ist hingegen, dass man sich Ende 2018 getrennt hat. Und auch wenn man zwei Jahre auf die Bezahlung gewartet hätte, sind es total gut 6 Jahre her, bis es zur Verhandlung kommt.
Komplex kann der Fall nicht sein. Man hat einen Handlungsort und zwei Parteien. Gutachten sollten nicht nötig sein. Da fragt man sich schon, wie langsam gewisse Uhren gehen.
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Schoch könnte Vincenz als Zimmerburschen mit Überzeit anstellen so könnte er einen Teil seiner horrenden Schulden abbezahlen 🙂
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reiche idiota’s unter sich, halt.
denen ist es im leben einfach zu
einfach und zu langweilig.
wohl am verblöden. -
für so einen bullshit werden allerorts Ressourcen verschwendet. Die zwei Männer sind a…
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Wünsche dem Bärenmann viel Erfolg!
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Dieser Bericht beinhaltet ein absolut unbedeutendes Ereignis, das ich als reiner „Füller“ betrachte.
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Im Kanton Appenzell Innerrhoden werden die Richter ihren Vorzeige-
Sohn Jan Schoch freisprechen. Leading Hotels of the world, zeigt uns
an, dass Schoch an Grössenwahn leidet. -
Habe das Quell nachgeguckt: Superior Single King (Doppelzimmer) mit lächerlichen 24 m2. In Österreich zahle ich für eine solche Besenkammer keine 100 Euro mit Vollpension (letztes Jahr zahlte ich für 90m2 145 Euro in noch schönerer Umgebung). Hier ab 326.67 CHF (378 USD) pro Nacht nur mit Frühstück (bei Einerbelegung).
Offenbar sollen normale Schweizer von diesem Hotel ferngehalten werden?
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Die Innerrhoder Staatsanwaltschaft ist nicht für ihre Effizienz bekannt und lässt auch mal etwas bis über die Verjährungsfrist liegen, wenn’s im engen Appenzell allzu eng zu werden droht.
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„Leading Hotel of the World“ nennt Schoch seine drei Herbergen in Gonten in Appenzell.
„The Leading Hotels of the World“ ist nur eine Allianz von Hotels… (https://de.wikipedia.org/wiki/The_Leading_Hotels_of_the_World)
Ein bisschen mehr Anstrengung bitte
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Die Strafanzeige wirkt wie ein durchschaubares Manöver eines Anwalts, der sich angesichts des bekannten Gegners aufplustert und künstlich „Druck“ machen will bei einer gewöhnlichen Arbeitsstreitigkeit. Ziemlich billiges Vorgehen – die Strafbehörden lassen sich denn in aller Regel dafür (zu Recht) nicht instrumentalisieren.
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Falls dann doch die Amerikaner kommen: könnte man einen nicht einen Nato-Stacheldraht um die Hotels Quell, Bären und Löwen ziehen? Es wäre sicherer für die Anwohner.
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Gonten ist am 🍑 der Welt (zwischen Nägeliskehr und Sulzbach). Dorthin hatte sich bislang noch nie ein Tourist verirrt.
Jetzt kommen aber die Amerikaner und sie sind begeistert: Terrible Service. Awful Food. …
Schoch hat aus einem Weissen Fleck auf der Landkarte ein lukratives Amerikanerghetto gemacht. Wir sollten ihm dafür dankbar sein.
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Der Slogan „A wellness sanctuary, inviting complete restoration among the majesty of the Swiss landscape“ scheint sich nicht direkt an Schweizer zu richten.
Für Schweizer: „Ein Wellness-Heligtum für die Einladung einer kompletten Restaurierung zwischen den Königen der Schweizer Landkarte.“ Alls das, und einige arrogante Amerikaner, erhält man, wenn man das nötige Kleingeld hat um dach Gonten zu pilgern.
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Also, wenn ihr mich fragt, passen diese klotzigen Hotels nicht in das kleine Gonten.
Zum Glück war Gonten noch nie etwas wie der Bürgenstock oder Melchsee-Frutt (welche durch geldgierige Tourismus-Verantwortliche gründlich zerstört wurden). Eher etwas wie Andermatt. Ein Loch, wo man sonst nicht einmal für eine Pinkelpause angehalten hätte.
