Der Instagram Podcast-Account, betrieben von den Sektionen der Jungen SVP Schweiz, postete während des Pride Month eine kritische Story.
Immer weniger Schweizer Firmen würden ihre Logos in Regenbogenfarben färben, „ausser die Swisscom“.
Der Beitrag wurde vom Swisscom-Account gesehen. Kurz darauf war der politische Kanal gesperrt. Keine Vorwarnung, keine öffentliche Erklärung.
Kurz nach der Blockade blieb jede Erklärung aus, bis der Autor dieses Artikels im Rahmen seiner Recherche nachfragte. Erst dann erklärte sich die Swisscom.
Swisscom erklärte, die Sperre sei erfolgt, weil „wiederholt Partei- oder Wahlwerbung“ unter eigenen Posts veröffentlicht worden sei.
Konkret: Unter einem Pride-Post habe der SVP-Kanal kommentiert: „Ihr wüssed, wen ihr müend wähle 🌞“, ein Satz, in dem die Sonne auf das Parteisymbol der SVP anspielt.
Das staatlich beherrschte Telekom-Unternehmen sieht darin eine unerwünschte Politisierung ihrer Kanäle.
Die Junge SVP widerspricht: Es habe keine wiederholten Kommentare gegeben, nur den einen.
Bemerkenswert ist der Zeitpunkt dieser Argumentation. Laut Swisscom wurde erst durch diesen Vorfall deutlich, dass parteipolitische Werbung auf den eigenen Kanälen unerwünscht sei.
Man habe den Fall zum Anlass genommen, um die Kommunikations-Regeln nun klarer zu formulieren.
Anders gesagt: Die Regel wurde nach dem Vorfall offiziell gemacht.
Das wirft eine grundsätzliche Frage auf: Handelte Swisscom regelbasiert oder reaktiv-ideologisch?
Natürlich darf Swisscom sich gegen Hassbotschaften wehren. Natürlich braucht es Regeln im digitalen Raum.
Doch hier ging es nicht um Hass, sondern um politisches Unbehagen. Der Kommentar der Jungen SVP war weder beleidigend noch aggressiv, lediglich parteinah.
Dass dies zur Sperre führte und die Regeln erst im Nachhinein angepasst werden, zeigt ein grundlegendes Missverständnis von Neutralität.
Swisscom ist kein privater Provider wie jeder andere. Sie ist mehrheitlich im Bundesbesitz, strategisch geführt vom UVEK, inhaltlich reguliert vom BAKOM.
Auch wenn Social Media nicht zur Grundversorgung gehört, gelten für staatsnahe Unternehmen besondere Massstäbe: Transparenz. Fairness. Politische Neutralität.
Die Swisscom argumentiert, Instagram diene primär dem Produktmarketing, nicht der Meinungsbildung. Was heisst das im Umkehrschluss?
Dass politische Beiträge dort nicht toleriert werden, sofern sie nicht zur Regenbogenpolitik des Konzerns passen?
Denn Wahlwerbung ist ein dehnbarer Begriff. Gilt das auch für NGOs, die für Klimaschutz werben? Für Konzerne, die Diversity-Kampagnen posten?
Und wenn Kanäle für Produktbewerbung reserviert sind, warum werden dort politische Symbolik und gesellschaftspolitische Statements zur Pride veröffentlicht?
Die Realität ist: Swisscom sendet politische Signale, will aber keine politischen Reaktionen. Wer die Regenbogenfahne zeigt, muss damit rechnen, dass nicht alle Applaus spenden.
Meinungsvielfalt ist kein einseitiger Werbeeffekt. Diese Standards wurden in diesem Fall nicht verletzt, sondern erst nachträglich rekonstruiert.
Die Blockade des SVP-nahen Kanals wirft mehr Fragen auf, als Swisscom beantwortet. Warum wurde keine Verwarnung ausgesprochen?
Die nachgelieferte Begründung überzeugt nicht, auch weil die Regel, auf die sie sich stützt, erst jetzt offiziell kommuniziert wird.
Swisscom beteuert, man dulde weder Hass noch Wahlwerbung – parteiunabhängig. Doch dass der Fall überhaupt zum Anlass für neue Regeln wurde, lässt tief blicken.
Offenbar war die Sperre weniger Folge einer etablierten Policy, sondern Ausdruck eines politischen Unbehagens.
Wenn staatsnahe Unternehmen ihre Plattformen für gesellschaftspolitische Inhalte nutzen, können sie sich nicht zugleich auf unternehmensinterne Marketingfreiheit berufen.
