Sergio Ermotti schwärmt gerne von seiner einstigen KV-Lehre bei der Corner Bank in Lugano. Der Goodwill von ganz oben hilft der Privatbank derzeit nicht weiter.
Grund ist deren neue Handels-Plattform. Hatte die Corner-Gruppe zuvor ein Drittsystem benutzt, lancierte sie ihr eigenes im Herbst.
Dieses sollte die Corner-Trader, wie das Online-Trading-Geschäft der Tessiner heisst, autonomer machen.

Stattdessen hagelt es seit Wochen Reklamationen. Von den 30 Bewertungen geben 84 Prozent der neuen Plattform eine 1 – die schlechteste Note.
13 weitere Prozente gewähren eine Zwei. Die restlichen 3 Prozent sehen das System bei einer 5 – dem Maximum.
Das Hauptproblem sind die historischen Daten. Die wurden offensichtlich nicht vom alten System aufs neue migriert.
Ein Anleger sieht damit nicht, welche Dividenden er vor der Umstellung auf eine bestimmte Aktien-Position erhalten hat.
Auch sind seine früheren Käufe und Verkäufe im Orbit verschwunden. Die entsprechenden Daten gingen bei der Umstellung verloren, oder ihre Migration war gar nie vorgesehen.
„Ich denke, die Bank wird einen signifikanten Teil der Trading-Kunden verlieren“, vermutet ein Betroffener.
Die Frage sei, wie das Corner-Management einen derartigen Fehlentscheid habe fällen können. „Wieso hat man das neue System trotz der Mängel ausgerollt?“

Entweder leide das zuständige Management unter „totalem Realitätsverlust“. Oder dann habe die bisherige Lizenzgeberin – es soll sich um die Saxo Bank handeln – ihre Rivalin unter Druck setzen wollen.
Bei der Corner-Gruppe sagt eine Sprecherin:
„Mit der Lancierung der internen Trading-Plattform möchten wir neue, mittel- bis langfristig ausgerichtete strategische Wege gehen, die uns einerseits in Bezug auf die IT eine grössere Flexibilität ermöglichen.“
„Andererseits ist es unser Ziel, die Cornèrtrader All-in-One-Lösung kontinuierlich mit Angeboten und Dienstleistungen zu verbessern und zu erweitern, die einfach in der Anwendung sind und einen Mehrwert generieren.“
Für 2025 sei die „Wiederaufnahme einiger in der Vergangenheit angewandter Funktionen“ geplant.
Die historischen Daten zählen aber nicht dazu. „Mit dem Wechsel sind diese auf der neuen Plattform zwar nicht mehr verfügbar, können jedoch auf Anfrage jederzeit bereitgestellt werden“, so die Sprecherin.
Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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Hans
Als langjaehriger Kunde mit hohem 6 – stelligem Invest bei Cornertrader, wurde ich ohne angemessene Vorinformation zu einer fehlerhaften, katastrophalen unbrauchbaren Plattform GENOETIGT ! In ihrem Groessenwahn wollen sie noch CHF 50.- Uebertrag pro Aktienposition an meinen neuen Broker! Mein RA ueberlegt sich Schritte an die FINMA und Strafanzeige.
“ Arroganz ist das Selbstbewusstsein des Minderwertigkeitskomplexes „ -
Yep – SAXO wird wohl die frühere Plattform gegen Gebühr zur Verfügung gestellt haben. Ich war bei meinen Tests schon masslos überrascht wie sehr sich die beiden Systeme im Look and Feel glichen. Quasi 1:1.
Leider scheint das neu Corner Trader System ein richtiger Rohrkrepierer zu sein. Sehr schade dass man da seine Trading Kunden in den Regen stellte.
Interessanterweise hatte SAXO in der Zwischenzeit zwei Runden massiver Preisreduktionen hinter sich, so dass Corner noch schlechter da steht.
Seitens Corner keinerlei Reaktion – ein Brief an die Kunden wäre ja mal ein Anfang. Aber nein, das Management scheint hilf- und sprachlos zu sein.
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Von Corner gibt’s nur immer die gleichen copy & paste Kommentare: „Wir arbeiten an der Verbesserung der Plattform.“
Aber keine verbindlichen Termine und keine verbindlichen Aussagen dazu, welche der zahllosen Unzulänglichkeiten man denn in Ordnung zu bringen gedenkt.
Ich glaube kaum, dass der durchschnittliche Kunde Lust hat und es sich leisten kann, einfach zuzuwarten. Zumal das Vertrauen ja ohnehin zerstört wurde.
