Daniel Schmucki wollte Zürcher Flughafenchef werden. Als dies nicht gelang, wechselte er zur Six.
Das war vor 8 Jahren. Ein Jahr später landete Schmucki als CFO der grossen Börsen- und Zahlungs-Plattform des Schweizer Bankenplatzes seinen grossen Coup.
Verkauf der eigenen Digital-Zahlsparte an die französische Worldline für 3 Milliarden Franken. Mit dem Geld konnte die Six – wieder mit Schmuckis Support – zwei Jahre später die spanische Börse BME kaufen.
An der Worldline behielten die Schweizer eine tiefe zweistellige Prozent-Beteiligung. Deren Wert löst sich gerade mehr oder weniger auf.
Allein heute krachte die Worldline-Aktie zusammen. Minus 40 Prozent im Pariser Vormittagshandel.

Die 10,5 Prozent-Beteiligung, welche die Six unter Schmucki Ende 2024 noch gehalten hat, verliert damit nochmals dramatisch an Wert.
Seit 2021, als die Aktie ihren Zenit erreicht hatte, ist der Titel um über 95 Prozent nach unten gerasselt.
Die Six musste schon in den Jahren 2023 und 2024 massive Abschreiber auf die Worldline-Beteiligung vornehmen. Total strich sich das Zürcher Unternehmen über 1 Milliarde ans Bein.
Mit den jetzt publik gewordenen Betrugsvorwürfen kommt eine noch viel dramatischere Dimension zum Vorschein.
Vergleiche mit der deutschen Wirecard tauchen in den Medien auf. Die Kartenfirma galt ebenfalls als Highflyer, bevor sie dann wie ein Kartenhaus implodierte.
Ihr CEO landete im Gefängnis, der Strippenzieher ist untergetaucht – möglicherweise in Russland.
„Worldline moved multiple high-risk clients from Worldline Belgium to its Swedish subsidiary to hide them there after credit-card provider Visa Inc. raised alarms“, schreibt Bloomberg.
Es geht also um den Verdacht, dass die Franzosen bewusst „heisse“ Kunden in unscheinbare Unterfirmen verschoben.
Six-Finanzchef Schmucki hatte intern stets an die Worldline geglaubt, wie mehrere Insider sagen.

„Er sagte, er sehe den Kurs bei 90 Euro“, so eine Auskunftsperson. „Bei 80 könne man schnell reagieren.“
Verkaufen. Doch das tat Schmucki offenbar nicht. Heute Mittag lag der Kurs bei 2,70 Euro. Auf dem Höchst 2021 waren es über 81 Franken.
Schmucki sitzt als Vertreter der Six und als damaliger zentraler Dealmaker im Board der Worldline. Als versierter Finanzmann erhielt er einen Platz im Worldline Audit-Komitee.
Auf Fragen reagierte er nicht sofort. Auch ein Six-Pressesprecher blieb fürs Erste still.
Der dramatische Zerfall der Worldline-Beteiligung könnte zu einem Köpferollen führen. Präsident Thomas Wellauer hat kürzlich seinen Rücktritt auf nächstes Jahr bekanntgegeben.
Dieser kam überraschend früh. Schon zuvor hatte der CEO aus Holland den Bettel hingeschmissen.
Schmucki „überlebte“ bis jetzt alle Sonder-Verluste bei der Börsen- und Finanzfirma an der Pfingstweidstrasse in Zürich-West.
Umgekehrt verlieren 150 Angestellte im Zürcher Maschinenraum ihre Stelle. Neue Jobs entstehen hauptsächlich in Polen und Madrid.
Kommentare
Kommentar zu Pricing Ninja Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
-
Muss man diese Personalie wirklich wissen?
-
@Unbedarft
Als Experte UNBEDARFT kommt Ihnen sicher spanisch vor. Daniel Schmucki trat seine Funktion als CFO von SIX im März 2017 an. Der Schweizer !!! wechselte von der Flughafen Zürich AG, wo er seit 2008 CFO war zu SIX.
Wo fliegt er 2025 in die Ferien?SIX ist eine Schweizer Finanzdienstleistungsunternehmung, die Dienstleistungen für Banken und andere Finanzinstitute erbringt. Sie betreibt unter anderem die Schweizer Börse und ist für den Zahlungsverkehr in der Schweiz zuständig.
-
-
Full speed ahead to zero.
-
Eigentlich ist das Geschäft der Worldline, seriös betrieben, doch eine sichere Cashcow. Was zum Teufel machen die falsch? Muss ich jetzt damit rechnen, dass es bei einem nächsten Einkauf heisst: Sie müssen bar zahlen, der Kartenterminal funktioniert nicht mehr.
-
Jetzt das Schweizer Digital Payment Geschäft wieder super günstig zurückkaufen und alles ist gut. Hätte eh nie ins Ausland gehen dürfen.
-
Genau man hatte Angst vor Apple pay und wollte noch schnell Geld machen und hat die Payment Solutions verkaufen. Das war hauptsächlich Ermottis Entscheidung.
