In dieser Woche ist in Deutschland ein Buch erschienen, das Weltgeschichte machen wird, weil es die gestrige und die heutige Welt neu erklärt.
Der in Heidelberg geborene deutsche Historiker Götz Aly, 78, beschreibt in „Wie konnte das geschehen?“ die Machtübernahme der Nazis mit der Erfahrung eines Ökonomen.
Er nennt den Zweiten Weltkrieg „die mörderischste Konkursverschleppung der Menschheitsgeschichte“.
„Der Spiegel“ und „Die Zeit“ haben das Buch in grossen Interviews mit Götz Aly vorgestellt. Noch hat keine bedeutende Schweizer Redaktion die Brisanz dieses Werkes erkannt und beschreiben wollen.
Denn überdeutlich wird die Tatsache, dass die politische Führungstechnik der leitenden Nationalsozialisten in Deutschland sehr grosse Ähnlichkeit mit der Arbeitstechnik von Donald Trump hat.
Damit, das sagt auch Götz Aly, sei nicht gesagt, dass Donald Trump mit Adolf Hitler und dessen engerem Stab verwechselt werden soll. Heute seien die Voraussetzungen ganz andere.
„Deutschland, Deutschland über alles“, eine Verszeile der deutschen Nationalhymne, die seit 1945 nicht mehr gesungen wird, klingt wie heute „Make America Great Again“.
Derlei ist auch aus Russland zu vernehmen, wo Wladimir Putin mit dem Angriff auf die Ukraine einen wichtigen Schritt tun will, um, wie er sagt, „die grösste Katastrophe des 20. Jahrhunderts“, den Untergang der Sowjetunion, wieder rückgängig zu machen.
Adolf Hitler, so Aly, setzte vom ersten Tag seiner Regentschaft an „auf eine ungehemmte Schuldenmacherei“.
Wer denkt hier nicht an Donald Trumps „Genius Act“, den „Big Beautiful Bill“-Act, mit welcher er seine zweite Regierungszeit eröffnet hat?
Der nach Genf vertriebene grosse deutsche Liberale Wilhelm Röpke, der heute noch in der Schweiz viele Verehrer hat, benutzt das Bild des Kreisels, um die Herrschaftsweise im nationalsozialistischen System zu beschreiben.
„Danach bestand Hitlers Taktik darin, der wachsenden Anhängerschaft fortgesetzt Neues zu bieten. Die von Erregung gepeitschte Bevölkerung solle nicht zur Ruhe und klaren Besinnung kommen.“
Aly macht die Techniken deutlich, mit denen die Nazi-Führung ein stets labiles politisches System so lange stabil halten konnte, nicht zuletzt mit den Mitteln ungeheurer Raubzüge.
Blicken wir auf die heutigen Vereinigten Staaten, sehen wir einen Regierungschef, dem niemand mehr zu widersprechen wagt.
Eine Gouverneurin des Fed, der US-Nationalbank, wird von heute auf morgen abgesetzt. Trump, der Schuldenkönig seines Landes, braucht tiefere Zinsen, damit die USA nicht bankrottgehen.
Fed-Chef Jerome Powell deutet Zugeständnisse an, um nicht gestürzt zu werden.
Kein Wunder, dass der US-Dollar wie ein vielstufiger Wasserfall nach unten saust.
An dieser Stelle aufzuzählen, wie der Allgewaltige im Inland sein Volk und im Ausland die einst freien Staaten dieser Welt durcheinander pflügt, ginge zu weit.
Im eigenen Land lässt er die Nationalgarde auftreten, eine Spezialtruppe, die nur auf sein Kommando hört. Sie zieht in die feindlichen Städte der Demokraten ein, die er als Republikaner einnehmen muss.
„Das sind unvorstellbare Grenzverschiebungen“, schreibt der New Yorker Korrespondent des deutschen „Handeslsblatt“, Larin Meyer. Es bestehe die Gefahr eines dauerhaften Machtmissbrauchs des Präsidenten.
Amerikas Bürger können sich an diese Inszenierung gewöhnen, während das Haus der Vereinigten Staaten ausbrennt.
Trump macht aus privaten Unternehmen Staatskonzerne. Intel hat es schon getroffen, Lockheed soll nun folgen. Die freie Marktwirtschaft dankt ab.
Weil auch die alte Währung sehr rasch an Vertrauen verliert, hat er die Krypto-Währung zur neuen Staatsreligion erklärt. Dieses Luftgebilde ist ein reines Schneeballsystem, das nach Trump grosse Teile der Welt erfassen soll.
Es gilt die Spielregel: Es gewinnt, wer früh dabei ist und rechtzeitig aussteigt. Alle anderen sind die kommenden Verlierer.
Trump setzt weltweit jeden Tag Dutzende neuer Themen.