Ich für meinen Teil habe gewechselt. Oder zumindest bin ich dabei. Der vor über drei Wochen beantragte Wertpapiertransfer zum neuen Broker hat bislang nicht stattgefunden. Die Assets befinden sich quasi in Geiselhaft. Gerade in der gegenwärtigen Marktsituation auch nicht unproblematisch, wenn man wegen eines verschleppten Transfers Wochen- oder Monatelang handlungsunfähig ist.
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Ein absolut katastrophales Fiasko sondergleichen. Finger weg, wenn euch euer Geld lieb ist! Die Einführung dieser sogenannten neuen Plattform ist eine Machtdemonstration maximaler Inkompetenz auf allen nur erdenklichen Ebenen. Ein Paradebeispiel für Chaos, Fehlplanung und dilettantische Umsetzung. Eigentlich müsste hier der Ombudsmann oder direkt die FINMA einschreiten – so desaströs ist das Ganze. Jeder Kunde sollte penibelst nachprüfen, ob bei der Migration nicht Assets im Nirwana verschwunden sind. Die Plattform selbst? Unbrauchbar. Die Kommunikation? Ein Hohn. Die Umsetzung? Man könnte fast meinen, sie wollten es absichtlich in den Sand setzen.
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Ja.
Das traurige daran ist: Jeder der es nicht selbst erlebt hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie miserabel die Umstellung ist.
Mir fällt schlicht kein Präzedenzfall für ein derartiges Debakel ein.
Und man glaubt es ja auch gar nicht, wenn man es nicht selber sieht, denn die Idee, dass ein gestandenes Management einen dermassen krassen und offensichtlichen Fehlentscheid fällt, ist schlicht undenkbar.
Es ist wie wenn man einen einwandfreien Mercedes in der Garage hatte und dann stellen sie dir eines Tages plötzlich einen Fiat Panda mit Motorschaden rein, der keinen Meter mehr fahren kann.
Und dann versuchen sie dich penetrant davon zu überzeugen, dass der kaputte Panda ja gar nicht schlechter sei als der Mercedes.
„Es ist geplant, dass im ersten Halbjahr 2025 vielleicht sogar das Radio des Pandas wieder funktioniert. Dass er jemals wieder fährt ist zur Zeit allerdings nichts vorgesehen, nein.“ Auf dem Niveau operiert diese Bank gegenwärtig.
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Die neue Corner Trader Plattform ist in der Tat völlig unbrauchbar. Auch ich war daher gezwungen, den Broker zu wechseln.
Leider bringt auch dieser Artikel kein Licht ins Dunkle, was den Grund für den Plattformwechsel angeht.
Hat man freiwillig auf die neue Plattform umgestellt (falls ja, dann wäre „totaler Realitätsverlust“ noch eine zurückhaltende Beschreibung für das Corner-Management) – oder wurde man von Saxo abgesägt?
Im Übrigen „soll“ es sich beim Lizenzgeber für die alte Plattform nicht nur um Saxo handeln, sondern das ist definitiv so und auch kein Geheimnis. Einerseits weil es in der alten Corner Plattform sichtbar war (Saxo wurde dort in der Fusszeile erwähnt), andererseits weil man sich ganz einfach direkt bei Saxo einen Account aufmachen kann, und feststellen wird, dass man dort nach wie vor die Plattform vorfindet, die man zuvor auch bei Corner hatte. Nur dass sie bei Saxo sogar noch einen etwas grösseren Funktionsumfang hat.
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So eine neue Plattform aufzusetzen ist sicher nicht einfach und enorm zeitintensiv, aber wenn ich schon Tradingservices anbiete und Gebühren nehme, dann muss ich auch eine Plattform anbieten die funktioniert.
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Versucht einmal online einen CH Steuerauszug zu bestellen- unmöglich, kostet chf 50.00 pro Position, manuell erstellt. Bei jedem anderen Anbieter ist das gratis.
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Corner Bank Lugano. Klingt für mich nicht seriös. Nicht systemrelevant.
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Einverstanden und das Alles noch auf schwarzem Grund,kaum kopierbar!
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Auch sind neu viele persönliche Einstellungen leider nicht mehr möglich.
Obwohl sie sich mit online und persönlichen weiterbildungs, informations- angeboten sehr grosse mühe geben, wäre vielleicht ein Trader Forum sicher nicht falsch. -
SWISSQUOTE NIMMT EUCH GERNE ❤️ KOMMT AUF DIE SONNENSEITE
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Es mottet in der UBS und Ermotti kommt nicht mehr gut an bei den Kunden.