Jetzt kann man die ganze WL für 800 Millionen haben, und man hat damals nur für das Schweizer Geschäft (plus Österreich und ein bisschen was im Rest von Europa) ja 3 Milliarden kassiert, auch wenn ein Teil davon WL Aktien waren, die an Wert verloren haben.
-
-
Die Sonne scheint, der Baum ist schön.
-
-
@YES Der Chart der Wordlinie ist herrlich schön erotisch!
Von Höchst 78 Euro auf 2.85 Euro. Fast wie Wirecard. -
@YES
Was für eine Hitze. Ich bin völlig im Eimer.
-
-
Die Jungs und Mädels von der FINMA hätten eigentlich so einen lockeren Job: Sie müssten nur jeweils im Homeoffice am Morgen bei Kafi und Gipfeli eine halbe Stunde auf IP nachlesen, was sie wieder verpasst haben. Und dann entsprechend handeln.
Kein Skandals zu gross um nicht ignoriert zu werden, bis die normative Kraft des Faktischen neue Tatsachen geschaffen hat.
-
…ääähhhh😄🤪,wenn Six abschmiert? Macht das wieder die
Kon-Kurs-Sutt.. / KKS? -
Wieder mal ein Artikel ohne Substanz und wenn Luki nicht seine Quellen innerhalb von SIX und WL verloren hätte, wüsste er dass der angeblich investigative Bericht im Spiegel auf einem Ereignis vor mehr als einem Jahr beruht und das mehrheitlich längst bereinigt ist. Aber eben lieber mal eine Falschmeldung raushauen, damit die Quoten stimmen.
-
@Peter Lustig, warum sinkt dann der WL Kurs heute um 40%, wenn doch alles alter Käse ist und längst bereinigt ist?
-
-
Stümperhaft wie immer. Ein paar Schmeicheleinheiten von der Gegenseite und die so gestärkten Schweizer machen alles mit.
Leider immer wieder ohne Ende. Beim F35 die gleiche Tragödie.
-
…die Beweise, aus welchem Schrott sie „geschaffen“ sind.
Es beginnt langsam, dann beschleunigt sich der Prozess des Niedergangs irgendwann. -
Ein altes Sprichwort besagt folgendes: Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Und wenn eine Firma „heiße Kunden“ von einem Land in ein anderes wo diverse Unterfirmen beheimatet sind verschiebt, dann brennt es meiner Meinung nach schon gewaltig. Die Beteiligung kann die SIX vollständig abschreiben, verkaufen bringt da nichts mehr.
-
Wer Daniel Schmucki kannte, der wusste, CEO des Zürcher Flughafens darf er nicht werden.
Heute fragen sich alle, wann wird der gesamte SIX-Verwaltungsrat in die «Wüste» geschickt.
Das «Desaster» bei der Worldline-Aktie und der Mehrheitsbeteiligung an der Madrider Börse BME, beides hätte längst verkauft werden müssen.
-
Die Anbieter von Kartenterminals, welche alles bieten, was das Unternehmer-Herz wünscht, sind doch einigermassen überschaubar. Bevor Six das eigene Geschäft mit Kartenterminals an Worldline übertragen hat, waren sie einer der grösseren Anbieter und Worldline hat diese Kunden übernommen.
Typisch für die heutige Ökonomie ist, dass man zuerst alles auf ein Pferd setzt (Bezahlung bitte nur noch elektronisch), sich dabei aber nur schon mit den div. elektronischen Zahlungsmöglichkeiten verzettelt und dann überlässt man die Verantwortung für die Abwicklung der elektronischen Zahlungen wenigen Anbietern, welche anscheinend auch nicht vertrauenswürdig und zuverlässig sind. Und Unternehmen müssen sich einfach damit anfreunden. Wer keine elektronischen Zahlungen annimmt, der ist weg vom Markt.
-
Sobald Papier-Währungen auch noch durch Elektronik ersetzt wird müssen die Alarmglocken schrillen.
Digitale Buchungen sind kein Geld, sondern nur noch pure Verarschung, denn für die Buchungen ist ja gar keine Gelddeckung vorhanden. Irgendwie scheint die Menschheit einer immer grösseren Verdummung zu unterliegen, welche bereits im Schulsystem von unwissenden, unfähigen Lehrkräften gefördert wird, die wiederum ihre Lehrpläne von unwissenden, unfähigen Regierenden vorgeschrieben bekommen. Die Wähler, welche diese Politversager in ihre Ämter wählen, gehören natürlich auch zum System der immer tieferen Kollektivverblödung.
Besserung wird es keine mehr geben, denn das Virus der Verdummung hat die angebliche Corona-Pandemie um das x-Fache übertroffen. Vielleicht haben die Impfungen gar noch die Kollektivverblödung gefördert.
-
Sobald Papier-Währungen auch noch durch Elektronik ersetzt wird müssen die Alarmglocken schrillen.
