Das Unispital Zürich (USZ) liefert seit Jahren Schlagzeilen – negative. Jetzt greifen das die NZZ, der Tages-Anzeiger und der Blick prominent auf.
Grund ist Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli. Die SVP-Frau hat genug: Am Montag riss ihr der Geduldsfaden im Parlament.
Zu viele Skandale, zu viele Ausreden, zu viel Selbstbedienungskultur. Rickli legte den verantwortlichen Ärzten faktisch die Kündigung nahe.
Das Problem ist längst nicht mehr ein einzelner Vorfall. Sondern das System. Am USZ hat sich über die letzten 15 Jahre eine Mentalität festgesetzt, die sich auszeichnet durch Lügen, Beschönigen, Fälschen und sich gegenseitig Schützen.
Alles, um selber aufzusteigen auf Kosten jener, die korrekt handeln – und der Patienten, die diesen Spielen machtlos ausgeliefert sind.
Das Treiben wurde zuoberst nicht nur toleriert, sondern aktiv unterstützt. Die frühere USZ-Direktion erlaubte durch ihr eigenes Verhalten diese Kultur, anstatt sie zu unterbinden.
Besonders grotesk ist der Fall, der bei Rickli jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Der Klinikdirektor für Urologie hatte fragwürdige Papiere unterzeichnet – nach eigener Aussage, weil er „keine Eier“ fürs Nicht-Unterschreiben gehabt hätte.
Eine bizarre Mischung aus Machospruch und Selbstentlarvung. Zuerst verharmlosend als Scherz gemeint, dann im Ernst: Er sei von Kollegen unter Druck gesetzt worden.
Führungslogik à la USZ: Wer zu wenig Eier hat, der beugt sich der Gruppendynamik.
Es wird noch grotesker. Die zentralen Figuren im Urologen-Skandal müssen das Feld nicht etwa räumen, sondern sie dürfen weitermachen, als ob nichts geschehen wäre.
Sowohl der Klinikdirektor als auch sein Kaderarzt behalten beide ihre gut bezahlten Posten; sie hätten in der Vergangenheit „gute Arbeit“ geleistet, so ihre USZ-Chefs.
Wer bewertet diese angeblich gute Arbeit? Die Antwort ist so simpel wie erschreckend: Es ist der Klinikdirektor selbst.
Er und kein anderer benotet zuerst sich und dann seinen ihm unterstellten Kaderarzt, der von seinem Vorgesetzten den Freibrief zum Operieren erhalten hatte, ohne die dafür nötigen Prüfungen bestanden zu haben.
Von Seriosität und vorbildlichem Tun kann hier keine Rede mehr sein.
Es handle sich „nur“ um eine Treuepflichtverletzung und kein eigentliches Vergehen, beschwichtigt die Spital-Leitung, und zündet eine rhetorische Nebelpetarde.
Wir reden hier von falschen Angaben, falschen Unterlagen, bewussten Lügen – und damit von Urkundenfälschung.
Schwere Kost, aus der das USZ einen harmlosen Disziplinarfehler versucht zu machen. Die stets beschworene „Fehlerkultur“ wird zum Papiertiger.
Die Folgen wiegen schwer. Wenn ein ganzes Netzwerk wie jenes in der USZ-Urologie trotz eklatantem Fehlverhalten unbestraft davonkommt, setzt das ein Zeichen der zersetzenden Art.
Du kannst machen, was Du willst, keiner wird Dich je zur Rechenschaft ziehen, lautet die Botschaft von der Brücke.
Statt Fehlerkultur strukturelles Gift.
Am schwersten wiegt das Manipulieren von Unterlagen, das Verfälschen von Angaben in zentralen Dokumenten – was beides eben nicht unter Nachlässigkeit läuft, sondern unter Urkundenfälschung.
In jedem anderen Beruf würde es fristlose Entlassungen hageln sowie je nachdem behördliche Untersuchungen.
