Die Farner Consulting AG wollte zu den Sternen greifen. Nach einem wilden Akquisitionsritt und dem Selbstverkauf an die Londoner Waterland Private Equity war The Sky The Limit.
Jetzt ist Abbau das Thema. 15 frei gewordene Stellen sind im laufenden Jahr nicht mehr besetzt worden, Hausbank UBS will genau wissen, wie’s um die Einnahmen steht.
„Mit dem Geschäftsgang sind wir den Umständen entsprechend zufrieden, auch im Branchenvergleich“, beschwichtigt Farner-Chef Michael Grunder.
„Das operative Ergebnis von Team Farner ist klar positiv. Für 2025 haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt, die wir aufgrund der anspruchsvollen Marktlage nicht vollständig erreichen werden.“
Grunder musste dem Team soeben reinen Wein einschenken. Der Vorsteuerprofit ist um 10 Prozent zurückgegangen.
Die 15 gestrichen Stellen machen auf die rund 200 Werber, PR-Berater, Political Affairs-Experten, Grafiker, Designer und unzähligen Projektleiter und Manager 7,5 Prozent aus.

Nicht wenig.
Die Krise kam schleichend. Roman Geiser, der Farner mit eigenem Geld und Bankkrediten gekauft hatte, machte aus der Farner-Boutiqe einen Turm in der PR-Landschaft.
Nach der Übernahme war vor der Übernahme: Geiser legte einen wilden Zukaufs-Galopp aufs Parkett.
Sein Ziel war der persönliche Exit. Den schaffte er vor knapp 4 Jahren. Er verkaufte das Riesengebilde an die englische Waterland.
„Farner goes Europe„, lautete das Motto des Deals. Die Idee: Waterland verkauft Farner dereinst weiter.
Als Käufer kämenn dannzumal nur noch die Welt-Grössten in Frage: WPP, Publicis, Dentsu aus Japan.
Doch die sind alle längst in Europa präsent – der Plan wirkte für Beobachter von Anfang an unausgegoren.
Was tun? Waterland Private Equity begann, das wacklige Gebilde Farner zu konsolidieren: Streamlinen, an die Kandarre nehmen, bändigen, profitabler machen.
Von oben nach unten durchorganisieren – das Gegenteil von kreativ und chaotisch.

Zahlreiche von der Farner übernommene Werber und Berater fanden’s nicht glatt. Sie sprangen von Bord, darunter Co-CEO Pablo Koerfer.
Ausdruck des neuen Corporate-Denkens ist der soeben erfolgte Umzug ins Sihlcity – in die alten Räume der Credit Suisse Asset Management, wo einst der Greensill-Skandal Form angenommen hatte.
Die alten Geschäftssitze der übernommenen Kreativ-Agenturen, wo trotz Besitzerwechsel der frühere Unternehmer-Spirit bis zuletzt durch die Gänge wehte, wurden geräumt.
Der Kultur-Wandel ist ein Schock. Die Farner Consulting AG ist gross, durchorganisiert, „corporate“.
Langweilig und streng – wie ihre wichtigsten Kunden.
„Volatilität mit entsprechenden Schwankungen gehören zum Geschäft einer Kommunikationsagentur, so wie solche Schwankungen auch zum Geschäft unserer Kunden gehören“, sagt Chef Grunder.
Er würde an seine Vorgesetzten bei der Waterland rapportieren; die würden ihn „normal arbeiten“ lassen. Wie lange noch?
Am Ende muss ein Unternehmen auch rentieren. Kreativität hin oder her. Wem das nicht passt, der muss halt beim Staat arbeiten gehen.
Es rentiert ja, der PROFIT ist etwas zurückgegangen. Wir sprechen nicht von einem Verlust!
@Blödsinn: Unternehmertum ist nicht Ihre Stärke. Zwischen ein wenig Gewinn „es rentiert ja“ und einer langfristig gesunden Rendite, besteht ein kleiner Unterschied. Eine Private Equity Firma hat da auch grundlegend andere Vorstellung von einer gesunden Rendite und reagiert auf negative Trends (-10%) sofort.
Nur unseren Pensionskassen ist die Rendite der Anlagen egal, da sie ja von den Gebühren drauf recht fürstlich leben.
Lassen Sie mich raten: an der HSG studiert?
Nein. Kein HSG Studium.
Farner macht nach wie vor guten Gewinn. Wo ist hier eine Schieflage?
Kreativität industriell erzeugen? Mittels KI selber machen? Das glauben heute nur noch Studierte und Digifuzzis!
Gewinn ist Gewinn. Die HSGler scheinen gelernt zu haben ‚kleineren Gewinn‘ mit ‚Verlust gleichzusetzen‘?
irgendwas scheint die Schweiz mit ihrem tollen System falsch zu machen …
Seit wann interessiert sich die UBS für die Einnahmen ihrer Kunden?
Farner ist längst nicht mehr, was die Firma einst war. Ich denke da nur an die Farner Mitarbeiterin Gemeinserätin S. Ameti.
Aber auch viel FDP Einfluss, damit ist der Abstueg schon „gesichert“ und ich denke zudem neben Ameti an Fiala Tochter.
Farner hatte schon versucht Personen fertig zu machen,die das richtige tun. Also einige Farner Verantwortliche stellten nicht nur sehr fragwürdige Individuen in ein besseres Licht sondern es wurde versucht deren Kritiker,die noch ethischen Anstand haben, unnötig kaputt zu machen. Zum einen sollte es Grenzen geben auch für solche Agenturen, zum anderen werden Personen, denen Farner massiv und ungerechtfertigt schadete, natürlich auch Hebel in die Gänge setzen, um sich zu wehren. Und dies diffizil und international,Farner beginnt zu spüren,aber hat es wahrscheinlich noch nicht verstanden.
seinerzeit als Zürcher Schickimicki-Bude gegründet, mag sie heute nicht einmal mehr eine durchschnittliche KI auszustechen.
…fliegen offenbar schon länger die Fetzen um die Ohren. Seinen überteuerten, woken Luxustempel in Mörschwil versuchte er immer und immer wieder auf den Markt zu werfen. Hat er jetzt – nach dem Debakel mit S. Ameti – wieder etwas Boden unter den Füssen gefunden?
Das Geschäftsmodell von Waterland:
– KMUs ansprechen und Buy and Build (zusammenlegen und standardisieren um zu wachsen und profitabler zu werden)
– Lokales Team für Schwyzerdütsch
Problem: Wer ist so dumm und kauft eine PR Firma als PE Case? Der Case war Kostensparen durch Streamlining und Wachstum im Krisen-PR-Bereich – dumm nur dass AI das Business Modell von so Firmen zerlegt.
Da hat der lokale PE Chef die Mutterfirma schön in den Dreck geritten – das wird ein Millionenloch mit ungewissem Firesale-Exit!
…halt Farner definitiv massiv geschadet.
Die libeale Agentur rannte gar fest den Linken/Woken nach – und mit Ameti wollten die alten Herren auch „modern“ – mainstream sein und ein Meiteli mit Migrationshintergund ist da doch „PERFEKT“; also bei uns Grünen & Nachhaltigen kam das super an …..es war wie in Dütschland; da habe wir mit Bärböckli eine StarIN in Ethik (voll gute Stimmung da; Quoten überall) doll, doll ——
Das wäre zu Stöhlkers Zeiten nicht passiert. Der allwissende PR – Gott ist leider nicht mehr an Board.
Die FDP macht sich sicher Sorgen. Wer macht die Kampagnen? Wer schreibt die Reden?
Was meint der allwissende Herr Stöhlker denn dazu?