Wer sichtbar politisch kommuniziert, muss auch mit politischer Gegenrede umgehen, ohne reflexartig zum Blockieren zu greifen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wer gerade viel Geld in Italien verlochte um sich ein Denkmal zu setzen, sollte besser fürs erste eine ruhige Kugel schieben.
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Ja, Zensur ist mühsam und auch störend, wenn gegen keine Regeln verstossen wird.
Dass aber ausgerechnet auf IP dieser Artikel erscheint, erstaunt doch etwas. Auf dieser Plattform kommt es immer wieder vor, dass unliebsame Kommentare nicht oder erst mit 3 Tagen Verzögerung veröffentlicht werden.-
Auf 20min, SRF, watson, NZZ, Tagi, Blick usw. das im übrigen die Regel. Bei IP ist es die Ausnahme….
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Ach herrje. Erst mal mit Werbung Trittbrettfahren und sich dann über Zensur beklagen. Momol….
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Laek sit ihr verkokste low IQler. Unterstuetz ihr ribe partiii, die 14 mia im jahr subv zieht. 1% ans gdp steuert. 80 stutz fuer jeden apfel baum erhaelt pro jahr, aber die apfel verfaulen laesst. Die ch hat die teuerste milch brot glrisch kaese etc. Und die vollpfosten dieser partiii unterstuetzt ihr subpsychologisch …
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Ich mag Herrn Bächtold sehr und finde es gut, dass auch Jüngere schreiben. .Aber bei allem Jugendwahn sollte man „ältere“ Autoren, wie zum Beispiel RZ nicht unterschätzen! Er ist der letzte (für mich) Autor, der mit Charisma, feinem Humor und viel Wissen gesegnet.
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Nochmals eine Firma, welche die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat.😅👌👍😅🤣 Joe Biden ist im Ruhestand und Harris hat verloren 😅😂.
AOC/Crockett kommen erst 2028👌👍😂-
und wir sind immer noch in der Schweiz ! 😉
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Die Swisscom sollte sich besser ums Geschäft kümmern.
Der Umsatz 2024 war tiefer als 2018, Gewinne und Dividenden stagnieren ebenfalls seit einer Ewigkeit.
Aber es ist halt einfacher „Haltung“ zu zeigen. -
Trittbrettfahren zum Reichweite erzielen und dann rumheulen „man dörfs nöd me sage“
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Die Swisscom ist eben auch links durchseucht.
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Die Pride ist eine reine Provokation; und alles was die Gesellschaft spaltet, sollte abgeschafft werden.
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Die Pride ist schon seit Jahren keine Provokation mehr, da machen viele Heteros mit und freuen sich über die Stimmung.
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Erst gegen die Regeln verstossen und dann laut heulen…
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Wo wurde gegen Regeln verstossen, und wann wurde „geheult“? Nachträgliche „Regeln“ sind ungültig!
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Dem Urknall damals an der Christopher Street ist die ursprüngliche Bedeutung im Laufe der Jahre durch Trittbrettfahrer genommen worden. Die Bewegung ist zu einem ausgefranst undefinierbaren
Etwas zerfledert worden. -
Wer auf die BluewinNews-Seite gerät, sieht dass bei der Swisscom keine Neutralität herrscht.
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Halbstaatliche Meinungsbeeinflussung duldet keinen Widerspruch.
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Schauen wir mal wie lange des Swisscom noch gibt. Die JSVP zu bekämpfen ist offenbar wichtig für Swisscom. Man fragt sich, ob sie sich nicht besser aufs Geschäft konzentrierten. 6 Milliarden hat der Staatskonzern in Italien wieder verlocht. Sicher, die Infrastruktur die man kaufte, kostet viel Geld. Aber braucht es diese Infrastruktur noch, wenn die ganze Kommunikation via tieffliegende Satelliten läuft ?
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Glaube sie wirklich das die Kantone und der Bund ihre Milchkuh schlachten werden. Sicher nicht, denn sie können sich schon jetzt auf einer Erhöhung der Dividenden von chf22 auf chf26 freuen.
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@ Joe Bloggs
Man kann die Milchkuh ja problemlos mit Steuermitteln wieder fit machen. -
Exponenten der JSVP legen sich mit Gruppierungen ins Bett, die die freiheitlich-demokratische Ordnung in Frage stellen.
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Die Kommunikationsabteilung der Swisscom ist besonders sensibilisiert für Pride-Themen, da sie seit Langem eng damit verbunden ist. Wie der Chef, so die Haltung.
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Tja. In der Privatwirtschaft wird halt vorausgesetzt, dass der Mitarbeiter die Haltung des Chefs mitträgt.
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Sehr guter differenzierter Artikel. DA wird eine Diversity studierte Mitarbeiterin eigenmächtig, ideologisch und nicht im Sinne der Swisscom gehandelt haben.