Auf jeden Fall wäre die eigene Karriere im Eimer. Am USZ? Schulterzucken, weitermachen. Kann passieren.
Im Kern steckt Klientelismus dahinter. Den Verbandelten stehen jene Ärzte, Pflegekräfte und Fachpersonen gegenüber, die korrekt ihre wichtige Aufgabe erfüllen; sie leiden als Erste unter dem fatalen Treiben.
Wer schliesslich genug davon hat, der geht; allen voran jene, die leisten wollen. Sie verlassen eine Gesundheits-Institution, die einst zu den Vorzeige-Spitälern des Landes gehörte.
Zurück bleiben die Intriganten. Am Ende zahlen dann die Stimmlosen die Zeche: die Patienten.
Genau hier liegt die Aufgabe von Regierungsrätin Rickli und dem heutigen Spitalrat des USZ. Sie müssen die falsche Kulturentwicklung der letzten 15 Jahre Schritt für Schritt stoppen und in eine neue Richtung lenken.
Dafür braucht es einschneidende Massnahmen – diplomatisches Geplänkel reicht nicht. Der Zeitpunkt ist da, um allen klarzumachen, dass es ein Ende haben muss mit Never-ending Skandalen und Katastrophen-News.
Lügen, Fälschen, Intrigieren – ab sofort hagelts dafür Strafen. Für einen echten, nachhaltigen Kulturwandel am Unispital gibts keinen anderen Weg.
Warum ist das nicht längst passiert? Der Urologie-Professor, der zu Ricklis Wutausbruch im Parlament geführt hat, nutzte die Notlage des Spitals aus.
Würde dessen Führung aufs Mal alle Betrüger vor die Tür stellen, stünde der Betrieb still.
Die Lösung ist eine Übergangsperiode, in der betroffene Mitarbeiter ihr altes Fehlverhalten freiwillig melden können; eine Art Selbstanzeige, die strafmildernd wirkt, sofern sie frühzeitig, vollständig und glaubwürdig erfolgt.
Das würde die Ehrlichen motivieren, mit der Wahrheit herauszurücken. Umgekehrt gilt No mercy für jene, die nicht bereit sind, reinen Tisch zu machen.
Beichte oder Strafe – alles andere wäre eine Einladung zur weiteren Vertuschung.
Eine intern angesiedelte Meldestelle für potenziell fehlbares Verhalten ist für die Selbstanzeige zentral: anonym, geschützt, mit klaren Meldewegen und einem verbindlichen Prozess für Prüfung und Sanktionierung.
Solange fragwürdige Vorgänge keine Folgen haben, wird sich nichts ändern. Klar: Harte Massnahmen sind unangenehm für alle – aber genau darin liegt der Kern eines echten Neuanfangs.
Man kann Regierungsrätin Rickli nur beipflichten: Es reicht. Jetzt braucht es Taten statt Ausreden. Sonst stirbt auch noch das letzte bisschen Vertrauen ins USZ.
Leider haben wir in der Schulbildung und später bei der Berufsbildung eine Zweiklassengesellschaft. Unser Bildungssystem ist zwar im internationalen Vergleich durchlässig und ermöglicht auch nicht geradlinige Karrieren von der Berufslehre zu einer Hochschulausbildung.
Der klassische Weg über die Matura direkt zu einer Hochschule ermöglicht aber Karrieren, welche immer im abgeschotteten akademischen Elfenbeinturm ablaufen. Meiner Meinung nach ein guter Nährboden für Selbstüberschätzung, Überheblichkeit und Gottheitskomplexe in weisser Kleidung. Beim USZ ist das wohl passiert.
Ganz einfach: Wenn die Kultur wirklich bis ganz oben verseucht ist, muss die alte Führung ersetzt werden. Wenns so weit kommt, hören wir davon. Bis dann ist alles bloss Schauspiel.
Rickli lenkt ab.
Der eigentliche Skandal heiss noch immer Kardioband.
WELT am Sonntag legte das ganze Ausmass offen und passiert ist…….