Wenn die Deutschen bis vorgestern glaubten, sie hätten nur Zölle von maximal 15%, erfuhren sie gestern, ohne weitere Zugeständnisse müsse man mit neuen Zöllen rechnen.
Die Europäer, die EU-Staaten allen voran, müssen Sozialleistungen im In- und Ausland abbauen, um der Trump’schen Forderung nach neuen Armeen Folge zu leisten.
Deshalb rast die Verschuldungskurve nicht nur Deutschlands rasant nach oben. Wie weit die Schweiz dieses unsaubere Spiel mitmachen wird, ist nur halbwegs klar.
Gleichzeitig müssen die Mittel- und Südamerikaner fürchten, gleich ständen mit der neuen US-Doktrin „Monroe II“ die US-Marine vor der Küste und US-Soldaten im eigenen Land.
Trump hat Südamerika wieder zur amerikanischen Einflusszone erklärt. Panama und Kolumbien sind die ersten Opfer. Doch China ist unterdessen bei den Latinos beliebter, als es die „Gringos“ sind.
In Afrika sind die Chinesen derweil viel besser verankert als die US-Amerikaner. Die letzten Europäer, Franzosen und Deutschen wurden unlängst aus der Sahel-Zone und Westafrika ausgewiesen.
Europa macht im Augenblick überhaupt keinen Stich mehr und liegt wie eine fette Beute vor dem US-Raubtier. Kaum Waffen, keine Armee, reich, schwach und dumm.
Donald Trump, ein Enkel deutscher Einwanderer, wird sich Stück für Stück heraus reissen. Zum Beispiel: „Wir Amerikaner werden die Ukraine weiter militärisch unterstützen, aber ihr Europäer müsst es bezahlen.“
Womit, lieber Herr Trump?
Die Deutschen wurden von Joseph Goebbels in den Krieg hineingezogen, ohne in ihrer Mehrheit zu verstehen, was mit ihnen geschah.
Sie waren, so Aly, „zu gleichgültigen, passiven Teilen einer Verbrechergemeinschaft geworden.“
Wie es in Deutschland endete, wissen wir.
Wie es mit den USA enden wird, weiss kein Mensch. Trump wird seine Trommel schlagen und sein Lied singen. Er wird Grönland für sein MAGA-Reich verlangen, wie Wladimir Putin nach der Ukraine begehrt.
Unter der Titelzeile „Zerbröckelnde Festungen“ (damit ist auch Europa gemeint), schreibt Gerald Braunberger in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“:
„Mächtige Veränderer wie Trump, die mit Wucht gegen ein Ancien Régime anrennen, wirken wie Überwinder einer früheren Ordnung. Doch könnte es sich lohnen, deren Dauerhaftigkeit abzuwarten.“
Über einen „Schwarzen Schwan“, nach Taleb, wird noch nicht gesprochen. Wenn der Weltherrscher Trump seine Ansprüche über Europa und andere Weltteile gefestigt hat, wenn alle verschüchtert, wie heute schon die Schweiz, in ihren Hütten sitzen, dann kann er endlich dem Herrscher Chinas, Xi Jinping, versöhnlich die Hand reichen.
Beide werden den eurasischen Kontinent aufteilen. Über das eurasische Herzland zwischen China mit Tibet, den Staaten der einstigen UdSSR und den Resten Europas wird dann entschieden werden.
Der Mittlere Osten, wo Trump jetzt schon Netanjahu freie Hand lässt, wird neu aufgeteilt werden.
Nur das Alter wird den Herrscher über beide Amerikas, das nördliche und das südliche, aus dem Sattel werfen. Das kann noch dauern.
Alle Details in Götz Aly, „Wie konnte das geschehen? Deutschland 1933 bis 1945“, Verlag S. Fischer.
Der Hass auf Trump scheint die Gehirne völlig vernebelt zu haben. Der Schmöcker von Götz Ali ist ein schönes Weihnachtsgeschenk, sofern der Beschenkte ein Cheminée hat.
Aber Ihr Gehirn ist nebelfrei? Denken jedenfalls Sie.
Wie das mit Amerika enden wird wissen wir alle nicht. Wir kennen jedoch alle das Ablaufdatum einer Orange!
In HJR-192 vom 5. Juni 1933 einlesen – Amerika ist seither bankrott. Oder weshalb ist eine doppelte Buchhaltung Standard?
Weitsichtige Anleger/innen halten in Ihren Portfolios seit Dezember 2024 weder US-Dollar noch US-Titel.
Würde ich ja auch gerne, aber wie?
Auch viele Firmen in der Schweiz sind abhängig von amerikanischen Markt und erzielen viele Einnahme in USD.
Sie sollten sich was schämen.
KJS hatte noch nie ein Schamgefühl.
Unsere Nationalbank finanziert jeden Tag die Schulden der USA – warum? Warum schweigt der Nationalbankpräsident dazu?