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Gegen Unternehmertum im regionalen Tourismus ist doch nichts einzuwenden. Alles wohl geplant, reguliert und genehmigt.
Der Lohnstreit mit dem Ex-Geschäftsführer ist einer von Tausenden, nichts besonderes. Gekränkte Ehre, wie so oft. Nervt.
Aber Bitte ein grosses „Bravo“ an die Staatsanwaltschaft AI: Nicht jedem Trick von lausigen Winkel-Advokaten hinterher rennen auf Kosten aller Bürger. Diese Juristen sollten Feuer löschen und nicht Brände stiften, so übel.
Jan Schoch in’s Fadenkreuz wegen Leonteq-Uralt-Stories ? Hat die Halbwertszeit schon lange überschritten.
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Seltsam. Ich war schon für mehrere Nächte im Bären Gonten, ein wirklich wunderbares Haus und in jeder Hinsicht zu empfehlen. Das war vor ca. 3 Jahren. Da war aber überall der Name Dörig präsent, als Initiant und als Investor und als Eigentümer.
So oder so, Überstunden müssen angeordnet werden und wenn das alles nicht sauber erfasst worden ist, hat der Arbeitnehmer seinen Job nicht gemacht und die Sache erledigt sich zu Gunsten vom Herrn Schoch. Ist auch richtig so.
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Dem Jan fehlt es ja nicht eben an Selbstvertrauen. In Gonten wird ja da ein 5 Sterne Hotel mit (gem JS) bester Wellness-Anlage in der Schweiz und (gem JS) grösstem Weinkeller in der Schweiz gebaut.
Wozu eigentlich der „Besten“-Wahn, wenn man im Löwen oder Bären nicht mal einfach eine Reservation tätigen kann? Zeigt immerhin, dass JS vom Gastgewerbe (Betonung auf GAST) wenig versteht.
Auch JS als Unternehmer sollten wir Glück und Erfolg wünschen. Keine Frage. Jedoch scheint vieles am Konzept fragwürdig – und ein Kleinkrieg mit einem ehem Angestellten lenkt eher vom Fokus auf das Wesentliche ab. Das hilft dem Bären in Gonten definitiv nicht. -
Der Bären ist eigentlich ein schönes Hotel. Es leidet aber unter der stark befahrenen Strasse Richtung Appenzell direkt vor dem Haus.
Ich muss mir das aber mal nach dem Umbau anschauen.
Inhaltlich zum Thema: Gastro ist ein knochenhartes Geschäft, wo es ständig Personalprobleme gibt. Das musste schon so mancher Banker feststellen, der sich versucht hat, darin selber zu verwirklichen… -
Wegen 10k?
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Struki Firmen sind nicht nachhaltig, die Aktie Leonteq lpgt nicht, von danals 180 auf 20, auch die Frontleute und Gründer, siehe Glockner von Cat Financial, Blender, auch er mi dem Gel und Dreiwettertaft, fahren mit Bolliden, Parkbusen en masse, grosse Cocktails, würden Strucki Firmen ohne Retro arbeiten, dann wären sie pleite, über 50 % bis 65 % der emittierten Produkte können auch nur verkauft werden, weil sie mit Retro unterlegt sind.
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Da müsste der Multimillionäre etwa 20k Franken nachzahlen. Das erscheint ihm zu viel. Die negative Publicity ist jedoch ein Vielfaches davon.
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Wow, was für eine Non-Story. Ein Arbeitgeber wehrt sich gegen die Forderungen eines Ex-Mitarbeiters. Das passiert wohl täglich tausendfach. Aber die IP-Obsession mit Allem und Allen, die sich im Dunstkreis von Pierin Vincenz bewegen (oder eher bewegt haben), scheint der Grund zu sein, dass es dann zu so einem Geschreibsel kommt…
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Überzeitentschädigung als Geschäftsführer?
C’mon, you are a dreamer, du!
Überzeitentschädigung als Geschäftsführer? C'mon, you are a dreamer, du!
Im Kanton Appenzell Innerrhoden werden die Richter ihren Vorzeige- Sohn Jan Schoch freisprechen. Leading Hotels of the world, zeigt uns…
Die Innerrhoder Staatsanwaltschaft ist nicht für ihre Effizienz bekannt und lässt auch mal etwas bis über die Verjährungsfrist liegen, wenn's…