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SQ top für die paar GV-Spässchen. Rest? IB?
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Am 15.01.2015 versuchte ich sofort nach Ankuendigung der SNB den festen Wechselkurs CHF/EURO aufzuheben und mein gesamtes Portfolio bei SQ zu liquidieren. Leider war dies weder online noch telefonisch moeglich. SQ
gibt zu, dass wegen einer „Ueberlastung“ des Systems ein zugriff auf mein Konto nicht moeglich war. Erst 5 Monate spaeter ! nach einem 2. Einschreibebrief bequemen sich Heit & Pellaton der SQ-Rechtsabteilung zu einer Stellungnahme und behaupten frech : „Dass unsere Bank Ihnen keinen Schaden verursacht hat !…WER denn sonst ? Mein Tagesverlust
fuenfstellig soll ich so akzeptieren !? Das SQ Risikomanagement hat am 15.01.2015 straeflich versagt, Sorgfaltspflicht – & Treuepflicht wurde nicht eingehalten. Weitere Einschreiben an CEO Buerki & 3 E-Mails an SQ
wurden bis dato nicht beantwortet, im Antwortschreiben steht aber dreist:“Bei Fragen stehen wir Ihnen selbstverstaendlich jederzeit gerne zur Verfuegung.“Dies ist die wahre SQ Geschaeftspolitik! RA sagte BANKSTER ! -
“ VOM REGEN IN DIE TRAUFE “ 2015 nach SNB-JORDAN-Entscheid den
festen Wechselkurs CHF/EURO aufzuheben wurden alle Leitungen blockiert, um das eigene Hebelprodukt EFOREX 100:1 ins Trockene zu bringen. Viele Kunden erlitten dadurch hohe Verluste.
Mehrere Einschreibebriefe an Heit, Pelaton & Buerki blieben unbeantwortet! Fazit : NIE MEHR SWISSQUOTE !
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Ich war auch mal bei der Corner als Trading Kunde. Ich fand deren alte Platform nicht schlecht, aber die neue ist Pfui. Gewechselt bin ich aber v.a. wegen den immer noch viel zu hohen Gebühren. Interactive Brokers hat die viel bessere Plattform und ist viel günstiger!
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Seit meheren Jaren bin ich Kunde mit guten 6 stelligen Portfolio. Das Neue ist totaler Schrott, sogar die Abrechnungen sind falsch, und müssen bei Reklamation korrigiert werden. Handelsplätze in Asien werden auch falsch oder gar nicht angezeigt, Kurse in Watchlist falsch etc. Ich überlege mir einen Wechsel.
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Wer sich ein bisschen in der Materie auskennt weiss, historische Daten sind viel zu teuer zu migrieren. Auch Rothschild u.ä. haben bei Migration gespart und nur die TWRs übernommen statt historische Positionen.
Bei der neuen Corner App ist aber auch zu bemängeln, dass nur noch Aktienhandel automatisch geht, Anleihen etc. gingen vergessen und müssen altmodisch gebucht werden.
Saxo Plattform konnte alles, war aber in Lizenzierung zu teuer 😉 Hoffen wir, dass Corner noch ein paar Zusatzmodule baut…
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Hallo,
sorry das stimmt jetzt nicht. Die machen ein neues System selber und haben ein altes als Vorlage? hätten sie doch 1:1 die gleichen Daten-Felder nehmen können und müssen! (Datenstruktur übernehmen, neues Front-End drauf programmieren).
Das Problem wird sein, dass die Geschäftsleitung keine Ahnung von IT hat und super schlecht beraten wurde…
(Bin selbst IT Freelancer)
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Traurig, wenn man eine Vollpfosten-Informatik hat, welche die historischen Daten (bis mindestens 2 Jahre zurück) migrieren kann.
Und jetzt würde es mich Wunder nehmen, ob man die Daten „real time“ sieht, oder ob man nur end-of-day-Mist, oder verzögerten Quatsch sieht. Bei SaaS-Lösungen (höchstriskant, da der Vendor alle Daten unverschlüsselt sieht) werden nur selten aktuelle Daten sichtbar.
Seit meheren Jaren bin ich Kunde mit guten 6 stelligen Portfolio. Das Neue ist totaler Schrott, sogar die Abrechnungen sind…
SWISSQUOTE NIMMT EUCH GERNE ❤️ KOMMT AUF DIE SONNENSEITE
Wer sich ein bisschen in der Materie auskennt weiss, historische Daten sind viel zu teuer zu migrieren. Auch Rothschild u.ä.…