Sonst würde der USD noch mehr abwerten. Soll die SNB denn mehr EUR, GBP oder JPY kaufen? Oder exotische Währungen?
Wenn die SNB in CHF investiert, wird der CHF noch schneller stärker, das überlebt unsere Export-Industrie nicht und führt zu Preissteigerungen in der Schweiz.
Leider ist am Schluss USD die beste der verfügbaren Optionen.
Ist die Aufgabe des SNB andere Staaten künstlich am Leben zu erhalten oder das Volksvermögen zu schützen? Insofern hätte man nie die Goldbestände verscherbeln dürfen. Natürlich muss man die Exportwirtschaft stützen. Erstaunlich dabei ist als der Euro unter 1.20 fiel Katzenjammer jetzt bei 0.94 kein Pieps mehr. Was nur das Stützen des Euro damals gekostet hat. Negativzinsen? Alle SNB Entscheide sind im Endeffekt sind wir ehrlich immer auf Kosten des Bürgers gegangen
Jetzt ist genug Heu dunnä. Herrn Stöhlker bitte von IP nehmen, danke.
Trump „führt“ mit Drohungen, Ankündigungen und einseitigen Verordnungen nach seinem Gusto.
Dabei geht es ihm nur um Macht, Ansehen und persönlichen Reichtum. Dies seine Werthaltung.
Wer das „grossartig“ sieht und benennt ist – gelinde gesagt – nicht nur benebelt sondern lebt in einer verdrehten Wahrnehmung.
Herr Kölliker soll doch einmal bitte in der Vergangenheit seines Landes und bei sich selber ausmisten, bevor er Präsident Trump dermassen verunglimpft. Es ist eine Schande, dass dieser Typ diese Plattform überhaupt noch benutzen kann. Sofort entfernen und zurück an den Absender!
Herr Stöhlker, jetzt sind sie komplett durchgedreht?
Das ist ja das Spezialgebiet von Stöhlker.
less would be more.
Das infantile Mediengeschreibsel zu Corona-Zeiten war schlimm genug, aber verglichen mit dem heutigen Dauer-Trump-Bashing herrschten damals geradezu gesegnete Zeiten im Blätterwald.
Immer wieder diese stotternde, verlegene Vergleiche mit den Na.zis bzw. Hi.tler. Trump zu verunglimpfen und auf der Absturz seiner Politik zu setzen ist reine Frustrationstherapie sonst nix. Das sollte man endlich kapiert haben. Im Moment scheint seine Politik eher zu funktionieren, Tariffe erzielen weitgehend die angestrebten Ziele, die Grenze hält dicht und die Kriminalität in einzelnen Großstädten ist rückläufig. KJS “Analysen” und solche von Kollegen Journalisten und “Experten” sind abgefahren wie einen alten Teppich. Wie wäre es mit kreativen Ideen um Europa aus ihrem Sumpf zu heben???
Was wir uns da anhören müssen ist nur noch peinlich. Dieser Autor sollte hier nicht mehr schreiben denn sein Geschwafel ist irrelevant.
@KlausStöhlker
Einer der besten Artikel aktuell!
Könnte für den Durschnittsleser „überfordernd“ wirken (siehe Kommentare… sic), aber trotzdem gut. Und vorallem top aktuell!
Sie sind gut informiert. Und weitsichtig. Chapeau.
Amerika umspannt die Welt mit einer fast einzigartigen ultrateuren Militärpräsenz, der grösste Wirtschaftszweig ist die Militärtechnik und Waffenindustrie geführt von einer fast unüberwindbaren Lobby alles um ihre Hegemonie zu sichern, mindestens im Moment noch. Das ist über das reine BIP nicht zu erwirtschaften. Und sonst? China hat dem Silicon Valley schon den Rang abgelaufen, Autoindustrie faktisch tot. Ironisch formuliert was bleibt Kelloggs, Coke, Kentucky Fried Chicken? Er braucht wie Hitler Geld. Wo er es geholt hat wissen wir. Wo es Trump holen will spüren wir
Hitler, Putin und Trump verbindet dieselbe Psyche nach Prunksucht, primitivem Geltungsdrang und eine gehörige Portion Narzissmus. Verhöhnt in jungen Jahren als eher bescheiden talentierter Maler wie Hitler, verarmter und gedemütigter Putin nach Ende des kalten Krieges und zweitklassigen Immobilienhändler und Pleitier wie Trump. Geschmäht von den politischen Eliten werden diese nun gnadenlos verfolgt und gerächt. Die Zeche zahlt das Volk, leider nicht nur das eigene, sondern auch das fremde. Somit Gold aus den USA rausholen, AHV anders verwalten und US Treasuries abstossen.
Journalisten inkl Stölker sind Sozis, Neid der EU dass Trump die Kriminalität massiv gesenkt hat, die Eu hat in den letzten Jahren gar nichts zu Gunsten des Borgers umgesetzt.