Digitale Buchungen sind kein Geld, sondern nur noch pure Verarschung, denn für die Buchungen ist ja gar keine Gelddeckung vorhanden. Irgendwie scheint die Menschheit einer immer grösseren Verdummung zu unterliegen, welche bereits im Schulsystem von unwissenden, unfähigen Lehrkräften gefördert wird, die wiederum ihre Lehrpläne von unwissenden, unfähigen Regierenden vorgeschrieben bekommen. Die Wähler, welche diese Politversager in ihre Ämter wählen, gehören natürlich auch zum System der immer tieferen Kollektivverblödung.
Besserung wird es keine mehr geben, denn das Virus der Verdummung hat die angebliche Corona-Pandemie um das x-Fache übertroffen. Vielleicht haben die Impfungen gar noch die Kollektivverblödung gefördert.
-
Genialer Kommentar.
Ganz richtig, die Kollektivverblödung hat seit vier Jahren zu-, statt abgenommen.
Nur Bares bleibt Wahres.
-
-
Die tatsächliche Anzahl FTEs die wir bis 2027 in CH abbauen müssen ist übrigens in der Grössenordnung von 500, nicht wie offiziell kommuniziert 150.
Für 2026 und 2027 stehen diese nächsten Sparziele schon in Schmuckis Mittelfristplanung.-
Danke für die Insights. Man munkelt, die besten Leute seien bereits abgesprungen. Was bleibt, ist wie immer der Bodensatz, die Verzweifelten, Low-Performer oder die alten, die geduldig auf das Gnadenbrot vor der Pensionierung warten. Ob damit der Turnaround gelingt, darf bezweifelt werden.
-
-
Am meisten stört doch am ganzen, dass L.H. es immer noch nicht für nötig erachtet, SIX in Capital Letter (Grossbuchstaben) zu schreiben. Ich glaube er macht das extra, eine Art Provokation.
-
Voll die Provokation.
-
Es heisst ja auch Route sixty six. Nicht sixty SIX.
-
@Marketing Fachkraft
lukas hässig oder in Capital Letter (Grossbuchstaben)
GROSSER JOURNALIST aus ZÜRICH?
-
-
Es gibt noch ein Problem für den Schweizer Finanzplatz daraus…Soren Mose hat seinerzeit in 2018 eingefädelt, dass Worldline 20% an Twint hält. Davon will heute auch keiner mehr etwas wissen:
Søren Mose, Verwaltungsratspräsident von TWINT: «Wir freuen uns auf eine spannende Zusammenarbeit mit unserem neuen Aktionär WORLDLINE. So haben wir einen internationalen Partner an Bord, der sich für eine bargeldlose Gesellschaft stark macht. Auch wenn wir unseren Fokus derzeit ganz auf die Schweiz ausrichten, eröffnet diese Kooperation für die Weiterentwicklung von TWINT ganz neue Perspektiven.»
-
War 30 Jahre CFO einer Gruppe von 7 Betrieben mit 1 Milliarde Umsatz.
Wir hatten in der Zeit einen Betrug von ca. 10’000 CHF. Grosse Betrügereien wären sofort bemerkt worden.
Entweder der CFO ist schwach oder die VR Mitglieder nicht besser als bei der CS. -
SIX – intern wissen wir beim besten Willen nicht, wie es Schmucki bisher geschafft hat, diese Pleite, für die er die Hauptverantwortung trägt, zu überleben.
Er war bis dato der grösste Verfechter, an den Anteilen der WL festzuhalten weil die Beteiligung ‚strategisch‘ sei. Mit Accounting Tricks wurde der Buchwert dann auch künstlich in der Bilanz hochgehalten um noch grössere Abschreiber in 2023 und 2024 zu vermeiden und gerade in 2024 ein positives Jahresergebnis zu retten und damit die tatsächliche Situation nicht hochkommt.
Wir lange kann er jetzt noch verschleiern und schönreden? -
Erstaunt Niemanden mehr. Das Pulverfass SIX berstet bald.
Jetzt noch die Aquis Aquisition genauer anschauen, dann knallts nochmals richtig.
Nächste Abgänge: T.Kindler, S. Streule. -
Der gute CFO meinte doch 80-90 EuroCENT…. Come on – was soll ein kleiner Irrtum um den Faktor 100.
Hauptsache sein Bonus stimmt.
Wenn die Ramschaktien nach FairValue Methode bilanziert werden sieht es dann halt a bissrl blöd aus. Aber noch kann sie ja 3 Euro fallen….
Heisst CFO eigentlich Chief Fun Officer oder hat’s doch was mit Finanzen zu tun?-
Ja Value is anders.
Und mann kennt die (zukünftigen) pennystocks aus Zeiten der creditsuisse.
-
-
Das ist ja wie eine Sitcom, ich kann nicht aufhöhren zu lachen. Zum glück Arbeite ich nicht mehr bei der SIX. 🤣
Der gute CFO meinte doch 80-90 EuroCENT.... Come on - was soll ein kleiner Irrtum um den Faktor 100. Hauptsache…
Erstaunt Niemanden mehr. Das Pulverfass SIX berstet bald. Jetzt noch die Aquis Aquisition genauer anschauen, dann knallts nochmals richtig. Nächste…
Das ist ja wie eine Sitcom, ich kann nicht aufhöhren zu lachen. Zum glück Arbeite ich nicht mehr bei der…