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Wieso feiert eigentlich ein bundesnaher Betrieb eine schrille Minderheit von 3%? Warum werden nicht einmal alleinerziehende Männer oder Absolventen der Rekrutenschule gefeiert. Die staatliche Gehirnwäsche ist so evident.
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Und wann dürfen wir dich als schrillen Kommentarschreiber mal ehren?
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Witzig..über Rekrutenschulabgänger schreiben aber sich im nächsten Satz über „Gehirnwäsche“ aufregen. Genau mein Humor.
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Dann schnapp dir doch deine Rekruten und alleinerziehende Männer und organisiert eine Demo mit anschliessender Party. Wenn du erwartest dass es jemand für dich organisiert kannst du lange warten. Für diese kleine Minderheit wurde es auch nicht organisiert ;)
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> Ihr wüssed, wen ihr müend wähle 🌞
Wen? Finde ich gut, dass die SVP blockiert wird, wenn sie nicht in der lage ist, korrektes schweizerdeutsch zu verwenden.
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Sollte man Sie eventuell auch blockieren, da Sie offenbar nicht in der ‘Lage’ sind korrektes ‘Hochdeutsch’ zu schreiben?
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Pride ist ein Ausdruck von spät-römischer Dekadenz und diese Swisscom-Freimaurer-Bande ist nur Handlanger der staatlich verordneten Medienpropaganda, die keine Widerrede duldet, ganz im Sinne ihres seltsamen Demokratieverständnisses, das alles ausserhalb ihres Narratives zensuriert und bekämpft wo es nur geht. Das zeigt sich auch wenn dieselbe ach so demokratische Regierung den Medien Milliarden hinterherwerfen will, obwohl ein entsprechender Volksentscheids sich dagegen aussprach. Sie verlieren langsam die Hoheit über die Meinung und das lässt sie ihr wahres Gesicht zeigen.
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Basler, bist du das?
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Die Tatsache ist diese: immer mehr Firmen lassen ihr Engagement für Toleranz und Diversität fallen, die sie in den letzen Jahren auf ihre Fahne geschrieben haben und sich blendend unter den Regenbogenfarben gesonnt haben. Da tritt ein Oranger auf die Weltbühne und schon weht ihre Fahne oportunistisch in die andere Richtung. Wie armselig ist denn dass, Hauptsache, die Kasse stimmt und man tritt niemanden auf den (SPV)–Schlips. Die Swisscom hat korrekt gehandelt: der Zusatz im SVP-Post «ausser die Swisscom» ist eh unlauter.
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Die Regenbogenflagge steht einseitig für die Grundrechte aller Menschen und widerspricht damit dem Neutralitätsgebot der Schweiz.
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Wenn man betonen muss, dass es diesmal keine Hasstirade war.
Sonst springt unser JT-Kanal dann schon ein.
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Für was der Begriff „Gegenrede“ auch immer wieder herhalten muss.
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Die Pride hat rein gar nichts mit Toleranz, Offenheit und Diversität zu tun. Im Gegenteil. Es stellt sich vielmehr die Frage: Lassen sich hier Menschen instrumentalisieren, um die Agenda von Blackrock, Gates und Schwab durchzusetzen?
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So geil, Wahlbeobachterin. Bei dieser Hitze solltest du darauf achten, genügend zu trinken. Aber vielleicht am besten Wasser. Sonst holt dich noch der Schwab!
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Ich stimme zu, dass die Pride nichts mit Toleranz, Offenheit und Diversität zu tun hat, weil sie nur ihre eigenen Interessen verfolgt.
Mit Blackrock, Gates und Schwab (weg vom Fenster) hat das nichts zu tun.
Dieser LGBTQ Hype findet immer schneller sein Ende. Die Menschheit hat viel wichtigere Probleme zu lösen..
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und den Aluhut nicht vergessen….
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@Klartext
Ah, der von NGO bezahlte „Faktenchecker“ ist wieder am Start.
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Meine Güte. An Belanglosigkeit kaum zu überbieten. Da weigert sich sogar der Sack Reis umzufallen!
Die Pride hat rein gar nichts mit Toleranz, Offenheit und Diversität zu tun. Im Gegenteil. Es stellt sich vielmehr die…
Pride ist ein Ausdruck von spät-römischer Dekadenz und diese Swisscom-Freimaurer-Bande ist nur Handlanger der staatlich verordneten Medienpropaganda, die keine Widerrede…
Wieso feiert eigentlich ein bundesnaher Betrieb eine schrille Minderheit von 3%? Warum werden nicht einmal alleinerziehende Männer oder Absolventen der…