Es braucht nun keine neue Untersuchung. Die Fehlbaren sind wohl bestens eruiert und mangelhafte Struktur, Organisation und KULTUR sind erkannt.
Nun ist zu handeln. Und dies über die Köpfe von Spitalrat und Geschäftsleitung – Postenstellen mit gut dotierten Honoraren und Salären – hinweg. Der Bürger versteht sonst nichts mehr
Also sogar in Serbien würde sich mal die Staatsanwaltschaft einschalten, bei dieser Menge an Skandalen.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat sonst keine Hemmungen, Leute monatelang in U-Haft zu stecken. Was tut sie eigentlich? Warten, bis die Leute selber ins Gefängnis reinlaufen?
komische problem hat schweisz da!
Wenn der Steuerzahler das USZ finanziert, dann sollen die zuständigen gewählten Politiker (hier: Rickli) auch gefälligst die Kompetenzen haben um durchzugreifen, wenn Säuhäfeli/Säudeckeli gespielt wird.
Das Verbleiben der Problempersonen wird vom USZ als alternativlos dargestellt. Der Betrieb wäre sonst nicht garantiert. Vielleicht müsste man es wirklich mal darauf ankommen lassen und das riskieren – mit der Folge, dass Patienten eine Zeit lang in andere Spitäler verlegt werden müssen. Ist zwar auch nicht schön, aber längerfristig besser.
ihr Deppen mit euren Solidaritätsproblemen! – auf meiner Alm bin ich frei.
Die Götter in weiss! Und die Politiker die nichts wissen.
Wer hat das ganze Chaos zu verantworten?
Wer hat bislang nicht aufgeräumt?
Wer also sollte gehen?
Platzt der Kragen.
Eine Nebelpetarde um abzulenken von Kardioband und Ferien auf den Malediven als sie dem Blödvolk verbot nur schon aus dem Hause zu gehen am Abend und so manches Cafe schliessen mussten weil ihr Spitzel zugetragen hatten die Masken (die nie etwas genützt haben) seien von einzelnen Kunden nicht ganz über die Nase gezogen worden.
UNS platzt bald der Kragen, wenn die DDR2 Tante so leicht davonkommt!
Lügen gehört heute zum guten Ton Fake it Until you make it, die einen machen es dann halt nie, womit alles was bleibt der Fake ist. Wird ja auch nicht bestraft, da lernt der Mensch schnell
Lügen machen kurze Beine!
Du das sind hier keine Chiffre Annoucen
Meine Güte, es ist keine Urkundenfälschung. Es ist gelogen, falsch beurkundet, geschummelt, was weiss ein Gericht – aber ist das das Niveau hier?
Natalie lenkt mal wieder ab! Womöglich war sie gerade auf den Malediven während der Pandemie („Bleiben Sie zu Hause!“) als der Regierungsrat das unmögliche Zürcher Personalgesetz verabschiedet hatte. Dieses verunmöglicht nämlich die Entlassung von Beamten.
Rickli ist doch Teil des Problems? Kann Sie oder will Sie es nicht lösen? Dann viel Spass bei der nächsten Wahl, hoffe der Souverän greift durch.
Mich würde die Nationalität dieser Ärzte interessieren.
Einer davon reicht und das restliche Obst in der Kiste wird auch faul.
Das ganze Spitalwesen leidet unter massiven Überkapazitäten.
Die Folge sind sinnlose oder sogar schädliche Operationen: „Behandlungsorgien“ an todkranken Multimorbiden, sinnlosen „Untersuchungen“.
Das ganze Gesundheitswesen leidet unter Überkapazitäten. Da könnte man mit dem Abbau ruhig am UZH anfangen und die fehlbaren Ärzte fristlos entlassen.
@Inside
kann doch jeder eine Patientenverfügung machen wenn er sich nicht mehr als Umsatzbolzer für die Gesundheitsindustrie hergeben möchte. Oder etwa nicht?
Diese überflüssigen, teilweise schädlichen Behandlungen sind schweizweit in Mode. Sogar der Bund hatte das vor ein paar Jahren offiziell festgestellt. Geschehen ist nichts, ausser dass damit munter weiter gemacht worden ist.
Sogar bei Patienten mit Patientenverfügungen werde Dinge getan, welche der Patientenverfügung widersprechen.
Der hypokratische Eid ist leider heute nichts mehr wert. Es wird nicht auf das Wohl des Patienten geachtet. Sondern darauf, dass das eigene Portemonnaie immer gut gefüllt ist. Dem KK-Prämienzahler bleibt das Nachsehen.
Wetten, dass von Frau Rickli auch nur Sprüche kommen? Ich mag mich noch gut an diejenigen während Corona erinnern. Des Politikers oberstes Ziel ist seine Wiederwahl und diese wird am einfachsten durch Versprechungen und Sprüche erreicht.
Gegenüber der Sache in der Herzklinik wo massiv Patienten zu Schaden gekommen sind ist diese Geschichte absolut Peanuts. Die Rickli will wahrscheinlich davon ablenken.
Ist das Zürcher Personalgesetz der tatsächliche Grund, weshalb die beiden „fehlbaren“ Urologen nicht entlassen werden können, dann ändert ein fähiger Regierungsrat eben „subito“ dieses „unmögliche“ Zürcher Personalgesetz.
Was erschreckend an dieser Story ist? Solches ungestrafte Verhalten geschieht gerade überall auf der Welt und das auf höchsten Ebenen. Die Welt wird gerade von dem Dämon Ungerrechtigkeit durchgeschüttelt und der Frust sowie die Wut gärt überall. Und die USA stimmen schon mal ihr Militär auf Krieg im eigenen Land ein – sie wissen wohl, was ihr Getue auslösen wird. Das sind keine guten Dynamiken und so bleibt die Hoffnung, dass das nicht böse endet.
Sollen doch kündigen, diese Urologen. Können sich anschliessend bei der Schwarzwaldklinik bewerben. Dort können sie behaupten, was sie wollen und niemand kommt zu schaden.
Cardioband-Maisano kann es vielleicht mal im Muppet-Labor als Assistent von Doktor Bunsenbrenner versuchen und sich von ihm ein Cardioband einsetzen lassen.
Der Klinikdirektor der Urologie am USZ Prof. E. hat Fehler gemacht, aber er ist trotzdem ein hervorragender Arzt, was ich als ehemaliger Patient mit ihm erlebt habe. Einer, der nicht sofort operiert, wenn es auch andere Möglichkeiten der Behandlung gibt. Einer, der zuhört und gute Ratschläge gibt mit höchster medizinischer Kompetenz. Soll man jetzt einen sehr guten Arzt wegschicken und dann einfach neue Aerzte aus Deutschland oder Osteuropa holen ? Frau Rickli würde besser dafür sorgen, dass viel mehr hervorragende Aerzte ausgebidlet werden. Wer keine Fehler macht werfe bitte den ersten Stein.
Es ist erfreulich, dass Ihnen als Patient geholfen wurde, aber Sie stimmen sicher zu, dass dies nicht repräsentativ ist für alle Behandlungen. Ausserdem ist ein Klinikdirektor deswegen Direktor da dieser übergeordnet verantwortlich ist für das Funktionieren einer Klinik als auch fürchte Ausbildung des Nachwuchs, und nicht alleinig für Patientenbehandlung, und eben auch die anderen Tätigkeiten müssen hoher Verantwortung umgesetzt werden, da sonstig andere Patienten gefährdet werden könnten.
Erfahrung mit der Urologie: Fehldiagnose und falsche Medikamente. Nicht weiter schlimm, …aber teuer (erneuter Arztbesuch etc.).
USZ: ein Hort der Inkompetenz… Money for nothing… Klopse können und kapieren nichts, waren unterdurchschnittliche Medizinstudenten, dafür mit Geltungsdrang…